Instruction, unnd bevelch was die gesandten,
rathsbotten unnser der dry zechen orten lob-
licher eidtgnosschafft, namlich Zürich, Bern,
Lutzern, Ury, Schwytzt, Underwalden, Zug,
Glarus, Bassel, Fryburg, Sollothurn, Schaff-
hussen, unnd Appenzell, by dem aller durch-
lüchtigisten, grossmächtigisten aller cristen-
lichisten fürsten, unnd herren, herrn Hein-
richen Künig zu Franckrych und Polandt,
unnserm aller gändisten herrn unnd
pundtsgnossen, in aller underthenigkeit
werben, unnd anbringen söllen.
Sallutation
Demnach zuvermälden es habe ir kh mt ouch menig-
clich gnugsamlich gsächen, und gespürt, den guten
unnd gneigten willen, den unsere herren, und
obern gemeiner loblichen eydtgnosschafft, unnd
dersälben pundtsgnossen ie, und alwägen zu der
cron Frannckrych getragen. Ouch was mit bestend-
iger hilff sy die tractaten, der pundtnuss, und ver-
einung, alle zyth uffrecht, unnd redlich in allen punckten
gehalten, unnd ir lyb, leben, unnd vermögen, zu
erhaltung der cron, gutwilligklich dargestreckt, wie
man in villen grossen, schlachten, und taten, in-
sonderheit inn den letsten burgerlichen kriegen er-
fraen, alda sovil schönner, unnd loblicher victorien
unnd sig mit irem blut erlanngt. Wie ir Mt
persöndlich, unnd augenschindlich gsächen.
Inn wellichem nun sy villichter ettlicher ander-
er nationen, so vor alten zythen der glych pündt-
nussen, unnd vereinungen, mit andern poten-
taten, unnd republica gehept haben verglychen
welte. Mann wirt aber ein nation finden die
(2)
nebendt der tettlichen hilff, unnd bystannd, ir gelt
gut unnd vermögen, zu dienst der cron Franckrych
als aber die eydtgnossen gethan, so fry willigklich
dargestreckt. Da ettliche ir thruw, unnd glouben
auch stett und lannd versetzt unnd verschriben
haben.
Es sol auch niemandt gedencken, als ob sy sölliches
uss überflüssiger rychtumb gethan, dan menig-
clich wobewusst, das dieselbig nit gross syn möcht,
vonwägen der rüche unnsers lanndts, unnd
ville des volchs zu dem wan ein grosse bar-
schafft des gelts in unnserm vermögenn were
hetten sy wol anndere, und gute sichere mitel
gehept, dieselben, in tütschen, unnd weltschen
lannden, mit grossem nutz uss zelichen, unnd
ettwan acht oder zechen ierlich vom hundert
züchen mögen, da man aber ir Mt ni mer
als fünff für das hundert abgevordert.
Darby gnut samlich abzenemen das sy solliches
vil mer von guter geneigter fründtschafft, dan
von übernutzes wegen, dergestalten darge-
lichen, und geborgt haben.
Welliches als ir Mt heiter anzeigt ward, da
sy erstlich umb darlychung des gelts angsucht
worden, auch die ienigen so das gelt darglichen
unnd geborget haben, dester leichtlicher darzu
bewegt, das man innen heiter fürgeben es
wurde ir Mt sölliches nit lanng anstan lassen,
sonnder die einen über ein anndere, über
zwey oder dryen iaren, mer, oder minder ter-
minen, lösen unnd ledigen. Als nun sölliche
(3)
erste zyth oder termin verlouffen, hat man
anndere verlenngerung begert, die dann
ein oder zwey mal widerumb ernüwert
und bewilliget worden, allein von des guten
und guvigten (?) willens, denn man zu irer
Mt tragt, der trostlichen hoffnung unnd zu-
versicht es wurde disem versprächen, uff die
bestiumpte zil statt gethan werden, welliches
aber nit beschechen. Unnd habend an dem houpt-
gut gar nüt empfanngen. Zu dem das man inen
denn zinss unnd interres von villen iaren
schuldig ist.
Dannenhar treffenliche grosse clegten, unnd
unwillen in gemeiner Eydtgnosschaft zu nach-
theil des kunigs dienst erwachssen. Die suma
so gross worden, es sy ann pentzionen, des frid-
ens, unnnd vereinung gelts (der fünff uff
ietz künfftige liechtmess verfallen werden)
item das gelichen gelt so den krieslüten darge-
streckt worden unnd annderer gstalten mer.
Dermasen schier iederman, hierine schaden und
nachteil lyden muss mit sämlichen uffzügen
ettlicher gstalten.
Welliche verzüg irer Mt thrüwe diener ettwan
vonwegen der lanngwierigen kriegen, so inn
Frannckrych gwessen entschuldiget. Zum auch ir
Mt ambasitoren, von ein iar, zum anndern uff-
zogen, mit anzeigung man werde zuerlegung
der verfalnen zallungen ordnung geben.
Mit wellichen guten wortten, iederman so offt
uffgehalten worden. Dermassen sich niemand
mer daran lassen wil, unnd sye der unwill
unnder den gemeinen pöffel so gross das irer
(4)
Mt dienner nüt mer darzu reden dörffen, unnd
damit das gemeyn volck gestillet, unnd gerüwiget
wurde, sye man verursacht worden, diewyl
man unnsere herren, unnd oberen, bishar
kein versicherung thann, dise gemeyne tag-
satzung zuberüeffen, unnd sich zu beratschlagen
was mitel für die hannd zunemen sye. Uff das
unnsere herren, unnd obern, auch gemeyne
unnsere Eydtgnosschafft zu iren usstendigen
zallungen komen mögen.
Diewyl nun iederman wol wüsse, das die ver-
lenngerungen unnd uffzüg der wolverdienten
zallung, mit an ir Mt erwunden, als die aug-
enschinlichen unnsers volchs dapferkeit unnd ge-
thrüwe diennst, in ettlichen schlachten, welliche
unnder ir Mt glücklichen bevelch, als ein oberster
wylund künig Carlis hochloblichister, und sellig-
ister gedechtnus ires herren, unnd bruders be-
schechen gesechen, unnd mit ir der künigen irer
Mt erenden frow muter nit erwinde. Welliches
alwegen ein besonndern, geneigten willen gegen
unserer nation getragen, unnd allein alle
summus, unnd verlengerung gedachter zallungen
an annderen sachen erwunden. Ist hierine der
gesanndten bevolchen worden, das sy niendts
annders als ir Mt hierumb ansprächen sölle.
Wellichem sy alles wie obstat unnder diennstlich
fürgehalten, unnd demüetigklichen piten söllen
sy wellend betrachten das ein grosser under-
scheidt sye, zwüschenndt denn pentzionen, so ir Mt
denn frömbden git, welliche allein uff ir Mt
(5)
sich erstreckeind aber die pentzionen so sy gemeyner
Eydtgnosschafft schuldig sye, ein gelt so ir Mt uss
crafft der contracten des ewigen fridens unnd
vereinung schuldig, welliche mit ir Mt vorfaren
uffgericht worden. Derhalben man innen hie-
mit dieselben uff die bestimpten zil, unnd tag
oder zum wenigisten im selben iar zalt hat, bis
zu enndt der vereinung wyllundt künig Hein-
richs loblichister gedechtnus selligen, also auch styf
gehalten worden. Alls aber nach irer Mt ab-
ganng die uffrür in Frannckrych angefanngen
hab man ettlich derselben bezallungen zusamen
komen lasen. Das dann vil beschwerden unnd
hindernussen in der ledtst uffgerichten ver-
einung gebracht. Unnd were die selbig nit
so liechtlich uffgricht worden, wo die herren
marschalch von Willenwyl, unnd Bischoff vonn
Lymogis als künigkliche gesanndten, nitt ver-
gwüsst versprochen heten, es sölten die pensy-
onen, ierlich bezalt werden, unnd wurde
man nümer zwe, old mer zusamen komen
lasen. Gott geb, was für unruwen, unnd
mangel inn dem küngkrych entstüenden, wel-
liches versprechen den nechsten den iennigen
verwisen, unnd fürgehalten wirt, welliche
ir Mt sachen entschuldigen, unnd das best dar-
zu reden wellend.
Was das gelt antrifft so etliche ort der eydtgnosschaftt
irer Mt glichen, da söllen unnsere gesanndten,
irer Mt unnder diennstlich piten, wiewol söllich
gelt unnder dem namen vorgesagter orten
(6)
darglichen, so sy doch das gelt an ettlichen orten
von besonnderen personnen uffgenomen,
unnd der mertheil usserthalb der Eydtgnosschaftt.
Wei dann dem herren anbasitoren, und tre-
sorriern dis wol zuwüssen sye, welliche das
gelt empfanngen, unnd habend gerürtte ort
ire stett, unnd lanndtschafften, hierumb uss pit
der herrn ambasitoren verschriben. Das
sy uss besonnderm guten willen gethann den
sy zu dem künig, unnd siner cron getragen.
Der zuversicht man werde innen ir gelt, uff
den versprochnen termin widerumb er-
legen, sy lösen, unnd ledigen, und darzwüsch-
enndt die zins richtig bezallen. Damit sy die
ienigen besonnderbarn personnen, so ge-
melt gelt derglichen zu friden stellen möchten
dann wo sy nit verhofft man wurde sy irs
gelichnen verbürgeten gelts, one vellen uff
die zugesagte termin bezallen, unnd ledigen
hetten sy sich in derglychen verschrybung nit
in glassen.
Iedoch sölle ir Mt vernemen das man weder
houptgut noch zinss erleg unnd syen dieselben
ort verursacht worden, annder gelt mit grossen
schaden, und unstatten uffzebrechen, die zins
damit die ienigen so das gelt darglichen zuverichten
unnd zubezallen. Sy werden ouch betrungen das
houptgut zuerlegen, diewyl alle termin da
man sy bezallen sölt verschinen sind. Dermassen
das gedachte ort grungen werden, ir Mt
unnderdiennstlich anzusuchen, unnd zubitten
(7)
damit ordnung geben werde uff das sy bezalt
damit sy ir steet, unnd landtschafften so sy für
ir Mt versetz, unnd verpfenndt uff das sy ge-
lediget, unnd sy von ir bewisnen diennsten
wegen mit zu grossem schaden, unnd verlurst
komen müesstend.
Was die bezallung so man denn houpt- und kriegs
lüten schuldig belanngen thut, sollen die gesandten
irer Mt anzeigen, wie inn dem gantzen tütsch-
lannd, auch in der Eydtgnosschafft gemeinklichs
gebrucht wurde, wan man gelt kriegslüt uff-
zebrechen, uffnemen, müesse man denn ienigen
so es darglichen ein überschwencklichen grossen in-
terres geben. Dermassen das die houptlüt so
in irer Mt dienst hievor gebrucht worden, ein
gross gelt uffnemen, damit sy ire fenndli und
kriegslüt uffrichten, unnd bewaffnen möchten.
Davon sy ein gross inettes zallend, unnd bis-
har nit mitel gehept, das houptgut unnd schwere
interres abzulösen, vonnwegen das man innen
anfencklich, unnd des ersten monats uffgeschlagen
unnd darnach weder gmusteret noch zalt, und
werden aber darzwüschendt nütdesterweniger
getrungen uff das enampt zil ire schulden
sampt schwerem interres zubezallen, unnd
ganng innen vil mer verlurst dardurch
dan der fürschlag den sy in irer Mt dienst ge-
han etragen möge. Werdend also herdurch
getrungen, ir haab, unnd gut mit grossem ver-
lurst zuverkouffen. Dahin sy durch ire ob-
erkeit mit dem rechten gehalten, unnd trungen
werden. Dermassen das ettliche houptlüt
die mitt sovil hablich unnd statthafft zubezallen
(8)
gwesen geursacht worden sind sich uss irem
vatterlanndt zuenttüssern, wyb, unnd kindt
zuverlasen, unnd syen die klegten so gross,
unnd gmeyn, inn unnser Eydtgnosschaftt, das
es zeerbarmen sye welliches ir Mt dienst
zu grossem nachtel reychen thue.
Uss oberzelten ursachen, welle ir Mt gnedigklich
zusinfüeren, das ire gute diener mit on grosse
gfar, unnd verdenncknus ir
sachen bishar unnder sömlichen grossen unwillen
erhalten haben. Unnd dem gemeinen man für-
geben, ir Mt sye eins guten gnedigen willens
aber die uffrürrer unnd iamerliche krieg, so
inn diserm küngkrich gwessen, syen ursach
das die zallungen so lanng uffzogen worden.
Diewyl man aber ietzmal seche das das ge-
melt küngkrych, mit der gnad Gotts inn ein
rüwigen friden gstelt, unnd aber nütdester
minder obgemelte zallung verhindert, welle
nyeman (?) ann kein entschuldigung noch ussred
mer komen.
Hienebendt auch als man das obgemelt gelt so
ettliche stet der ortten, unnser Eydtgnosschaftt
uffgebrechen, unnd dargeliche, ouch die obersten
unnd houptlüt umb verlengerung des so man
innen schuldig angesprochen. Hat man innen
ettliche offen brieff, unnd pattenten erscheindt
unnd für gewüs fürgeben, das sygen sichere
asignationen, damit sy one vällen, uff bestimpte
zil und tag, irer zinsen uznnd interres sölten
bezalt werden. Menclichem allem (für das
erst iar zin) kein statt geben worden, unnd
(9)
unndt ettliche iar lanng, nach dem verschinen
zith nit bezalt, unnd befindt sich das ettliche zwen,
dry ia das vierdt interres wie obgemeldt uss-
stenndig ist.
So sygen wyr auch gnugsam verstenndiget
ob glychwol der krieg unnd mangel am aller
treffenlichisten, in diserm künigrych gwessen
habe doch ir Mt iren unnderthannen angefallen
dass sy ir Mt glichen, allwegen bezallen lassen,
ob glychwol man innen vil mer, dann unns
zu interres gebe, unnd werre billicher
gwessen, die unnderthannen heten ires künigs
unnd fürsten mangel mer dann wir, die sine
pundtsgnossen sind getulden söllen, dann
zubesorgen wa ir Mt mit ein gnedigs insechen
thette möchte villicht durch verlengerung der
zallung, ettwas uffrürere wider die dienner
des künigs sich in unnser Eidtnosschafft erhäb-
en. Diewyl vil personnen, des langen uff
zugs grossen schaden lyden müessen.
Unnd nach alles alls obstatt, die gesanndten dem
künig fründtlicher meinung anzeigt, söllen
sy ir Mt underdienstlich piten, sy welle sol-
liches unnser hochen notturfft nach guter
meinung, von unns uffnemen, und erstlich
bevelchen, unnd ordnung geben. Damit
als das so ir Mt unns in gemein, unnd der sonnd-
ern personen schuldig ist gentzlich bezalt werde.
Diewyl das zil, unnd termin, der nach
werennder vereinung sich nöchere.
(10)
Wo aber sömliches ietzmallan vonwegen irer
Mt wichttigen gschäfften, gentzlich nit beschechen
möchte so welle doch irer Mt gefallen unns
das iennig so sy unns uss crafft des ewigen
fridens, unnd pündtnus so mann benntzion
nempt, gentzlich bezallen lassen, item alls
verfalle zinss, und interres. Darnach ein
stadtliche suma den ortten, so ir Mt ettliche
suma gelts gleichen haben, unnd innsonder-
heit auch denn öbersten, unnd iren houptlüten
uff das so man innen schuldig ein namhaffte
suma lifern, uff das sy ire ampts unnd
kriegslüt, auch der abgestorbnen witwen,
unnd weyssen, bezallen, unnd die vil-
faltigen clegten ettliche gstalten gestillen
mögen.
Unnd was nach überig restieren möcht
welle ir Mt auch gefallen gute unnd sichere
ordnung zegeben, damit dasselbig uff die
termin, unnd zyth so, und wie man sich
des vereinbaren möcht, richtig bezalt
werde. Innsondersheit aber die zinss
unnd interres.
Hieruff wellendt wyr ir Mt unerdienstlich
gebetten haben, sy welle unns den gesanndten
mit guter, und gnediger antwurt begegnen
dardurch unnsere herrn, und obern, ein ver-
nüegen haben mögen unnd ursach haben inn
dem guten, und geneigten willen denn sy
allwegen gegen der cron Frannckrych, unnd
innsonnderheit gegen irer Mt getragen, ver-
harren mögen.