Uff hütt ist von MGH rääth und hundertten anzogen worden

von wegen der unrüwigen und seltzamen reden so ietzt ein zyttharr in

der statt und zum theill auff der landschafftt durch unrüwige

lutt ussgespreitt worden von wegen diser schwäben den francisisch sachen

und kriegs empörungen in Franckrych, wölliche sich dahin londent

unruow zuoerwecken, und nit allein MGH under inen selb un-

rüwig und zwyträchtig zemachen, sonder ouch sonderbaren personen

und eeren lütten, die ettwan zun sachen geraath, geredt und besten

wolmeinung umb unsers vatterlands und unser waaren catholisch

glaubens wolfartt willen gern gesähen die fürderung der hillff und

bystands so MGH sampt den übrigen 4 catholischen ortten, den

catholischen vereinigeten ständen und fürsten in Franckrych geschickt

wölliches dann mitt offentlichen und gmeiner berathschlagung und gutter

bewilligung MGH rääth und hunderten beschechen, unwillen und

verhasst zemachen. Dessglychen die burger und underthanen ze statt

und land wider MGH ir oberkeitt zuobewogen und zuoverbitten

unnd sonderlich das ettlich uff ein gstalltt redent alls ob sy unsern

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widerwärttigen den hugenotten und catholisch glaubens

vyenden dem von Navarren, La Noue, Castilien, Fernon

und derglychen so ietzt den krieg wider die catholischen denen die unser dienent

füerent, bessers dann den unsern gonnend oder wünschend, oder alls stünde es

gfarlich umb die unsern, so doch es uss gnaden Gottes glücklich und wol umb

sy statt, und allso das gmein volck unrüwig machent daruff dann zuobe-

sorgen (im faal man den sachen mitt guottem züttigem raath nit begegnen söllte)

MGH mittler wyl in last komen mochtend, wie dann vormallen im Navarrischen

krieg A° 1513 leyder ouch beschehen. Derhalben dem fürzekommen und damit

so wol MGH glych under inen selbs, alls ouch ire burger und underthanen

in desto besserem friden ruow und einigkeit blyben und läben und ir loblich re-

giment in söllichem loblichen guotten wolstand erhalltten werden möge, so nach

nottürfftigem und ernstlichem underreden angesähen, söllent und wöllent ouch

MGH styff darob halltten; Namlich wo fürohin glych ietzt in disen ge-

genwürttigen, alls auch andern derglychen zuokünfftigen fälen iemand wär ioch (?)

der wäre hochs oder niders stand sich söllichen sachen anmassete, derglychen reden

ussspreitte, so zu unruowen oder sonst verbitterung so wol under MGH

alls ouch den burgern und underthanen in statt oder land, dienetend

oder die burger ud underthanen wider MGH verhetzen oder in wider-

willen bringen möchtend, oder sonst sich unrüewig erzeigte, oder uff derglychen

sachen stifftete und anlass gebe es wäre durch reden oder schryben, und sölliches

kundtlich wurde, das ein söllicher so er dess raats, kleinen oder grossen, des

selbigen entsetzt, ob er ein burger, das burgrecht verwürckt haben, und

ein hindersäss, widerumb vom land verschickt werden sölle. Es möcht aber

iemand sich hierin so gröblich übersächen MGH wurdent einen ieden

nach dem der fäler und die sach beschaffen wäre straffen, und ob frömbde

so harr käment sölliches thättend, söllent die selbigen gfenklich yngelegt und

der gebür nach gegen inen gehandlet werden. Sonder wo iemandem ützitt

begegnete oder fürkäme von zyttungen oder andern derglychen sachen, da erfunde das

die sachen MGH oder die iren berüerttend, oder das ettwas daran gelägen

und die sachen ettwas uff inen truogent, sol ieder uss krafft sines eydts den ieder

schwört und geschworen hatt, der statt lob, nutz und eer zefürdern und iren

schaden zwarnen und zwenden, unverzogenlich an MGH bringen, und

für sich selbs nützit fürnemmen noch die sachen ussspreitten es wärent dann sachen daran

ützit gelägen, oder MGH nach die iren nit berüertend sy vorgesetzter straff

allso ouch wo in derglychen andren sachen iemandem ützit beschwärlciehs angelägen es

wäre gegen MGH oder sonderbaren personen der so er dess raaths ist, sol

dasselbige niendert dann vor gesessnem raath äffern, oder an einen schuldth-

heissen bringen ein burger und hindersäss aber sölliches auch nien-

dert ässern dan allein an ein schulldtheissen bringen. Und wem ouch

derglychen sachen von iemandem begegnetend, oder sölliche von einem hörtte,

wüsste, oder erfüere, derselbig sol dasselbig leyden by senem eyd by

vermydung MGH schwären straff und ungnad.