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1602. 12. apr.
Hochwürdiger Füerst, gnediger Herr, Eweren Fürstlichen
gnaden seyen meine gehorsame dienst zuvor, gnediger Füerst und Herr,
uff Eüwer fürstlichen Gnaden jüngst den 26. Marty an mich abgegange¬
nen gnedigen bevelch betreffent Clauß Mezgeren und seine
zweey Söhn Hanß vnnd Walther Mezgeren zue Steinenstatt,
welche Im verdacht, als ob Sie mit Zaubereyen vmbgiengen, habe ich
Sie gesterigs tags, alher in gefangenschafft füeren laßen, vnnd
Sie an heüd gleich darauffen examiniert, vnnd aber zwar
von inen, wie auch zue Steinenstatt, vnnd Schliengen, nichts
erkhundigen khünden, so sich der Zauberey vergleichen möchte,
Aber sunsten von Inen erfahren, das sie sich der Arzney (wie
man dan deren Bauren arzet vil hin vnnd wider fündt)
ötwas vndernemmen auch ein Hauß Arzney buech daraußen
Sie Ihre Arzneyen haben, da Inen theyls zwar Ihrem selbst
fürgeben nach, unnd wie ich auch von ander leüten bericht,
Zimblichen gerathen, vnnd abgangen, herfürgezeigt, vnnd
khan ich ußer Ihrer aller erkhantnus sovil nit vermerkhen,
das sie sich der Zauberey, oder beschwerung des bösen geysts,
öttwas vnderzugen, Wie Ich Sie dan Zimblich starckh
befragt, was Sie für mittel haben, da jemanden etwas
verlure Ob sie Ime selbig wider zuer handtbrüngen khünden,
darauf sie samenthafft vnnd ein jeder In sunderheyt be¬
stendig geredt, das Sie nichts khünden, da Sie aber schon zun
Zeiten von Leüten denen sachen entwerdt gewest überloffen,
vnnd deßhalber Alß ob Sie Inen wider darumb helffen
solten angelangt worden, das sie Inen unverbergen
gesagt, Sie khünden nichts darmit, Im fahl Inen aber hiemit
gedient seye, wöllen Sie Inen einen Brief schreyben, deßen hiebei¬

 

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ein Copey eingeschlossen, welichen Sie drey tag einander nach
An einem heimblichen ordt lesen vnnd dem dieben gleichsam
den weg damit beschweren sollen. Das Sie aber sagen oder
Außgeben das das entwerdt guet, gewiß widerkhummen
mieße, werde inen zuvil zue gemessen, es seye woll manch-
em das seinig wider zuer hanndt khummen, ob es aber vmb der
khunst willen habe beschehen miessen, seye Inen unbewüst, das
Sie aber vilmahlen zue cranckhen Pferdten, vnnd Anderm
Vieh berüefft worden, darzue dan der Geörg Sigfridt
Zott von Pernegg zue Melanz zue Ensisheim zue Hans
Mezgeren zum anderen mahl beschickht, hab er dise mittel
vnnd nichts anders dan wie in beiligender Copey zue sehen
gepraucht, es sagt auch genanter Hanß Mezger, das Ine ver
Jahren deß Burckhvogts Frauw zue Ensisheim, noch uol¬
gende khunst, so Jemanden etwas verlohren, wie man selbig
erfahren solle, gelernt: Erstlich soll man nochvolgende wort
Si fideus, furrem curebus, Kumeo et adulis, portziorum
dum, fideis. uf ein zedtelin schreyben selbig vmb einen schlüßel
wickhlen, denselben sampt dem Zedelin am in ein Evangelium
Buch steckhen, das der Schlüßel oben heraußgange, vnd an
ein fünger henckhen, das mentsch nennen, darauf man ein Arg-
wohn habe, vnnd wan das genent werde, so es gethan so beweg
sich das Buch an dem fünger.
Dieweyl dan gnediger Fürst vnnd Herr. Ich sunsten nichts
von Inen dan Jez gemelte brodtlose khünsten, deren Sie ein¬
theyls wie gehört zue Ensisheim erlernt erforschen khünden,
vnnd vetter Hannß Wilhelm Reütner, wie ich verstendigt
zue Hanß Mezgeren in gleichen fählen gepraucht, khünde

 

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man villicht bey Ime vnnd genanten Zotten, In erfahrung
prüngen, was er Hanß Mezger Inen für mittel An¬
geben habe, vnnd weyl dan obgenanter Clauß Mezger
ein Alter vnnd stockhblünder man will Ich hierüber
Ewer fürstlichen Gnaden bescheydts weß ich mich gegen Inen fer¬
ner zu verhalten habe, gehorsamblichen erwarten.
Ewer fürstlichen Gnaden mich hiemit zue gnaden underthönig be¬
velendt. Datum Büerseckh den 12. Aprilis Anno 1602.
Ewer fürstlichen Gnaden
Vnderthaniger vnnd
gehorsamer.
Hanns Christoff Schenckh
von Castel Vogt zu Byrseg

 

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Praesentatum den 13 Aprilis Anno 1602
Dem Hochwürdigen Füersten und Herrn
herrn Jacob Christophen Büschoffen zue
Basel meinem gnedigen Füersten und
Herrn
Vogt von Bürseckh bericht ihro Fürstlichen Gnaden das Er Clausen, Walteren
und hansen die Mezger burgere zue Steinestadt zue
gefengkhnus gebracht, aber von Inen noch andern
ob sy mit Zaubereien oder wahrsagen umbgiengen
witerfragen mögen