Mittwochen nach dem nüwen iar a 1596
ist Hanns Ätzinger von Hochdorff, so der unruowen
im Niderland ouch ein anfenger sin soll glich wie
der hasenhuser, in M.G.H. gfangenschafft khomen.
Zeigt ann nach dem sy das landt wider uffwerts
uff Hü gezogen hernach aber wider nitsich züchen
söllen syend di knecht all gemeinlich unwillig
gsin unnd sich ersetzt wyters nit zezüchen biss sy ein
mal abzalt werden. Von wenn aber anfangs
diser uffruor khommen möge er nit wüssen, da nun
herr houptman Schürpff söllichs unwillens bericht
habe er die 8 rotmeister sines fendlins deren
er der dritt beschickt und sy ermant und mit ihnnen
geredt dz sy die knecht yeder sin rot besonder ab und
zur gehorsamme manen sollendt, so habe man von
yedem fendlin einen gan Prüssel abgevertiget
so baldt sy khommen und mit bescheidt oder gelt doran
man khommen möge bringen, wolle er selbst wider
mit ihnnen heimbzüchen, so ihnnen aber gelt werde
so werdent sy ob Got will wyter verharren und dienen
wöllichs sy die rotmeister den knechten also fürtragen
aber by ihnnen nüt mögen ussrichten. Habe darnach
herr houptman dz gantz fendlin beschickt in einen
sall, allda er und herr oberster mit ihnen ernstlich
geredt, da habe der Hasenhuser geantwort nein
sy wöllendt glat nit meer nitsich man zalle sy
dann uff wolches wort die anderen knecht
ouch unwillig und nit verwilligen wöllen, wiewol
etlich amptslüt den Hansehuser gesteückt habe es doch
nüt beschossen. Hernach als di agbesandten
von Prüssel khommen, syendt sy abermalen zu
herr houptman umb bescheidt gangen, habe er ihnnen
anzeigt es werde ihnnen angemuot noch 4 tag lang
zezüchen so werde man sy uff den 8 monat usszallen.
Da nun sy hinab die 4 tag zogen unnd
aber dhein gelt verhanden gsin, unnd er zu dem
selbigen mal mit anderen zum trunck gangen
und bewynet gsin sölle er geredt haben, es
schade nüt wan schon sy die knecht die unwarheit
reden, dann die hauptlüt redent ouch die un-
warheit, umb wölche wort er gfengklich ynzogen
und
(2)
und nach dem er etlich tag gfangen gehalten
worden vermerckt, wie der herr oberst
unnd sin h houptman schier lieber hettendt
das er hinwäg unnd doheimen wäre derowägen
ime von einem von Äsch so Caspar Suoter
zu ime geschickt also ouch von Jacoben
Sigrist von Nüwenkilch gerumet worden
wo ers geschicken khönne usszeryssen da
er nun sollichs vermerckt habe er den
gerichtsweyblen einer nacht angeben er
habe reverenter zemelden sin noturfft
zu verrichten also von ihnnen gnagen und
sich dem heimmen zu gelassen, also sye
der handel sinthalben beschaffen, und habe
er dheinen eydt mit andern nit gethan
noch darzuo geholffen. Wölle es
ouch mit den ürigen 7 rotmeistern bezügen
dz er dorann unschuldig und die sach nit
anderst ergangen. Woll sye der
obbemelt Hasenhuser sampt anderen in einen
saal ob Caspar Suters herbrig uff zu
catier gsin wlche derglichen ein anschlag
zusammen gemacht haben sollendt, doby er
aber nit gsin, und bitte M.G.H.
wöllendt an diser siner antwort ein gnädig
vernüegen haben, dann so anders uff
inne khommen wölle er der straff gern er-
warten.
B.H.G
H. umb gnadt.
Donstags darnach ist Hans Ätzinger aber-
mallen mit allem erst erduret worden
unnd blypt nachmallen by voriger anwort
so es sich aber erfinde dem anderst oder er ein
anfenger oder bim pundt so sy gemacht gsin
wölle er der straff erwarten, der worten
halben die er gröber solte geredt haben, möge
er nit wüssen, was er geredt oder nit geredt
dann er wol bewynet gsin khöne also weder
lougnen noch gichtig gsin, und wie es vormalen
im landt an die khuntschafft glan also sye nach
sin meinung, bitet M.G.H. wöllent ime von syner
cleinen kinden und siner armut wägen in gnaden scheiden.
(3 unten, mit Verweis)
diser ist uff ein gewonnt urfeechd ussge-
lassen, soll sin atzung und kosten zallen. Ist imme
hiemit dise handlung in gnaden uffgehept, soll mit
ime geredtz werden, was von nötten. Umb die wortt
wider die hauptlütt belanget ist der inne im
rechten darum vorbehallten.