Uff Mittwochen vor Judia A 1598 ist Hans Corman

wegen er vom regiment in Saffoy on urloub weg gezogen und

sydthar mit einer dirn im land hin und wider zogen in mgh

gefangenschaft khomen.

Uff fragen h rhaatsrichers zeigt. Alls verschinens iars

Gott ime ettliche kind gnomen, und auch syn hussfrow in söllich

unfaal komen, habe er ime fürgesetzt, eerlichen hus zehalten

und sich zum hutmacher handtwerck verdinget, alls er aber us

mangel gelts nit halten können was er versprochen, habe er wider-

rumb vom handtwerck lassen müessen. Und wyl er den

grossen kosten mit syner hus frowen nit erschwingen mögen habe

er ime fürgnomen diest zesuchen und in sollichem willen

gan Underwalden zogen. Alda ein weltschen herrn antroffen,

dem er verdinget ross gan Meyland zetryben. Im selbigen

sye gschrei kommen es sye krieg vorhanden, daruff er

wider heimzogen, und vermeint syn husfrow werde villicht

synem wider begern, dass er by ier blybe, habe sye ime

aber nur bös wort geben, sye er ussher gangen sölle er dussen

blyben, sy dörffe synen nütt. Dass inne dann verur-

sacht in krieg zestellen. Und habe dis meydtlin alhie

dinget, vorhabens alles ab zehendtieren, dass er etwas erubrigen

und siner husfrowen zehilff komen möchte. Da er nun

hinyn komen habe er angefangen in anreden, das ime die

übrigen wöhren auch h hauptman das meydtlin strax verschicken

wölle, da er aber inne umb verzüg erbetten bis das es gerese (?).

Da habe ime niemandts meer yngeredt, und er mit syner

hantierung forgefaren, bis dass das schryben von mgh

hinyn komen, da habe ime der schryber anzeigt [am Rand: es sye bevelch von

mgh komen er söle dz meydtlin von ime thun und] man werde

ime nützit meer geben dann dz wochengelt, es sye alles verbotten

daruff er zeantwort geben [am Rand: wz dz meydtlin be-

lange sye er wol zefriden, sonsten aber] sye ime kein tropffen blut umb

dz wochengelt feil, er köndte sich darmit nit erhalten, wyl

etliche mal wenig gelts vorhanden und schlechte wochengelt

gebe[n]. Und daruff sye er zu h hauptman gangen und inne angeredt

so er h hauptman ime verspreche, ime syn besoldung in syne

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hend zu überantworten, wölle er ime wytters dienen, habe

h hauptman ime zu bscheid geben so ers nit erlyden möge, sölle

fortzüchen. Der wegen er uff dz nüw iar vom regiment

zogen, und dem meydtlin syn kind hinus tragen, doch haben sy

anderwegen von des schnees wegen wol dry wochen still ligen

müessen. Als sy nun gan Willisow komen, habe er syn

vatter daselbst antroffen, der ime anzeigt er dörffe nüt heim-

züchen, er wurdi doch kein ruw vor dem gellt haben,

er sölle dz kind dem schicken dem es gehöre, und er sich wider

umb ein dienst umbsechen. Das er nun gethan, und gan

Solothurn kerte (?), vorhabens gan Lion zezüchen, sye aber

ime anzeigt worden, er werde daselbst kein dienst finden

sy werdent selbs bald heim komen, und habe zwar h

houptman Grassiner dienst verheissen, ia so er uff die

fust hinyn züchen wölte. Derwegen er wider mit dem

meydtlin hin und harzogen uff bessers wartend, da ime aber

anzeigt worden, wie dz synthalben bös gschrei ni der stat

sye, habe er selbst har züchen wöllen, und allein daruff

gewartet, dz das meydtlin syn lohn us bringen wegen des

kindts uffhin zetragen, damit es ime Corman den costen

so er uff der reiss mit dem kind gehebt auch zalen köndte,

das aber mit ussbringen mögen und von ime gan Solothurn zogen

darzwüschen er zu Willisow ynzogen worden.

Was dann syn husfrowen belange, wölle er mgh gehorsamen

und mit iro hushalten, bis das es ein anderen krieg gebe, dar

zwüschen ime schwär syn werde sich zuerhalten und so grossen kosten

mit syner husfrowen zetragen, wyl er kein handwerck könne

und sonst kein handtierung habe sich zuerhalten.

Bitt mgh umb gnad

Ist in die Löwengruben uff die Schützenmatt

gelegt worden.