Unser früntlich grutz...
...Uff den 14
tag mertzen ist die schlacht zwüschend dem von Navarren und
D'aumayenne by Ivre beschächen, die mir uff unser parthi
leider villichter von unser sünden wegen verloren, wie
wol es einmalen in grossen heranck (?) war. Und wovor die
schwartzen rütter anfnags uns die flucht nit gmacht, warlich
so gloub ich die reisig wärendt auch bstanden, und hetendt wir
on zwiffel gsiget ghen. Da aber wir bede regiment
schwigen müssen allso armseligkklich von der gantzen armada verlassen
worden, handt wir uss undeliher (?) gnadt und hilff Gotts des
allmechtigen nüt desto weniger den vindt khein tritt wöllen
abwichen, sonders sindt allso in der schlachtordnung verbliben, mit
gwertter handt dem viendt manlich beittet, und wills
uns biss uff den letst zhalten, alls ehrlich redlich krieglüten
zu stat und gebürt, und sindt allso wartendt gsin wan
doch unsre reisig wider zu uns rucken wölltendt, damit
wir allersits dz unser thätendt, aber yemandt hat wider
wöllen zu uns komen. Alls aber wir ein gute halbe stundt
allso am viendt, und er an uns allso verbliben, on angesächen dz er
uns nit hat dörffen angriffen, wie starck er doch gegen uns gsin,
hat her oberst Arregger von Sollothurn ein eignes trummenschlachen
(2)
zu uns geschlon und uns lassen anzeigen, wir sollendt uns uff gen
und ansächen dz wir von aller wällt verlassen und uff den fleisch
banck verkoufft sigendt, dan yederman von uns gflochen sye.
Do han ich im zu erbotten, wir werdents gar nitt thun, dann
allein mit gedingen und composiren. Uff dz selbig ist der
herr von Eltermont ein statlicher von adell zu mir gritten und anzeigt
ob wir uns ergen wöllendt oder nit, daruff han ich ein glichförmige
antwurt wie dem obersten Arregger gen da hat er mich gfragt, wz
dan unser begär sye, daruff ich gfragt, ob er bevelch habe,
mit uns zhandlen. Sagt er ia, da han ich im vorbhallten
4 puncten. Erstlich unsre fendli, demnach unser thross
zum dritten unsre wher und waffen, zum viertten dz wir mögent
heim unser vatterland zu geschikt wärden bis uff die frontier.
Daruff gemellter von Elermont uns dz versprochen und miers in
die handt globt. Uff der stett kombt der mareschal von
Virong und sagt zu mir ob wir uns ergeben. Daruff ich gredt
ia, mitt vorbhallt alls obstat, und wovor (?) man uns dz wölte
hallten. So blib es. Wo nitt so wöllendt wir eh all mitt ein-
andren uns wheren biss in todt, und lieber hundert läben (so wir
köntendt) verlieren weder dz man andrest mit uns sellte
handlen, uff dz hat der von Viron mirs auch in die handt
versprochen. Dabi ist der houptman schwander von Sollothurn
gsin und andre gnugsame zügen.
(3)
Und hat man sidthar vill unwahrheit von uns gseitt
dz wüssendt wir Gott den allmechtigen und üch unser g h
(will Got) mittler zit clagen, da warlich wan ie
unser lieben hern und vätter, uns wärdendt verhören so
weis ich, dz ir selbst wärdent sagen dz wir uns in allen sachen
ehrlich und redlich ghallten handt, verhoff ouch vermittlest
göttlicher gnaden ir wärdent vernen und verhören, dz uns das
alle die so darbi gsin fründt und viendt zügcknus sin
wärdent, dz mir khein schandt ingleit, sonder ghandlet, alls
redlich ehrlich lütten zu gstanden, mit demütigister pitt
ir wöllendt uns zu verantwortten kon lan, nit mehr be-
gärendt wir. Sonst sind wir uff dem heim wäg und
ist uns der herr Visier zu ein comissari zu gen mit
dem komendt wir, allein handt wir khein gellt unser arme
kriegs lüt und uns heim zu bringen, da wir umb unser thross
aller dingen kon, ich und der houptman Thanner, houptman Sorbig (?)
houptman Brünnsi (?), sindt allhie har von mantes geschickt, und
zu lugen ob wir möchtendt etig gellts ufbringen, und etig in
unser zallungen zhandlen, aber der hertzog ist gan Meand (?)
und die spanische botschafft ist nit mher da, allein der her
legat, wz aber mir mögendt ufbringen, dz weiss Got. Uns ist
(4)
verzeigt dz wir zu Estampes wider by inen sind sollendt dan da
ist dz rendevous, und handt unsre houptlüt allhie zu
Paris ein gross fhäller uns than, dz sy allso one gegründt und
erfaren geschickt hand, üch unsre lieben väter zu berichten des
so inen onbewüst gsin, dan sy uff den 20. mertzen
heim geschriben, und erst uff den 22 mertzen hendt sy ein
trabenten mit ein frantzösische trumerschlachen gegen uns gan
Manta, (der dan uns bekomen uff der strass) geschickt zu er-
faren, wie doch alle sachen geschaffen. Uss dem mögendt ir sächen
wie übell es uns gadt dz man unser tross, und wz noch ist
überbliben, allso iämerlichen heim geschickt hat Got erbarms.
Hiemit so bevelchendt wir e e w götlicher gnaden...
[Aus Paris]