Wunder zeichen und dänckwürdige geschicht, drier

soldaten oder kriegsknechten wie die selbigen zu Sauley nach

by Chattillon Sür Seyne gelaegen, den 21 tag brachmonatts

a 1576 und ire schandtliche unwüdigkliche und grusame

(neben abschuchliche fluchung) gegn St. Anthoni bildnus

bewysne thatt und schmach uss Gottes verhencknus

sygent wunderlich

gestrafft worden.

Alls der herzog von Allanson kh Mt bruder den 21 tag

brachmonatts diss 1576 iars zuo Chattillon sür Seyne gelaegen

und irer fl dh fussknecht ire wach in einem dorff

Sauley genannt ungefarloch ein mil von gemelltem Chatti-

llon gehabtt, hatt sich begeben das dry der selbigen fussknecht

und kriegslütten für disses dorffs kirchen umb hersch-

weifendt und in müssigang die zytt vertrybende St Anthoni

bildnus vor der selbigen kirchen inn stein gehouwenn

uffgerichtett gesehen zu wollicher sy sich verfügtt unnd

nach dem sy vil und mancherley schandtliche und spottliche

reden wider gemellte bildnus ussgossen iren ein sturmhuben

uffgelegtt sampt einer halbartten zuogestellt und neben

grusamer und abschüchlicher fluochung iren mitt disen wortten

zuo geschruwen: Wover du ettwas gwallt und macht hast

so wöllist sy wider unns erzeigen und gebruchen, unnd

thuon dich unser erweren alls dan angefangen mitt denn

gweren und waffen die sy by inen gehept uff sy

har ze schlachen und das ein wil tribenn.

Und demnach so thett iren einer mitt einem hagkhen

dry schütz gegen gemelltte bildnus und traff sy under den

selbigen einen un das antlig zwüschen der undren lefftzen

und dem kyny daruff alls bald gemellter kriegsknecht

so den schutz gethan sich erklagtt und gschruwen ich brünn,

und darmitt tod zur erden gesuncken. In welliches antlig und

eben an dem ortt da er diss bildnus getroffen ime inwendigen

im munds das für gesähen worden so da ouch nach synem todt

brunnen und sich erzeigtt hatt.

Der ander kriegsknecht aber nach dem er wie der ander zu

vil malen bruellt und gesruwen so nach darby was gehept sich darin

zu erretten und das fhür zu erlöschen vermeinende da er denn

allso bald ersoffen und zu grund gangen.

(2)

Welches durch den dritten ersähn und die straf sinem gese-

len widerfaren vermerckt, ist ime uff der statt geschwunden

und ist in ommacht gefallen da dannen er in das nechst

huss getragen worden, der was mitt einer somlichen h(...)

igen und strengen feber behafft das sich die umbstenden

dess hochlich verwunderten und er welcher mengeklhlichen

gutte catholische dess amren menschen fründ und gönner

waren welche alls blad der kirchen zuo geloffen und da

einen priester gefunden, dem sy vor gemellter bildnus St.

Anthon lassen mess hallten im bysin einer grossen menge

volckes kriegslütten und adere gemelltes ortts inwonnern

welche samentlich Gott den allmechtigen mitt grosser andacht

für den armen man angerüpft und nach volendung der heillgen

mess neben anderen gebetten und ceremien sich zu dem kran-

ken verfügtt da dan nach andershigen betten ime der briester

mitt gewichtem wasser besprengtt, welches alles dermassen

vil vermögen und gewürckt das der selb arm mensch wider

zu sich selbs komen und glych die hend gegen himmel uff

gestreckt umb gnad angerüfft sine sünd und missethatt beckhent

und die umbstender gantz demütigklich ermant ime in irem

gebett für befolen zehaben und nach dem selbichs geschaechen

hatt er sin vordrige gsundtheitt wider beckhomen und ime alls

wol worden alls ime vor nie gsin was ouch noch iezt malen ist.

Dise warhafftige geschicht mag mer dann mitt drü

personen bezügtt und bewysen werden.