Min früntlich gruss...

...dass schryben so ir unss uss üweren ratht uff fryttag

nach pauli bekennung zugeschicket, handt wir erst uff

den xiii mertzen empfangen, zu sampt eynem schryben

so ir unnser gnedig heren sampt denn übrigen sechs

cahtolischen ortten unns gmeinlich uss üwer statt

zu geschryben alles inhallts verstanden, und sonderli

die vätterlich liebi und fürsichtigkeytt so ir gegen

unns tragent, darum wir üch unseren gnedigen

herren zum höchsten und gantz underthänigklichen

danncken, mit pitt dass ir inn söllichen gnedigen

guttem wyllen uns fürer für befollchen haben

wie bis hab, dass wöllent wir umb üch unser

gnedig herren zu ieder zytt unnserem besten vermögen

nach verdienen, wällen ouch insonderheytt allwägen

der warung unnser vienddt ingedenck sin, unnd

mit der hillff Gottes, unnsers theyls nütt versumen

sonders so sych der vall zu tragen wurde, dass

wir vonn dem viendt anstatt wurdenn, wellent

wir unns erzeigen, alls fomen erlichen redlichen

Lucernern zustatt, und mit der hillff Gottes

allmechtigen, und siner lieben mutter Maria

ein tapfferen wyderstandt thun, dass söllent ir

unser herren und vetter uns verthruwenn.

Darzu die gemeynen knecht so woll alls die

hauptlütt eines wylligen und frölichen gemuttes

sindt. Hienebentt so werdent wir bericht dass eettliche

unser ungehorsam knecht, die onne passportten wyder

ire gethane eydtt zu üch und andre ortt heimzüchent

unnd anzeigent, wie sy so unfrüntlich gehallten unnd

nit bezalltt werdennt, ouch hunger und ander mangell

lyden müssennt, daran fürwar gar nit ist, dann

(2)

wir ann spyss und tranck noch bishar kein mangell ghann

und zimlich wollfeyl insonderheytt win und brott, unnd wie-

woll wir nit von monatt zu monatt bezallt werdennt so

last man uns kein mangell ann gelltt nit, unnd wier

denn knechten nit. Es sindt aber allwägen wie von

allter har schryer, unnd liederlich tropffen, die nit

dienen noch pliben wellent, und unwüssennt

onne passportten heimlauffent, und ob sy dienen

wellent, so landt sy ee ire besolldungen

dahinden. Derhalben gnedigen herren pitten wir

üch wellent söllichenn unwarhafftigen, die wyder ire

eydtt heimzüchen nit glauben geben, sonders unns

will mer glauben dann inen, wellent ouch solliche

zu siner zytt nit der warheytt erzaigen, wellent

ir sy dann darum straffen das sy allso onne alle

ursach onne passportten heimlauffent straffen dass

statt zu üwer gefallen, unnd wiewoll sy

nit wertt sindt by unss zu pliben, so wettent

wir nütt deserminder das sy nit heimzuchent

dann söllichs eyner loblichen eydtnoschafft ein

gross nachreden bringt, unnd vonn wägen ir

erdachten reden insonderheytt die sy hiemit uff

der strass ussgüssent, zu eettwas nachtheyl komen

möchtenn, wie ir unnser gnedig herren sölliche vill

bas betrachten konnent. Zum übrigen so sindt

ir onne zwyffel durch unnser schryben villmallen

bericht wie das die künigl Mt mit samptt allen

hoffgesindt uff Metz zu gfaren...

(3)

[Pläne des Königs, Marschrouten...]

...andre zyttung nit zu zeschryben, dann

dass unsere knecht woll uff sindt und von

den gnaden Gottes wenig kranker knechte hant,

der allmechtig Gott welle üch unser gnedig heren

und unns all inn sinen gottlichen schirm erhalten.

Datum zu Entrewylle inn eynem dorff nit wytt von

sannt Niclaus Portt in Luttringen den 15 tag

martii anno 1569.

Uwer unns gnedigen

herren dienstwillige

gehorsame

Rudolff von Mettenwyl

Niclaus Pfiffer

Erassung von Herttenstein