Gestrengen, edlen, frommen, erenvesten, fürsichtigen, er-
sammen und wyssen, insonders gnedigen günstigen lieb-
en herren unnd oberen, üch sygendt unsre unnderthenig ge-
horsam willig dienst zuvor, es ist verschinnen wöchen als der
gestreng edell, fromm unnd ehrenverst her landvogt Nicklaus
Cruoss allhie zu richt sass, vor ihm meister Heinrich Schwitzer
werchmeister allhie verklagt worden, unnd uff dz selbig in
gfangenschafft kommen, biss uff eüwernn gnedigen herren
bescheid unnd anttwort, also so habent wir kundtschafft
in gschrifft von ettlichen uffgnommen, unnd die selbig mit
ihmüch uberantworten wollen.
Es redt unnd bezügt der ersam unnd wiss her Bumeister Hans
Näff dz er hür uff Zell zu sig kommen ettlicher geschefftenn
halben alda zu verrichten, unnd on gfar im unbewüst bilch-
wichung (?) da gsin, habe er angetroffen unnd da funden den M.
Heinrich Schweitzer Zimmermeister, welcher ihm anzeigt er sy
in namen alda des ü. e. w. iunckeren bim Meyer furlüt
sagholzer zu füren, zu bestellen, unnder annderen so habe er
ihm anzeigt, er hab böse bottschafft von den kriegslütten
f. d. (?) in Saffoi dienst ghörtt, welches ihm Schuch Clauss unnd
annder mehr für gwüss habent anzeigt, dz man 3 fendli
kriegs volcks von 5 ortten verloren hab, unnd zu Bern in
der kilchen hangen sollent, namlich des edlen unnd vest-
en iunckeren unnd hauptman Heinrich Pfiffers, dz and-
er von Schwiz, dz dritt wüss er nitt eigentlich uss welch-
em ort, habe sich bumeister höchlich verwundertt, unnd daruf
gredt es werd ob gott will nitt sin, sonst wurd es ein ruch-
en hanndel mitt unseren eidgnossen werden, daruff hat
zimmermeister gredt er vermeint der Schuch Clauss werd nitt
liegen, er sitze im Bern gepiet. Nach dem selben sollent
sy auch 3 gloggen gwunnen han in einem closter, unnd
habent eine gen Langnow, die ander gen Küngsfelden,
die dritt gen Trub geordnet, an dennen ortten sy er gar
woll bekandt, er well morgens des tags sich dar verfügen
unnd die sach eigentlich erfaren, unnd lugen ob sy ihme
zu hencken werden, auch welle er gen Bern in die stat
unnd die fendli woll ussgan, unnd erfaren obs war sy
(2)
oder nitt. Nach dem selben so habe den heren Bumeister
der her von Zell bschickt, unnd hab mitt der priesterschaft
ein abenttrunck in des herren hus müssen thun, habe man
solche unnd der mehrteil artickel auch ob den tisch gsagt.
Uber etlich tag harnach habent mine (?) gnedigen herren ein
tudung ins bentzen huss zum hirtzen ghan, so sy er auch
darzu berüfft worden, on gfar hab er den Schuch Claussen
vor dem huss angetroffen, unnd ihn eigentlich gfragt ob
der sachen also sy oder nit, so heig er für gwüss im an-
gezeigt, es solle also (wie zimmermeister grett) sin, es
sy einer von Hutwil heim kommen und verwundt gsin,
hab solches für ein gantze warheit bezügt, sonst wüsse
er nütt anderes.
Es redt Frantz Heist der scherer unnd sin husfrauw des glichen
wie bumeister Neff, dan sy bi ihm uff dem kilchhoff als
zimmermeister solches gsagt, gsin sinnd, auch in des heren-
hus habent sy derglichen reden ghört, sonst wüssent
sy nütt anders.
Es spricht Caspar am Bul der statmüller, dz im dz wasser
ein ??uhre uber verwüst hab, unnd den meistern Heinrich
angstrengt, dz er im hülffe die selbig wider machen um
den lon, alsy an der arbeitt gsin, so hab er vil nüwe
zittung von den kriegslütten angezeigt, dz sy sollent all
erschlagen sy in f. d. von Saffoi dienst, auch 3 fendli
verloren haben, welche zu Bern in der kilchen hangen soll-
ent, namlich wie obstat, Heinrich Pfyffers, und von
Schwitz, dz dritt hab er nitt eigentlich konnen
nemmen, daruff hab er grett es werd villicht nitt war
sin, sonst wurd es ein boses ennd nemen, auch hab
man 4 gloggen gwunnen, eine kome gen Trub, die
ander gen Langnow, die dritt gen Küngsfelden, die
viert sig ihm verschossen, sonst wüsse er nütt.
Desglichen redt Fridli Hüsser der sigrist, wellcher
auch by ihm gsin ist an der arbeitt, sonst wüss er
nütt.
(3)
Es [redt] Margret Eberhart er habe sy gfragt wie es umb
die kriegslütt stand, so hab er gseitt sy sigenntt ihn einem
schloss erwütscht worden unn all erschlagen, habent
uss dem schloss grüfft, ist kein frommer huttwiler der
denn Willisoweren zu hilff kömme, desglichen hab er
gredt von gloggen und 3 fendlinen wie obstat, sonst
sy ihr nütt bewüst.
Demnach gestrengen, edlen, frommen, ehrenvesten, fürsichtigen
ehrsammen unnd wissen insonders gnedigen gütigen lieb-
en herren und oberen, es sit Margret Bentzin, welche
mir vor der marter gegichtiget wellen, hab aber nütt
verichen wellen, aber die kundtschafft von ihren in gschri-
fft uff gnommen unnd zu schicken wollen, hiemitt so
habend wyr üch solchen bericht ervolgen lassen und billich
zu schriben wellen, heimit wir uns in ihn üweren
veterlichen schirm bevelchtend. Datum uss unserem
raht den 16 novemb. anno 1589
Uwer alzit gutwillige
gethrüe underthanen
Schultheiss und raht
zu Willisow