Unser früntlich etc.

uwer zuo schriben ab dem tag von Baden hand wir wol verstanden

in welchem sonderlich wir gemant sind uch uff ietzige tag gen Lucern zuschriben

ob wir witter dienen wellend oder nit, so wüssend das man uns unser allte und

erste bestellung nit me gäben sunder uns die abbrächen und mindren wil daruf

nun ettlich hoptlütt den dienst abgeschlagen und pasporten genomen hand

ettlich wider in den dienst und nüwe bestellung gstanden ettlich im noch

wäder zuo noch abgsagt und üch uff dis mall nit gruntlicher berichten

mögend. Äs sind ouch zuo uns (wie wir denn im nechsten brief von üch

vermerckt üch vernommen han) kon unsere pundtgnossen von dem grawen

pundt namlich zwei tusend und ettlich hundert welche nun von unserm

obristen providetor (?) dem venedier noch uff dise stund von ire bestellung

nitt gantz vereinbart sind sunder in inn ein semlicher unwill erwachsen

dass sy vemeinend wider us dem land in ir heimand zuo ziechen, und

mögend wir uff dise stund nit wüsen ob sy by uns belibend oder nit

von welchem von uns ziechen wir keins guten erwarten sind, sunder

das vilicht die entpörung und [Streichungen]

den von uns ziechenden ouch an genomen möcht werden, von welcher

entpörung wir denn in üwerem zuo schriben hand verstanden, wyter

berichten wir üch das uff nechsten tag vor dato diss briefs zu uns hat

geschriben der herr von Mys wie das im ettliche brief zuo handen komen

syend so der dye täge dem herzogen von Burbun in die stat Meyland

habe schicken wellen welcher brieffen copyen wir üch ouch hiemit

schickend da durch ir des handels deso bas berichtt und uns wider daruf

väterlcih raten und zuo schriben mögend wes wir uns hallten söllend

wyter schribt er uns wie im der vogt von Lugan einen siner dienern

gfangen habe genammpt der Sponghin, und über inn also lassen ufgan

inn, und userthalb siner landschaft werder ey so ettwas uss den

gmelden gfangen wüsse, sölle sich gen lugen verfügen und sich des erclagen

welchen gfangnen zuo anclagen da niemand komen ist hat im der vogt

abgnomen hundert dry und drissig tuggaten für sin zerung die hat er müssen

gäber oder lenger in gfencknus bliben. Uff das bitt üch der herr

von Myss zu verschaffen mit dem vogt das er dem selben gfangnen

das gält so inn tunckt im wider alle billickeit abgnommen sin wider

kere und überantwurte, denn wo er, der gemällt herr von Myss, den unsern

fenlich recht halten sötte vermeint er das es nit gut früntschaft oder

(2)

nach puntschaft gebären wurd, der ob berürt herr von Müss erbütt sich

ouch gschriftlich gegen uns vil früntschaft und guot that als er denamen

zum teil bewyst mit ettlichen sinen thaten, und dann bitend wir ir

wellend sin bitt sins obgemelten dieners halben nit abschlachen

wyters wüssend wir üch uff diss mal nüwer mören halb nüt zebrichten

so bald wir aber ettwas han werdend wir üch semlichs allwägen

zuo schicken zum fürderlichsten, und bittend üch ir wöllend uns allwägen

in üwer väterlichen schirm und hutt han mit trüwem uss sächen

so wellend wir ouch als wytt unser lib eer und guot lang

nach bris, lib und eern wärben. dat im läger vor Meiland

uff samstag vor Simon und iude anno xxvi

[Oberst und Hauptleute]