An H. Hauptman Alexander Pfyffer

Unsren gnädigen willen und alles gutts zu vor, edler, gestrenger ve-

ster, lieber gethrüwer bürger.

Nach dem wir hievor, zwey vätterliche manung schryben, von

uns begegnenden klag wegen, der abzalung halb, dir under-

gebnen kriegslütten, an dich abghan lassen, hetent wir uns wol

versehen, du dieselbig dermassen inn acht unnd respect genommen (?),

also beherziget unnd effectuiert haben wir diss, alls dich die

schuldige pflicht wysst, und wir es gutthertzig gegen dir

gemeint. Wann aber wider all unser verhoffen,

dir klag unserer lieben underthanen, immer dar wärtt,

und auch zuo nimpt, dass inen umb ire verdiente besoldung

und lidlohn, deinem vatter säligen unnd dir geleisteten eerlicher

redlichen diensten, kein willen und zalung erfolgen möge. Neben

dem wir auch berichtet werden, dass sy die soldaten von dir

zimlich unbescheiden und harrt gefallten, auch gett geb (?) was nott-

wendiger unnd erhaffter ursach heim zereisen müen habe, möge er

doch kein urloub erlangen. Demnach auch dass die husshall-

tung also angestellt und beschaffen, das ob wol von ir fl. gn. (?)

deinem vatter säligen unnd dir, zuo abzahlung der knechten, zim-

liche mittel inn die hend kommen, werdent doch dieselben

inn ander weg unnutzlich ungeburlich und liederlich

verthan, verschwembt, unnd hirmit den knechten ire schuldige

verdiente besoldung, abgeschlagen unnd entzogen, wölliche

sachen warlich wir mit sonderm beduren unnd missfallen verstanden könent

auch nitt underlassen, uss uns oblegenden pflichten gegen Ratt (?)

unnd unseren underthanen, ynsehen zeschaffen unnd denselben

unseren von söllicher schädlicher betranglicher unordnung ze (?)

syn. Ermanent derhalben dich unnd bevelhent dir alles ernsts by

denen pflichten, mitt wöllichen du uns alls diner ober-

keit zuo gethan bist, das du endtlichen dich versehest,

beflyssest und ordnung schaffst, damit die soldaten, schon

din vatter sälig unnd dich, von besoldung wegen ansproch ha-

bent, bis ynggehenden nächstkünfftigen mey monats vernüegt (?)

unnd zufriden gestellt werdent, damit uns kein klag meer

komme, sonsten wo an dir manglet, werdent wir lenger nitt

zuo sehen mögen, sonder unseren lieben underthanen die hand

bietten, schuldige hilff leisten, unnd sy uff dinns vatters sälig

unnd din haab unnd guott wysen müssen, das sy sich darus bezalt

machen mögent, was aber dir solliches für ein rhuom und nutz bringen

werde, kannst selber doch ermessen. Darzuo werdent wir

(2)

eintweder alle soldaten so under dinem fendlin sind, widerumb

heim mahen (?) unnd dess diensts ledig sprechen, oder aber by

ir fl. gn. (?) anhallten, dass sy dass fendlin, mitt einem anderen tau-

genlicheren hauptmann versehe, der sich inn einem und dem an-

deren nach gebür, unnd gegen synen undergebnen knechten, be-

scheidenlich unnd nach unseren bruch unnd allem harkommen verhallte.

Dessen aber wir nachmalen, so fern du unserem vevelch gehorsam-

lich nachkommst, überhebt syn, und dir mitt vätterlichen gnaden

inn fürfallenden sachen, begegnen wöllent (Zeichen) damit uns samtlichs

9t Februarii anno 1617

(Zeichen) betreffend den Hanss Schnider von Dietwyl, unnd syn

handlung, nach dem wir dieselbig abermalen für uns geno-

mmen, alle umbstehend, neben diner antwort, und

anderem bericht verhört, und darus befunden, dass syn fhä-

ler so gross nitt, dass er die ufferlegte straff dess abbruchs

der 4. oder 5. monaten verschuldet, so ist unsere erkandtnis,

dass ime nützit abbrochen werden, sonder syn erdiente besoldung

volkommenlich gevolge

Postscriptum

Nebem dem aber, kompt uns noch mitt höchstem unserem

missfallen für, dass du ein gar ergerlich leben mitt ge-

meinen wybspersonen füerest, unnd dass din vetter

Jacob Pfyffer, dessen sich auch theilhaftig macht. Darumb

wir uss ober keittlichr gwallt, üch von sollicher

ergernus abzusthan, aller ernstlichist vermanent, dann

sonsten ir hier durch inn schwären zorn und straff Gottes,

inn allerlei unglück, unnd auch inn unsere grosse ungnad

fallen werdent