Unser fruntlich willig dienst, zusander, was
wir eeren liebs und guts vermögen, zuvor,
from, fursichtig, ersam, wyss, insonders
guot frundth, und getruw lieb eidgnossen,
es habend etliche italienische personen
so von der key. M. kriegs leger komen,
unnd sich fur diener, herren hertzogen von
Ferrers bruder, ernempt und erclert hand,
hutigen tags, einen iungen frantzosischenn
herrenn, fangklicher gestalt, inn unnser
statt gepracht. Da nun wir, als uns
semblichs furkomen ist, angends den sachen
nachfragenn, unnd allen handell erkunden
lassen, unnd dem selbigenn, also, by
bemelltem gefangenen, befunden habenn,
namblichenn das er sagt, sich Anthonien
Praval von Monlenon by Pactanx, herren
zu Chastillie heissen und genempt sin, und das
er von den keyserischen, damalen, als der herr
von la Pathe, gefangen worden, ouch ergriffen,
und gfangen worden sye, das nun wir von
obbenempts herren hoffmeisteren und bevelchs
luten, so nit mer dan lx pferden hie sind,
allso ergangen und wan sin sambt dem bericht
befunden haben, das sy uss bevelch key. M.
(2)
unnd ires herren, so ein generall unnd obri-
ster uber die lichten pferd gewesen syge, disen
gfangnen uff ein panson, so ime bitz an
v m cronen uffgelegt, in italiam und sonderlich
uff ein entlichs verhandlung gan Ferrari
furen wollen. Als nun wir semblichs
vernomen, haben wir uss sondern beschwer-
lichem beduren, so wie ab dem genamen haben,
das sy under unser loblich har komen, unnd
one das sy uns zuvor, wie billich gsin, darumb
ersucht nach begrusst, dermassen by uns,
mit eynem gefangenen, durch zu faren under-
standen, unnd furgenomen haben, den gemelten
gefangnen diser stund, zu unsern handen uff
vernern bescheid genomen, diewyl dann
sollichs, dergestallten zugestatten und zu gedulden
uns beschwerlich, und ungemeint ist und sin will,
unnd ditz ein frantzos ist, wer ouch uns der
cron Franckrich und der irenn, etwas pflichten
zutragen vermeinen, zu dem das wir, des
geoffnetten fridens, kein glichheit gewusses
sattes, nach genundtlichs vernemen können,
so haben wir euch, unser insonder, wol
vertruwt lieb eidgnossen, des inn aller
yle hiedurch berichten wollen fruntlich unnd
(3)
ernstlichs vlisses bittende unnd begerennde,
uns darob euwer wollmeynung unnd gutt
beduncken, was ir vermeinen hierunder
zuthund, furzunemen oder zelassen sin, sunder-
lichen, unnd so baldst yender maglich
mitzutheilen, unnd zu senden. Das
wollen wir danckbarlichen empfachen, ouch
gepurender gestallt, bedencken, und verschulden.
Datum Montag den xx tag octobris.
der vii stund nach mittag A° xliiii