Uff andingen J Petter Feeren innamen und
alls ein rechtgebner vogt synes bruoder J
Hans Feeren seligen töchterlin, ouch im
bywäsen und gebott herr rathsrichters Rudolff
Mörren, hatt bezügt herre houptman All-
brecht Sägissers fraw, uff Fryttag nach
Martini A° 1586.
Namlichen das fraw Agta von Herttenstein
oder Sägisserin wylund herren houptman Hans
Arnoldt Sägissers seligen verlassne wittwen,
ir bässi, in irer kranckheitt, zuo iro zügin
gar offt und dick geredt habe, und sy zügin
gebetten und ermantt, sy sölle und welle der
sachen yngedenck syn, wann sy mitt tod
abgienge, das alls dann ir wil und meinung
allso sye, und nitt anderst zuogan sölle, dan
wie volgt, namlichen, diewyl sy irem
son houptman Ludwig Sägisser selig unge-
far vor 10 oder 11 iaren alls er uss dem delff-
inatischen kriegszug hiemkomen und sine
knecht bezalen söllen, zwölffhundertt
guott guldin an rychs müntz fürgesetzt
und gelichen. Ir son selig iro ouch versprochen
den gebürenden zins davon zegeben
ouch so erst er gellt von ir Mt empfache
(2)
sölle und welle er iro sölliche iro summa
wider leggen. Da sye aber iro inn
disern 11 iaren, weder zins noch houpt-
guott nitt ervolgt, so sye ir will das
nach irem absterben, von disern
1200 guott guldin gedachts ires sons
J Ludwigen seligen kinden der halbtheil
alls 600 gl und J Hans Feeren seligen
verlassen töchterlin die andern 600 guott
guldin, iedem zum halben theil zuo deinen,
diewyl dann J Ludwig selig 11 zins schuld-
ig, anstatt der usstenden zinsen, sölle J
Hans Feeren seligen kind, die 2 kettinen so sy
habe, die ein mitt wytten ringen darnach ein
kernis (?) kettemlin, für dasselbig gelangen
und werden. Die ander dick und gross
kettinen so iro ir J selig uss dem 3 iärigen
zug bracht, selbige sölle J Ludwigen
seligen sönnen werden, daruff auch wytter
anzeigt, sy habe ires J seligen guotts
nützitt meer, hinder iro, dann die gross
kettinen abgenantt, sonder den erben alles
hinus geben, und habe nützitt meer dann
was, das iro sye, hiemitt sye ouch ir
entlich will und meinung so erst sy mitt
tod abgangen, das alls dann all ir gut
(3)
guott das minder und das meer was das
sye, das sölle zum halben theil J Lud-
wigs seligen kind, und zum andern halben
theil J Hans Feeren seligen kind
gelangen und werden. Daruff wellte
sy zügin, ds heilig hochwürdig sacra-
mentt empfachen dörffen das ir meinung
allso gsin.
Daruff die fraw selig sy zügin gepetten
sy welle dessen yngedenck sin, und geredt
sy habe sölliches dem herren lüttpriester
und J Christoffel Sonnenberg ouch anzeigt,
darnach über sölliches, habentt J Lud-
wigs seiligen, erben diss vernomen
und an sy zügin langen lassen, umb be-
richt der sachen, da sy inen wie iezt ge-
melltt, alles anzeigt, ouch sy zügin be-
gärtt, sy söllen die fraw Agta selbs
fragen, welche noch 14 tag darnach inn
läben gsin.
Da habe sy zügin die fraw selig selbs
widerumb befragt im bysin ires
J houptman Albrechten Segessers, ob ir
meinung, noch sye wie zuovor, habe
die fraw selig geanttwortt, ia es
sye noch ir meinung, und sy
gesehe wol das man sy by irem läben
erbe.
Sölliches habe die fraw selig noch an
4 tag ee das sy gestorben geredt.