Als dann Peter Höch von Setligenschwyl uss der graf-
schafft Roottenburg von siner in nach wäärendem savoyschem kriegs-
dienst in Savoy gefangen kroben (?) händlen
wägen vor ettwas zytts in MGhl gfangenschafft komen,
unnd uff hüt sambstags sant Agathen tag 1611 durch
h rhatsrichter denselben ernstlich erduret worden, hatt
er darüber sin antwort gäben wie vollget.
Erstlich, so vil die wider herren obristen am Rhyn
ussenstosne schällt unnd schmach wortt belange, könne
er sich nit erinern dieselben geredt haben, doch so wölle
er niemanden siner zügknuss hinder sich gestellt
haben, unnd ob ettwas vergangen bitte er Mghl
gantz demüetig unnd underthänig umb gnad.
Demnach anträffend Martin in Lichen (?) säligen, sye
waar das er die 8 florin unnd ettlich crützer von sinet
wägen ingenomen, es habe aber i Peyer ime das zethuond
bewilliget wül sy geschwüsterte kind syent, doch das
er sampft andern ime Martin in siner kranckheit pflägent
und usswarttent, von den kleidern (?) sye ime
anders nützit dann der tschopen sampt dem rosenkräntzlin
unnd löffel worden, die hosen, der spittalherr, unnd das
übrig herr obersten schryber genommen.
Des wochengälltts halb, so er von Hanns Hächen wägen
eines kriegsmans under herren obristen am Rhyn fendlin
solltte ingenommen haben, könne er dessen nit abred syn,
die ursach aber sye, das eben darvor die sag gsin, das
ein anzaal kriegslüten von sines hauoptmans fendlin solle
under herren obersten fendlin genomen wärden, und da
er nun Hanns Hächen namen in der usstheilung dess
wochen gälltts ghört, unnd darvor nach keines empfangen von
sinem hauptman, habe er dennästen one wytters nachdencken
dz wochengälltt ingenomen des vorhabens (da er harnach
des fälers bericht) ime selbigs widerumb zuoersetzen.
(2)
Das er der nachs, wie er verklagt, so gar bewynet und
ungestüm erzeigt, sye er dess wyns gichtig, der ungstüm halb
beschäche ime ettlicher mass unrächt, das er aber sonst
mitthin sich mit weyn beladen können uss einer so geringen
besoldung, habe er das gälltt darzuo mit keglen gwonnen.
Martin Jörgen wöhr belangends, sye nit weniger das
er dasselbig in bysyn Balthasarn Büelmans von ime
entleent, mit versprochner widerzustellung wann er
vom hauptman kome, wie er dann dess vorhabens gsin,
da aber ime getröwt worde, das der hauptman inne
übel handlen wärde, sye er den nächsten mit dem wöhr
fort nach heimet gangen und underwägen dasselbig umb
einen thaler verkauofft.
Züg unnd wacht übersächens auch unghorsame halb sinen
fürgesetzten beampten, könne er nit laugnen das er
sich nit ungfar 2 maal dess orts verschoben, müsse
aber in künfftigam nit meer bschächen.
Das er von der musterung zu Agathoa beschächen, ussbliben,
sye er kandtlich wie von ime bezügt.
Usher (?) ladens wägen eines kriegsmans umb mittnacht und
dess mittgeloffnen greben tabens (?) und meütterns, sye waar
das da ettwas vergangen, es habe derselb kriegsmnn inen (?)
andren von Wäggis usher gladen er one grund darzuo komen,
sich ind sach gelegt unnd so er sich dass orts mit fluochen unnd
schwöören übersächenn lasse ers blyben, könnt niemanden
hinder sich stellen.
Dess ime uffgetrethnen lümbdens halb der verlornen müsgetten,
und das er die wort, so ime von der frowen die er dessen
gezigen, mit dem rächten nit von sich gelegt, sye die sach also
beschaffen, dise frow, sust von Münster pürtig sye mit diser muschgette
(nach Adamen genant Clein Hans, von Willisow eines augen-
schynlichen zügen sag) ime Adam uff dem felld
dieselbig hinder für tragende begägnet, und da er sy angeredt
(3)
wo mit hin wölle sy geantworttet ein mass wyn daruff
zetrincken, als nun er Höch sy uff söllich sin Clein Hannsen
bezügen hin darumb zured gestellt, sy geantworttet
ime selbige derwylen er gschlaffen widerumb zuoglegt haben
er der sach von dessen unnd irer armuot wägen ferners nit
meer zuthuond gwüsst.
Des entlenten tuchs halb und das er daran nützit gwärt,
sye waar wie bezügt, sye aber gesinnet dem selben, so
unsrer von ime gsässen uff sin heimkunfft darumb ersatzung
zethzuond.
Das her hauptman Crafft inne im vergangnen frantzösischen
kriegszug, cassiert, sye die ursach das er mit einem andern
kriegsman in zerwürffnis und zu thättlicher hand komen
sonst wüsse er sich keines andern fälers daselbs begangen
schuldig.
Unheimisch (?) habe er sich iederzyt dermassen verhalltten,
das er verhoff kein billich klag vollgen sölle.
Bittet MGH gantz demüetig unnd underthänig
umb gnad, mit erbiettung sich fortan zebesern,ins (?) minen
ghe unnd sinen fürgesetzten zuo gehorsamen und
also zuo verhalltten wie sich gebüre.
Uff zinstag den 25 sommg anno 1611
Peter Häch abermalen mit ernst obbeschribner articklen
halb befragt worde.
Beharrt nachmalen starck by siner vorigen antwortt
zu dem so vil dz entlerte gwöör belange, habe er dem-
selben durch einen gerber zuo Sursee embietten lassen dz
(4)
er ime einen willen darumb machen wölle, item so sye diss
gwöör nit meer dan ungfaar dry guldin wärt gsin, daruff er
einen thaler wie obstatt erlässt.
Dz er he obersten am Rhyn (armunter?) geläukers bubet
sye nit, wärde sich ob dz ettwil ouch nit erfriden, wol möchte
er in miner hitz us unverdachtem mutt geredt haben er wollte
dz (gott behüet unns) der tüffel das dienen hätte.
Bittet MGH
gantz underthänig und
demüetig umb gnad
mit erbittender ver-
besserung.
(neuerliche Befragung bringt nichts Neues, Urteil im Raatsbuch F 107.