Unsern fründtlichen...

[Man berichte selbst, weil andere vielleicht aus

der Sache mehr machen, als dran sei...]

[Truppenbewegungen etc. vor der Ereignis]

(2)

[ganzer Tag in Schlachtordnung, am Abend wird der

Rückzug trotz Hunger und Durst

nicht erlaubt, am Morgen ziehen sie in Richtung Dye]

(3)

Hierzwüschen ist dem fynde in der nacht ein früsche

macht zu ross und fuss zukommen durch wolliche

er gesterk, wie bald er unsers fürnemens inen

worden unns uff dem fuss nach geyllt ist, hatt angehept

die nachhutt anzetasten inmassen das wir

(die ebne zu gewinnen, und vor ime die statt Dye

zu erreychen) hefftig ylen müssen und dhein rechte

schlacht ordnung machen konnen, bis zu letst, alls unns

der vyenndt schon uff dem hals gewesen, alls dann ist

ein solliche unordnung entstanden (in dem ettlich für sich

ettlich hindersich heyssen ziechen) das (zu dem dz unsere

reysigen wolliche nitt mer dan ein halbe banden gwesen

sampt den frantzösischen hackenschützen, so ouch gar

wenig gesin, sy har zu verantlassen habe) unsere gemeine

knecht, fort geylt und allso in schwanck kommen sind,

das uss der il ein flucht erwachsen ist, und weder

durch pitt manen, und thröwen, unser und unser eehren

redlichen amptslüthen haben mögen gestelltt werden.

Und ist der unfhal dahin gewachsen das leyder vil

erlicher houptt, amptslüth unnd doppelsoldner sampt ettlichen

feldzeychen sind verloren worden, vil sind schon für

gewüss umbkommen, vil aber gepresten noch und

weyss man nitt ob sy ouch tod oder gefangen syendt

wie bald aber wir desshalb mogen in eygentliche er-

farnus kommen und darneben glegenheyt finden

die brieff zeferttigen, so wöllen wir u g der

lenge nach wie es leyder ergangen verstendigen, und allen

deren namen zu schicken, si in diesem leydgen abzug

umb kommen sind, hier zwuschen ligen wir alhie in den

gnaden Gottes warttende mitt was mittlen uns der her

(4)

von Bordes widerum us diserm gepirg in wollichem

wir allenthalben, mitt legen unnd finden umbgeben

wölle bringen. Er trostet sich ettwas hillffe aber

die strassen sind allenthalben so eng und gefarlich

das sich niemand bald harin wagen württ. Zu dem

ist diser statt Dye inmassen an spys unnd

tranck syd dryen iaren har (in wöllichen sy

alls vil alls belegert gwesen) ussgenutzet, das

sy unns in die harr nitt wirtt erhalltten mögen

wollendt derhalben uwerem besten vermögen nach

unnd uss vätterlicher thrüwe, unns beholffen und

berathen sin, wie wir unns in söllichem trübsal

und heimsuchung Gottes solling halltten, unnd

innsonderheyt ir Mt ernstlich pitten das sy

mitt gelltt bas dann bishar beschechen, flissige

fürsechung thun, unnd unsre schuldige und verdiente

zalungen zalen wölle, sonst werden wir ge-

zwungen und getrungen, noch wytters ellend an

unsern armen knechtten zu erfharen. Der allmechtig

güttig Gott und Maria die hochwürdige wöllind

alles zum besten wenden und u g sampt

unns andren vor wytterm leydt und khumer

behütten. Datum zu Dye am 14 tag iunii 1575

U g gantz gehorsame und

underthanige

Burger landt und pundtslüt

Urs Zur Matte obrister der stetten

und gemeine houptlüt beyder

regimentten von ländern

und stetten