Schullths und rhat
der statt Lucern
Unsern günstigen wolgeneigten willen und alles
guots zu vor eersamen erbaren sonders lieben
gethrüwen. Nach dem dann unser allt herkommen
und lobliche gwonheit das wir wann kriesglöuff
und uffbruch vorhanden zu frömbdne fürsten und herren
der unsern halb damit sy nitt wider unseren willen
und mitt nachtheil dess vatterlands uffgewiglet und
abgefüret werdent ynsehen zethund pflägend, wie dann
ieder fromen oberkeit wol anstat und gebürt,
unnd dann ein geschrey usgat das man villicht aber-
malen ettwas kriegsvolcks us disern landen in
frömbde land zefüren vorhabens da so gebietten wir
üch ernstlich wo frömbde rottmeister oder ander
so nit der unseren wärent zu üch kament und ie-
manden allso uffwiglen und abfüren wöllte, oder
das solche frömbde ettwan ein heimsch bestalltend solches
in irem namen zethund, die söllent ir den nächsten
gfengklich annemen und uns überantworten lassen,
wir wöllent ouch mengklichen gewarnet haben
das keine an ein ander ort louffe usserhalb
unser statt und landschafft under frömbde houptlüt
so nit der unsern sind zedingen, by vermydung
unser ungnad und straff [Einschub folgt unten] das meinen wir
ernstlich uss unserem rhat frytags nach
ostern A 1591.
[Einschub:
So dann wöllen wir üch von wegen der allmusen ordnung
da uns abermalen klag kompt an ettlichen orten mangel sy
komment die amren uff ettlichen kilchhörme (?) zu uns sind uns überlegen und klagend
sich das man sy in das gmein allmusen nit ynschryben nach
gnoss sin lassen wölle unangesechen das sy da erboren und dessen
mangelbar, von nüwem ernstlich widerumb ermannt
und gebotten ahben, das die so gehorsam un der ordnung nach gand
stytt daby blyben und beharren, die andern aber sich ouch
gehorsam erzeigent und die sachen versorgent das kein klag
kome damitt allso Gott der herr desto bas zu gnanden bewegt
werde uns allen gmeinlich das unsre zu erschötzen.
Zum anderen finden wir ouch mangel an ettlichen orten an
den armen selbs, und wurdt uns klagt das die selben
(2)
wann die landtsässen unsre underthanen sölliche armen
glych iung oder allt uss krafft der allmusen ordnung
anstellen wöllent ze arbeiten damitt man nitt die
frömbden gängler anstelle und allso das land und
ein gantze gmeind [allso übersetzen und beschwärden müssen] mitt solichen frömbden diensten die
dann ouch nitt allzyt unsers gloubens sind und
sonst ergerliche böse sachen fürnemment [zu verachtung und
schmach unsers gloubens sonderlich in ...]
[die Armen sollen arbeiten, kein Zusammenhang zu den fremden diensten]