Was der künigklichen Mayestat von wegen
der eydtgnosischen gardi fürzehalten ist.
Unnd benamlich als anvencklich von loblicher ge-
dächtnus den kunigen zu frankrych vor nünzig
iaren ungefarlich ein zall eydtgnosischer knechten
byss zu die hundert zu der mayestat person
bewarung unnd ordnelicher gardi angenommen,
und bestellt wurdendt, hatt man inen domalen
die besoldung so sy ietz haben namlich zwölff
francken für ire erhalltung ieds manots
zebezalen verordnet.
Unnd als derselbigen zytt alle ding und besonder
lich spyss und tranck und waas zu der menschen
narung gehört in geringem wärt, unnd gar
wolfeil gsin, haben sich gemelt gardi knecht
woll damit erhallten mögen.
Als aber darnach ettwas thürung ingerissen
unnd sich die andere gardi so der kunig nä-
bend diser geselschafft der eydtgnossen als
von Schotlanden und Frantzosischen Cartschieren
an sinen hoff hatt, irer geringer besoldung unnd
das sy nit wytter damit bestan möchtend sich
erklagt, hatt man denselbigen die besol-
dungen verbessert.
(2)
Unnd diewyl sich daruff begeben, das ettwas
zytt nach absterben wilund loblichen gedächtnus
kunigs Francisci des ersten säligen die fründtschafft
und vereynung mit hochloblicher gedächtnuss
künig Heinrichen säligen widerumb uffgerichtet,
unnd angenomen, unnd zu volzüchung derselbigen,
von den xi ortten unnd iren pundtsverwandten
ein stattliche bottschafft dieselbige nüwer vereinung
zu beschliessen und zu besiglen gen hoff abge-
vertiget, wardt domalen denselbigen ge-
sandten under andern dingen gantz ernstlich
bevolchen, mit allen flyss by der künigklichen
mayestat darob zuhallten, unnd zeverschaffenn,
das sy der geselschafft irer gardi uss der
eydtgnoschafft nit minder dan den ubrigen
schottischen, unnd frantzösischen ire besoldungen
bessern, unnd sy dermassen tractieren wölte,
das sy ein eerlich und zimlich usskhommen,
unnd deshalb ouch ursach hettindt, sich zebemügen,
unnd dest fürderlicher zudienen, vorab aber
min herren die eydtgnossen irer für sy
gethander pittlicher werbung nit versagt wurdent.
Nun verneme man woll das gesagt botten
domaln ein pitt für die geselschafft gethan, unnd
das die künigkliche mayestat den eydtgnossen
der gardi ein besserung an gelt, unnd bekleidung
für basthin zegeben zugesagt.
(3)
Als aber die Botten (one das solliche bewilligetten
verbesserung in das werck khomen, oder ingeregi-
striert worden sye) von hoff verritten, hatt
nacherwerts niemandts am hoff darumb
wüssen wöllen, unnd ist desshalb alle werbung,
zusagung, unnd handlung, den armen gardi
knechten als vil als nichtig, unfruchtbar,
unnd vergebenlich gsin.
Und ist volgendts darnach der gardi dienst
mit ingefalnen thürungen, frömbden, unnd
inlandischen kriegen, unnd reysszügen der
massen beschwerlich, hartt unnd ubernöttig
ingerissen, das sy all gmeinlich in tröffenliche
armutt khomen, dermassen das die so
in krankheytt vallen, sich der spitaln in
Franckrych behellffen müssen, und nit des
vermögendts sindt inen selbs an gelegnern
ortten in iren lybsnötten der notturfft nach
rath zethundt. Zu dem das die ihenigen
so beschlagne gwer, schwert, unnd dolchen,
in den dienst von irem heymandt ge-
bracht, die selbe, damit sy zegeläbenn hettindt
verthun, unnd verkhouffen müssen.
Darumb dan zu besorgen sye wo die ietzige
regierende mayestat nit ein erbärmbden
(4)
unnd gnädigs insechen an gedachte geselschafft
der gardi thüye, sye es gar nach unmoglich
das die armen gsellen in dem dienst belyben
oder bestan mögen, wellichs woll uss dem
abzenemen sye, das nun mer gar wenig
deren so in der eydtgnoschafft wol gefründt,
oder von fürnemen geschlechten sindt, dem
gardi dienst nachfragendt, wie ettwan
hievor geschechen.
Deshalb in bedenckung der augenschynlichen not
unnd damit der dienst erhallten, unnd die armen
gutten knecht darby eerlich bestan, unnd belyben
mögen, so haben unnsere gnedigen herren
unnd obern, von ortten, unnd iren lieben
pundtgnossen, iren gesandten so ietz gen hoff
ryttendt mit aller höchstem ernst angehenckt,
unnd bevolchen, gerürtter geselschafft treffen-
liche not, unnd grosse armutt siner mayestat
unnd der frouw künigin fürzehallten, unnd sy
uff das aller flyssigest anzekeren, unnd zepitten,
solliche mit allen gnaden zebdencken, unnd
ze hertzen zefüren, damit ein insechen hierzu
gethan werde, das der dienst erhallten,
unnd die armen diener darin belyben mögen.
(5)
Unnd benamlich so wäre miner herren
der eydtgnossen trungenlich ansinnen unnd
pitt, an beyde künigkliche mayestaten,
das man gestalltsame der sachen und der from-
men dienern grosse müy, unnd arbeytt
die sich von tag zuo tag meeret gnädigklich
ansechen, unnd bedenkcne, dan als vornacher
wan der hoff verruckt, allein die ordenliche
wacht, mit dem künig gereisset, unnd die
ubrige geselschafft in den stetten unnd zu
gelegnen ortten darzwüschendt ruwig unnd
still beliben, werde ietzunder die gantze
gardi volligklich täglich zu hoff zedienen
ervordert, unnd genottiget, so müssend
sy auch on underlass one das sy wie die ube-
rentzigen frantzösischen, unnd schottischen das
quartier bruchen mögen, durch das gantz
iar, unnd für unnd für zuo dem dienst
gespannen sin.
Das sy dan sich by disen schwären, unnd thüren
zyttungen mit zwöllff francken zu dem
manot, wellich nit meer dan viii stüber
zuo dem tag ertragen, mit der lybsnarung
der bekleidung geschwigen, erhallten, unnd
ussbringen mögenn, wellen unsere
herren die eydtnossen sich versechen
(6)
die künigkliche mayestat werde es irem hochen
verstand nach für ein unmoglichs achten, dan
man der zytt als diss besoldung an vangs ge-
ordnet ringer dan umb zwen carolus ein
urti thun, unnd umb fünff stüber uss das
aller vylest für zerung iedes tags usskhomen
mocht, da aber diser zytt dheinen nit
einem teston sich (wie khundtlich) täglich
ussbringenn unnd erneren kann.
Dan wellichs wegen unnserer gnädigen herren
unnd oberen gantz ernstliche, unnd aller höchste
pitt, an die beyde mayestat, des künigs, unnd
der künigin sye, solliche der armen dienern trun-
gende not, in allen trüwen, unnd nach der
notturfft gnädigklich zebedenken, unnd diewyl
man vornacher der andern garden, die
besoldung erbessert, unnd aber die eydtgnossen
einen vyl strengern dienst haben, das man diss
vals ouch uff pitt wolgedachter unnserer herren
innen iren sold ouch bessern, unnd namlich
iedem an statt der xii francken xviii francken,
wellichs sich wurde uff xii stüber zum tag
betreffenn, unnd dannenthin zwey kleyder
iedes iars, damit sy sich vor dem künig
dest eerlicher unnd zierlicher erhöugen mögen,
(7)
dan sy mit minderer besoldung gäntzlich nit
wüssen zebestan, verordnen, unnd geben wölle,
unnd das sollichs so es bewilliget ingeregistiret
unnd würcklich erstattet, unnd nit nach der
gesandten verrytten, wie vormals geschechen
widerumb zuruck gestossen werde. [Siehe Einschub]
Das werden unsere herren, unnd oberen von
iren mayestatten für ein höchste unnd be-
sondere guthat zu dem aller hochsten
danck uffnemen, unnd zu begegnender
gelägenheytt zu beschulden zu dheiner zytt
zu vergest stellen.
Und daruff ein gnädige, unnd willfarige
antwurt ervordern, mit anzöug das
ir one solliche antwurtt nit zeverreytten
bevelch habendt.
[Einschub auf anderem Zettel:
Sonders wir unnsre gnedige herren unnd obern (zu unser ankunfft
warhafftigkliche berichte khönnen, das ir Mt unns an iro statt in
sölichem nitt unbilichen begeren getrott und iren gnaden willen
darin geben habe, dass auch wir diser sachen halb zu meeren
glauben unnd bestättigung gedachten unnsern g herren unnd obern
ötwas schryfftlichen schins von ir kü Mt ussbringen unnd
darlegen möge werden.]