Edell gesträng ehrenvest fromm fürnemm fürsichtig ehrsam wyss
insonders günstig hochehrend gnädige herren oberen und vätteren.
Demnach wie verschinnens 1589 iars alls der dumeynisch zug
in Franckrych ein antrib gewäsen zu heren houptman Beat
Fleckenstein dingen wöllen, hat er unns versprochen demnach
wir der besoldung über ein khommen, mit luteren unnd usstruck-
enlichen worten, dz er unns zuzallen habe ouch zallen wölle
unangesächen er werde von den fürsten zalt oder nit, so
müessend wir dennoch ehrlichen befridiget werden. Unnd
hatt unns nit allein mit solchen gedingen under sin und syns
mitgspanen fendlin angenommen, sonder darneben ouch
bevolchen andere gemeine soldaten, alls wir dann ouch
gethan eben mitt sölichen gedingen und verheissen anzunemmen.
Unnd habent unns ouch nit anderst versechen dann es wärde
unns solches unfällbarlichen also gehalten wärden, da mir
sonsten wo wir anderst vertröst, unns ouch eines anderen wolten
berhaaten haben. Dann sy unns under anderen ouch
fürwandten, unns nüt gegen ihnnen zubesorgen wie ettwan
gegen anderen houptlüten so nit zuzallen habend, wie sy
als sy ouch wie gemelt unns zallen wöllen. Uff
disen bescheid unnd thrüwe versprechen hin mir nun mitt
ihrem zeichen von land zogen, unnd verhoffennlich alles
dz gethan redlichen ehrlichen krigslüten zuogestanden.
So wüssendt ihr unnser G. H. unnd vätter wölchermassen wir
hernach mit anderen fendlinen zu verwarung der statt
Parys bekhent worden. Unnd fürnemblich was
grossen hunger mangel angst unnd noot wir sampt anderen
deby wäsenden kriegslüten erlitten. Da mann unns
aber zuo vor glich woll mit beiden regimenten wöllen
ab unnd heimzüchen lossen, als aber yedem fendlin 200 k
verehrt worden, unnd nit allein wir sonder ouch die knächt
überal von solcher erlitnen not wägen zedienen unwillig
worden, habendt die houptlüt unns by den fendlin unnd
in solchen besatzung zuo verharren gezwungen und angeben
dz wir dienen müessen, under anderm aber unns nach
mallen der ehrlichen bezallung vertröstet unnd houptt-
mann fleckenstein sonderlich verheissen wir müessendt
da ehrlich zalt werden, unnd so er nit zalle, so werdt
unnd müesse doch sin vater zallen dann ers ouch also
heiter versprochen unnd inne zu der houptmanschafft
(2)
zwungen. Die er aber dheins wägs nit annemmen wöllen
biss er der vater die zallung versprochen. Da
nun sy unns sölchen bescheid unnd ehrlich verheissen nun noch
stercker gethan, habend wir unns nit allein im dienst zuo
verharren schuldig erkhent, sonder ouch gutwillig dafür
geben, unsere pfandt cleider cleinot unnd alles zu
verkhouffen unnd anzewennden domit solcher krieg woll
enden unnd die armen knecht hindurch bringen möchtendt
unnd unns dessen versechen, ob schon sy unns hernach mitt
gütte nit zallen woltend wurdent sy doch mit dem rechten
angesechen ihr starck versprechen, unnd wie thrüwlich wir
lyb gut unnd blut zu ihnnen gesetzt dohin gewissen werden,
dann wir ihr thrüw glich in dem gespürt das nach dem ihnen
die obstenden 200 k verehrt worden so dem fendlin in
gmein unnd nit ihren personen gehören söllen, sy den
armen knechten gar nüt oder doch wenig davon geben, sonder
sy betracht, wie sy ihr kurtzwyll by tag unnd nacht damitt
zubringen mögent. Also ouch hernach im heimb-
züchen alls ihnnen zu Lyon abermallen den knächten
zegeben 125 k denen von herren houptmann Grüe-
nigeren 100 geben worden, abermassige thrüw erzeigt
unnd sollich gält selbsten behalten haben. Dorab wir
nun alls wir heimbkhommen als nit unbillich unwillig
worden. Unnd vermeint billich sin, dz sy unns
in ansechen ihres starcken versprechens und empfangnen
gelts nun meer ouch befridigen soltendt. Da glich woll
houptmann Gerbels theill zu unser abzalung vorhanden
gewäsen. Diewyll aber der ander theil sich dessen
gewidriget unnd andere ansachen dargewendt ist solcher
wider behalten, und also unns von enthwederm theil
nüt gehalten worden. Da aber sy andere knecht
so nit so lang dient da etlich deren so in höchster noot
zu Paryss dz fendlin verlossen, mit käss tuch und gelt
zalt haben, da sy billich unns ouch einen willen machen
söllen. Allso nun wir von deswägen für üch
unser G. H. mit ihnnen in rächt khommen, sind wir dohin
erkhent worden zewartten uff dz erst gelt so ihnnen
von diss zugs wägen erlegt werde, davon dann wir
unfälbarlichen sollendt vervüegt unnd zalt werden.
(3)
Wie unns nun billich ersetigen unnd üch unseren G H
gehorsammen söllen, sitenmal sy nit so danckbar noch
willig gsin unns ihren so starcken versprächen noch zu
bezallen. Das aber sy domallen wol thuon
mögen sienmal sy biss in 425 kronnen wie obstadt
empfangen zu dem sich dessen nit wie ander houpt
lüt der regimenten zuerclagen dz ihnen ihr gofferen
plündert oder sy anders verlohren. Da nun
yetz letstlich ihnen abermallen wie anderen biss
in 700 k von Bap ht erleit worden, begärendt
sy unns abermallen mit ringem abzuthädingen. Dero
wägen gethruwendt wir got unns dem rechten diewyll
wir sy nun biss in 1100 k empfangens gelts berethen
unnd erwysen khoünen, es werde nit billich sin, dz sy
ihren nutz unnd vortheill domit immeder schaffen
unnd unns armen verdienten lidlöhnern, die wir mitt
unsern wyb unnd kinden dessen nun meer mit wenig ent
golten. Die wie es mit unserm lyb gut unnd bluot
verdienet, ouch dennen die bezallung so luter ver-
sprochen unnd dessen die rächten ansprechen, desselbigen
usstan, unnd durch einsis oder zweien willen, die
sonst ihn noturfft haben, mit unsern wyb und kinderen
solchen mangel zu unserm wyteren schaden, erliden
müessendt. Dann domit ihr unser G H
sächendt wie unns nit unbillichen zu erclagen, so habend
sy Christoffel Steiner umb sinen unter gebürende verschri-
bung versicherung ia ouch den iärlichen zinss geben.
Wäre nun ein unbillich ding dz wir anderen, so eben so
starck ann disen seill zogen allein den verluesst
unnd schaden liden müesstendt. Derowäg gott-
lich unnd billich dz sy unns lut ihrs versprechens, unnd
üwer unser G H rhaatsbekhantnuss sitenmall sy
nun 1100 k empfangen ouch zallen, oder ob wir
schon wyter gewissen, doch ouch wir anderen gebürende ver-
sicherung brieff unnd der iärlichen zinss geben werde.
Letstlichen khönnend sy ouch sitenmal es gnugsam erwysen
nit absin sonder bekhennen, dz sy umb die ehrensöldt für
vier monat bezalt worden. Da nun unns bisshar ouch
(4)
nüt worden sonder sy es also bss haar behalten, unnd
wyll sölche ehrensöldt nit ihnnen sonder unns von den
fürsten geordnet unnd ihnen aber nit zu ihnen sonder
unseren handen bezalt worden. Bittend wir üch
unser G H sy zu vermögen dz sy unns dieselbigen sampt
dem zins nun meer ouch uss richten, unnd wir unseren
grossen schadens doch in einichen wäg, mit dem was unns
sonsen von billichkeit wägen gehört ergetzen werden
wiewoll wir darneben ouch vernommen, dz sy die ampt
soldt biss dohin glichsfaals ann baarem gelt empfangen
dorumb aber herr oberster üch unser G H würdt
dorumben zuberichten wüssen, so nun dem also, sollendt
sy unns ouch ob got will umb die ampt soldt ouch bezallen.
Dann sonsten wo sy die kriegs besoldung ampts unnd ehren
soldt innnommen, unnd die knecht davon dennen
es gebürt ouch nit zallen wöllen, hattendt sy ouch un-
ser wenig bedörffen, oder unns sollichs bezallen anfangs
vorbehalten mögen, so wärendt wir ouch unser gelägenheit
nachgangen. Sovil nun die arrest belangt so umb
dz was von Bap ht gelegt beschechen, vermeinendt
wir es söllend die kriegslüt so dz gält verdiennt dz nächst
rächt vor mengklichen haben. Unnd die yhenigen aber so
von ihnnen ihre verschrybungen ob Got will mit ihren do-
ryn yngesetzten underpfanden unnd den dorann sy sindt
khommen blyben, unnd sich denselbigen gemäss zallen
lossen, zu disem gält aber dhein ansprach nit haben.