Lieber und verehrter Herr Günther
Erst heute habe ich einen freien Augenblick, um Ihnen zu antworten. Die Maschine rückt der Vollendung entgegen und nächste Woche wird es losgehen, nicht in Viareggio, sondern auf einem Berg zwischen hier und Empoli, wo mir ein grosses gemähtes Kornfeld zur Verfügung steht. Des Morgens früh fahren wir zu etwa 10 hinaus, nachdem Tags vorher alles Material hingeschickt worden, und bauen den Apparat auf, der bis gegen 12 Uhr fertig sein wird, gerade wenn der Seewind zu blasen anfangen wird. Mit 
hülfe dieses wird das erste Experiment gemacht. Wenn ich nicht dabei den Kopf verliere, so ist es vollkommen gefahrlos und ich weiss, dass ich nöthigenfalls kaltblütig bin. Ich werde Ihnen sofort den Erfolg melden. Was Ihnen Kopf berichtet, hat er nicht von mir, sondern wahrscheinlich von den Geniten. Ich werde die Fresken in Breslau nicht malen. Ich hoffe aber, Sie nicht etwa bei einer Durchreise in München zu sehen, sondern hier, nach dem erhaltenen Bericht, dass das Experiment gelungen sei. In dieser Hoffnung und mit herzlichen Grüssen
Ihr ergebener A. Böcklin