Hochgeachte, edle, gestrenge, nottveste, fürsichtige, ersame, und
wyse, hochehrendiste, gnedige herren oberen unnd vätteren,
e st e w seye unnsere underthenige, willige, und gehorsamen
dienst und gruoss p dz e st e w unns mitt ihrem vil
faltigen schryben gegen ihro ?? ??, unnd parischen ambaseia-
toren so vätterlichen verhulfen gsin, das dancken wir e st
e w zum aller underthenigisten und höchsten, haben auch nit
manglen wellen uss schuldiger pflicht die selbige zuo berichten,
wz bysshar mitt unns tractiert und gehandlett worden,
da an unns nitt gemanglett, sonder mitt allem flyss
unnd ernst sollicieret unnd angehalten, endtlich vermeint
aller dingen ussbezalt zuo werden, welche starcke anhaltung
sich by uss über die fierzechen tag verzogen, unnd nütt
witters ussbringen mögen, wie dan e st e w hernach
berichtett wirtt, erstlchen hatt unns ihr kö Mt.
uss hispania ambaseiator dryssig dusent kronen
ussgendes hersptmonats zuo Meylandt verzeigt zuo
empfachen, unnd ietzunder also bar sechs und dryssig
dusent kronen, welche dan wir von obgedachten herren
ambaseiatoren empfangen, volgents begert unss uff
den 24. beschechen, unnd zuo ussgendts dess monatts die
selbige zallung zuo schiamay (?) zuo erleggen versprochen
unnd endtlichen sich resolviert, inen witters uff diss mall
unmüglich sye haben wir die mittel nitt allen dingen
ussschlagen können, sonder zuo hertzen gefürtt wz
schulden wir gegen unnseren kriegslütten unnd sonst
(2)
ehrlichen lütten stücken unnd hangen, da dan wir vil
unwillens unnd uffruors von unseren kriegslütten ge-
spürtt, darneben auch zuo einer lutteren unnd beschliesslichen
rechnung komen mögen, sindt wir uss trungender nott
bewegtt die erzelte mittel an die hannd zuonemen, unnd
inen verwilgett mitt unserem regiment in dz Sapfoy
zuo züchen, Gott den almechtigen, sin liebe muotter
Maria, unnd alles himlisch heer thrülich pittende, unnss
witter glückh unnd sig wider unnseren feyendt, wie
in Piemundt, beschechen, gnädigklichen verlichen welle. Dem-
nach kömen wir e st e w, nitt verhalten sonder hertzig-
klichen zuo erklagen welcher unbefüogter massen unnsere
kriegslütt unnder innseren dryen fendlinen sich re-
bellisch erzeigt, unnder welchen der mertheil e st e w
underthanen, die anfenger und schuldiger sindt, unnd
namlichen als wir uff den 27. diss monats augusti mitt
dem regiment zuo Rivoli uffbrechen unnd vorhabens
in dz Sapfoy zuozüchen, haben sy sich unnsere knechten
der mehrtheyl gerottet unnd zuo samen geschworen, nitt fortt
wie andere zuozüchen, sonder wellent zuovor allen
dingen ussgezalt sin, als dan wellent sy sich resolvieren,
ob sy witter dienen und in dz Sapfoy bruchen lassen
wellen oder nitt, sich auch vermessen nitt witters zuo dienen
schuldig dan im Piemundt, welches dan unsere capitulation
nitt erwyst nach vermag, unangesechen wir glichförmig
unnd mehr dan ander hauptlütt uss den orthsen (?)
unns gegen inen mitt gelt unnd fründtlichem bescheid erzeigt
(3)
dessen sy sich aber keiner billigkeyt ersettigen nach unser
herren obersten fründtlichen ermanungs nitt geachtett, sonder
ihrem bössen fürnemen fortgefaren unnd ihre ehrliche
zeichen verlassen, unnd gestrackts sich zuo samen vereydett
heimzeüchen, unnd des selbigen tag uff sentty mitt gwalt
zogen, da wir aber ihnen muotwillen unnd meyneydige
intention gesechen, haben wir nitt manglen wellen, solchen
warzuo khomen, damitt einer hochen oberkeyt der statt
Lucern unnd unns hauptlütten ein solche schmach unnd
unehr nitt bescheche, sonder vermitten blybe, solches uff der
statt ihr ?? ?? klagt, ires raths unnd hilff erflegt (?)
unnd begerett, wleche sy sich ab solchem grossen krawal
höchlichen verwundertt unnd erzürnt, hatt derwegen ihr
?? ?? uss den herren von Battia, sampt ihren lyb-
gwardi reysig zuogeben unnd befolchen inen nachzuo-
rytten unnd sy ihres eyds welche sy dem regimentt
geschworen, zuoerineren, welches dan durch unnsern
herren obersten und herren von Battia ernstlichen
beschechen, aber am abent nütt ussbringen mögen, sondern endtlich
ingeworffen, sich nitt ins Sapfoy zuobruchen lassen,
morndes widerumb in aller fründtschafft an sy langen
lassen, unnd innen alle schon zuosindt glegt, wz inen zuover-
andtwortten glichfals für unnser ihrem vatterland unnd
unnss houptlütten unser zallung verhindernuss bringen
möchte, hatt solches den nacht sy nitt bewegen wellen, sonder
inen über dz alles in gmein versprechen müossen inen ihre
besoldung gmeingklich zuobescheren, unnd über e st e w
brieff unnd dz gelt in höcherem weer zuogeben, auch sy ires
frevels nütt by dem regiment lassen zuo entgelten,
von welchem zwang unnd trang unnd unbilligkeyt sachen (?)
unns angethan nach wyttleüffiger wil zuo klagen were,
wie dan ihr ?? ??, selber unnd unser her oberster
(4)
unnsre unschuld bezügen wirtt, glichfals nüwer mittraaht
h houpt. Baltaser Pfyffer der lange nach mundtlichen
berichten kan derhalben lange unnser underthenige
und trungenlich pitt e st e w welle unns in diser
sach gnädigklichen unnd vätterlich für befolchen haben, damit
die ienigen so heimzogen und noch in künfftigen heim zeüchen
möchten, nach ihrem verdienst gestrafft werden, unnd ein ex-
empel denen so noch im dienst verharen, solche meyneyde
sachen zuo underlassen, geben werde. Sonst were unmüglich
mitt den nüweren witters zuo kriegen. Petten e st e w
noch ferner unnss in allen fürfallenden sachen fürbefolchen
haben unnd iederzyt zuo der verandtworttung lassen khomen
in sonderheyt ouch gegen unnseren ehrlichen schuldneren
welchen dan wir versprochen uf disere suma gelts zuobe-
frydigen, vätterlichen ihren halten, dan von wegen
disers untersachenlichen rumors unnss ietz malen nitt
müglich gewesen zuo contentieren, verhoffen aber wir
solches von der suma gelts, so unss zuo Meylandt solle
erlegt unnd euch minen gnedigen herren überschickt werden
iederman solle vernüogt unnd zuo frydengestellt werden.
E st e w hiemit Gott unnd Marie, welche sy in lang-
wirig regierung erhalten wellen, thrülich befelchende. Datum
by Sant Jörgi den 31 augusti 1595.
E St E W
underthenigste, gehorsamiste burger
Balthasar Pfyffer
Heinrich Kloos