Aller durchlüchtigoster...

.. Wiewol unns und mencklichen

kundtbar, das ü kl Mt mitt hochwichttigen sachen

und geschefften, nun lang dahär mercklich beladen

gewesen und noch ist, das billich dieselbe durch uns

nitt sollte beunrüwigett werden, so konnen aber wir

mitt gugen nitt für umbgan, dan das uw kle Mt

uss schuldiger pflicht die wir zuo unnserm vatterlandt

und underthanen tragendt, mit höchstem beduren berichten

müssendt, das unns täglich von den kriegslüthen

so uss üwer kl Mt dienst, der vier vendlinen

kriegsgwardi, anheimsch komment, geklagt, ouch durch

die gemeinen knecht, so noch dahinnen verharrendt

hinuss geschryben württ, wie sy nun lange zytt

gar übell gehallten, und umb ire gethruwe diennst,

unangesechen stättigs anhalltens, sollicitierens, unnd

nachlouffens nitt bezallt können werden, dan man

inen nun mer sechs manott schuldig, und sy allein

mitt täglichem zusagen vertröste, aber das ihenig

dessen sy manglen, aller wenigost, erstatte, daruss

dan volge, das sy nebentt dem strengen dienst

grossen hunger lydent übell bekleydt, und mitt aller

handt armutt unnd ellendt, mer dann dheinen

Eydtgnossen, nie widerfaren, umbgeben syenndt,

über diss alles bekrencke sy noch ein sach nit wenig

das sy iren wyb und kindren, so anheimsch ouch in

armutt läbendt, einiche handtwychung thuon, noch

(2)

uss iren verdientten und erspartten besoldungen, ützitt

zuoschicken können, dardurch sy erhallten und ernert

mogentt werden, dahin tringende das wir alls

ire angeporne oberkheytten (in bedencken sy mitt

unserm gunst und erlouptnus in ü Mt dienst

gezogen) mittell stäg und wäg suchen, ia inen

vätterlichen und schuldigen bystand thun sollendt

darmit wie sy bisshar (alls sy verhoffendt)

erlich gedient habent mitt glicher billickheytt

umb iren usstandt, bezallt werden, sonst sye

einich mittell, noch vil minder inen moglich

das sy u k Mt (wie gern sy es ioch doch

thättendt) verners dienen könnendt. [am Rand:

dan ouch sy in zwyff-

ell sindt, das villicht

von hinderhalltung

wegen irer verdient

besoldung (diewyl

der vyendt vor inen

bezallt worden)

u Mt ire dienst ni

angenem syendt] solliche

und andere der unsern klegten, geben unns ursach

das wir (zwar mitt unserm grossen unwillen

und beduren) ür ker Mt benügen und importunier-

en müssendt, möchten lyden das die sachen dermassen

gestalltet wärendt, dardurch unserer underthanen

klagen, und diss unser schryben vermitten hätte

belyben mogen. Diewyl aber diser klegten das

gantz landt erfüllt, und der kriegslüthen wyb und

kindren, schryen, nachlouffen, klagen, und armuott ia

ouch die nachredt und verkleinerung gegen u Mt

by uns dermassen überhandt genommen das

unns unmoglich sollichen last, unruw und ellendt

fürer [in Zukunft], anzesächen, und zugedulten, und hiernebent

nützitt desterminder zuerwarten habent das

die so mitt eeren, und guttem lümbdenn in ü Mt

dienst gezogen, von hungers nott wegen (so wie man

spricht) dheinen gesatz underworffen ist ettwas angriffen

(3)

iren mangell zuergetzen. Dardurch sy an iren eeren

geschmecht, und verkleinerett möchten werden. So

hatt unns von höchsten nötten und fruchtbar sin bedunckt

ü k Mt, hiewol gantz under dienstlich anzesprechen

unnd zepitten, alls wir hiermitte mit allem flyss

und erste thundt, sy wölle umb allerhandt oberzellter

und anderer hochbeweglicher usachen willen si die er-

halltung und dienstfürdrung der kron Franckrych nitt

wenig antreffendt, unverzogenliche fürsechung thun

und ordnung geben, das die armen kriegslüth umb iren

ussstandt den sy mit gefhar irs lybs und läbenns

erlich und wol verdient angentz vernügt, und mit

trost wortten one nachvolg und erstattung der

wercken fürer nit uffgeschoben und umb das so sy

nachgendts verdienen möchtendt, von manott zu manott

innhallt und vermog der vereinung bezallt werdent.

Alls ouch wir nitt anders gedencken noch gespüren

könnendt, dan das ü kr Mt desselben ieder zytt

einen gnedigen willen zu inen getragen, wo der

nitt durch andere inrysende mittell (dnen wir

ietzmals umb kürtze willen, nitt namen geben

wöllendt) nitt one nachteyl u Mt und der kron

Franckrych diensts verhindrett wurde, im fhal

aber dieselbe ü Mt diserm unnserm billichen

begeren, alls mitt bezalung der ussstendigen unnd

künffttigen verfallenden besoldungen nit entgegen

schrytten. Allso das unsere armen underthanen

irs langwirigen dienes nitt geniessen, sonnders

an eeren und gutt entgellten sollten und müssten

und dann wir über kurz oder lang von inen

(4)

wyb und kindren, einiche klag und beschwardt mer

vernemmendt, so wurden wir tragender unnd

schuldiger oberkheyttlicher pflichtten wegen, unnsers

houpt und kriegslüthen, so noch diser zytt in u Mt

dienste sindt zu schryben unnd ufferlegen müessen,

was sy wytters fürnemmen, und wie sy sich

by vermidung unser unschuld hallten solltenn,

wolliches alles wir vil lieber emprosten und u k Mt

alls unnseren gelieptosten pundtsgnossen, in allen

uns moglichen sachen, dienstlichen willen, erzeygen

wöllten, dieselb pitten wir hiermitte gantz hoch

flyssig sy wölle unns irs gnedigen willens uff

das beldist imer moglich berichten, darmitte

wir denselben, unsern höchsten gwällten, war

haffticklich fürbringen, und unns gegen inen

denen wir hierumb zeanthwurtten habent

unnsers diss ortts gethanen anwerbens ent-

schuldigen komendt, dessen wir sonst wo

das anderst beschechen söllte, zum höchsten ent-

gellten müssten. Das alles wölle u k Mt

von unns alls iren gethruwen pundtsverwanten

im besten es beschicht zu gnaden, und dheiner

argen meynungs uffnemmen.

Copia der missive an k Mt zu Franckrych