Min frundtlichen und willigen dienst, gnediger herr schultheis unnd ein gantzen

rhatt der statt Lutzern. Ich han uch vor einer zyth lang heim geschriben,

von unserm lutthinanmpt, da hett er gredt ich heige diebslug uber in geschriben.

Nun mein ich heig uberin geschriben wie ein biderman und khein diebslug

du hett er mir für unnd für getroubt er well mich gasyeren, und du wir

hand gan Venedig wellen, da der hertzig die erst nacht gelegen ist uff der

strass, da ist er gangen spatzieren, da hett er gredt wan man iezt zu meyen

schweren so werde aber keiner mit reden und werdend aber all schiagen, du

hett er gredt er welle mich dan erst recht bim fudloch nemen, das hett ein

erlicher gsel gehort der bin mir gelegen ist, nun so han ich die ding vom im

gewist, das er dröubt hett er welle etwan eins mals imhan fallen und

die lantzknecht zunacht am betth eerwurgen, unnd darzu getröubt er

welle sich an mal uff welsch bekleiden, und welle ann einem egen stan

und ein repiel durch den guntta des hertzigen hussinerster stossen und dar-

von flien so wüsse nieman werss than heig, dan er sig ein dieb unnd

schellem, er schad im eis iars mer dan zwei hundert kronen, das han ich

uff im klagt, ich hoffen ich heig es mit biderben lütten an tag bracht, unnd

ligen ich gefangen, ich unnd ein khuntschafft, und mag nit zu einer

anthwort khon, das hett khein man nie gehörtt man hett mir die khunschafft

gefangen gleid, ess sy nie khein wortt heig gredt, und hett mans lassen ligen

biss an den anderen tag, eb man kheinen nie verhörtt heige, du hett man sy

beschickt und sy gfragt bin irem uffgehobnen eidt, was sy vom lutthinampt

wistind das sollen sy sagen, da hand sy gredt was innen darvon zwüssen

gsin ist, darnach hett man sy wider inhen gleid, und am dritten tag wider

usen gfürt, und ein mal gfragt ob sy deren dingen gichtig sigen, da hand sy

grett wie das erst mal, daruff wellen sy blipen dan das sig die warheit,

unnd ich pitten euch gnediger herr schuldtheis und ein gantzen ratth ier

wellen dem hertzigen schriben das er nach zu miner antwort lasse khon

und mich nit so gar verkurtzen, wemit ir doch nit von minet wegen

etwas thun, so dungs doch von dennen erlichen gsellen wägen die mitt

mir gfangen ligend, dan wie er in das dutschland hett gmuosen da het er uns

alsamen zu sament in das schloss beschickt und uns die vie artikel für

geoffnett, und zu uns gesprochen wir sollen nun zuchen stan, die ding gangen

unser an kheiner nit an, unnd der erst artickel man heige daheimen gredt

er solle dennen lantzknechten gelt botten han das sy sollend unns umbringen

(2)

den anderen er solle uns gelt botten han das wir sy umbringen solte, den

dritten das er uns solte zwingen han das wir musten brichten, unnd was

er den luttrischen pfaffen nachfrage, der viert er solle uns etlich zbsoldigen

ingenomen han, und das uns vor dem hertzigen wider gen han mit

weinenden ougen, das heig man zirich ussen von im gredt, darbin ist

gesin unser houptman und der lantzknechten hoptman der würt uns gut sin.

Da hett man uns gfragt bin unserem eid ob wir ettwas von denen dingen

zuwüsen sige so sollend wirs sagen, darvon hant wir nüt gwüst, ietz

meint er welle mich damit begriffen, aber wirt fellen, ich han lutten

gnug darumb, schwytzer und lantzknecht, wiewol unseren hoptman

inn recht mocht gen, dan er hett ein fur wo er kahn und mag, und gloubt

im und uns nit, und hett am schriber der stecket dem hoptman fur und

fur in den oren und verlugt gut gsellen wo er kahn und mag, und

het gredt biechten sige ketzer werck, und hett der luttinampt ims

verdruckt, und so bald unser einer ein wortt darzu gredt het, so het er

im droubt zegasieren, dan die wort die ich uff in gredt han, darbin wil

ich blipen, unnd han in uberzuget wie der eidtgnossen bruch und recht

ist eb ich darvon fellen welle ich wil mich ee lan töden, oder im

thurm eerfullen, ich unnd gloub derglichen min khunschafft ouch,

darumb gnedigen ier min herren ich pitten uch ir wellen mir be-

hulffen und beratten sin und dem hertzigen schriben das er doch nit

sollischen grosen gwalt mit uns dieb, dan man halt uns wurscht, dan

man kheinen schellem nach dieben in unsern landen halt das verdriest

mich aller ublest, er mag uss siner khamer khon wen er wil und siner

fullen lumpen lut zu im gan wan sy went, und schribt heim wen

er wil, darzu heind wir nit mögen khon, unnd han fur und fur grett

wan der hertzig nit kome daruff khon, so solle man uns mit ien andern

heim schicken, aber ich han nit mögen darzu khon der lutthinampt het

es nit gwellen. Dattum geben am 20 meyen im 1562 iar.

Von mir Anderess Munsch von Lutzern