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Auszug aus dem Theilbuche

über das von Herrn Martin Assal, dem Spezierer sel.

von Bettingen und zu Basel wohnhaft gewesen, nach Tod

hinterlassene Vermögen.

für die Tochter, Frau Ester Assal, Herrn Joh. Heinrich

Christ, des Handelscommis und hiesigen Bürgers Ehegattin

und mit demselben verbeiständet.

Das zu vertheilende Vermögen beträgt im Ganzen

Fr[anken] R[ap]p[e]n.

Curr[en]t g[u]ld[en]. [Fr.] 8931. 55.

Davon gebühren der Frau Christ für die Hälfte [Fr.] 4465. 77 1/2

Wofür sie folgendermaßen ausgewiesen worden.

Sie empfing nämlich,

An Schuldforderungen.

Auf Joseph Birsinger in Binningen laut Handschrift

vom 1 Jänner 1832. Cap. in Currt. gld. Fr. 200.

2 Jahrzints zu 1. Jänner 1836 & 1837. à 4 % [Fr.] 16

[=Fr. ] 216.

Johannes Schmidlin in Ettingen verbürgter Handschrift

vom 1t Juni 1832. Cap. in Currt gld Fr. 120.

Marz[a]hl davon seit 1. Juni 1836. bis

1. Jan. 1837. pr. 7 Mon[a] à 4. %

[Fr.] 2.80

[=Fr.] 122.80

Joseph Schaub allda lt. Handschrift v. 15. Apr. 1833.

Cap in Currt. gld. [Fr.] 50

Marz[a]hl  seit 15 April 1836. bis 1. Jänner

1837. pr 8 1/2 Mont. à 4%.

[Fr.]1.40

[= Fr.] 51 40.

vorgemeldten Joseph Schaub ferner laut verbürgter

amtlicher Handschrift vom 4. Juli 1835. Capl. Fr. 300

Zins pr. 20 Juli 1836. à 4% [Fr.]12

Marz[a]hl seitdem bis 1. Jan. 1837. pr 5 1/2 Mt. à 4 % [Fr] 5.33 [=Fr.] 317.33

Übertrag. [Fr] 707.53

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Fr. Rp.

Übertrag [Fr.] 707.53

Auf Felix Lutz, Bäcker allhier laut notarialischer

Handschrift vom 9. Sept. 1855. Capital in Ct.gld. fr. 400.

Marz[a]hl, davon seit 13 Sept. 1836 bis 1 Jan.

1837. pn. 3 1/2 Mont. à 4 % [Fr.] 4.66

[=Fr.] 404 66

ihren Ehemann, Herrn Joh. Seines Christ, laut

Handschrift u. 16 Mai 1835. in VF (?) [Französische?]th[a]l[e]r à bz. 35.

Capital Fr 350

Marz[a]hl seit 16 Mai 1836 bis 1. Jan. 1837.

per 7 1/2 Mon[a]t à 4% [Fr] 8.75.

[=Fr.] 358.75.

Marx Zollinger allhier lt. Handschrift v. 11.Jan. 1835.

Capital, 100 Bebtr. Th[a]l[e]r à Fr. 4. thl Fr. 400.

Marz[a]hl davon seit 11ten Jän. 1836 bis

1. Jänn. 1837. per 11 2/3 M[ona]t à 4% [Fr] 15.50.

[=Fr.] 415. 50.

Peter Glatz Schullehrer allhier lt. Handschrift vom

24 Okt. 1836. in 1 Jahr ohne Zins rückzahlbar, Cap[ita]l. in Ct.gld.

[Fr] 200

Wittwe Anna Maria Burckhardt von dem Aeschen-

thor allhier laut Landschrift vom 12ten Nov. 1831. Capl.

[Fr.] 33

der 1836r Zins ist bezahlt.

[=Fr.] 2119.44

An Waaren.

Fr. 32 70.

Wein, so ihr Gatte früher schon empfan¬

gen

112 80.

dito und zwar per Sm. 5 2/3 1834r & 1835. à fr. 20.

113 32.

& per S[au]m 1, 6 M[aa]s 1818r à d[it]o

21.25

Männer Kirchensitz

36

316.07.

An Silber

1 Tabacksdose.

Fr 5.

1 Brille ins Silber eingefaßt

1/2 dutzd. neue Kaffelöffelein

11. 16

An hausräthlichen Effekten

1 vollständiges Bett

Fr. 70.

1 Bibel

1 50.

1 Ries gefärbtes Papier

1 72 50

Übertrag

Fr. 2524. 01

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Übertrag:

Fr. 2524. Rp. 01.

ferner wird sie angewiesen auf die Hälfte:

der Wandschulden, betrag Fr. 8 60. mit Fr. 4 30.

den von Franz Ruster für übernommene

Waaren hieher schuldigen, auf August d. J.

rückzahlbare Summe de Fr. 737 37. mit 368. 67 1/2

der von Obigem zu vergütenden Marzahl

de Fr. 27. 39. in Caplgld Fr. 13 69. od. 14 19 1/2.

der Waarenschulden, betrag. fr. 180,72 mit 90 36 477 53

Sodann empfing sie in baarem Gelde

von dem Not. Massa, und zwar

21 April 1837. 100  VF (?) thl. à bz. 35. th[a]l[er].

350

9 Mai

in Caplgld Fr. 1074. 43 Rp. oder

1114 23 1/2.

in 537 Schw[ei]z[e]r. klth[a]l[e]r., à fr. 2. Fr. 1074.

Münze [Rp.].43.

=1074 43.

So dass die für die ihr gebührende Summe der 4465 77 1/2

vollkommen ausgewiesen ist.

Noch ist zu bemerken:

a.) daß das vorhandene Leinenzeug und Geschirr zwischen

Frau Wittwe Assal und Frau Christ nebst ihrem Bruder

zu drei gleichen Theilen vertheilt, die Hochzeitsgaben

und einiges anderes aber der Wittwe zum Voraus und

ohne Anschlag überlassen worden.

b) daß hingegen noch folgende Gegenstände unvertheilt

gelassen werden und nach deren Verkauf der diesortige

Erlös unter die zwei erbenden Kinder repartirt[1] werden soll.

1 Kirchensitz zu St. Leonhard im Weiberrost.

2 ovale Stückh Faß, 1 de 4 1/2 S[au]m 40 M[aa]s & 1 de 5 1/2 S[au]m 17 Maas

2 Waschbutten, 1 altes Spinnrad & 1 Falleisen[2].

1 Anforderung auf Pater Ludwig, Vorsinger der reformirten

Kirche in Mülhausen de fr. 21 20 Rp.



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c) das rücksichtlich der von Frau Christ übernommenen

Schuldforderungen ihr Bruder auf ein Jahr Garantie lei¬

stet, insofern etwas darauf verloren gehen sollte.

d) daß da der Wittwe laut Ehekontrakt vom 31 Aug. 1823.

der Wittwensitz in dem nun verkauften Hause zugesichert

worden, die erbenden Kinder ihr lebenslänglich einen

jährlichen Miethzins von sechzig Franken zu verguten haben,

das aber

e) infolge des gleichen Ehekontrakts die Hälfte von den ihr

verschriebenen Fr. 1600. Morgengabe nach ihrem Tode

wieder auf die Erben ihres Mannes zurückfallen sollen,

wofür jedoch keine Sicherheit zu leisten ist.

f.) daß die Ausfertigung des Theilbuchs sowohl als der

von Küster für die in die Masse schuldigen Fr. 737. 35 Rp.

ausgestellte verbürgte Schuldschein nebst allen übrigen

Papieren dem Herrn Assal in Verwahrung gegeben

worden ist.

die Richtigkeit dieses Theilbuchs-Extrakts bezeugt

hiemit; Basel am 30tn Juni im Jahr 1837.

Herzog Sohn Notars Massa von

Herrn Martin Assal sel

x

*** Editionsnotizen

[1] Repartiren , ein besonders bey dem Wechselgeschäft gebräuchliches Wort, welches eintheilen bedeutet. So sagt man Wechselbriefe in repartirten Summen ausstellen, d. i. Wechselbriefe in verschiedenen oder getheilten Summen ausstellen. (gemäss Krünitz ökonomische Encyklopädie https://www.kruenitz1.uni-trier.de/xxx/r/kr02831.htm) 

[2] Fall-eisen n. : 'an alten Türverschlüssen die bewegliche Eisenschiene', Falleise [KU-Bedb RO-Dielkch]. a. 1425: von valle isen [LeinArch. (Löhne)].  SHW  Südhess. II 337/38;  RhWb  Rhein. II 273. https://woerterbuchnetz.de/?sigle=PfWB&lemid=F00202 

Zusammenfassung Teilbuch von Martin Assal:
Wert von 1 Männersitz in St. Leonhard: 36 Fr. (S. 2)

Regelung der Vererbung eines Frauensitzes: (S. 3)

b) daß hingegen noch folgende Gegenstände unvertheilt

gelassen werden und nach deren Verkauf der diesortige

Erlös unter die zwei erbenden Kinder repartirt werden soll.

1 Kirchensitz zu St. Leonhard im Weiberrost.