Vertrag zwüschen h obersten houptman Rudolff

Pfyffer ritter burger zu Lucern mitt bystand

h schulltheissen Pfyffers sines bruders 1.

So dann herren houptman Hans Ballthassar Letters

von Zug, mitt bystand herrn houptman Casparn

Letters dess rhats und statthallters daselbs

zu Zug 1.

Antreffend und von wegen ettlicher reden so

gesagter houptman Letter wider h obersten

Pfyffer ussgelassen und geredt, alls ob er h

oberster in iüngstem kriegszug in Franckrych

gellt empfangen so uff gemeine houptlüt

und fendlin geordnet oder inen gehört herre. Er

aber dasselbig nitt usgetheilt, wöllichs nun

h oberster Pfyffer vermeint ime an syn glimpff

und eer gan, sich dessen nitt unbillich beschwärt

und gebürliche reparation syner eeren durch

mittel und form dess rechten, darzu der handel

albereit veranlassen und geleittet gewesen

begert und gesucht, der handel aber uff anhallten

eerlicher herren und verwandten uff das mittel gütt-

licher verglychung gewisen und angetragen zu ver-

mydung grösserer wyttlöuffigkeit verdrusses und

kostens so uss derglychen händlen, und rechvertigungs

gwenlich erwachsend.

Und nach dem nun beide parthygen den harzu berüfften

und ervorderten spruchherrn ir klag und antwort

und was von nötten eroffnet auch inen den handel in

güttlichem und fründtlichenn spruch uss zesprechen ver-

thruwt und übergeben.

Ist allso in der güttigkeit zwüschen inen ussgesprochen

wie volgt.

Namlich und erstlich, diewyl sich ein söllicher verdacht

uff herrn obersten Pfyffer alls sollte er derglychen gellt

uff ander eerenlütt empfangen aber nit

(2)

den selbigen oder denen es gehört ussgetheillt haben sich

by dem wenigisten von iemandem bewisen noch vil

weniger durch herrn hauptman Letter in dem

beschluss diss handels beharret worden, sonder

er (?) houptman Lätter fürgewendt sich nit erninnern

könne derglychen wort uff solche vergriffenliche

wyss geredt habe und ob es glych beschechen (das doch

ime nitt wüssent) ime leid und unbedachtlicher

wys ergangen dann er von ime h obersten nützit

annders dann alls von einem eerlichen herrn und

gethrüwen obersten alle eer liebs und guts wüsse,

ouch syn guotter fründ und gönner zesynd begäre.

So sööen von desswegen die erlüffne redee (die

zwar nach der spruch herrn beduncken wägen er-

spart gsin wärren) unnd alles das so

sich zwüschen inen den parthygen untzhar verloffen

allerdings und gentzlich uffgehept hin tod und

absin ime herren obersten und den synen an irer

gutten glimpff und eeren in allwägen underwysslich

und unschädlich ouch ime h obersten hiemitt

syn eer und gut lob wol bewart syn, und

danenthin houptman Letter herren obersten Pfyffer

sine erlütten kostne ob ime diser sach halb dessen ett-

licher uffgangen wäre, abtrachen, unnd

damitt dann auch nitt allein zwüschen inen den

parthygen, sonder auch den oberkeiten beider

loblichen orten Lucern und Zug die gutte allte

wolhargebrachte bruderliche guotte verthruwte

fründtschafft ferner wie untzhar erhallten und

gemeeret werden möge, sol deredrer (?) theil

nach die synen diser sach gegen dem anderen oder

den sinen fürhin ir unguttem niemermer gedencken

sonder sy gegen ein andren wiederumb wie

zu vor gutte heern und verthruwte fründ

(3)

blyben, wölliches nun die parthygen

beidersytts uff und angenommen.

Die Underhendler

h schulltheis Krepsinger

h vendrich Tollicker

h landvogt Cruss

h spendmeister Eckher