Ich Albrächt Schmid, burger, unnd der zitt oberster
weybel zug, thun kund mencklich und beken
offenlich mitt dissem brieff, dass ich uff
sin datum zug uff dem ratthus offenlich zu
gericht gesessen bin, imnamen, und anstatt
dess fromen fürsichttigen wisen Oswald Cossen
der zitt amman zug, mines gnädigen lieben herren,
und kam da für mich, in offnem gericht
der edel vest, iunckherr Ludygary
von Herttenstein, zu Lucern dess cleinen rats
und offnett durch sinen erloupten fürsprächer
dem rechten vor, unnd also, wie dass er
ettlich kuntschafften der warheitt nottdürfftig
deren er sich züchen were, an die ersamen
Hansen Schüwig, Ülly Buoller, Jacob Schonbrunner,
und Hanss Mertzen, dennen er allen darum
rechttlich fürbietten lassen hette, und begertte
im die nach form unsers rechten zu verhören,
satzt die sach damitt hin zuo recht, daruff
fragtt ich ob genantter richtter umb rechtt im
gericht, uff den eidt, ward im nach miner
umbfrag mitt urttel erkandt, unnd
also nach bekantter urttel, diewyl kuntsch(t)
der warheitt, dem begerenden nitt zu versagen
sunder mencklich zuo hillff, und fürderung
sins rechten zu geben ist, so hab ich genantter
richtter, und gricht, die bemelten zügen
uff des bemelten iunckherr Ludygaris von
Herttenstein, anziechung, so er inen vor
offnen, und on sy zügen wass rechttlich vor-
hörtt, die hand geseitt, in was als
harnach statt, namlich dess ersten
(2)
hatt Hanss Schüwig geseitt, dass er gann
Hitzkilch komen, und mitt den huoptlütten
von Lucern wellen machen, unnd alls
man im nachtmal gsin were, hette iunckher
Wendel Sunenbergs lüttiner, unnd
fendrich, under anderm anzogen, unnd
grett, dass inenn iunckherr Ludygary
von Herttenstein, ein koch nachhin brächte,
der rette er (der züg) ich gloub ich sigs
aber iunckher Ludygary wird nitt nachhin
komen, dan er ist noch nitt dess sins
gsin zu züchen. Daruff retten sy, er
wurde mitt imme züchen, und nachhin
komen, dan sy hetten mitt im gemacht,
und abkomen, dass sy wol wüsten das er
nachhin keme, und nitt dahinden blibe,
da anttwurte er, dass er widerum zu
im, und mitt im züchen welte, da stünde
der lüttiner uff, und schribe ein brieff,
und hette im den geben, und enpfollen
er sölt in der nach uffstan, und morndes
am tag by iunckher Ludygary sin, umb
im den brieff über anttwurten, so wurd er darin
wol vernemen, dass er nitt da hinden bliben
wurd, hetten ouch witter munttlich mitt
im grett, er sölte iunckher Ludygary sagen
das er sölte nachhin züchen, und umb keins
saltz und geltz wyllen dahinden bliben, unnd
ob er mitt ettlichen knächten umb den sold zer-
(3)
schlagen hette, mitt dennen sölt er machen und
sy annemen, woher sy werind, und durch
geltz wyllen nitt mitt innen zeschlachen.
Dem nach hatt Ülly Buoller geseitt, als der
lüttiner, und fendrich, dem Hans Schüwig
söllichs befollen, iunckher Ludygary von
Herttenstein zuo sagen, hette er söllichs von
ime ghörtt, und wiess bemelter Hans
Schüwig gseitt herre, darby liesse ers ouch
beliben, were also er gangen anderst im
nitt zuo wüssen were. Demnach
hatt Jacob Schonbruner geseitt, inmass alls
Ülly Buoller. Witter so hatt Hans
mertz geseitt, das iunckher Ludygary
von Herttenstein, mitt dem huoptman, iunckher
Wendel Sunenberg zuo wienna uff dem muster-
platz in ein span komen, der massen, das
iunckher Ludygar, mitt den knächten so er
angnomen, an ein ort gestanden, in die kylchen,
und innen den span anzeigtt, so er mitt dem
huoptman habe, und als sy also gestanden,
were iunckher Wendels lüttiner komen, unnd
iunckher Ludygary erfordert, er hette mitt
im zuo reden, da were iunckher Ludygary
gangen, und ime darnach geseitt, dass
bemelter lüttiner in geben, er sölte in die
musterig gan, hette er geantwurt, er wurde
nitt gan, ess were dan sach das in der
huoptmans halten welt nach sin verheissen,
(4)
so er im, und er den knächten than hette, und er
der lüttiner im zuo geschriben habe, daruff
im gesagtter lüttiner geanttwurt, er sölltte
nun gan, dan es wurde kein mangel han,
er hette aber gerett, er geinge nitt, der
lüttiner söltz aber dem huoptman
sagen, welt er in haltten nach sein verhisen,
so welt er dan in die musterig gan. Also
wer der lüttiner gangen, ob er aber bim
huoptman gsin were, oder nitt, wer im
nitt zu wüssen, sig aber danach wider
komen, und zu im dem iunckher Ludygary
gseitt, er sölle numen komen, es habe kein
mangel, daruff were er in die
musterig gangen, und zum knächten gseitt
sy sölten ouch darin gan. Dem
allem nach habe iunckher Ludygary
den lüttiner, disser bemelten worten
und handels, in sin des zügen bywässen
anzogen, dess were der vylbemelt lüttiner
iunckher Ludygary gichttig gsin, unnd
grett, es hette siner psoldung halb, kein
nott, noch mangel, dass were im harum
zuo wüssen. Dem nach hatt
Hans Schürig, uff witter andingen desshalb
an in beschechen geseitt, in mas, als Hans
mertz. Und das dis ir aller sagen
war, und also sig, so hand sy die bahlten
mitt dem eid, so sy harum liblich, zuo gott,
und den hellgen mitt uffgehepten fingeren, und
(5)
gelerten wortten, geschworen hand, niemand zu lieb
noch leid, dan durch der blossen warheit wyllen,
also das urttel geben hatt, des alles
begertt. Vylgedachter iunckher Ludygary
von Herttenstein im brieff, und urkundt
zu geben, sich des zuo siner nottdurfft zuo
gebruchen, ward im ouch hiemitt
under dess obbemelten, Oswald Cossen, der
zitt amman zug, uff gethruckten insigel
zuo geben erkantt, von des gerichtz
wägen. Doch im und sinen erben
in alwäg one schaden. Datum an santt
Andreas abend, anno im xxxvi
iar, hieby, und mitt was Kaspar
Stocker, dess ratz, und Wernny Bronden-
berg, burger zug, von Egery vogtt
Zigerly des ratz, und von Bar Harttman
in Uttigen, all dess geschwornen grichtz,
und ander erber lütt.
(6: neues Dokument)
Mentag vor ein sitonun anno xxxvi,
uff andingen i Leodegari von Hertensteins,
und gebotte hern ratsrichters, hat bezüget
Diebollt Wenck von Offenberg zu Basell gesässen
es sye nit an das i Leodegari zu im gezug
komen sye und im ein quitantz xxx kronen
beträffend geben hab die sölt er i Wendel
geben und im die xxv kronen von
i Wendell bringen. Ouch so bevalch
i Leodegari inn gezug darby
er söllt i Wendell annordnen ob er im
sin bezalung fur zwen sölld [am Rand: oder das so
i Wendel i Leodegarin schulldig sin möcht] uff sin
lyb geben wölt, das so er das
nit thuon söllt er im das ouch zuwussen thuon.
Do gieng er gezug vor dem nachtmal
zu i. Wendel und zöigt im
den handell und die
quitantz an. Aber i Wendell alls er
die quitantz gesach ward er zornig
und warff si wider von im
Allso das er gezug desshalb so i.
Leodegari im bevolchen hat mit i. Wendell
zereden nüt mit im redte, dann Wendell
häte gesagt er wöllt i. Leodegari
nit gen. Allso schied er gezug dannen.