Lieber Freund!
Nur schnell einen Gruss, weil mir wenig Zeit zu Gebote steht. Bei meiner Herkunft fand ich alles so in Ordnung, dass es mich fast reute, nicht noch einen Tag länger in Basel geblieben zu sein. Doch hätte ich keine Ruhe gehabt, und wenig ist doch immer mehr, als gar nicht. Auch ihr Mathematiker behauptet's. Von den paar Tagen Aufenthalt habe ich noch dazu einen angenehmen Eindruck mitgebracht, der durch längeres Bleiben 
und Zusammentreffen mit anderen Leuten wahrscheinlich bedeutend gemässigt worden wär. Meinen herzlichen Dank für deine und deiner lieben Frau freundlich Empfang, der mir das ungemüthliche Gefühl, dieses Herzzuschnüren beim Ruf in Haltingen! Leopoldshöhe! Station (Leidensstation) Basel! mir wegzauberte. Wenn du an Hans schreibst, so bitte ich dich, ihn und seine gute Frau von mir und der meinigen zu grüssen. Gelegenheitlich hoffe ich einen Bericht von dir über seinen Zustand zu erhalten. Grüsse mir auch Bethli und Rudi und sage diesem, er müsse halt 
bis zum Mai, Juni warten, dann gebe es Käfer und Schmetterlinge, und da werde ich ihm die schönsten Exemplare schicken. Jetzt ist's auch hier kalt, doch scheint die Sonne noch warm genug in das Zimmer, dass ich ohne zu heizen, doch wie du siehst, mit etwas steifen Fingern schreiben kann. Nun nochmals meine und der Meinigen herzlichste Grüsse und Wünsche, dass es Euch wohlgehe. In treuer Freundschaft
dein A. Böcklin