von unsern obristen, und houptlüten wegen ussgangen
Schultheiss und rhatt
der statt Lucern
Dise form ist geendert und in kurtzrer
meinung zu samen zogen
Unsern wolgeneigten günstigen willen unnd alles gutts zuvor
ersamen, erbaren, sonders lieben gethrüwen. Nach dem dan
ettlich unsere underthanen üwere mitt amptsgnossen, verschines
iars mitt unseren obersten und hauptlütten in Franckrych
ze resye zogen inn dienst der cahtolischen pundts
ständen unnd zu schirm und erhaltung unsers waren catholischen
glaubens daselbs. Unnd aber inen den obersten und
hauptlütten neben dem das inen von vyenden ir tross
unnd anders entwert, inen auch irer versprochnen zalungen halb
nit gehalten worden, wie innen versprochen. Sonder also ent-
plösst heim komen, wie mencklichen bewüsse, unnd man-
gestechen (?) sy die abred und vorbehalgung so sy mitt iren kriegs-
lütten in irem abreysen von land uss dem vatterland gethan
dessen hete entschuldigen mögen, iedoch uss gutthertzigem mitt-
lyden ungeacht ires hochen unnd grossen empfangnen schadens,
durch unsre vermittlung isch mitt iren knechten unnd kriegslütten
gegelassen, alle ire mittel was menschlich und möglich gsin an-
gwendt inen ettlicher massen und so vil immer möglich
einen willen zumachen wie den iüngst verschines meyens
sy etwas an iren usstandt empfangen unnd vertröst worden
das sy villicht uff ietz nächst kunfftigen s martingstag wie-
derumb etwas zuempfachen gewärtig syn sölten, darzu wir
auch nach unserm geneigten guten willen und vätterlicher für-
sorrg auch gern helffen unnd alle gutte fürderung gethan
und noch thuond damitt inen allersytts geholffen wurde, wie
dan auch eben von des wegen sy die obersten und haupt-
lütt iüngst verschines höwmonats mitt unser gutten
hilff und fürderung der sachen zu guttem ein ansehnliche
rhattsbottschafft in franckrych unnd niderland zu den fürsten
unnd heüptern der catholischen kriegsstendne abgevertiget iren
versprochen und schuldigen kriegszalung nach zuwerden, unnd
(2)
zu ussbringung halte allen üssersten flyss anzewenden da-
mitt sy ire liebe und fromme kriegslütt auch befridigen
möchten, wie dan wir wüssent das dieselben gsandten
in der sach und in aller handlung sond, ouch inen unnd uns
gutt hoffnung und vertröstung geben würdt, es sölle
unnd werde ir arbeit und werbung wol unnd mit
one frucht abgan, und auch sy die gsandten auch etwan so
fürderlich alls möglich mitt guttem bescheid und gelt ankom-
men. Dessem man nun also mitt verlangen erwartet,
diewyl dan die sachen also beschaffen, unnd aber das zil
s martinstag vast nächig, und zu erachten das die ge-
sandten nitt also glych uff sölche zytt anheimsch syn, die
knecht aber unbewüss dessen unnd dieser gstaltsame der sachen
unversechenlich haren zu uns komment. inen selbs auch uns
unnd bemelten obersten unnd hauptlütten unruw unnd
geschefft machen, unnd umegebnen (?) kostne uffteylen möch-
tent, das doch weder inen, noch yemandem hillflich
noch nutzlich, derwylen die gsandten und der bescheyd
noch nitt vorhanden. Do so habend wir nüt underlassen
wöllen den sachen zu gutten üch zubevelchen, das ir alle die so
diss berürt unnd im gestessen (?) lütt ingelegtes zedels be-
rüffend, unnd inne dis alles ordenlich fürhaltend unnd ver-
manent, noch dise zytt gedult zu tragen, unnd bis dahin
sich in kein unnöttigs hin unnd wider louffen, zytt verlieren
unnd kosten uff zu tryben begeben. Söllen aber vergwüst
syn das das erste gelt so da kommen würdt, under sy getheilt
verden sol, so wytt es gelangen mag unnd das wir alle
vätterliche hilff und fürderung darzu thuon werden,
dan sonst yeder verstendigen wol zu ermessen und gedencken
kan, das sy die hauptlüt uss krafft ires den knechten
gethanen vorbehalts unnd beschaffenheit der sachen ferners nach
vytters mitt einichem rechten möchtend getrengt werden, ver-
gehand (?) uns also aller gutten gehorsame, welches wir mitt
vätterlichen gnaden erkennen werden. Uss unsrem rhat
montags vor crissoni A 1590
(3)
Uff dise form ists ussgangen
Schultheiss unnd rhatt
der statt Lucern
Unser günstig [...]
... es haben unser
obristen und hauptlütt dess iüngsten franckrychisten kriegs
zugs iro anwält zu den catholischen fürsten, so den
krieg gefürt, geschickt, umb gelt und ire bezalung
anzehalten damit sy ire kriegslütt auch vernugnis thund (?),
wie sy den vertröst worden uff ietz martini gelt zu empfachen,
diewyl abe gesagte abgesandten noch nitt anheimsch worden,
hat uns für gutt angesechen mengklichen die von inen zu vorderte
hand, by zytt zu verwarnen, dass sy bis derselben gsandten an-
kunfft wartend, unnd dar zwüschen sich mitt hin und wider
louffen in khein unnöttig und überflüssig kosten und unruw
begebent, so bald dan die gsandten anheimsch würdt
man sy dessen berichten, unnd den sachen begebnen alls die gebür
unnd die billicheit ervordert. Derhalben unser bevelch
das du sellich unser ansechen und warnung allen denen so
in diner dienstverwaltung gesessen, unnd in diser ynge-
schlossnen rodel verzeichnet verkündest, sich darnach wüsse zuhalten.
Uss unserm rhaat frytags vor Symonis und Juda A 1590
Den landtvögten in allen gmeinen vogteyen.
Derhalben unser bevelch das du alle die yenigen so in diser
vogty verwaldnung gesessen, unnd in disem yngeschlossnen rodel
zugen sind, sollich unser wolmeinend warnen verkündes, sich
darnach wüssen zu halten, daran geschicht uns sonder gutt gefallen gegen
dir in gnaden und allengutten zu erkennen.
Bischoff von Basel von den dellspergern wegen.
In alle ämpter der statt Lucern den fürgsetzten
und geschworen (???)
Bremgarten Mellingen
Vogt von Keyserstul und Wygelt (?)