[fol. 1r] Donrstag vor Hilarij [11. Januar 1498] anno etc lxxxxvij

Testis productus in causa Johann Clewin Hiltuch von Richishein zü causam Hans Wagner von { Richs } Habkussen.

Meister Anthoni Scherman hatt gesagt by dem eyd einem ratt getan, daz sich dis jars verganngen umb den herbst ungeuarlich < begeben, daz er > by Heinrich Butzen vor dem kilchoff zü Habkussen gestanden, da were Hans Mertz der wagner unnd Clere Völcklin < ouch by inen > by einander gestanden syent, da hett Hanns Wagner zü Clerin geredt unnder andern wortten dise wortt: Du hast Clewin Hiltuch von mins tochtermans wegen gelt geben. Lebte derselb noch, so hett Clewin solich gelt nit gefordert unnd weren im vilicht nutzit schuldig.

Testis productus per Clewin Schaller unnd Clewin Erner von Haltingen in causa Steffan Seuogels

Thomas Gilg von Haltingen hatt gesworen und gesagt, das im kunt unnd wissen, daz im wol ze wissen, daz Clewin Schallers mutter so noch in leben sye unnd Steffan Seuogels { Ers ge } efrow selig zwen rechte eliche kind gewesen syent, das sye im kunt unnd wissen.

 

[fol. 1v] Witter hatt er gesagt, da Greden [?] unnd Ennelin Ketzlins selig, so bed tod gewesen, ouch mit Steffan Seuogels seligen eefrowen geschwisterte kind gewesen sy, syent aber bed tod.

Testes producti per Heinricum Einfaltig contra Hesparten [?] zum Guldin Bachen

Brüder Henirich Moslin hatt gesagt, daz er uff die anzug im fúrgehalten witter nit wisse, denn { da }

als sin herren zü Sannt Lienhartij gulden gelts daruff duͤn hetten < huß zum guldin bachen > , und ettlich huß versessen were, er geursacht worden, das hus ze friien, und { als he } als er den dritten kouff hett wellen tün, da { we } hett in her Heinrich Einfaltig verkoufft. Als nü darnach aber ein zinß verfallen were, er zu < heren > Heinrich Einfältig kommen, und den an in erfordert, der hett in gewisen zu dem wirtt, der darinn gesessen were. Also hett er denselben mit geistlichem gericht furgenommen. Der hett gesagt, daz er { nit } im nutzit schuldig were. Witter were im nüt ze wissen.

 

[fol. 2r] [Schreiberwechsel] Heinrich Mitziger [?] von Haltingen hatt gesworen und gesagt, daz er

wol wisse, daz Clewin Schaler Muͤtter und Stefan Seuogels eefrow ein annder nutzit verwanndt

gewesen, aber wol war zwo swestern < da > , die < ein > gen Habküssen kommen, Gredlin, und die andern, Ennelin, die syent geswisterte kindere mit Steffan Seuogels eefrowen gewesen, und syent ouch by ir volge [Begräbnis?] gewesen. Sy syent aber bede gestorben, und hab Ennelin ein elich kind verlasen, das sye ouch tod, und sye Clewin Erner, derselben Ennelin stieffsun gewesen, witter wisse er kein frund.

[Schreiberwechsel] Hans Gilg hatt gesworen und gesagt, daz Hans und Clewin Mentsch Gredlin Ketzlins und Steffan Seuogels eefrow geswister von elichem stammen gewesen syent, daz er aber wisse, was sy Clewin Schalern und Clewin Erner { ge } verwandt syent, das wisse er nit.

 

[fol. 2v] [Schreiberwechsel] Mittwoch ipsa die Anthoni [17.Januar 1498]

Da hatt Burckhart Kopp von Hagenden kuntschafft geleit wider meister Steffan Hasen durch Josen Blang von Hagenden und Hannsen Kremer von Oberhagenden, doch beid parthÿen haben die

gemelten zuͤgen ze sagen des eids erlassen.

Unnd hat des ersten Jos Blang gesagt des verganngen herpst { sÿe hab } als er, diser zuͤg, har gen Basel wollen gan und underwegen wer im Burckhart Kopp und meister Steffan Hassen knecht

komen, da hett Burchkhart Kopp in, disen zuͤgen, zuͦ inen beruͤfft, und hett zuͦ meister

Steffens knecht gesprochen: Nuͦn red an, wie du vor zuͦ mir geredt haust. Da hett derselb

knecht also anfauhen ze reden: Er, Burckhart, hett sinem meister ein klaffter holtz zweÿ oder druͤ w ze kouffen geben, doch under denselben clafftern were eins nit { wol } voll ufgemacht und an

demselben klaffter eins arms voll oder zweÿer geprosten, fúr die Burckhart { dem knecht } iij Rappen nach hett gelassen und hett meister Steffans knecht gesprochen, er hett solich holtz sinem

meister vorgemelt heim in sin hus gefuͤrt. Derselb sin meister es ouch verbrennt hett souil sy im

disem zuͤgen ze wissen.

Darnach hatt Hanns Kremer also gesagt: Des vergangen herpst hett er, diser zúg, wellen gen

Oberhagenden in das holtz gan, und underwegen wer er zuͦ Burckhart Koppen und meister Steffan Hasen knecht kommen, die hetten miteinander reden gepflogen, ie das { meister Steffan }

Burckhart zuͦ desselben meister Steffan Hasen knecht gesprochen hett, ob er im bekantlich wer,

das er meister Steffan Hasen sinem meister dz holtz heim gefuͤrt. Hett derselb knecht gesprochen, ja, er wer Burckhart Koppen bekanntlich, das er meister Steffan Hasen obgemelt als

sin

 

[fol. 3r] knecht das holtz heim und hinweg gefuͤrt hett. Er wolt das nimmer leugnen, ob das

fúr gericht oder raͤt kaͤm, und solt er des sich joch von sinem meister kommen. Da hett Burckhart wyter gesprochen, ob er im ouch gichtig wer, wie er mit sinem meister den kouff umb solich holtz betroffen hett und sinem meister an solichem holtz, under dem ein klaffter nit gar

gantz gewesen wer, iij Rappen nachgelassen und zuͦ sinem meister gesagt hett, gefiel im der

kouff also nit, wie er den mit im getan hett, solt er meister Steffan im Burckharten das holtz stan

lassen und nit hinweg fuͤren. Da hett meister Steffans knecht geredt, wie er Burckhart jetz daruon geredt hett, also wer das ergangen und nutz witter. Hett derselb knecht gesprochen: Und solt er es joch uff sinen eid sagen, denn er nit der man sin welle, der hut ein ding red und morn nit,

er well es allemal reden und kem das, wahin es weͦll. Souil sy im, dissem zugen ze wissen.

Donstag post Anthoni [18.Januar 1498]

Heinrich Olppi, der messerschmid von Habkussen, hat kuntschafft geleit wider Werlin Schwab von

Wallenburg durch Hannsen Bomgart, burger zuͦ Basel und Hannsen Mornach, auch burger daselb.

Und des ersten hat Hanns Bomgart gesagt bÿ sinem eid darumb getan, es hab sich begeben viere oder fúnff tag ungeuarlich vor oder nach den jetz nechstvergangen wihennachten, des er nit

eigentlich bezicht, ob es vor oder nach gewesen, sÿe Werlin Schwab zuͦ im, disem zúgen fúr sinen

laden komen und gefragt, wa sin schwager Hanns Staeͤhelin wer. Da hett er gesprochen: Er ist nit in der statt. Hett Werlin gesprochen: Wenn will er mich dalacht [= dalest? wenigstens, endlich] usrichten? Da hett er, diser zúg, gesprochen, er hab es jetz ditzmals nit wol, doch ob er

 

[fol. 3v] es

wol hette, so doͤrfft er es im doch nit geben, denn es sÿe hinder im verbotten. Werlin

gesprochen: wer hat es denn hinder im verbotten, hett er, diser zug, gesagt: Heinrich der Messerschmid von Blotzen. Werlin gesprochen: Wz bin ich im denn schuldig. Da hett diser zúg

gesagt, er wisst es nit, aber er heischte bÿ sechs oder siben pfunden. Werlin gesprochen: Er hett bÿ im gezert und im an dem selben geben, und wer im nit souil schuldig, unnd ob er im vil schuldig wer, es doch nit úber zwen oder drÿ francken, souil sÿ im, disem zúgen, ze wissen.

Hanns Mornach hat ouch gesagt bÿ sinem eide darumb getan, es sÿ bÿ fúnff oder sechs jarn

ungeuerlich, were er, diser zúg, zuͦ Arreß [Arras] in Bickertÿ [Picardie] bÿ andern gesellen gelegen, da hett er, diser zúg, Heinrichen Messerschmid derselb lanndsknecht und Eidtgnoß gesellen gehept, die bÿ Heinrichen ge essen hetten, und welher im under solichen gesellen etwas schuldig belib, allemal uff ein monat sold, wenn man die den gesellen geben, bezalen solten. Hett et disen zúgen, im, das also uff ze schriben gepetten, im darumb ouch trincken und essen geben, das er, diser zug, getan, so lang biß das Heinrichs eefrow komen wer. Und im, disem zúgen, ouch wol kunt, das { Heinrich } Werlin Schwab Hennerichen schuldig gewesen sÿe, und schuldig beliben, aber wieuil, oder ob er in sidhar bezalt hab oder nit, sÿe im, disem zúgen, nit ze wissen.

 

[fol. 4r] [Schreiberwechsel] Testes producti in causa hospitis in scola iudeorum contra Conradum Swartt, sabbato post Pauli [27.Januar 1498]

Gast [?] Rechberger hatt gesworen unnd gesagt, daz sich in vergangen tagen begeben, daz er, diser zúg, und Hans Swartz von Muttentz unnd annder zu Riehen uff der kilchwichen gewesen, { we } also were Hans Swartz daselbs zu Riehen gehauwen unnd gewundett worden. Da hatten er, diser zug, unnd anndere von Muttentz denselben Hans Swartzen harin in die statt Basel unnd in

die herberg zu der judenschuͤl gefurt. Da hett er, diser zug, wol vermerckt, daz die wirttin nit

gantz willig, daz ir Hanns Swartz in gastz wise heinigefurt were, aber Claus Weber unnd anndere

hetten mit der wirttin geredt, sy solt das best tuͤn, biß das Hannsen Swartzen frund mochten harin kommen. So weren sy der hoffnung, sy wurd versichert [?]. Also were darnach Conrad [?]

Swartz von Muttentz in die Iudenschuͤl kommen unnd hett zuͤ der wirttin geredt, uff dis

meynung, sy solt { i } Hansen, irem bruͤder, essen und trincken geben unnd wie einem wunden

das best tuͤn { dafúr das }. Kumpt er dann uff, so will ich daran sin, daz ir nutt verlieren sollen, kumpt er nit uff, so will ich aber daran sin, daz ir nutzit sollen verlieren unnd solt es mich roß und karren costen. Darnach wurd, { hab } als ettlich gesellen in den krieg haben wellen louffen, da hab Conratt Swartz in, disen zúgen, gefragt, ob er ouch hinweg, so welle er im ein dicken plaphartt lihen.

[fol. 4v] Hanns Trosch von Muttent hatt ouch, unnd gesagt, daz er wol gehoͤrtt, daz Conratt

Swartz zuͤ der wirttinen zuͤ der judenschuͤl geredt, sy solt irem bruͤder guttlich tuͤn unnd im essen unnd trincken geben, was im zuͤgehortte, unnd der glich, im sye aber der gedachtnúß

empfallen, ob er auch daby zuͤgesagt hab oder nit, { die se } daz er Conratt dafúr guͤtt wille sin, das sye im vergessen.

 

In causa Conratt Trumpeters

Hanns Mulleberg, der bruder zuͤ sannt Margrethen, haͤtt { gesworen unnd } gesagt, daz im Jacob Pfiffer gesagt, wie er ein hanndel mit Conratt Trumpeter gehept, in demselben handel hett

er { i } Conratten zweren meyeidig gemacht, unnd hett im zwen widerrúff mússen tuͤn. Darnach

worden hetten sy allerley mitteinander angefangen, in massen in beiden der stettfriden gebotten worden, demselben nach hett Conratt uber den stettfriden in wellen slachen, da were ein

ratzbotte darzuͤ kommen, der in, Jacoben, by dem arm genommen und gesagt, er solt swigen, es

wurd Conratten nit geschenckt. So vil < hett im Jacob gesagt > unnd nit witter were im von der sach ze wissen.

[fol. 5r] [Schreiberwechsel] T.a p. [tertia pars?]

Testes producti per Heinrich Guͦttbrott von Tattenried contra Peter Wyß genannt Tschan von Nuwemburg

Erhart Wÿß, des genanten Peter Wyss genant Tschan bruͤder und des des huß zum Schlussel knecht zuͤ Basel hat geschworen und gesagt, das im wissend sÿe, das Peter Wyss genannt Tschan, sin bruder vorgemelt, unnd Heinrich Guͦttbrott by acht oder nuwn jaren ungeuarlich verganngen uff der gartner huse zuͤ Basel miteinander gerechnet haben, das er abere wisse, welher teil dem anndern schuldig beliben, were im ganntz nit kunt noch wissend, dann souerre, das sin bruder zuͤ Heinrichen Guͦtbrott geredt hett, er were im noch ein spanbett schuldig.

Item so hat Hanns Zoder von Tattenried geschworen unnd gesagt, es sye im wissend, er, diser zúg sye ouch daby gewesen, uff der garttner huse zuͦ Basel, das Peter Wÿß genant Tschan Heinrichen

Guͦttbrott by der rechnung, so sÿ miteinander daselbs tan hetten, siben pfund schuldig ver[b]liben were. Ob er im aber sÿder ettwas daran geben hab, sÿe im nit wissend. Aber des

nechstverganngen jars, umb sannt Johanns tag im sommer ungeuaͤrlich hette Heinrich Guͦ

ttbrott im, disem zúgen, beuolhen, dz er so wol teͣtt unnd im gelt hiesch an Peter Tschan. Als er,

diser zúg, solichs getan, hett Petter Tschan zuͦ im, disem zúgen, geredt, er wer Heinrich Guͦ ttbrot nutzit schuldig unnd were getaner rechnung gegen im, disem zúgen, oucz nit bekanntlich gewesen.

So denn hatt Amellÿ, des gemelten Erhart Wÿß eefrow geschworen und gesagt, ir sÿe wol wissend, das Peter Tschan, ir schwager vorgemelt, unnd Heinrich Guͦttbrott miteinander uff der gartner

huse zuͦ Basel haben wellen rechnen, als aber solich rechnung hett angefangen, were sÿ herus ganngen unnd sÿe ir nit wissennd, wie sÿ miteinander eins werden syen.

[fol. 5v] Testis productus in causa hospitis in scola iudeorum contra Conrat Schwartz, donstag ante purificacionis Marie [1.Februar 1498]

Claus Weber von Mut[e]ntz hat geschworen unnd gesagt, in vergangner zit wer er, diser zúg, in das

wirtzhus zuͤ der judenschuͤl komen. Mit dem die wirtin daselbs an hett gefangen zereden, wa Conrat Schwartz were, hett er, diser zúg, gesagt, wisste er nit, hett die frow gesagt, er hat mir von

sins bruͤdere wegen etwas versprochen, und in disen [Zeugen] gepetten, dz er so wol taͤtte

unnd mit Conraten Schwartzen redte, das er zuͤ ir keme, dann sy deßhalb gern frúntlich oder guͤtlich < mit im > uberkomen, wann sÿ wolt in nit gern erzúrnen. Das er, diser zúg, also getan und herauß gangen, Conrat Schwartzen wellen suͤchen und denselben uff dem korn merckt gefunden, zuͦ demselben Conraten geredt, wa well wir miteinander zuͦ morgen essen, hett Conrat gesagt gesagt, wa er welt, hett er, diser zúg gesagt, uff der judenschuͤl, Conrat des guͦ twillig gewesen. Und als sÿ beid daselbs hin komen weren, hett er, diser zúg, zuͦ Conraten ob dem morgen maͮl geredt, Conrat, wie raͤt man der sach,die guͦt frow sagt, wolltest du fúr din bruͤder sten umb die schuld, wolt sÿ dir bÿten, solicher schuld bis zuͦ ostern oder zuͦ pfingsten, umb des willen, dz din bruͤder an disem end nit ein bese teding ufnemen muͤsst. Conrat geantwurt, darhinder wolt er kurtz ab nit kommen, dann sin bruͦder hett in vormals versetzt umb j kronen, die muͤst er fúr in geben, ouch der zuͦr judenschuͤl. Da hett die frow gesagt, Conrat

hett ir etwas verheissen, da sin bruͦder zuͤ ir bracht worden wer, { da hett die frow gesagt, ??? he }, des sy in nit ledig lassen welt. Conrat gesagt, er hett ir nichtz verheissen, wer ir ouch nutzit

schuldig, doch am letzsten hett Conrat zuͦ der frowen geredt, welt sÿ ein schoch heͤw

[Heuhaufen] fur alle ansprach nemen, welt er ir geben. Die

[fol. 6r] frow gesprochen, solichs welt

sy nit tuͤn, in, Conraten, ouch nit ledig lassen, wann er muͤsst sÿ bezalen. Souil sÿ im, disem zúgen, deshalb ze wissen. Aber darnach uber ein zÿtt, da sy er, diser zúg, darbÿ gewesen, das die

frow vorgemelt zuͦ Hannsen Schwartzen geredt hett, ganng harzuͦ { sol }, so wellen wir die

summ zuͤsamen rechnen, denn ich bin in willen, gen Mutt[e]ntz ze gan, so waiß ich doch, was ich an dinen bruͤder Conrten heischen sol. Er, diser zúg, ouch von Hansen Schwartzen in guͤter

geselschafft gehoͤrt, das er zuͤ im geredt hett, wer er joch der wirtin zuͤr judenschuͤl hundert guldin schuldig, welt er ir doch nutzit geben, < denn > sÿ welt im nit darumb vertruwen, aber sin

bruͤder Conrat wer búrg fúr in worden, ob der selb sin bruder schon selich schuld zalte, verlure er

doch dennocht nichtz daran, dann sin bruͤder hette sins guͤtz noch wol souil. Ob aber Hanns

Schwartz solichs in schimpffs oder in ernstz wÿs zuͤ im, disem gezúgen, geredt hab, sÿe im nit ze wissen.

[fol. 6v] [Schreiberwechsel]

Testes in causa Swartz et hospitis in dicto judenschul

Hanns Grauenwald [?] hatt gesworen unnd gesagt, daz sich húr in der haber eren [Haberernte; Lexer zu ern = Monatsname für Juni, Juli, August?] begeben hab, da weren Claus Weber unnd

Conratt Swartz unnd er, diser zúg, mitteinander zuͤ der iudenschuͦl gangen, unnd daselbs zu

morgen gessen hett[e]nt. Unnder annderm hett Claus Weber angefangen zu Conrattn Swartz

geredt: Lieber Conratt, tuͤ so wol unnd hilff dinem bruder Hannsn, es ist doch nit umb vil ze tund. So will ich im ouch helffen. Uff dasselb hett ouch die wirttin geredt { Er }: Lieber vetter Conratt, hilff dinem bruder unnd wird sin burg. Es ist doch im umb iij lb ze tund, so will ich dir zil geben biß ostern, unnd ist es ze kurtz biß pfingsten. Aber Conratt hett geredt, er wolt sin burg nit werden, denn so er glich wol burg wurd, so wer es < ich wurd nit fur ich burg > des tufels lon. Witter sye im nit ze wissen.

Jacob Sponhauer von Muttentz hatt ouch gesworen unnd gesagt, daz er uff ein tag in der

judenschuͤl { gerech } gewesen, da were ein rechnung bescheen der zerung, so Hanns Swartz daselbs verzert, unnd hett sich die summ uberhaupt getroffen x gulden j ß. Da hett Claus Weber

gesagt, { C } sy wolten zuͤ Conratten Swartz gan, der must burg werden. Also { weren } hett die

wirttin zuͤ Hansen geredt: Gibst du mir din bruder zu burgen, so will ich dir biß pfingsten beitten [Zeit geben]. Also hett Hanns geredt: Er muß min burg werden, oder ich will sin bruder nit mer sin. Witter wisse er nit.

 

[fol. 7r] Testis per Johannem Schoub de Muttentz contra Johannes Muller

Herr Claus herr vogt hatt gesagt by dem eid sins ampte halb getan, daz sich in dem lxxxv jar nechst verruckt begeben, daz im min herren als einem vogt zuͤ Munchenstein beuolhen hetten, ein guttlin, so Hanns Muller zuͤ Muttentz ingehept hett, { ze beziechen } mit recht ze beziechen, und wann er das bezug, so solt er das witter Hannsen Muller nit lihen. Unnd als er das guͤtt mit recht

in namen miner herren bezogen, da hett er dasselb guͤtt Hannsen Schoub von Muttentz umb ij viertzel korngelts ierlicher gult { ze } gelichen. Er hett im ouch Hans Schoub ein viertzel korns fúr die besserung geben.

 

Testis productus per Claus Baumgarttner supra actionem bonorum relictorum per domicellum Hermannum [?] de Ramstein

Heinrich Guldenknopff der rentner [?] hatt gesagt by dem eyd { sinem herren getan } einem ratt getan, es hab sich ob den lxx jaren oder daby begeben { hab }, daz { ie } wilent junkhern Ulrich von

Pfirtt unnd junckfrow Staß, geborn Munchin zuͤ sammen elichen vermechelt, da er, diser zúg, wol

gehort, daz in beredung derselben ee, der gedacht von Pfirtt siner versprochenen gemahel ein gúlt

uff der stúr ze Pfirtt gemacht unnd geben hett. Wie vil, wisse er nit eigentlich, aber im sye nit anders unnerwenter ding

[fol. 7v] ze wissen, denn daz es vij marck silbergeltz gewesen syent. Unnd als der gedacht junckher Ulrich von Pfirtt mit tod abganngen, da were die selb gúlt frow

Stasen, siner wittiben bliben. Dieselb frwo Staß hett darnach herrn Wernlin burggrauen zuͤ der

ee genommen, das er, diser zúg, von sinem vatter seligen { wol gehortt }, der do zuͤ zytten

schafner zuͤ Pfirtt gewesen, wol gehortt, daz er in nammen des ampts { Pfirt } die obgenannt gúlt f[ü]r herrn Werlin burggrauen unnd frow Stasen Munchin sinen gemahel { jerlichs } ußgerichtet unnd geben. Unnd als der burggraff gestorben, da were die vermelt frow Staß, wilent junckhern Hannsen von Ramstein, junckhern Hermanns vatter seligen, vermechelt, denen der gedacht zinß von dem ampt Pfirtt ouch geben worden were. Unnd als { seligen } die gedachten junckhern Hanns von Ramstein unnd frow Staß abganngen, da sye derselb zinß an junckher Hermann von Ramstein geuallen, unnd im ouch jerlichs gezinset worden, und wisse das daby, das derselb junckher Hermann vor jaren meister Hansen Steinsultz siner schuld halb { darin }, so er im

[fol. 8r] zetund

gewesen, verwisen unnd zuͤgesagt hett, jerlich x lb an die selb schuld von dem erstgemelten zinß

zegeben, welich x lb von dem zinß durch Junckher Werlin von Berenfels seligen ettlich jar gegeben

worden. Wie es aber nuͤ siner ein gestalt darumb hab oder wa die verschribung umb den obgen[annten] zinß wisen hin kommen sye, im nit ze wissen.

 

[Schreiberwechsel] Uff mittwoch vor Mathÿ apostoli [21.Februar 1498]

Da hat meister Steffan Has, der hafner, kuntschafft geben durch Ludwig von Tiering [?] wider den vogt zuͦ Kerwan [?]

< Vogt ist gesessen > [am Rand beigefügt und durchgestrichen]

< Wilhelm Begerlin > [am Rand beigefügt und durchgestrichen]

Ludwig von Tiering hat geschworen unnd gesagt, als er, diser zúg, in sin selbs sachen her gan Bsel ritten woͤllen, da were < Wilhalm Begerlin > der vogt zuͦ Kerwan { genant Wilhelm Kegerlin } komen, in, disen zúgen, in gepettwÿse unnd guͦter frúntschaftt gepetten, souverre und er, diser

zúg, gen Basel woͤlle, das er dann so wol tuͤe, sinen hafner, meister Steffan obgemelt, gen Kerwan ze kommen unnd im sinen ofen uszemachen. Solichs er, diser zug, getan hab. Ob aber meister Steffan komen oder nit, sye im nit ze wissen, der gemelt vogt hab im, disem zúgen, nit in

bottschafftwÿs gelont, sonnder hab er, diser zug, das in guͦter fruntschafft { getan } und pett

willen getan.

 

[fol. 8v] [Schreiberwechsel]

Testis productus per Galitzian Glaser

Herr Eckart, capplan der hochen stifft Basel, hatt gesagt mit erbiettung sins rechten an geburlichen ennden, daz er uff ein zytt in sinem venster gelegen were, da hett er gesechen unnd gehort, das Galitzian der glaser mit einem studenten geworttlet { h }, unnd insonnders hett er gehortt unnd behalten { hett }, daz der studentt zü dem Galitzian geredt hett: Du wirst noch wol inen [innewerden], was mans ich bin. Indem fluch diser zug hinder sich in { sa } sin kuchy unnd komm

wider harfuͤr unnd hortte aber ein gemurmel. Da sach er wol, daz Galitzian der Glaser ein messer

in der hand hett. Was er aber mit getan, ob er das uber yemand gezuckt oder wider instecken wolt, das wisse er nit, { hab ouch de } denn er gieng wider dannen.

Jacob Unger der pedell hatt gesagt by dem eyd an sin ampt getan, daz im { das } Niclauvs der vogt von morsterbruder [?] uff ein zyt beuolhen hett, im Galitzian den glaser umb schuld ze citieren.

Das hett er, diser zug, geschefften halb nit mogen tün, unnd doch Strussen gebetten, im denselben ze citieren. Das were bescheen, unnd als er nit erschinen, sonndern umb ungehorsamy zu bann kommen, da were Galitzian darnach erschinen unnd hett Niclas lasen fur bietten, ze sechen, sich uf dem bann ze lösen. Unnd als sy bede erschinen, hett Galitzian geredt, er wer doch Niclas nutzit

schuldig. Hett Niclaus geredt, er were im schuldig sin, sin bruͤder hett im die schuld ubergeben

und solt in vor langem bezalt haben. Hett Galitzian witter geredt, er were im nutzit schuldig. Da hett der Niclaus gesprochen: Du bist mirs schuldig unnd must mirs geben. Witter sye im nit ze wissen.

 

[fol. 9r] Jhewus [?] Struß hatt auch gesagt by dem eyd an sin ampt getan, daz im Jacob Unger beuolhen hett, Galitzian den Glaser von Niclausen wegen ze citieren, wie denn der vorgeschriben zug dauon gesagt, also sÿe es ganngen. Denn so vil witter, daz er, diser zug, wol in demselben

gericht zuͤ Niclas gesprochen hett, er solt die ding guttlich lasen ruͤwen. Hett Niclaus

gesprochen { w } er welts nit tu  en, Galitzian hett im vil zuͤgesagt unnd erlogen, da wolt in, disen zúgen, ettlicher maß beduncken, Galitzian hette dieselben wortt gehortt unnd mißuall darab empfanngen, unnd als sy ushin kommen, hett er, diser zug, wol gesechen, daz sy handelte[n] miteinander, als ob sy einander sliegen. Aber welher den anndern geslagen hett, er nit gesechen. Er hett ouch nit geho ertt, daz Niclaus den Galitzian { nit v } usserthalb witter hett heissen liegen. Witter sye im nit ze wissen.

 

[fol. 9v] Testis productus per Steffan Loͤw

Appolonia, Steffan Loͤws, des kúrsners eefrow, hatt gesagt mit erbiettung, so ir gesuntheitt geb, ir recht ze tund, daz { sich } in vergangnen tagen Elerhartt [?], des smids frow Steffan, ir diser zúgin

man, ein schüben ze futeren verdingt, unnd hett ir dasselb futter fúrgeleit unnd { g } ze kauffen

geben. Nuͤ als die schub gefuttert worden, da were dieselb frow koͤmmen unnd were Steffan, dirre zugin man, nit in der statt gewesen, unnd hett dieselb frow die schuben unnden in den laden

geworffen unnd zuͤ der jungkfrowen geredt, das futter were nit das, so sy von Steffan koͤufft {

he } unnd ze futtern verdingt. Daruff die jungkfrow geantwurtt, es were das recht futter, das ir, der

Smidin, zuͤgehortte unnd kein annders, denn sy hett das selb futter sechen ussschniden. Soliche wortt hett sy, dise zugin, alle gehortt, in dem were die { fr } Smidin mit der schuben hinuff kommen in die stuben unnd hett die schubin uff den tisch geworffen unnd gesagt, es were nit das

futter, daz sy koufft hett, es wer oben swartz unnd nit so wiß als ir gekoufft fuͤtter, unnd ir { man

} Steffan hett ein lerknaben daruber gesetzt. Demselben nach hett dise zugin zuͤ ir geredt, es were kein annder denn ir fuͤtter, wie ir man ir das verdingt. Daran hett sy sich nit wellen laßen

benúgen, sondern geredt, es were nit ir fuͤtter, { daruff } uff dasselb hett der lerknab die schuben genommen unnd { die bed } den bendel oben an einem ortt uffgetrennt unnd der smidin das gezeigt und geredt: Sechen ir, die bendel machen das futter swartz. Es ist aber inwendig wiß unnd ist kein ander futter. Uff

[fol. 10r] soliche des lerknaben wortt, hett die smidin lutter geredt, sy hett die schubin an ettliche anndere ortt getragen, da man allenthalben sprech, die schub were nitt recht gemacht und hett { so } vil wortten gebrucht, als sy, dise zugin, von keiner frowen in

solicher gestalt ye gehort hett, unnd hett ouch ire geannttwurtt, sÿ koͤnde ir nit anttwurtt geben.

Uff das hett die frow die schuben laßen ligen. Aber da Steffan kommen, da wer sy kommen unnd hett die schuben guttlich genommen.

Testis in causa Gebelin contra Galitzian

Hanns von Oͤpelbuweer keller zuͤ Moͤrsperg hatt gesworen unnd gesagt, daz sich in vergangen tagen begeben, als er, diser zug, hie gewesen wer, da hett Nicolaus < und > Galitzian ein

gerichtzgang vor dem geistlichen gericht hie zuͤ Basel, aber das diser zúg da zuͤ zytten gehortt, {

unnd unnder } zweyer pfund halb, so Galitzian dem vogt von Morsperg ze tund gewesen, die er, Nicolaus, sinem des vogts bruder ubergeben { by }. Da hett er, diser zug, in derselben gerichtzubung wol verstanden, daz Galitzian derselben ij lb ettlicher maß abred gewesen were,

unnd hett Galitzian in, disen gezúgen, nit gesechen. Als nuͤ allerley in der sach gehandelt unnd sy

alle mitteinander uß dem consistorium { b } gangen unnd unnder die linden kommen weren, hett

er, diser zug, zuͤ Galitzian gesprochen, er { tet } hett vergessenlicheit siner handlung

[fol. 10v], sonndern wiste er wol, daz er ettlich hutt [Fell, Haut] von dem vogt von Morsperg koufft hett, dergestalt daz er die summ, so er dem vogt by den húten schuldig ver[b]liben were, Nicolas, des

vogts bruͤder, nemlich by den xij lb geben solt etc.. das er ouch angenommen hett, zuͤ bezalen.

In solichem redte Galitzian, { es } er wolt das nit tun, denn er hett dem vogt ein venster zuͤ Maßmunster gemacht { des }, hett der wirtt daselbs geredt, der vogt wolt das bezalen. Unnd uff solichs hett er, diser zúg, geredt, er solt solich ij lb ußrichten, unnd so beschee, wer dann der vogt gichtig, daz er den wirtt zu Maßmunster ein fenster uff in hett laßen machen, so welt er, diser zúg,

guͤtt dafúr sin, das er deß { ? } bezalt solt werden. In solichem hett ouch Nicolaus gesprochen,

Galitzian unnd sin frow weren im der schuld gichtig gewesen unnd hett im die frow ein gulden wellen geben, den hett ire { der er } der Galitzian geschickt, unnd stúnd wol, was ein biderman

geredte, daz er das taͤtt halten. Daruff der Galitzian redte, ob er in hieß liegen, sprech Nicolaus,

er hieß in nit liegen, aber { er } wann ein biderman ein ding zuͤsagte, so solt er das halten. Uff das

[fol. 11r] hett Galitzian die fuust gezuckt unnd den Nicolaum in das antlitz geslagen unnd geredt: Wie lanng muß ich dir liegen, unnd damit { in de } den tegen gezuckt, unnd als er, diser zug, nutzit by im gehept hett, er dem Galitzian den tegen unnderfangen unnd geredt, ob er sin schuld mit streichen wolt ußrichten. Also hett Galitzian in, disen gezugen, vermant, der dingen ingedenck ze sind. Daruff er, diser zug, gesprochen hett, er wolt der dingen nit vergessen, stund es glich wol vier

jar, unnd hab Nicolaus kein beß wortt dem Galitzian geben, sag er nyemannd zuͤ lieb noch ze

leid, sonndern umb der warheitt willen.

Da hat Margreth Ludwig kuntschafft geleit durch Elsÿ Huben schmidin wider Uͤlm Moͤrnach

Unnd hat die gemelt Elsÿ Huben schmidin, darumb bÿ dem eid, so sÿ liplich zuͦ gott unnd den heiligen geschworen, gesagt, das sÿ vergangner zit, als sÿ, dise zúgin, fúrgetagt worden were, kuntschafft domals zwúschen der judin unnd Margreth von Fach ze sagen, do were sÿ, dise zúgin, hinussen bÿ der stegen vor dem richthuss gestannden, da hette die Schenckin die Schlosserin

[fol. 11v] zuͦ ir, diser zúgin, gesprochen: Sÿ liebe, Uͤlin Moͤrnach hat ein eid geschworenn, das er

die frowen, mit der er im rechten gestanden ist, weder gestossen noch geschlagen hab, unnd ist min man unnd Thoman Kurßner damit unnd darbÿ gesin. Witter von diser sach sÿe ir, diser zúgin,

nutzit ze wissen, dann das sÿ solichs uff hoͤriß sagen, wie obgemelt ist, gehoͤrt hab.

[Schreiberwechsel]

Testes producti per Anndres Roller contra [?] Hanns Rott der Oͤlmacher zuͤ Straßburg

Hanns Galician unnd Ulrich Roͤßler, die koufflutt { hab }, burgere zuͤ Basel, haben gesagt by den eyden, so sy harumb gesworen haben, daz sich in vergangen tagen begeben, daz sy, dise zugen,

oͤlis notturfftig unnd zuͤ Straßburg gewesen, unnd des eins worden, daz sy zuͤ Hanns Rot, dem

oͤlmacher an dem stockgericht < zuͤ Straßburg > gesessen { g } mitteinannder ganngen unnd im gesgt, daz sy gernn iiij tonnen oͤlis haben wollen. Hett inen derselb Olmacher gesagt, er hett solich summ oͤlis wol, unnd hett ouch inen das < oly vier tonnen > ze kouffen geben, also daz { er

} solich vier tonnen des verkoufften olis in sinem, Hansen Rotten wagenß, härus gen Basel < [eingefügt am Rand] also wann es kemm, geuiel es inen, so mochten sy das behalten, wa [sofern]

des nit, solt es im bliben > gan unnd sy im umb ein tonnen vj gulden geben solten. Als nuͤ das oͤ

le durch Anndressen Roller

[fol. 12r] haruff geluffert worden, da were dasselb oly nit in vier tonnen gefaßt { gewesen }, sonndern ein tonne { veßlin }, unnd das uberig in einem vaß gewesen. Da hetten sy nit kleine vaß gehept, < das ze teilen > , so unnder des eins worden, daz Hanns Galitzian des eintzige < vaßlin > { tonnen } genommen unnd vj gulden dar{ umb }uff geben, unnd das groß vaß hett Ulrich Rossler genommen unnd daruff Anndressen Roller xv gulden { geben } bezalt, uff ein rechnung oder symm, was { das } die vaß innhielten, unnd hab inen Anndres Roller

solich oly nit ze kouffen geben, sonndern Hanns Rott der oͤlmacher, wie obstatt { witter sy inen

ze wissen }. Sy haben auch Anndressen den fuͤrlon geben, nemlich Ulrich Roͤßler ij gulden unnd Hanns Galitzian j gulden. Witter sye inen [nicht] ze wissen.

 

Testes producti in causa Andree Vainer

Meister Hanns Sibmacher der reben [?] hatt gesagt, daz sich in verganngen tagen begeben, were ein geschrey kommen, es brunne ein hußlin by sinem gartten. Also were er, diser zug, hinuß geylt, unnd als er hinußkommen, da were das hußlin wol halb verbrunnen. Uff dasselb were Marx da

gestanden und hett gesprochen zuͤ disem zugen: O meister Hans, es ist mir ubel gangen, daz das

hußlin verbrunnen ist. Da hett diser zug gefragt, wie es zuganngen were, hett Marx geannttwurt, sy hetten uff denselben tag ein hefelin mit rieben in dem hußlin kocht, in dem were das

[fol. 12v] hußlin anganngen. In solichem were Anndres eefrow ouch hinuß kommen unnd hett die banwarthen ubel gescholten, warumb sy iro das ir also verwarloset hetten. Daruff hett Marx geredt, sy solt sich nit also stellen, denn were ein schaden bescheen, dann der wer { inen } im bescheen, unnd nach vil wortten hett die frow geredt, daz im ir man nit komm, daz kemm ungluck da wurd also hett [Stelle ist verderbt] er, diser zug, Marxen beuolhen, in das annder veld ze gan, unnd sin gesellen in disem veld ze laßen etc.

Hanns Betznitter [?] hatt gesagt, daz in vergangen tagen begeben, daz er, diser [Zeuge] in dem

gartten zuͤ nechst an dem hußlin gelegen, gewerckt, da hett er gesmeckt, daz ettwas geberutzlet, unnd in dem selben gesechen, daz das hußlin, darinn die banwartt gelegen, angangen were, indem weren sy hingelauffen, unnd konnden nit hinin, denn es were beslossen, indem were Marx kommen unnd hett das hußlin uffgetan unnd hett sin rotten rock haruß getan, und er, diser zug, ein kussy erwuscht { in solichs } unnd were das hußlin in einer egk angangen. Ob aber die

banwartten schuld daran gehept, hab er kein wissen, wol hett Marx inen gesagt, sy hetten ein heffelin mit fleisch darinn kocht, witter sye im nit ze wissen.

[fol. 13r] Hanns Paulin der rebman sagt ouch, daz er by dem nechsten zugen gewerckt, unnd hab die ding also gesechen unnd gehoͤrtt unnd gehilt [?] der selben sag.

Die Kornmesserin uff sannt Peters berg hatt gesagt, daz sy zuͤ brunst kommen, da were Anndres wib ouch daby gewesen unnd ubel getobet, da hetten die banwartt gesprochen, unnd als sy bedunck, der lennger, sy solt sich nit also stellen, was schadens da bescheen, were ir bescheen, unnd sy hetten nit mer denn ein klein heffelin { ob } by einem kleinen kol gekocht.

Der Kormesser uff sannt Peters berg hatt gesagt, daz in sinem gartten were gewesen unnd hett gesechen das hußlin brunnen unnd were hinzu gelouffen unnd mocht aber nit hinin. Also were der bannwartt kommen unnd hett daß hußlin uffgetan, da hett er wol in einem winckel stein gesechen ligen, als ob es ein herdstatt were, unnd hett glich daselbs uffgebrunnen. Was aber wortten

verlauffen oder wie die ding zuͤ ganngen, sye im nit wissen.

[fol. 13v] [Schreiberwechsel]

Da hatt Conrat Schwartz von Mutt[e]ntz kuntschafft geleit durch Hanns Sÿmon von Oltingen wider die wirtin zuͦ der judenschuͦl

Unnd hat der gemelt Hanns Sÿmon geschworen und gesagt, das er in der nechst vergangen { haber

} wend hie zuͦ Basel gewesen sÿe unnd in der wirtin zuͦ der judenschuͦl zimbis gezeͤrt, da

hett die wirtin daselbs zuͦ Conraten Schwartzen geredt: Lieber, du sichst wol, wie es dinem bruder gat, unnd du solt fúre in stan, dann frúnd sind solichs ein annder schuldig, villicht so finden ir beid ein, der úch von solichem entheben wurdt. Da hett ir, der frowen obgemelt, Conrat

Schwartz geantwurt, dahinder kem er keins wegs nit, das er fúr sin bruͦder stuͤnde, weder umb

ein noch umb kein helbling, dann er { were } vor fúr denselben sin bruͦder mer búrg worden, denn im lieb were, unnd darumb so welt er darhinder gantz keins wegs nit kommen. Solichs er,

diser zúg, wol gehoͤrt hett und indem ab und hinweg gescheiden, an sin nutz, haber in ze

heimen. Ob aber Conrat Schwartz der frowen etwas schuldig gewesen, sÿe im, disem zúgen, nit ze wissen, denn das Conrat Schwartz uff der frowen rede die anttwort geb, wie vorgemelt ist.

[fol. 14r] Da hat Conrat Schwartz von Mutt[e]ntz kuntschafft geleit wider die wirtin zuͦ der

judenschuͦl durch Hansen Huglin von Mutt[e]ntz

Unnd der gemelt Hanns Huglin hat geschworen unnd gesagt, das sich bÿ kurtz vergangner zit

begeben hab, das Hanns Schwartz mit Conrat Schwartzen, sinem bruͦder, zuͦ Mutt[e]ntz in recht gestannden, unnd er, diser zúg, domals Conrat Schwartzen fursprech gewesen were. Da hett

Hanns Schwartz zuͦ Conraten, sinem bruͦder gesprochen: Was hatt an dich die wirtin zuͦ der

judenschuͦl geheischt. Hett Conrat geantwurt: Zehen gulden. Ich bin ir aber nit ein pfennig schuldig. Do hett Hanns sch [solch?] wortz wider zuͦ Conraten, sinem bruͦder, geredt: Tatist du

als ein bruͦder unnd hulfest mir jetz, so welten wir zuͦ der wirtin zúr judenschuͦl gan unnd mit

ir rechnen, wer es denn umb ein gulden oder zwen ze tuͦnd. Taͤttist du aber als du moͤchtist, denn ich erkenn wol, das ich es geessen und truncken hab, hulf unnd beriet mich denn gott, oder {

das } das ich wider zuͦ land kem, welt ich dich darumb usrichten. Witter sÿe im nit ze wissen.

[fol. 14v] [Schreiberwechsel]

 

Testes in causa Swartz et hospitium ad scolam judeorum

Hanns Schaub von Muttentz hatt gesworen unnd gesagt, daz sich in verganngem begeben, daz er,

diser zúg, unnd ettlich annder zuͤ Muttentz by Conratt unnd Hansen Swartzen gebrudern gesessen. Da were von denselben zweyen bruderen geredt worden unnder annderem, daz Hanns Swartz gesprochen, wie er Conratten, sinem bruder, ein stuck geldz geben, darfúr hett er im ij lb vj ß geben. Es were aber besser, unnd er solt im noch x ß hinuß geben, so wolt er im das uberig schencken. Hett Conratt geredt { er }, dasselb stuck gelds hett nit me gelten, were ouch nit besser gewesen denn ij lb vj ß, unnd wolt im witter nutzit geben.

[folgende Stelle unklar, spricht Hans Schwarz?] Redte Conratt, so solt er im zeigen, wa oder wem er das geben hett, so wolt er das losen. Also hett Conrat geredt, er hett das herrn Michel Meiger geben, der geb im das nit wider.

Also hetten sy guttlich darin wellen tedingen, daz Conratt Hannsen ettwas hinuß geben solt, er wolte aber das nit tuͤn, sonndern < hett Conratt > geredt zuͤ Hannsen: Machtest du mich lidig

gegen der wirttin zuͤ der judenschuͤl, < so will ich die x ß hinuf geben > . Da sprech Hanns: Ich welt wenen [?], du werest ir doch nutzit schuldig, warumb solt ich dich dann lidig machen. Sprech Conratt: Ich bin ir nutzit schuldig, will ir ouch nutzit schuldig sin, sy behalt inris [iuris ?] dann mit recht ab, sy tribt mich umb unnd bringt mich ze costen. Deßglich hab sich begeben

[fol. 15r], das die wirttin hinuß gen Muttentz komen sye [Falte, abklären?!], hett { Hannsen } Conratten Swartz x gulden von sins bruder [?] wegen gefordert. Hett Conratt [gesprochen], er wer ir nutzit schuldig, were aber sach, daz { er ir } sy im das anbehielt, so wolt er ein annder rechnung mit ir treffen. Sy

hett huͤren unnd buͤben ze essen geben, das wolt er nit bezalen. Daruff hett sÿ die [Wirtin]

gesprochen, sy hett deshalb nyemand ze essen geben, denn siner, Conrats swester, der hett sy einmal an gemacht.

Ulrich Atz von von Muttentz hatt ouch gesworen, gehilt obgeschriben sag { de } ußgenommen, daz er by dem letzsten zuͤ Muttentz nit gewesen sye.

Bast Atzÿ von Muttentz hatt ouch gesworen unnd gesagt unnd gehilt der obg[gemelten] Hans Schoubs sag, wie der obgeschriben zúg.

Lorentz Brenenwald von Muttentz hatt ouch gesworen, daz sich diß verganngen jar begeben, daz {

die } er, diser zug, unnd Conratt Swartz zuͤ der judenschuͤl gezertt, da hett die wirttin an Conratten geuordert, wann er sy von sins bruders wegen bezalen wolt. Hett er gesprochen, er

were ir nutzit schuldig. Daruff die wirttin rede, das were hiepsch [?], sprech

[fol. 15v] Conratt, ob sy ein schochen hoͤws da fur wolt. Sprech die wirttin, sy bedorfft sins gespots nit darnach worden. Were ouch ein priester by inen gewesen, den er, diser zúg, nit bekenn, zuͤ demselben hett Conratt clagt, wie im sin bruder Hanns nit redlich geslagen worden were. Nuͤ wolt derselb sin bruͤder die sach yetzo tedingen laßen { hett }. Aber er wolt hoffen, er ließ es nit tedingen, er were denn auch daby, in ansechen, daz er in der herberg, die judenschuͤl, niemands fúr denselben sin bruder stund unnd als er. Unnd diser zúg do zuͤ zytten mittenand ushin gen Muttentz ganngen weren, da hett Conratt zuͤ disem zúgen geredt, { d } er < diser zug > hett dem

wirtt zuͤ der judenschuͤl gutt hoͤw geben, unnd er hett im guͤtt hoͤw ze geben. Er, Conratt, mußt es bezalen, aber doch es were noch witt dahin.

 

[fol. 16r] [Schreiberwechsel] Da hat die wirttin zuͤ der judenschuͤl kuntschafft wider Conrat Schwartzen geleit, durch diß nachgemelten zugen von Bettikon.

Unnd des ersten hat der Hanns Mirri geschworen unnd gesagt, das by kurtz vergangen tagen sich begeben hab, das Heyny Mirri, wirt zuͦ Bettikon sin, diß zúgen etter [Oheim, Vetter] in sin hus komen, als er zuͦ nacht geessen, unnd zuͦ im gesprochen hett: Lieber, din etter Werlin von Prysach ist in minem hus. Da het er, diser zúg, ein haͤring genommen unnd hin zuͦ Heÿni Mirri in sin hus gangen. Da er nuͦn daselbs komen, hett er wol gesehen, das der nit sin etter gewesen,

aber gewisst, das er einer von Mutt[e]ntz gewesen wer, ye da bliben, unnd mit einander zuͦ nacht gessen. Unnd das derselb von Mutt[e]ntz, den er sÿd erkannt hab unnd Conratt Schwartz genemt werd, die selben { nacht } irrti fúr sy bezalt hett. Unnd under andern hetten sÿ angefangen

ze reden, je das Conrat Schwartz geredt hett, ob der wirt zuͦr judenschuͦl dz gelt, so Hansen

Schwartzen daselbswerden solt, verbotten hett, denn derselb Hanns Schwartz wer ein buͦb lecker unnd sin bruͦder. Da hetten sÿ geantwúrt, jo, es were verbotten worden. Da hett der wirt zuͦ { im } Bettikon zuͦ im, disem zúgen, geredt: Sy, lieber etter, hetten wir jetz etwas anders geredt, so were doch der sin bruͦder. Da hett Conrat Schwartz wider geantwurt, er wer darumb harkommen, dz er erkonndte, ob solich gelt verbotten were. dann er stuͤnde mit der wirtin zur judenschuͤl zuͦ Basel im rechten, dieselb heischte wol xx lb oder

[fol. 16v] xx gulden, dann als im kundt getan worden were, wolt er sin bruͦder lebendig sehen, solt er zur wirtin zur judenschuͦl komen, dan der hart gewundet leg, were er zuͦ sinem bruͦder komen unnd gesagt, wie das zuͤ gieng, hett im sin bruͦder nit geantwurt, villicht von schweche wegen. Da were er wider abgescheiden unnd zuͦ der wirtin geredt, das sÿ in wol versech unnd im spys geb, die im zuͤ gehorte. Darnach uber iij tag were sin bruͤder < wider > umbgangen, da were er, Conrat in xiiij

tagen darnach wider in der wirtin hus kommen. Da hett die selb wirtin zur judenschuͤl zuͦ Conraten gesagt, er solt burg werden fur sin bruͤder Hansen. Das het er nit wellen tuͦn unnd

geredt: Nit fur ein pfennig werd ich burg fúr min bruͦder, dann er hat es nit umb mich verdient, und also aber abgescheiden < wellen > , da hett die wirtin gesagt: Was schatt das, es { est } ist

lecht [leicht ?] umb zweÿ oder iij pfund pfenig ze tuͤnd. Da hett Conrat wider geredt: Nit umb ein

pfennig wolt er fúr sin bruͤder burg werden, unnd ob im die wirtin vil ab behieb, wurd es villicht bÿ druw pfunden [bleiben? offensichtlich Lücke] . Witter im, disem zúgen, nit ze wissen sye, dann { ungeuar? } obgemelt ist etc. von Conraten gehort hab.

[fol. 17r] Darnach hat Heinÿ Mirri, wirt zuͦ Bettikon, ouch geschworen unnd gesagt, das bÿ kurtz

verschinen tagen Conrat Schwartz von Mutt[e]ntz in sin hus komemn, den er gegriesst, derselbig

sinem vatter, dem { wir } vogt zuͦ Bettikon, nachgefragt. Hett er, diser zúg, denselben Conrat fúr sin etter Werlin von Breysach angesechen, unnd in solichem hinuß nach sinem vatter ganngen, im

gesagt, sin etter Werlin von Brÿsach were in sinem hus, das er { wil } so wol tuͦn unnd zuͦ im

komen welt. Derselb sin vatter ob dem nachtmal gesessen und im geantwurt hett, er welt

enmornds [morgens] fruͤ zuͦ im komen, dann es were ze spat worden. Unnd uff dem weg fúr Hannsen Mirri, sin, diß zúgen, etter hus gangen, im ouch gesagt, wie dem vatter. Derselb sin etter

ein haͤring genomen unnd in sin hus kommen. Derselbig, den, den er fúr sin etter Werlin gehept

hett, bekennt, das er einer von Mutt[e]ntz gewesen were, je daselbs bÿ einannder bliben unnd zuͦ nacht geessen, die selbe irrti Conrat fúr sÿ bezalt. Darnach under annderm were sÿ ze rede

worden, wie Hans Schwartz unnd sin widerteil einannder zuͦ grossem costen gebracht hetten. Da hett er, diser zug, gesprochen, es schatt dennocht Hannsen Schwartzen nit als vil, dann er hat nit

zuͦ wercken, so sin widerteil sine

[fol. 17v] guͤter buwen muͦß. Da hett Conrat Schwartz

geredt: Lieben gsellen, zúrnen nútz, Hanns Schwartz ist ein buͦb lecker und min bruͦder. Hett er, diser zúg, gesprochen zuͦ Hansen Mirri: Sÿ, lieber vetter, hetten wir jetz etwas anders geredt, so were doch der sin bruͦder. Und Conrat Schwartz daruf witer gerdet, er were darumb harkommen, das er erkondte, ob das gelt, so sinem bruͦder werden soͤlt, der wirt zur judenschuͤl hie verbotten hett, wie es hie recht sÿe, wann einer verbiet, ob er nit mit recht daruf faren moͤg. Da hett er, diser zúg, gewantwúrt, er wiß nit anders, denn wenn einer verbiet, so moͤg er mit recht daruf faren. Aber in zuͦ sinem vatter, dem vogt zuͦ Bettikon, gewisen, by dem der wirt zur judenschuͤl ouch gewesen were, ze erfaren, wie es umb die sachen stuͤnd.

Darnach hett Conrat wider geredt, die wirtin zuͦ der judenschuͤl hett in zuͦ Mutt[e]ntz mit recht fúrgenomen, aber er ir daselbs mit recht usgangen. Darnach sye er har gen Basel kommen,

hab in die wirtin obgemelt gefangen und muß mit ir zuͦ Basel zuͦ gericht gan. Wol als { im } er an

einem zinstag vernomen hett, wolt er sin bruͤder Hansen lebentig sehen, solt er in der wirtin zum judenschuͤl hus kommen, daselbs hin er komen were, unnd zuͤ sinem bruͤder

[fol. 18r]

Hannsen geredt, wie das zuͤgieng. Da hett sin bruͤder mit im villicht vor kranckheit wegen nit

moͤgen reden, er wider { abreden abge } Conrat wider abgescheiden unnd zuͤ der wirtin geredt, das sÿ im essen und trincken geb, so im zugehorte. Wann dann got sinem bruder wider ufhulff,

wurd sy villicht bezalt. Darnach in xiiij tagen were er, were er wider har gen Basel zuͤ sinem

bruder kommen. Da hett die wirtin zuͤ im gesprochen: Lieber Conrat, tuͤn so wol und wird fúr din bruder búrg, der hat druw pfund verzert, so will ich im furter zuͤ essen und trincken geben. Do hett Conrat gesprochen, nit fúr ein helblig gott geb ir geben, im zuͦ essen oder ze trincken.

Nuͦn solle sin bruder wol xx lb oder xx gulden verzert haben, die hoische sÿ an in, Conraten, er hab aber ir nichtz versprochen, unnd ob er vil verlier, werd es nit uber iij lb. Solichs er, diser zúg, von Conraten Schwartzen gehortt hab, und sye im witter nit ze wissen.

 

[fol. 18v] Da hat Urban Schuchmacher von Waldenburg kuntschafft geleit in namen und an statt sins bruͤders Werlin < Schuchmachers > daselbs, durch meister Niclausen, den Scherer, burger zuͦ Basel, by Eschermertor, wider Hemann Muller, den weibel zuͦ Waldenburg.

Und hat der gemelt meister Niclaus geschworen unnd gesagt, das sich by kurtz verganngner zÿt begeben hab, als er, diser zúg, zuͤ Waldenburg gewesen unnd daselbs sin wund verdingten wellen heilen, unnd als er zuͦm nachtteͣssen nider gesessen, da were Werlin Schuͤchmacher

unnd ein annder junger gsell zuͦ dem wirt daselbs zuͤm tisch komen, ein blangken ze wichslen, unnd sich ÿe mit solhem wichslen begeben, des er, diser zúg, nit alles war genommen, dann er mit eim geredt, so wund gewesen, den er geheilt hett ÿe, das derselbig blangk so wit harumb under den gsellen komen, das Heman Múller, der weibel neben im, disem zúgen am tisch gesessen was, uff die wortt, so sich verloffen, der er, diser zúg, nit war genomen hett, uff gewússt mit freuenlichen wortten. Denselben er, diser zúg, by sinem rock behept, das dasselb < mol > die sach

gestillt worden wer. Darnach, do hett der weibel in zorn zuͦ im, disem zúgen, unnd anndern

geredt, ob sy dann all an im muͤsten hangen. Nach dem selben, als aber die sach gestillt sin solt, were Heman Múller { aber } der weibel aber mit schweͤr worten vom tisch gesprungen und

gezuckt und uff Werlin

[fol. 19r] schuͤchmacher gehowen, demselben er garnach ein arm abgehowen het. In dem hetten er, diser zúg, und annder gescheiden. In solichem scheiden der wirtt unnd sust ein annderer gsell und ouch der weibel obgenant wund worden, unnd derselbig weibel durch sin, diß zúgen, scheiden unnd anderer gsellen fur die stuben thúr inus gebracht worden. Solichs sÿe im, disem zúgen, ze wissen. Actum in gerichtz wis mittwoch sant Marcustag [25.April 1498].

Testis productus in causa Loͤly

Spiegler [?] hatt gesagt, daz im wol ingedenck sye, daz Loͤlin daz huß zum Barben etc. von Henßlin fruwen wirtt kaufft { unnd daz im v }, nemlich die besserung { so im hen } umb xxx gulden,

die im Henßlin schuldig gewesen. Also hett derselb Loͤlin Diepold Snellen { die } dasselb huß

verkoufft mit beladung der zinsen und der xxx gulden. Es hett ouch der wirtt zum nuwen huß daselb huß ouch koufft mit beladung der xxx gulden unnd sye war, daz sich der wirt zum nuwen huß erbotten hett unnd bekantlich gewesen were, { das } die xxx gulden wellen bezalen, wann er gefertiget wurde. Also mecht Lolin Snelling nit vertigen, so mocht ouch Snelling den wirtt zum

nuwen huß nit vertigen, unnd syent die ding also bliben anhangen. Unnd sye Loͤlin darby

gewesen, wie vor statt, da der wirtt den kouff angenomen < und sich erbotten hab > , wann er gefertigt werd, so welle er { die } Loͤlins schuld bezalen.

 

[fol. 19v] Testis productus per Hanns Baumgarttner von Seckin contra Jacob Emptinger.

Peter krieg hat gesworen unnd gesagt, daz er in verganngner { zwe? } tagen herab von Rinfelden mit Hans Baumgartter in einem holtzschiff gefaren were, unnd hett Hansen Baumgartter gefragt, ob er im nit torste holtz ze kouffen geben. Hett er im geanttwurtt, wen er im das gelt anrucks geb, so torst er im wol das { ge } holtz geben. Also hett er { im } nit gelt gehept, sonndern von Lienhart Asimus [?] ij lb entlechnet, die hett er Hannsen Baumgartter geben, daz er im vier claffter holtz geben solt. Also { hetten } da das holtz an gen Basel an die schifflendy kommen, da were von einem ratt verbotten, nyemand so vil ze lasen. Also wer im { von dem } do zemol { g } anrucks nutzit worden. Aber er wer in acht tagen darnach gen Zurzach gangen, da er harwider komen, da weren im zwen claffter worden. Darnach uber ein viertel eins jar aber eines unnd das { drit } vierd darnach lest umb sannt johanns tag ungeuarlich, werd yetz ein jar.

 

[fol. 20r] Testes producti in causa domini Rollÿ [Abklären, da unleserlich?]

Peter Hans Hugy hatt gesworen unnd gesagt, daz der { ? } ortt, darinn das holtz durch junckhern Hansscheuren [?] gehowen sye < neben dem dom winckel, so > zu Rugenfurtt heiß, < gelegen sye >

. Im sye ouch ingedenk, daz Cuny Werlins selig unnd die sinen an demselben ortt yewelten holtz gehowen, genútzt unnd brucht, unnd sÿe derselb winckel ein grosse witte, daz aber er sagen { ke } oder fúr ein warheitt reden mog, wie viel juch[arten], das sye im unwissen.

< Heinrich Muͤßbach von Binnigen gehilt obgeschribener sag denn so vil witter, daz er vermein, es syent vj oder vij juch[arten] >

Cunratt Hugys, des obgenannten zugen brúder, gehilt obgenannt sag von wortt zuͤ wortt, hatt ouch gesagt unnd gesworen.

Clewin { neg } Negelin von Oberwiler hatt ouch gesworen und gesagt, wie er vor dannen gesagt hab, daby laß er das bliben, unnd sag nachmals, daz der winckel obgenannt Rugen Frett heiß, ouch Cuny Werlins allwegen holtz da gehowen unnd den genútzet [?] hab, aber wie vil es juch[arten] sye, im unwissend.

Hanns Cunÿ meiger zuͤ Oberwiler gehilt Clewin Negelins, des nechst geschriben zugen sag, desglichen Ulin Fritzschin von Binnigen sitten [?]

 

Testes in causa Baenstein [?] contra Anndrean Steffan

Spiegler hatt gesagt by dem eyd an sin ampt getan, gesagt, daz im in vergangen < tagen > Hans Heinrich Smitter gesagt, daz Anndres zuͤ im geredt hab, Baenstein red im hoch zuͤ unnd red im

ubel, unnd wann er < das > me túe, so welle er im sagen, daz er, Anndres, zuͤ Lutzern gehort, daz man geredt < hab > , man wisse wol, daz Ludwig Peiger von siner eefrowen { längerer

durchgestrichener Text, schwierig lesbar ? } ein suple zuͤgericht sye, unnd wie derselb Ludwig

gestorben sye, das hab er zuͤ Lutzern gehortt.

Hanns Heinrich Smitter hatt gesagt, daz er die wortt { y } zuͤ Spiegleren geredt. Anndres hab ouch dieselbe wortt ouch zuͤ im gesprochen, wie in Spieglers sagt geschriben stand.

 

[fol. 20v] Testes producti in causa Udalricus Mornach contra Margrethan Ludwigs

Lorentz Viß der smid hatt gesweren unnd gesagt, daz sich in verganngner zytt begeben, er, diser zug, unnd Hanns Schenck der slosser, miteinander geredt hetten von der sach des fridens zwúschen Ulin Mornach und Thomas Behemer, unnd unnder annderem hett er, diser zúg, gesprochen, er wolt geren, daz die sach als zwúschen nachpuren vermitten were. Also hett Hanns

gesprochen, er wolt ouch, daz Uͤlin von der sach stúnd, denn er besorgte, die sach wurd im, Ulin,

ze swere, denn wann er { d } umb die sach mußt kuntschafft geben, so wurd er sagen, daz Ulin die

frowen geslagen hett, unnd sye nit one. Hanns Schenck hett in, disen zúgen, zuͤ Ulin geschickt, in gebeten, daz er mit Ulin reden, daz er von der sach stan solt, denn die sach mocht im ze swere werden, unnd der glich. Also hett er, diser zúg, solichen beuelh von Hannsen Schencken

angenommen unnd in getruwer guͤtter meynung zu Ulin Mornach ganngen unnd im die obberurt meynung furgehalten und gebetten, die sach laßen ruwen, damit im nit ergers entstund, denn er

besorgte, Thomas wurd furbringen, daz im, Ulin, zu unguͤtt komen mocht. Aber Ulin hett im

geanttwurtt, er wolt sinen rechten nachgan, denn { ? } hett besorgte sich nit, daz Thomas noch yemand utzit wider in furbringen mecht mit warheitt. Uff das wer er, diser zug, abgescheiden, unnd sye im witter nit ze wissen.

 

[fol. 21r] Barbara, Hannsen von Iltzich [?] husfrow, hat ouch gesworen unnd gesagt, daz sy, dise zúgin, { ob dem } in vergangner { ob } zytt ob dem brunnen by den Barfussen { wesch } gestannden,

da were Thomas Boͤhem haruff von dem gericht kommen unnd were sin, Thomas swester,

Ludwigs Danndts [Dauidts ?] wib unnder irs vatters huß gestannden, unnd were Thomas, als sy, dise zugin, wolt beduncken, froͤlich gewesen, unnd die Danntin angefangen unnd Thomasen

gefragt, { wie } wannen her er kem. Sprech, er kem vondem gericht. Sprech sy: Wie gatt es bruͤ der. Hett Thomas ir geanttwurtt: Es gatt wol, wie wir das angeslagen < heben >, oder es gatt nach

unnserm willen oder anslag, < er muͤß der fruwen [?] annttwurtt geben >. Uff ein soliche

meynung { derselben } dieselben wortt { en } sy nit gantz behalten hett, es were wol uff ein solich

meynung geredt wortten. Was sy aber witter zuͤsamen geredt, hett sy, dise zugin, nit gehortt. Daruff were Ulin Mornachs hussfrow ouch kommen, die hett { ge } sy gefragt unnder anndern, wie es gieng. Hett sy geannttwurtt, es gieng ubel, Ulin must der frowen anttwurtten. Daruff hett dise zugin gesprochen unnd ir gesagt, was { sy } Thomas siner swester gesagt het.

[fol. 21v] Hanns Pfister der kurßner hattgesworen unnd gesagt, daz nit on, daz Thomas Behemer allerley uff der kursner huß unnd suß von den sachen geredt hab, was aber dasselb gewesen, sye

im by getanem sinem eyd nit mer ze wissen, daz er in einich weg sagen, das zuͤ diser sach dienen

mocht.

Jacob Glym der winman hatt ouch gesworen unnd gesagt, daz er in verganngner zytt in den swebenden hendlen gesechen hab, daz Margreth Ludwig, Ulin Mornachs widersecherin, in Thomas Behems huß uß unnd in ganngen sye. Er hab sy aber anfengklich nit bekennt, aber sytther wol gesechen, daz { es } dieselb frow also in Thomas huß sye uß unnd inganngen. Das er aber wisse, was sy by Thomas getan hab, wisse er nit, unnd sye war { w? }, umb dieselb zytt were die

touffte juͤdin zuͤ im, disem { kom } zúgen kommen, als er uff Hoffstetters laden gesessen were,

und hett ungebettner sach mit im, disem zúgen, angefanngen ze reden unnd gesagt, wie es umb

Uͤlin Mornachs sach stúnd. Hett er ir geannttwurtt, er wißte nutzit dauon ze sagen, mecht wol liden, daz sy fruntlich, wie gutten nachgeburen wol zimpte, mitteinander

[fol. 22r] lebte. Hett die

getoufft < witter > { ge } judin gesprochen, es were ir umb das guͤtt wiblin, Ulin Mornachs

eefrowen meinende, ze tuͤnd, damit Thomas nit sagte oder ir uffhub, was er ir hett helffen verdrucken. So hett sy < die judin > verschafft, daz die frow, Ulins widersecherin, har { ist }

kommen < wer > unnd das { b??nnd } by < im > { uch } bliben { witter syge im nit ze wissen } < ze laßen gebetten > . < [Am Rand] Es sye ouch nit on. Er, diser zúg, sye uff ein zytt in Hans Schenckhs huß ganngen, der meynung, ein zangen wellen entlechnen, da hab er wol gesechen, daz dieselb frow, Ulin Mornachs widersecherin, < in > Hansen Schenckh { stegen uffge??? } huß gewesen unnd die stegen hinuff ganngen were. Was sy aber by < im > getan, wisse er nit, witter sye im nit ze wissen.

Elsy, des erst obgeschriben zugen eefrow, hatt ouch gesworen unnd gesagt, daz die touffte Judin zu ir, diser zúgin, in ir huß kommen sye unnd hab ein halben becher kymich [?] koufft unnd in solichem gefragt, wie Ulin Mornachs sach stund. Hett ir dise zugin geannttwurtt, sy wißte nutzit dauon. Hett die Judin angefangen unnd gesprochen, Thomas Behems wib were zu ir, der toufften Judin, kommen unnd sy gefragt, ob sy nit wißte, wa die frow hinkommen were, die Ulin Mornach

gesalgen haben solt. Hett die Judin, als sy ir, diser zugin, gesagt, gesprochen, wann es nott taͤtt,

so wißte sy dieselben frowen wol. Also hette Thomas Behems wib, als die Judin sagt, gesprochen:

Neergen [von "nergen" = retten, schützen, nähren ?] gotz muͤtter, hetten wir nuͤ dieselben frowen, so wurd unnser sach gen Ulin Mornach alle gutt { uff unnd ir }. Uff das hett die Judin witter

gesagt, daz sy dieselben frowen har hett geschafft. Aber sy

[fol. 22v] dise zugin gebotten, darzuͤ

ze swigen, denn wann sy das von ir sagen, so wolt sy sprechen, es were erlogen. Dise letzste wortt hett ir, diser zugin, man gehortt und hett sy heissen in das huß uff hin { g } von ir gan. Darnach worden, hett die tischmacherin vor dem spittel úber ir diser zugin gesagt, daz die frow Ulin

Mornachs widersecherin zuͤ ir, der tischmacherin, in ir huß kommen unnd sich beclagt, daz sy so

witt hinder die sach kommen were, unnd sy besorgte { i }, sy leg im rechten nider, unnd derselben tischmacherin ein schublin ze behalten geben unnd gesprochen, wann sy der nider lege unnd hinweg komm, solt sy iro dasselb schublin schicken, unnd sy konndt das recht gegen Ulin Mornach nit volfuren, wa Thomas Behemer unnd sin husfrow nit weren, witter sye ir nit ze wissen.

Stoffel der Ferber hatt ouch gesworen unnd gesagt, daz { sy } er uff ein zytt zu Margreth Ludwigs Ulin Mornachs widersecherin { zu } uff der Barfussen kirchhoff kommen were, unnd hett im dieselb Margreth gesagt, { daz } wie sy ein gerichtzhandel mit Ulin Mornach hett, unnd wurd umb zeigen unnd konnd nit fúrkommen etc.. Unnd giengen also mitteinander uber den kilchhoff ußhin

[fol. 23r] { ginngen } unnd von der sach allerleÿ geredt, unnd als sy ab hin biß zuͤ dem kennel

kommen, da were sy, dieselb frow, von im, disem zugen { ganngen unnd } in Thoma Behems huß gangen. Er hett sy ouch vormals ouch wol ein mal oder zwerem uß dem selben Thoma Behems huß sechen uß unnd in gan.

Katherina, des obgenannt zugen tochter, hatt ouch gesworen unnd gesagt, daz sy, dise zugin,

Margreth Ludwigs Ulin Mornachs widersecherin zuͤ mer molen in Thomas Behems huß, deßglichem in desselben Thomas vatters huß hab sechen uß unnd in gan. Es hab ouch Thomas

Behems eefrow { im } uff ein zytt in ir, diser zugin vatters huß, zuͤ ir unnd ir stieffmutter geredt, wann sy die frowen hetten, die obgenannt Margrethen meynende, so hetten sy ein gutte sach gegen Ulin Mornach, unnd Ulin hett geredt, er wolte inen iren laden rumen, so meinte [sie], sy wolten im sin huß rumen, unnd < Ulin > were nit allein meyeidig { worden } sonndern ouch tr[u]wloß worden.

Caspar Bengel des Fechters [verschrieben für "ferwer"?] knecht hatt ouch gesworen unnd hatt [gesagt], daz er nit witter wisse von der sach ze sagen, denn daz er die vilbestimpte frowen Margreth Ludwig meynende Ulin Mornachs widersecherin ein mal in Thoma Behems huß hab sechengan, witter wisse er nit.

 

[fol. 23v] Margreth des obgenannten ferwerbs [Färbers] eefrow swannger hatt by iren truwen

glopt unnd gesagt, daz Thomas Behems wib zuͤ ir, diser zugin, uff ein zytt in die kindtpett kommen sye. Also hett dise zugin sy gefragt, wie die sach stund zwúschen Ulin Mornach unnd

inen. Hett Thomas Behems wib geanntwurtt, dieselb sach stund wol, wann sy nuͤ Margreth

Ludwig mochten haben, so wurd ir sach guͤt unnd < hett > sy { gef }, dise zugin, gefragt, ob sy dieselben Margrethen nit kannte. Hett sy ir geanntwurtt, sy kannte sy wol, sy hett ir offt ze ferben

geben. Hett { sy } dieselb Thomas frow gefragt, wa sy gesessen were, unnd wa sy sy mechten zuͤ

wegen brinngen, so welten sy ir wol x lb schaffen, die ir werden mußten. Hett dise zugin geanntwurtt, { sy } dieselb frow were an den steinen gesessen gewesen, wa sy aber yetzo were,

wißte sy nit, unnd sye ouch war, daz dise zúgin Margreth Ludwigs zuͤ ettwan manichem mol in

Thomas Behems huß uß unnd in hett sechen gan.

Berbelin, Hannsen Pfisters des kurßners eefrow, hatt ouch gesworen unnd gesagt, daz sy, dise

zúgin, in verganngen tagen in der kindtbett gelegen, { wer }, da were ir vorgengerin zuͤ ir kommen unnd

[fol. 24r] hett ir gesagt, daz Margreth Ludwig Ulin Mornachs widersecherin mit ir geredt unnd iro gesagt, wie sy ein gerichtzhandel mit Ulin Mornach hett. Daruff sy dieselb vorgenngerin gestrafft, warumb sy sich gerichtzgenngen annem, sy hett doch weder umb [?] noch an [an=Ahne, Vorfahre?]. Hett dieselb Margreth gesprochen, sy verlure nutzit an dem gerichtzganng, denn Thomas Behem wolt ir vor costen und schaden sin, das hett ir die vorgengerin gesagt. Unnd als sy, dise zugin, unnd annder, so Ulin an dem nechsten { u } fur gericht berufft { unnd } heimgangen, da were { die s } Hans Schencken frow an Thomas Behems laden gestannden unnd ab inen, den zugen, ettlicher maß pfutzget [provoziert] unnd gesprochen: Y, haben sy x

kuntschaften, so haben wir xij kuntschaften, wir wellen inen kampfs genuͤg geben.

Ursel, Jacob Slossers eefrow, hatt ouch gesworen unnd gesagt, { daz } als die zúgen { us } in den verganngen tagen von dem gericht haruff kommen, da were Hanns Schencken wib an Thoma

Behems laden gestannden unnd allerley hoschiger wortt unnd insonnders geredt: Y, haben sy x kuntschaften, so haben wir xij kuntschaften, wir wollen inen kampfs gnuͤg geben, der fromm

ferber hatt ouch kuntschaft geben, unnd er hatt inen gester kalbskopff unnd kroͤß geben, er ist aber nit daby gewesen, unnd spring damit in { Schencks } < Thomas > huß hinin.

 

[fol. 24v] [Schreiberwechsel] Da hat Margreth Pfaffe kuntschafft geleit durch Joͤrgen Zimmerman von Habkussen wider Steffan Seefogel und sin widem hus

Unnd hat der gemelt Jorg Zimmerman geschworen unnd gesagt, das uff ein zit wilend sin liebe husfrow { selig } Margreth Ketzlin selig, zuͦ im als irem elichen mann gesprochen hett: Lieber Joͤ

rg, ich hab ein { basel } basen zuͤ Basel gehept, die ist gestorben unnd mir aber gantz gefrúnt [Am Rand abgeschnitten ?], und ist ein gremperin gewesen, und ir man heist der Seefogel. Dieselb min

baͤß selig ist uff ein zit by irem leben in das gericht zuͤ Basel fúr gericht in eim sessel getragen

worden unnd daselbs irem man, demm Seefogel, ir hus zuͤ Sant Andres oder bÿ Sant Andres zuͤ Basel sin leben lang gewidmet. Wann derselb mit tod abgang, so erb ich unnd noch eine mit mir,

sitzt zuͤ Basel uff dem Hoͤwberg genant Pfaffe Ennelin, das obgenant hus. Darnach uff ein zyt

were derselben irer baͤsen selige man, der Seefogel, zuͤ siner frowen komen, als sÿ im, disem zúgen, gesagt hett, unnd ir, derselben siner frowen Margrethen unnd iren schwestern, fúr ir erbgerechtigkeit bÿ xx pfunden minder oder mer ungeuerlich wellen geben, das sy aber nit hett

wellen tuͤn unnd im, disem zúgen, als irem elichen man befolhen, solichs ze erfordern, das er

getan und uff ein zÿt zuͤ demselben Seefogel komen were, von siner frowen wegen ir gerechtigkeit an in eruordert. Derselb Seefogel im geantwurt, er solt in doch versterben lassen, ob er in bÿ lebendigem lib erben welt [Rand?], sy haben doch die varend hab enweg.

[fol. 25r] { for er

} Derselb Seefogel wolt im, disem zúgen, sin teil an gemeltem hus ze kouffen geben. Daruff er, diser zúg, geantwurt, er begerte deßhalb sins tods nutzit dester ee, sonder wolt er im langes leben wol gonnen. Er hett aber desselben Seefogels teil nit wellen kouffen, sonnder uff getanen reden bisher also anstan lassen. Aber als sin, dis zúgen, hussfrowe selig geredt, das die gemelt Pfaff

Ennelin soͤlich hus mit ir erbte, sÿe im wol kunt und wissend.

[Schreiberwechsel]

Da hat Hanns Reber von Friburg im Brißgow kuntschafft geleit durch frow Ennelin Richwirtin wilennt Burckart Schaffners seligen witwe, zuͤ gebruch sins rechtens notturfftig

Unnd hat die vermelt frow Ennelin gesagt, das vor ettlichen tag, da hab { mir } ir, diser zugen, bruͤ der selig nach { mir disem zuͤgen } ir geschickt, do er kranck ist gesein. Da hab { mir } ir derselb {

mir } ir bruͤder < selig > gesagt, wie das er { miner } diser zúgin tochter < man obgenannt >

geluchen hett xx guldin in die meß gen Franckfuͦrt { in di? } unnd seit { mir } ir daby, das < im derselb Hanns Reber > { er } im dieselben xx guldin widerumb bezalt hett. Uff dasselb hab { ich

diser zúg ? } sy iro bruͤders seligen wib geseit, das ir ir bruͤder solliche gesagt hett, das die xx

gulden bezalt weren. Daby ließ { ichs } sy das bliben. Darnach { lep??? diße zúgen } hett ir, diser zugen, bruͤder selig ein tag oder vij < gelept und nutzit darnach geredt >. Wyter sig diser zugen nit zuͦ wissen { wytter zuerst er ?? } als an sy { ? } gezogen werde von eins schultbrieffs wegen. Da

sagt sy, { sy hab ein schultbrieff fúnden umb dis xx gulden in irs bruͤders seligen tisch, da hab sy sunst ? }, daz sy von keinem < schultbrieff > brieff < uff iren tochterman wisend gehort noch

gesechen hab >.

[fol. 25v] Dann so bald ir bruͤder selig sie gestorben < und noch unbegraben > ,

da schicke ir herr, < ein > von Stouffen, umb die schlússel < { ich, dise zugin bruder? } >, die zuͦ

irem bruͤder seligen tisch und trog gehortten. Darnach aber uber j tag oder iiij kamen der vermelt her von Stouffen unnd sin vogt unnd nament da alle die brieff und zedel, die in dem selbigen tisch

wren und im trog, unnd lasent die, und was { ? } < demselben > herren zuͤgehort, leit er an ein

ortt, unnd was { mins } < diser zugen bruͤder > zuͤgehort, leit er ouch an ein ortt. Daby weren { ?

} ir, diser zugen thechterman unnd { mins } < irs > bruͤders seligen frow unnd { ist } < sye > do kein schultbrieff funden worden, der xx gulden halb, so { ? } < sye sy > ouch diser zúgen vermelt irs [?] bruders seligen frowen gewesen iij wochen < darnach > , aber { ? } ir sye nie keine schultbrieffs gedacht worden { ? }. Wyter sig disem zúgen nit zu wissen.

 

Testes producti per Gerster contra Basser [?]

Hanns Trettelin [?] von Bottmingen hatt gesworen unnd gesagt, daz sich by viij oder ix jaren nechst vergangen begeben hab, daz Margreth Wickin harab von Baden kommen unnd were by im, disem

zugen, als er Beder [Bruder?] zuͤ sannt Margrethen gewesen, ubernachtet, unnd an dem morgen

fruͤ hett sy in, disen zúgen, gebetten, iro Steffan Gerster hinuß zuͤ ir ze bringen. Das er, diser zúg, getan unnd Steffan Gerster berufft. Derselb Steffan were mit Schaffritt dem karrer hinuß kommen, { die } da hetten sy mitteinander eins huß halb red gehept, unnd hett Margreth < dem vermelten > Steffan das huß gebotten umb j c [centum?] unnd

[fol. 26r] xx gulden. Aber Steffan hett das huß nit wellen so hoch nemmen. Daruff er, diser zug, Steffan gesagt hett, was er ir umb das huß geben. Steffan hett gesagt, er wolt ir j c [centum?] gulden geben. Das welt die frow nit annemen, unnd weren also anfengklich erslagen. { also } Da hett er, diser zúg, Steffan wider

berúfft unnd nach vil wortten den kouͤff gemacht umb hundert und v gulden, unnd sye im wol

ingedenck, daz Margreth sagte von m ß stunden uff dem huß, aber er wisse nit, wem die selben m ß gehortte, den frowen zuͤ Gnadental ouch ein jerlichen zinß, aber wie vil, wiß er nit. Witter hett

Margreth nit angeben denn die zwen zinß, unnd das witter uff dem huß nit stund, das hab sy behalten, unnd solt in vertigen { nach }, wann sy harin { k } in die statt kemm, unnd were nyemand by solichem kouff gewesen denn er, diser zug, sin eefrow, { unnd } Schafratt unnd die obgenannten zwo parthyen.

 

Testes producti per Augustinen contra { doctorem Wilhelmen Grach [?] } < des alten stattschribers tochtermann zuͤ Arw [Aarau] >

< [Am Rand] herr Ulrich Tanner, conuentual unnd schaffner zuͤ den Augustinern >

Ennelin wilent meister Hannsen von Nurembergs < des molers > seligen gelaßen wittibe hatt gesworen unnd gesagt, daz in verganngen tagen Hanns Zimmerman, der alt stattschriber zuͤ

Arow, unnd { h } der stubenschaber mit im zuͤ ri, diser zugin, zuͦ irem huß kommen < under die thúr > , unnd habend bed gefragt, ob ir ingedenck oder wissent sye, daz wilent Elsy Greuin [?] selig irem eeman, meister Hansen von Nuremberg { selig }, zwen silberin stouff [stouf=Becher] ze kouffen geben { haben hab }. Daruff hab sy inen geanntwurtt, sy wisse von keinem stouffen ze sagen, die ir man von der gedachten Elsy kaufft { h Er }. Sy wisse ouch eigentlich wol, daz der gedacht ir eeman von der vilgemelten Elsÿ kein silberin stouff ingekaufft hab, sye ouch an denselben iren < eeman deßhalb > nutzit anbracht noch { od } gelangt von Elsy einichen stouff ze

koͤuffen, denn wa er { einichen } < solich > stouff von ir koufft hette, sy hett die noch, unnd was

silberin geschirr ir von irem eeman worden oder byeinander koufft haben, das wisse sy { ? } wol, wa und wer das gemacht hab.

 

[fol. 26v] Testis productus per hospitem ad scolam iudeorum contra Swartz

Hanns von Wirtzburg der fischer hatt gesworen unnd gesagt, daz die wirttin zuͤ der judenschul in vergangen tagen von im, disem zugen, heselin ["hasel" ist eine Fischart] unnd annder fischle, so fur krank lut syent, koufft, { da } er iro ouch die, wann er nit fisch hab gehept, von andern bestelt, unnd hett sy gefragt, wem sy solich fisch bruchte. Daruff sy geannttwurtt, sy brouchte die Hansen Swartz, der leg wund in irem huß. { Darnach worden hett er, diser zug, fisch der wirttin heim getragen }. Sprech er: Hatt ers ze bezalen. Redte die wirttin, sy hett ein gutten burgen, Conratt

Swartz, sin bruͤder hett dafúr vertrost. Darnach worden, { hett } < were > er, diser zug, der

obgenannten wirttin { fisch } heim { ganngen } < kommen, gelt ze fordern > , da were Hanns

Swartz, Claus Weber unnd ettlich annder von Muttentz zuͤ der judenschuͤl in der stuben gesessen { und hetten }, da hett die wirttin geredt, sy wolt { d } hinuß gen Muttentz gan unnd mit

Conraden Swartz einmal abrechnen von Hansen sins bruder zerung wegen. Da hett Claus Weber

gesprochen, es were guͤtt, daz sy das teͤtt, unnd vor hie die summ uberflieg, wann sy dann hinúß komm, so were sy dester belder gerecht. Also hetten die zerung uberflogen, die hett sich getroffen x gulden unnd j ß. Witter sye im nit ze wissen.

 

Testis productus per Ottlia contra ia [?] Ottlin

Anna Meigerin vno Sannt Gallen hatt gesworen unnd gesagt, daz sÿ, dise zugin, by der huserin ze

huß gesin, da { sy } hab sich uff ein tag vergangen begeben, daz Ottilia { by } der holtzschuͤ chmacherin kunds [?] verganngen were, unnd hett dieselb Ottilia uff ein tag, den sy nit wisse ze

bestimmen, in einem kubel ettlich

[fol. 27r] wuͤscht oder weschet hinder der holtschuͤ

chmacherin huß in das gesslin uff ein núscht getragen { wider har fúr }, so gelegen were by des vermelten Hansen huse. Da hett derselb Hanns das gesechen, da were er zornig worden, da hett

er gesprochen, warumb sy im das daher schuͤttin, hett sy geanttwurtt, sy welt uff den núscht

schuten. Sprech er, der nuͤscht were sin. Redte sy, er nit sin. Daruff hett sy Hanns ubel gescholten unnd sy unnder anndern wortten, deren vil verloffen, sy ein abgerittnen huͤren

geheissen, daruff sy im geanttwurtt hett, er solt sy kein huͤren schelten, er hett ein huͤren all nacht an dem arß ligen. Daruff { wel } were Hans von roß gesprungen unnd { s } Ottilien geslagen haben unnd gesprochen, er wolt ir die fuß vom arß tretten, unnd ubel gesworen. Hett Ottilia

gesprochen, er solt ir der lappen [?] schonen, unnd hetten zuͤ beder syt ubel gefluͤcht.

{ Testes producti }

Steffan { Jack } Stempfer von Basel zuͤ Breßlow hatt kuntschaft gezogen an diß nachvolgend personen siner eelichen geburtt: Heinrich Sutter der weber, < burger ze Basel >, Lienhart Vester, Claus Lanny, Conratt Smid von Magstatt O [omnes?] haben einhelligklich gesagt, daz Oswaldt Jacky unnd Elsy Detschi eeliche gemecht [gemecht=Vertrag] unnd der obgenannt Steffan ir eelicher sun sye.

 

[fol. 27v] Testes producti per Margreth Ludwig contra Ulin Mornach deposuerunt sabbato postquam viti anno etc. lxxxxviij [16. Juni 1498]

Heinrich Egen, der Metziger [Einwohner von Metz?] hatt gesworen unnd gesagt, daz sich verganngen tagen, sÿe noch nit ein jar, uff ein virtag, den er nit wisse ze bestimmen, begeben hab,

daz im Ulin Mornach zwúschen dem eselturn unnd dem kenel begegnet, unnd sye { im } Hanns Schenck der slosser und noch einer, den er nit wisse ze bestimmen, Ulin Mornach nachganngen. Da hab er, diser zug, Ulin Mornach gefragt, wannen har er komme. Hab Ulin gesagt, er kemm ab sin matten, hab diser zug geredt, was er da ussen getan hette, denn es were ein virtag. Daruff hett Ulin geredt: Ich hab hosshe [hosche=Spott] gemacht unnd einer die alte vj d uber die lende [wohl: Hinterteil] geben. Daz er aber wisse, was frowen oder was der handel gewesen, sye im { vergessen

} < nit > ze wissen.

Theus Sweickhuser von Oberwiler hatt ouch gesworen unnd gesagt, daz sich verganngen < tagen >

begeben { in vergan } hab, daz er, diser zúg, har inn gen Basel geritten were zuͤ der smitten unnd hett sin roß laßen beslagen, unnd als er, diser zug, hinuß were geritten, da were sin, diß zúgen, efrow in der bluwetten [bliuwe=Stampfmühle?] { gewese } die vor Steinen thor ligt < gewesen > ,

unnd hett werck baß geblútt. Als er also vor dem thor fúr sich geritten, da hett er ein frowen hoͤ

ren schryen.

[fol. 28r] Also hett er hinuber uber den Birsich in die matten gesechen, da hett er wol

gesechen, daz Ulin Mornach en frowen vor im har getriben unnd die { zuͤ } vor im da har gestossen, unnd so dick Ulin die frowen gestossen, so { j } dick hett sy geschrúwen, unnd sin, diß zúgen, frow { vi } wie vorstatt in der blúwen were, hett er, diser zug, gedacht, es were sin eefrow, die Ulin also stieß, unnd were ettwas entsetzt unnd gedacht, wa eß sin frow gewesen, daz er Ulin das nit ubersechen hett. Aber da er < die > ding recht besechen, da were es nit sin frow gewesen. Wer aber dieselb frow gewesen sye, die Ulin also dozemal gestossen hab, ob es yetzo sin widersecherin gewesen sye oder ein anndere, das meg er nit wissen.

Hanns Kúnenmann von Oberwiler hatt ouch gesworen unnd gesagt, daz sich diß vergangen zytt begeben, daz er, diser zúg, { wol } hinuß < uß der statt > mit dem vorderigen zugen geritten an einem vÿrtag, unnd als sy { vor dem ge } also an hingeritten, da sechen sy, daz Ulin Mornach ein frowen in den matten vor im har getriben { hett } unnd die gestossen unnd wenn er sy stiess, so

schry er: Hossho, unnd sy: Owe

[fol. 28v], unnd da sprech der nechst geschriben zúg zuͤ im, min

frow ist in der bluͤweten unnd blutt { s } werck, daz nit Ulin min wib stoß. Also hetten sy wol gesechen, daz { Ulin } es nit sin wib gewesen { were }. Da weren sy hinweg geritten, ob es aber die

frow sye gewesen, die yetzo mit Ulin zuͤ gericht gatt oder nit, das wisse er nit.

Hanns Tuttelin von Oberwiler hatt ouch gesworen unnd gesagt, daz sich in vergangen zytten begeben hab, sye by zwenen jaren, da were er, diser zúg, in der statt gewesen, unnd als er hinuß

ganngen, da were er zuͤ den vorgeschriben zweyen zúgen vor dem thor kommen, unnd { als } da

hetten dieselben im, disem zugen, gesagt, wie Ulin Mornach ein frowen in der matten geslagen und gestossen unnd hoßho geschrúwen, { da } die frow ouch geschrúwen hettt, da hetten sy gemeint, es were des einen eewib, die were in der bluwen unnd hett flachs geblutt, unnd wa es {

die } also gewesen, sy wolten Ulin Mornach das nit nachgelasen haben. Ob er [es] aber also bescheen oder ob es die frow, so yetz mit Ulin ze gericht < gang > gewesen sye oder nit, wisse er nit.

 

[fol. 29r] Margreth Hebdenrings eefrow hatt ouch gesworen unnd gesagt, daz sich in verganngen jaren begeben, daz Ulin Mornach by Hanns Schencken { eefrowen } unnd Thomas Behems

eefrowen gestannden, da sye dise zúgin fúrgangen, da hab sy wol gehortt, daz Ulin zuͤ denselben

zweyen frowen geredt hett, wie er ein alte breckin [Hündin] in siner matten funden, die hett er geslagen unnd gestossen, hossho mit ir gemacht unnd iro die alten vj d geben. Darnach worden

were yetz Margreth Ludwig zuͤ ir, diser zúgin, komen unnd gefragt nach Hebdenring, und iro

clagt, wie sy Ulin Mornach geslagen unnd gestossen hett, daz sy wol xiiij tag im bett were gelegen, unnd hett ir zeygt swartz bletz an den beynen unnd im rugken wider das hertz, unnd wolt in darumb fúrnemmen. Darnach were ouch dise zugin ob dem brunnen gestannden, da were ein jungkfrow, so Ulin gedient hett, doch mag sy nit wissen, ob sy uff dieselb zytt by { im } < Ulin > were gewesen oder nit, { ab } unnd hett dieselb junckfrow gesagt: Y, wie ist min meister ein man, er hatt unns daheim gesagt, wie er mit der frowen gelept, daz er sy geslagen hab, daz sy vor im

nider gefallen were unnd hosßho mit ir gemacht. Daruff Ulins frow gesprochen, sy moͤcht in doch

erbarmet haben, das sy also vor im gefallen were. Soliche wortt hab sy von der junckfrowen gehortt.

 

[fol. 29v] Hanns Schenck der slosser hatt gesworen unnd gesagt, daz sich in verganngen jaren begeben hab, { sy } werd yetz an dem herbst zweye jar, da were er, diser zug, unnd Thomas Behem mit Ulin Mornach hinuß in die matten gangen { were }, denn Ulin wolt das wasser in her laßen.

Unnd als sy unnder Steinen thor kommen, da were ein steck gestanden, den hett diser zúg in die

hannd genommen unnd mit im getragen. Unnd als sy hinuß komen weren zuͤ dem hamer [Hammerwerk], da were { in de } inen das wasser engegen kommen. Da hett Ulin geredt: Wer will wetten, mir sye das wasser genommen, unnd were also hinuf gegen siner matten < schnell > gangen, unnd sy bede im alle gemechlet nachgangen unnd allerley mit einannder geredt. In

solichem hetten sy ein { frow } mensch hoͤren schryen, da hett Thomas gesprochen: Ich mein, daz

Ulin eine gepletzt [sexuelle Konnotation?] hab, unnd welle ir nutzit umb das gelt geben. Hett er, diser zug, gelacht unnd geredt, er bedarff sin nutzit, er hatt daheim gnuͤg. Also weren sy

furgangen biß { an den obbresten hammer } < zuͤ { der obgemelten } dem ortt by der bluwen > , da were Ulin Mornach in her kommen unnd hett die frowen < yetz Margrethen Ludwig > vor im da

har getriben unnd sy mit fusten gestossen unnd geslagen unnd sy mit einem fuͤss fur den hindern

gestossen. { Ab } Da hett die frow geschrien, das hab er gesechen

[fol. 30r] unnd gehortt, unnd

were die frow zuͤ inen zweyen geflochen unnd schirm gesucht unnd umb recht angerufft. Da were er, diser zúg, entzwúschen kommen, { v } da hett Ulin Mornach im, disem zugen, den

stecken, so er in den hennden getragen hett, erwischt unnd im den wellen nemen unnd geredt, sy were ein diebin, unnd er welt ir rechtz hie gnug geben, wa sy so vil mans als wibs were, sy mußt im

sin leben geben. Also hett Thomas Behem zuͤ der frowen geredt, sy solt furgan, sy welten iro

nutzit witter laßen bescheen, unnd were die frow harin ganngen, unnd sy drye mitteinannder hinuß. Da hett Ulin der frowen ein umbwinderlin [?] unnd ettlich krutter darinn genommen, das hett er inen gezeigt, unnd als sy hinuß ganngen unnd Ulin das wasser { nach sinem geuallen gen den matten } wider harinn gelaßen hett, da weren sy wider harin ganngen unnd were vor der bluwen ettlich werck uff einem linlach gelegen unnd ein knab daby gestannden. Denselben knaben hett Ulin Mornach ouch wellen slachen, aber derselb knab were geflochen. Also weren sy

mitteinannder harin ganngen. Unnd als er mit der frowen zuͤ gericht ganngen, da were Ulin uff

ein zytt zuͤ im, disem zugen, an Thoma Behems laden kommen unnd inen gesagt, wie denn die frow

[fol. 30v] an kuntschaftt gezogen, unnd insonnders an den thor wechter, der wiste nit witter, denn daz sy im das clagt hett. Sy wolt aber geren noch an zwen man ziechen, sy wißte aber nit, wer die weren, er wißte aber wol, wer dieselben zwen weren, unnd hett disen zugen uff die achsel geslagen unnd geredt: Ich sags aber dir nyend.

Ottilia Schenckin, des obgeschriben zugen eefrow, hatt ouch gesworen unnd gesagt, daz sich in vergangen jaren begeben hab uff ein vyrtag, den sy nit wisse ze bestimmen, were sy, dise zugin, {

in } und Thomas { w } Behems wib zuͤsamen komen unnd hett dieselb geredt: Nuͤ luͤg, Ulin

Mornach hatt unns unnsern man aber hinuß gefurt, daz wir spatter musen essen denn annder lútt, unnd { in } solichem nach were Ulin Mornach dahar kommen, { un } da hetten sy in gefragt, wa er ire menner hett. Sprech Ulin, ob sy noch nit harin weren, er hett ein alt wib uff siner matten gefunden, die hett im das wasser genommen, die hett er

[fol. 31r] geslagen, gestossen unnd hoßho mit ir gemacht unnd sy vor im dahar getriben, wie man einen ochsen tribt. { Da } < Sy > hett recht angerufft, er hett ir aber die alten vj d geben, unnd ir ein umbwinderlin, so er in den

hennden getragen, { genom } zuͤ pfand genommen, damit sy im ubernacht nit leygnen mecht.

Also hetten sy in gefragt, was in dem umbwinderlin were, da hett er inen das gezeigt, da weren reckholtter unnd ettliche anndere krutter darinn gewesen. Darnach sye Ulin Mornach an Thomas Behems laden kommen unnd gesagt, wie in Margreth Ludwig gegen dem friden hett

furgenommen < und > hett { Thomas zuͤ Ulin gesagt } uff kuntschafft gezogen, sy wisst aber nit <

wer die zugen > weren, { also } aber er wißte es wol, er wolt aber im das nit sagen. Da sprech

Thomas Behem zuͤ Ulin < Mornach > : Werlich, Ulin, hatt sy dich furgenommen, so wirst < du > umb ein friden kommen, denn sy wirtt uff kuntschaft ziechen, denn sy weist wol, daz wir es gesechen haben. Sprech Ulin: < Ich > hab mich schon eins friden oder zweyen verwegen, ich wils glouben. Demselben nach were ir, diser zugin, Thomas Behemm, unnd vil anndern < lutten > an das gericht gebotten von der getoufften judin wegen, unnd in demselben rechten hortt dise zugin

wol, daz Ulin Mornach

[fol. 31v] unnd Margreth Ludwig zuͤ gericht gangen unnd erkannt were,

wa Ulin Mornach swúre, daz er die frowen weder geslagen noch gestossen hette, so solt er lidig sin, daruff Ulin sich erbotten hett, den eyd ze tund. Da sy, dise zugin, das gehortt, were sy hinuß

zuͤ Thomas Behem in den hoff gelouffen unnd im gesagt, wie sich Ulin erbotten hett, ze sweren,

in bittende, hinin ze gan unnd in davon nemmen. Sprech Thomas: Er swertt nit, das weiß ich, denn er weißt wol, daz wir zwen es gesechen haben. In dem weren sy hinin kommen, da stund Ulin

unnd swúr, hatt sy aber Thomas gebetten, Ulin darab ze nemmen. Sprech Thomas: Es ist nuͤ

bescheen, ist Ulin ein solich man, der fúr ein solich ding swertt, so will ich < fúrer > nutzit mit im ze schicken haben.

 

[fol. 32r] Ich, Jacob Bratteler, Schultheis etc. tun kunt < aller etc. > , daz uff hútt datum fúr mich in gericht kommen ist der erbar Steffan Jacky, den man nempt Stempfer von Basel, offnet unnd erzalt, vor mir offentlich in gericht, wie im vil ere, guttes, lieb unnd fruntschafft in der statt Preslow begegnet unnd bescheen, in maßen er des nit wißte ze uerdancken, unnd deshalb in willen kommen were, sich mit siner eelichen hussfrowen umb witter sins nutzes willen daselbs

zuͤ Preßlow nider ze laßen unnd husheblichen ze setzen. Darzuͤ er dann kunfftiger nachred halb,

so im von den ihenen im nit mer eren goͤnnen, { begegnen mocht }, doch mit der unwarheitt begegnen mocht { verku } glouplichen schin unnd verkund eelicher geburtt unnd sins harkomens { nott } in kunfftigem notturfftig sin mocht, der ursach er die erbaren Heinrichen Sutter, den weber,

burger zuͤ Basel, Lienhartten Vester, Clawsen Lanng unnd Conratten Smid von Magstatt { fúr

mich betagt hett }, denen dann umb sin eelich geburtt unnd harkommens wol wissend { wenn ? }, er ouch sich des an sy beziechend were, < fúr mich betagt hett > , rufft mich an, batt unnd begertt, dieselben vier erbar menner unnd gestalten gezugen uff selich verlutt sin anziechen ze fragen, wie recht sye, ze wisen unnd ze horen unnd im alsdenn { ire sa } derselben irer sagen glouplich urkund,

brieff unnd sigel ze geben. Wann nuͤ kuntschafft der warheitt mengklichem billich gehillet unnd

dem begerenden der urkund geben [? Rand!], so hab ich die obgemelten vier gezugen offenlich in gericht uff fúrhalten Steffan Jaͤcks obgemelt

[fol. 32v] nach form des rechten gewisen tuͤn

fragen unnd verhoͤren laßen, die haben einminttlich gesagt, wie von wortt zuͤ wortt ir sagen harnach volgt, < nemlich > daz der vermelt Steffan Jacky in dem stannd der heiligen ee eelich unnd erlich gebornn sye von wilent Oswalten Jacky von Magstatt seligen unnd Elsy Diettschin, sin

gemahel, noch burgerin zuͤ Basel, desselben Steffans eelichen vatter unnd mutter { e? },

frommen biderben lutten. Sy haben ouch dieselben sin vatter unnd mutter das bannd unnd sacrament der heiligen ee nach form { des heiligen } cristanlicher ordnung in angesicht der heiligen kirchen mit dem kirchganng sechen bestetigen. { Es hab sich ouch der obg } < Sy syent ouch { bis fúr etlich } fúr from redlich b[iderb] lútt gehalten worden unnd noch > , und das inen allen und yedem in sonnders < solichs > kunt und wol ingedenck unnd ze wissen sye. Das haben sy behalten by den eyden, so sy sampt unnd sonnders harumb mit uff gehepten vingeren unnd gelertten

wortten zuͤ gott < und > den heiligen gesworen haben unnd des zuͤ urkund etc. Actum sabbato nach Viti et Modesti, anno etc. lxxxxviij [16.Juni 1498]

 

[fol. 33r] Testis productus in causa Baensti [?] et Anndree Steffan in causa iuramenti

Claus Tub, spitelmeister, hatt gesagt by dem eyd an sin ampt getan, daz als Ludwig Blogenspesser [?] ab { were } ganngen { uff } er erbetten worden, der { beiden } frouwen vogt ze werden. Unnd als er solich vogtie angenommen, hett sich uff ein tag, den er nit wisse ze bestimmen, begeben,

daz Anndres uff { ein } dem kornmarckt zuͤ im, disem zúgen, kommen were unnd hett im gesagt,

daz im { glegen } Ludwig selig allerley zetund unnd schuldig verbliben, so er im abuerdent haben solt etc., mit beger, daran ze sind, damit im bezalung mochte verlanngen. Demselben nach hett er, diser zug, Anndressen annttwurtt geben, daz er allein nit mechtig were umb solich noch annders

sachen enntlichen bescheid ze geben. sonndern so mocht er, Anndreß, zuͤ im unnd der { mutter }

< kind [?] > vogt, ouch iren frunden, so sy daby wurden haben, uff ein genampten tag kommen unnd sin vordrung unnd schuld < verzeichnet > angeben mocht, so wolt er gern daran sin, daz im das so billich solte verlangen [Text unklar]. Demselben nach were Anndres uff ein tag fúr herr Claus Meyger rattschriber, Hans Beren unnd in, disem zugen, in Ludwigs seligen huß kommen unnd hett sin ettlich schulden, so im Ludwig selig ze tund sin, als er vermeint, an einem zedel von

summ zuͤ summ angezeichnet, ubergeben < [am Rand] unnd nach dem by denselben zedel

gelegt, so hette sich summa summarum uber xx lb in oder daby getroffen > . { Da sy } Daruff Annders gesagt wurd, ob er vermeinte by solichem zedel ze bliben oder ob im die erben witter schuldig were. Also hett Anndres gesagt, daz er nit wißte, daz im witter von Ludwigs wegen ußstan, sonndern wolt er by dem zedel bliben. Also hettent sy im kein anntwurtt nach gefarung der sach daruff wellen geben, sonndern were die sach dazemal also bliben anstan.

[fol. 33v] Aber darnach were er uff ein zytt harin in das richthuß kommen, hett er wol gehertt, daz Anndres unnd Baestus gegeneinander in recht gestanden unnd durch Anndressen ein mergkliche summ erfordert were unnd gar vil me, denn der ubergeben zedel dauor bestimpt anzeigt hett. Da hett er gedacht, daz Anndres by xx lb < vor > angeben unnd yetz ein solich summ erforderte, daß tatt in befrombden.

 

Testis productus per Manolff Dannenfels de Argentina [Strassburg] contra Petren Veltinskney [?] uff samstag ante Jo[hannes] [23.Juni 1498]

Hanns Kilbermantel [?] von der Nuwenstatt hatt gesworen unnd gesagt, yetzo zinßtag nechst verruckt, hab Manolff Dannenfels kirsen uß der scherer knecht gartten uber hin in einen anndern gartten geessen. { Da b } Darumb hab in Peter Angeln [?], daz er die besserung hett mussen

ufrichten. Da hett Manolff auch gewist, daz Peter mit ere zuuor in den gartten gebruntzet, unnd hett in ouch angeben. Da hett Peter geredt, er were nit so gutt, daz er in angeben solt, { die } als im dann Manolff gesagt { hett }, daz Peter solichs wortt geredt, denn er, diser zúg, hett es nit

gehortt. Darnach were er, diser zug, mit Manolff zuͤ Peter kommen, unnd hett Manolff gefragt,

ob im Peter der wortten noch anred were, die er im vor zuͤgeredt hett, sprech Peter, ja.

 

[fol. 34r] [Schreiberwechsel] Da hat Petter von { Anwiler } < Crútznach > , der scherer knecht, kúntschafft wider Menolff von Straßburg, ouch ein scherer, geleit durch Pettern von Anwiler, ouch scherer

Unnd hat der gemelt Petter von Annwiler < geschworen unnd > gesagt, das sich vor ettlicher zyt

begeben hab, das ettlich scherer knecht zuͤsamen kommen syent vor Hansen Kegelschuß, unnd sagten also, sy welten all miteinander gen sant Jacobs uff kilchwichin. In dem kam der vermelt

Menolff und sagt zuͤ dem vermelten Petter von Crútznach: Du narr, was steestu da.

Antwurttwurt [!] im Petter, ob im ernst wer. Sprach er: Ja, mir ist ernst, unnd du bist mer dan ein narr. Do sprach Petter: Des geb dir gott sant Veltin, und griff damit in tegen. In dem schiedend die gesellen von einannder. Darnach unnd sy all hinuß gen sannt Jacob giengen und dar koment, koment die wider an einannder mit wortten bÿ dem kapellin. Da bÿ sy diser zug nit gewesen noch

gehoͤrt, was sy sagten, aber er seche wol den vermelten Menolff gen sant Jacob hinin gan.

Darnach sy uff dem weg herwiderumb dannen gangen, koment sy aber aneinannder mit wortten.

Do nam diser zúg den vermelten Menolffen undern arm und sagt zuͤ im, wie er ein man wer, ob er nit decht, wer also fúr es gient, der mocht dencken, die sind vol win. Anttwurt im Menolff: Laß

mich geen. Sprach er, diser zúg: Lieber, hab ruͤw. Das wolt er nit thuͤn

[fol. 34v] unnd zuckt und

stach mit dem bymesser gen im, disem zúgen, wen stich. Da sprach er, diser zúg: Wie stelltu dich? Anttwurtt im Menolff, er, diser zúg, wer ouch zúm neͤchsten zuͤ Emerichen, dem scherer, ganngen unnd hett { gesch } gesprochen zuͤ demselben Emerichen, warumb er ein knecht hett, der nit guͤt wer, das er mit { im } < guͤten gesellen [?] > essen noch trincken solt, unnd het einer frowen zuͤ Friburg ettwas zuͤgesagt, unnd hett das nit gehalten. Annttwurt im diser zúg: Das

mag kein guͤt gesell uff mich bringen, will dichs ouch noch nit erlassen, dú muͤst mit mir fur gesellen und das erwisen. Wa ers dann erwiste, das man dan in, disen zugen, in Rin werffen solt.

Also syent sy all von einander gescheiden, unnd hab ouch nit gehoͤrt diser zug, das Menolff

Petteren von Crútznach obgemelt solt gescholten haben, er sÿ ein buͤb und lecker, das sÿ im, disem zugen nit ze wissen, unnd wiß ouch nit wyter.

Da hat Heinrich von Kalb, der messerschmidt, kúntschafft geleit wider Walthern von Leidern, wirt zum guldin kopf, durch Diepolt Semlin, burger zuͤ Basel

Der hat geschworen und gesagt, das der genannt Heinrich von Kalb dem vermelten Walthern von

Leidern das huß zur Leͤrchen zuͦ kouffen geben hab, in aller maß, wie dan das dem vermelten Heinrichen von Kalb von Burckharten Tegerfelden unnd Frantzen Galieron [?] worden ist, lút der brieff darúber begriffen

[fol. 35r], doch mit dem fúrwortt, das der gemelt Walther von Leidern in den gemelten Heinrichen von Kalb entledigen unnd losen sol gegen den vermelten Frantzen Galerien unnd Burckhartten Tegerfelden. Wyter sy im, disem zugen, nit zu wissen.

 

[Schreiberwechsel] Testis productus per Bartholomeum Zessingern [?] contra Johannem Stehelin pannis[? Tuchmacher, Weber oder Schneider?]

Ursula Hoffstettterin hat minem herrn schultheissen gelopt unnd versprochenn unnd by derselbig gelopt geseit, do sye bÿ zweyenn jarenn ungeuerlich giennge Hanns Stehelin der tuͤchman fúr ir, diser getzugin huss. Da ruͤffte wilent Anndreas Hoffstetter selig, ir ehelicher man, demselben Hannss Stehelin unnd sprech zuͤ im also: Meister Hanns Stehelin, wellent ir minem swager

Barthlome nit das huss lihen unnd koͤnnen ir nit mitteinander eins werden. Unnd spreche ir eeman witter: Ich will mich in die sach legen unnd ein mittler { unnd } sin. Unnd fúrspreche ir

eeman meister Hanns: Was sol er úch ze verlichen von dem huss geben, so muͦss ers vier jor

bestan. Also hiesche sie Heiny jerlich vierzehenn pfunnd buwen. Spreche Hoffstetter, diser gezúgin eeman, es were zuͤ vil, er, Stehelin, sollte jerlich zwoͤlff pfund nemen. Spreche Stehelin, nein, er welte es nit thuͦn, unnd noch vil worten, so sy dann miteinnander deshalb gehept. Spreche Hoffstettern zúm lastenger [?], nemlich Barthlome, sin swager { muͤste im jerlich druͤzehenn pfunnd } welte nit me denn zwoͤlff pfund geben. Aber er, nemlich Hostetter, welte sich

mechtigen [?] unnd { im je } er muͤste im jerlich drúzehen pfund geben. Also uff solichs lihe Stehelin

[fol. 35v] Barthlomes huse jerlich umb druzehen pfunnd mitsampt dry keller mit solichen furwortten, ob Sthelin nach verschinung dreyer jarenn Barthlome das hus abkunnden wolte, solte er im also ein solichs ein jar vorhin abkunnden. { Dann } Witter spreche Hoffstetter: Meister Hanns, ir haben ouch etliche kinder unnd ob sich uber ein jar oder zwey beydes, das ir uwer kinder

eins das in setzen welten, muͤgen ir das vorhin sagen, so wil Barthlome nit damit ze schaffen han.

Also sprech Stehelin, er welte kein kind darin setzen, dann sins zwei kind hetten in gewe[?unleserlich], das er segens [?] siner kind were, so nach zuͤ im welte setzen. Witter etc..

[Schreiberwechsel] Da hat Martin Kervlman kúntschaftt geleit durch Elsin von Brunentrut wider Heinrichen von Múnster

Die hat geschworen unnd gesagt, das sich vor eim jar begeben ungeferlich, sie dise zugin zuͤ des vermelten { mann } Kervlme mans eefrowe kommen unnd zuͤ ir gesagt { liebs Berb }, als sy im

todbett sie gelegen, und zuͤ dem selben Berbelin gesagt: Liebs Berbelin, luͤg, wem dú schuldig siest, man sagt, du siest vil schuldig, darumb [?] sich und behar, damit dir kein gschry nachgang. Anntwurtt ir { dieser } Barbelin: { ist } Ich weiß niemands, den ich schuldig sye, dann den von

Munstrall etc.. Und ir diser zugin zins [?], des sy verjehen het im todbett. Wyter sie ir nit zuͤ

wissen. Dornstag post Margreth [19.Juli 1498]

 

[fol. 36r] Testis productus per Johannem Laͤlin pistorem contra Werlinum { hospitem ? } Schnoͤ wlin, hospitem [?] zum Nuͤwen hus

Her Heinrich Einfeltig sagt sagt dannach unnd durch meister Hansen Laͤlin an in zogen wirt, das mir kunt unnd wissen sin, als ich by vergangner ziten und als ein vogt Lienhart Einfeltigs seligen

verlassen bruder, bruder Heinrichen, den schaffner zuͤ sant Lienhart des huß halb zúm guldnen

Barben, darinn yetz span ist, úberkoufft hab, wem darzuͦ verbindet sin solt, unnd wer{d} den zinß von dem bestimpten hus des [ver]melt empfangen haben soll, da sag ich uff dz erst, dz umb

sollichs bruder Heinrich me dan ich berichts geben koͤnn, als der, der des [ver]melt cleger im

rechten gewesen, und dz hus umb versessen zins understanden harzukoufen wel, ist mir annders weiß ich uff dess mol nit ingedenck [Einfeltig weiss nicht, ob das Haus zurückgekauft werden soll], ds Bruder Heinrich dannach unnd ich im in namen obgemelter kinder im rechten uberkouft, und er nochmals den costen, den er in der sach gehept, an mich erfordert hat, das er mir aber mengen ß,

den er Hans Spiegler, dem wirt zúm Núwen Hus zuͤ obgemelten dritten kouff zeuerkunnden

geben hab. Uff den anndern artickel sag ich, das mir nit eigenlich wissen sy wer zuͦ deren tagen,

ob dz huß zuͤ ains vetteren seligen kindern [?] handen kommen sy, den zinß zert [?] pfarigen hab, es weiß aber deshalb me underwysung ze geben die grlemperin am kornmerckt im lochlin [?] dann ich. Wol hab ich von derselben verstanden, als ich wie obstat bruder Heinrich uberkoufft, werd [?] sy noch der zyt im huß pleib, deshalb ich den selbigen zinß als ein vogt von ir haben wolt, die sie da vertient [?] dem wirt zum Nuwen hus und [?] < den zinß > ze geben, uß ursachen, so sy selbe weiß ze erzellen. Souil ist mir ungeferlich uff dies mol ze wissen. Ob ich aber wyter erinnert wurd, will ich sagen, souil und sach in recht wirt geben.

[fol. 36v] Da hat Laͤlin der brottbecker geloubt die kunntschafft rey [?], so denn Werlin Schnoͤ

dlin, der wirt zúm Núwen hus wider in, nemlich obbemelten Laͤlin, mit min alten herren [?] dry zehen [die Dreizehner?], minem hern schultheissen vogt unnd amptluten fur ze bringen sich erbotten hat.

 

Da hatt Merannd Vachinger von Barthenheim kuntschaftt geleit durch diese nachbestimpten personen zuͤ gebruch sins rechtens

Des ersten hat Conrat Schultheis von Barthenheim gesagt, das es sich begeben hab vor zwentzig jaren ungeferlich, do sye Elsy Hofflerin unnd Wilhalm der Weber, ir eeman selig, uff ein tag zuͦ

im, disem zugen, kommen gen Barthenhein und haben beide mit im, disem zugen, zuͦ morgen gessen, unnd als sy also by einannder sitzen, da habent sy under annderm geredt miteinander, ÿe

die bestimpt Elsy hab zuͦ Ulm Hunrat [?] selig gesprochen: Sichstu, Ulm, dú bist nach minem tod

min rechter unnd nechster erb, doch haben wir, ich und min eeman, einander gemacht wach lút

unnsers brieffs unser leptag. Wer dadurch der neͤchst erb sÿ, der sol unns erben. Unnd so wurt sollichs ein annder bekantlich unnd ein red [?] gewesen. So nu derselb Ulm abganngen sie, der der

naͤchst erb solt gewesen sin, so sy dannach disem zugen wol ze wissen, das nach demselben Ulin

des obbestimpten Merannden < ee > frow ÿetz der neͤchst erb sÿe nach Ulin, dann der bemelte Meranden schwager [Rand?] sy Uͦlins schwester dochter gewesen. darumb sy Maranden eefrow yetz der neͤchst erb.

 

[fol. 37r] Joͤrg Hochmatter hat ouch gesagt, das sich vor iiij jaren begeben hab, da sye er, diser zúg, harin in die statt Basel mit holtz gefaren, unnd als er dz holtz verkoͧfft hab, sie er in das wurtshuß ganngen, unnd also bÿ andern gesellen gesessen unnd zert. In dem sie zuͤ disem zugen kommen Wilhalm der weber, der bemelten Elsÿ Hofflerin eeman seͣlig, unnd zuͤ im, disem zúgen, gesagt: Min fruw Elsy ist ouch von Barthenheim, unnd es { wer } ist einer zuͤ Barthenhein gewesen, der hat geheissen Uͤlin Húmat, der solt miner eefrowen Elsÿ selig neͣchster erb gewesen sin, der ist nú mit tod abganngen unnd es sy nú eytz ein frow zuͤ Salmenschwiler,

dieselb frow sol nú nach Ulin der neͣchst erb sin. Sollichs hat er von Wilhelmen { gehort } selig gehort.

Ulrich Schiechlin hat gesagt, das sich begeben hab vor xxx jaren ungeferlich, da hab Ulin Húmat selig uff ein zytt zuͤ im, disem zúgen, gesagt, wann es gott schickt, das Elsy Hofflerin mit tod

abgat, so bin ich der neͣchst < ir > erb. Nú ist derselb Ulin mit tod abgangen, so sie [sei? Vgl. fol. 38v] nach demselben Ulin, des obbestimpten Moranden schwiger selig, der neͣchst erb gewesen,

die nuͤ ouch mit tod abganngen sye, so sye yetz Morannden eefrow der neͣchst recht er so { doch vor Ulin unnd Moranden schwiger selig mit tod abganngen syent }. Actum dornstag post vincula petri [2.August 1498]

 

[fol. 37v] Testis productus contra Hanns Petter von Egringen

{ Herr } Mathiß Yselin hatt gesagt by dem eyd einem ratt getan, das sich diß vergangen { zy } jars begeben hab, daz { der } sich ettlich spann zwúschen dem meyger von Egringen { ? } eins unnd

Hansen von Tegersee gewesen. Zuͤ hinlegung derselben spennen weren die obgenannten

parthyen har gen Basel fúr in, disen zúgen, junckhern Ludwigen Kilchman als spitelpflegere { und }

kommen, unnd were der landtschriber unnd ettlich ander amptlutt von Roͤteln { by } mit Hansen von Tegersee uff dem richthuß daselbs erschinen. Unnd als nach vil worten, weren die obgenannten parthyen betragen worden. Also nach { der } ettichen tagen weren die selben parthyen wider nach dem obgenannten betrag kommen, unnd hett Hanns von Tagersee witter anfordrung an den meiger { ge } unnderstannden furzenemen, nemlich xij sester korns halb, unnd hetten solich speen aber fur junnckhern Ludwig Kilchman unnd in, disen zugen, als pflegere

gebracht. Da junnckher Ludwig die sachen gehoͤrtt, hett er ettlicher maß mißual empfangen, der

{ meynung } ursach, das er gemeint, daz die sachen betragen sin solten, yedoch hett er, diser zúg,

so vil zuͤ den sachen geredt, daz dieselben uberigen speenn ouch weren betragen worden, also daz { der } Hans von Tagersee dem spittel oder dem obgenannten meiger in des spittels namen vor allen dingen haruß annttwurtten solt ein zinc blatten, unnd was er sust hinder im hett von

hauwen, beckel unnd derglich, so dem spittel zuͤgehortte, unnd daz der meiger

[fol. 38r]

dannethin Hannsen von Tagersee x sester korn fúr all ansprach nutzit hindan gesetzt < von des spittels wegen > geben. Es solt ouch Hans von { Ty } Tagersee sine swin hin halten, daz die dem

spittel nit schaden taͤtten in kein wise, unnd solt damit alle ir spenn hingelegt unnd betragen sin

unnd bliben.

Claus Tub, spittelmeister, Johannes Helbling unnd Caspar [?] Torwart, die spittelschriberen, haben gesworen unnd einmuntlich gesagt, daz nit on [?] sy haben vormals in der sach ouch gesagt,

dieselben ir sagen ligen zuͤ Egringen im rechten. Daby lasen sy das bliben. Als aber Hanns von

Tagersee < yetz > ouch an sy zieche unnd mit urtel { darzuͤ } erkant sye, daz sy sagen sollen, so sye inen uff Hans von Tagersee anziechen { inen } anders nit ze wissen, dann daz die sachen

gehandelt unnd zuͤgangen syent, wie herr Mathys Yselin, der obgeschriben zug, gesagt hab, doch

ob sy vor mer oder minder gesagt hetten, daz sy darinn unerfert sin wellen.

 

[Schreiberwechsel] Da hat Elsy, die armbresterin, kuntschafft geleit durch Anndressen Gretler [?] wider pfaff Prolin

Unnd hat Anndres gesagt, das im { ? } < der edel streng von Gilgenberg, ritter, pfarrgemeister [?] und Proli auch mit inen > for Hanns Imber entpfolhen hett, das er mit er { ? } Elsy hinuff vom

Brunnen zuͤ Oberriet solt gan, der solt ir, der gemelten Ennelin, vj lib geben, unnd uff Sannt

Martins tag viij lib.

 

[fol. 38v] { Testes producty per Lienhardum Offenhuslin, vogt zuͤ Lorrach et Anndressen Ludman von Lorrach }

 

Da hatt Margreth Pfeffin von Lorrach kuntschaftt geleit wider die von Haltingen durch Lienhart Offennhußlin, vogt zuͦ Lorrach, unnd Anndressen { zuͦ wiler ludman ? }

Unnd { sa } hat des ersten der gemelt vogt geseit bÿ dem eid, so er vor gethann hat, das im wol ze

wissen sie, das der gemelten Margrethten vatter unnd muͤter ein lannge zyt by einannder zuͦ Lorrach in eelichem stannd gesessen sient, unnd nie andders von inen gesehen noch gehort, dann

das sÿ guͦts geschletzte [Geschlecht] unnd lúmbdens sien gewesen, unnd diser zug ouch nit wiss,

wann dieselbigen zweÿ eeliche gemechit zuͦ einander kommen sient, und sient also zuͦ Lorrach erzogen unnd erporen, unnd ouch die gemelt Margreth von den selben zweÿ eelichen gemechit

also erlichen geporen sie. Wÿter sagt diser zug, das er offt unnd zuͦ menigem mol gehort hab von

Steffanns Seeuogels eefrowen selig am kornnmerckt hie zuͦ Bael, unnd daby unnd mit gesin, wie

das Margrethten muͤter unnd derselben Margrethten muͤter bruder { mit } < zuͤ > der selben Seeuoglin geredt: Wie lebstú, was thustú. Daruff diser zug Seeuogels eefrowen selig gefrogt, ob ir

die gemelten Margrethten muͦter unnd margrethten muͦter bruder ettwas gefrúnt sient. Daruff

sie im, disem zúgen, geantwurt: Ja, ich ganng ab, wann gott woͤll, so sint die min rechten naturlichen erbenn. Nach dem, so hat ouch diser zúg wol gehort, das ettlich personen harin in die statt komen, von Lorrach und umb [?] das selbig erb ze tedingen unnd ein súm gebotten, aber nit wiß, wie vil noch wer dieselbigen personen sient gewesen. Witer sy im, disem zugen, nit ze wissen, dann obstatt.

 

[fol. 39r] Anndres Ludman von Lorrach vorgemelt sagt ouch by dem eid, so er vor gethan hat, unnd gehilt des gemelten vogts erstenn artickel von des eelichen stannds wegen, unnd sagt aber wÿter,

das sich vor ettlicher zÿt begeben hab, das er { mit }, diser zúg, mit der gemelten Margrethten muͦter bruder harin gen Basel kommen unnd in die ernnd wolten in das Sinige [Sundgau ?]. Also sprech der gemelten Margrethten muͤter bruͤder zuͦ im, disem zugen: Komm, wir wollent fur den kornmerckt gan, da sitzt min baͤß, { die hatt } die Seeuoglin, die hat retich veil, die muͤß uns ouch geben. Also gab sy inen zwen retich, unnd der gemelten Margrethten muͤter bruͦder wolt

noch ein nemen. Sprach die Seeuoglin zuͦ im: Wie bist so gitig [gierig], du erbst mich doch hindernach gar nach minem tod. Anntwúrt er ir: Gebest du mr dann das vor { so }. Darnach hat diser zúg die gemelten Seeuoglin uff ein zyt gefrogt: Liebe, wie nach ist doch úch Margrethten

Pfeffin muͤter bruͤder. Anntwurt sie im, disem zúgen, sie weren nach irem tod die nechsten

natturlichen erben, unnd wust ouch kein neher. Nachdem die gemelt Seeuoglin abganngen ist, ist

der genannten Margrethten muͦter zuͦ im, disem zugen, kommen unnd gesagt, das ir die gemelt Seeuoglin selig ir cleider mit gúnst Steffan Seeuogels geben unnd bewilliget hab. Ouch hat im, disem zugen, Margrethten mu_ot_er gesagt, das sie Steffan Seeuogeln das hus, so im sin eefrow gemacht hab, abbehalten hab vor dem stattgericht. Wyter sie im, disem zugen, nit ze wissen.

 

[fol. 39v] Da hatt Petter Meiger der kursiner kúntschaft geleit wider Madlen Murerin durch Martin von Yßnin

Der hat geschworen unnd gesagt, das sich vor ettlichen tagen begeben, das die bemelt Madalen

zuͤ dem bemelten kursiner kommen und im ein beltz angeben, ir den ze machen. Unnd do nú der beltz nachgemacht, da kam aber Madlen unnd besach in unnd sprach: Was sol ich umb den beltz

gebenn. Anntwurt ir der kursiner: iiij lib. Da sagt sie: Es ist zuͤ úil, es thuͤt mirs doch einer gnuͤg

umb ij gulden. Unnd sprach: Was muͤß ich ye geben. Anntwurt ir der kursiner: iiij lib. Da anntwurt Madlen: Ich will uch iiij lib geben. Anntwurt er ir: nein. Sprach si wider: Machen in vol uf, was umb

v ß ze thuͤnd ist, will ich in nit dahinden lassen.

Da hat Madlen Murerin kuntschaft geleit wider Petter Meiger den kursiner durch Martin von Yßnin

Der hat geschworen und gesagt, das sich vor ettlichen tagen begeben, das Madlen zͤ diser zugen meister kommen unnd gesagt: Meister Petter, geben mir den beltz. anntwúrt er: Ir habennt ir gelt. Sprach sie: Nein, aber ich wil uch pfannd geben, das des gelts zweyer wert ist, unnd wils ouch in iij tagen den nechsten wider von uch losen. Unnd also voneinannder geschiden. Darnach sie die

gemelt Madlen wider kommen unnd zuͤ dem kursiner gesprochen: Lieber, henncken mir den

beltz in laden, so wil ich inn darnach losen, unnd ist demnach aber úber iij tag kommen unnd zuͤ des gemelten kursiner eefrowen gesprochen: Nement den beltz unnd koment mit mir zuͤ miner

muͤter in ir hus, unnd was der beltz wert ist, wellen wir uch erbarlich bezalen. Wÿter sie im, disem zúgen, nit ze wissen.

 

[fol. 40r] Da hat Hanns Stechelin kuntschafft geleit wider Heinig Schnierlin [?] durch Hannsen Edelmann

Der hatt geschworen unnd gesagt, das sich vor eins jar begeben, das inn disen zugen Stechelin beschickt [Subjekt unklar], das er im sine schulden uff dem lannd in ziechen solt. Da hat er in

geschickt { d } zuͤ dem genannten Heiny Stechelin siner schuld ußzerichten, dz er, diser zug,

gethan, unnd im Heiny geannttwurtt, er wer im, Stechelin, nutzit schuldig, dann er hett dz sinem sún geben, da er in Meylannd wolt, ij lib, und darnach, da der sún wider uß Meyland kam, gab { er

} Heinÿ Stechelins sún aber j gulden, und da was es dannocht umb iij ß, die schannckt im Stechelins

sún. Nachdem er, diser zúg, heim kaͤm und Stechelin sollicht furhielt, wolt Stechelin keinen glouben daruff setzen, dann er hett den sún nit ußgeschickt, im sine schulden inzenemen, hett im aber Heiny ettwas geben, gieng Stechelin nutzit an. Dannach hat er, diser zúg, dem gemelten

Henig ein manbrieff bracht. Daruff in der pfarrer zuͤ nuw kilh [während der Messe oder eine

Ortschaft, s.u.?] verkunt.

[fol. 40v] Darnach hab er, diser zug, demselben Heinÿ ein bannbrieff gebracht. Da gab im der pfaff den unnder dz thor, unnd da er { v }, diser zug, hinwegk fertig wz,

sprach Heiny: Wie sol ich im thun, dz man mich also zuͦ costen tribt. Da sagt diser zug zuͤ im:

Ganng selbs zuͤ Stechelin und wird mit im eins, dann der sún yetz ouch daheim ist, so mache in, den sún, gichtig. Unnd verhieß im, disem zugen, er wolt uff pfingsten kommen { dz aber nit beschich }, dann er bekannt sich, er wer im noch ettwas schuldig, aber nit vil. Darnach zoch < [am Rand] Stechelin dz recht von Costentz gen Nuw kilh [?] gegen Heiny > { der Stechelin den gemelten Heiny gen Costentz an dz recht }. Wie sie aber mit einannder in demselben rechten eins sien worden, sie im, disem zugen, nit wissen.

 

Da haben Jacob Kochz wib zum kleinen beren < und Madlen Murerin > kuntschafft geleit durch Hennentaller

Der sagt, das sich vor ettlichen tagen begeben, da sie er, diser zug, vor sinem hus gesessen. Da hab er die jungkfrowen uß der bemelten Murerin hus sechen gan. Nach dem hab Madlen Murerin { d }

ir thur uffzert unnd zuͤ der bemelten Jacob Kochs frowen geredt: Du wiester flacher dorff kessel,

wann hastu mich gnúg ußgericht. Anntwurt ir Jacobs frow: Wer richt dich uß? Ich richt dich doch

nit uß. Da sprach die Murerin: Du richst mich uß, du unnd din man, unnd wer min man als der din, er mieste dich unnd den geliehen krebel [krebe=Korb?] < zu richten [?] >, als irs wol innen worden.

Anntwurt ir die kochin: Laß unns mit lieb, gang zuͤ der thur in, da dú vor in giengast. Da sprach

die Murerin: Du richtest mich us, ich bin als gut und resser [resch=schnell, hurtig, lebhaft] dann dú. Anntwurt ir Kochin: Den tag gelebst du nit, unnd du bist zuͤ der hindern thúr < us und > ingangen,

unnd soltest nit zuͤ frommen luten gan. In dem kam Andres Koler unnd sprach: Hennenthaler, kúm mit ine [?]. Also sie er hinweg gangen, unnd sy im nit mer wissen.

 

[fol. 41r] [Schreiberwechsel] Ich, Jacob Bratteler, Schultheiss etc., tuͤn kunt, daz uff hutt datum fur mich in gerichtz wise kommen ist der fromm Marx Lieboiglin von Friburg im Brißgoͤw, offnet,

wie er kuntschafft der wachent zuͤ gebruch sins rechten wider Sigmunden Wetzel ouch daselbs notturfftig unnd sich deren an die ersamen herre Niclausen Rúsch, alt obersten zunfftmeister der

statt Basel unnd frow Ennelin Richwinnin, wilent Burckart Schaffners der reten zuͤ Basel seligen

gelaßen wittiben, beziechent, denen deshalb fúr mich rechtich fúrtagt, da were sin beger,

dieselben zwen zugen nach ordnung rechtz ze wisen { zeuerhoren } uff sin anzug zeuerhoͤren, unnd im alsdenn derselben ir sagen glouplich urkund ze geben. Dwile mir solich sin beger nit unzimlich, ouch { s } billich ist, menglichem kuntschaft der warheit umb furderung willen des rechten mitzeteilen, so hab ich die obgemelten zwen zúgen, wie recht ist, gewisen unnd die uff

anzug des obgenannten Marx Lieboiglins verhoͤren laßen. Die haben gesagt, wie hernach volgt,

nemlich so hatt der vermelt herr Niclaus Rusch gesagt, daz war sye, daz er uff ein zytt von wilent

Peter Richwin seligen unnd die obgenannt frow Ennelin erbetten worden uff unnd zuͤ einem tag einer beredung der ee zwúschen desselben Peter Richwins tochter unnd Sigmunden Wetzel { ze kommen unnd }, inen beretlich in solichem ze sin < ze { kommen } erschinen > , daz er als der, so inen zú aller guttwillikeit

[fol. 41v] geneigt gewesen, getan unnd sye zú denselben parthyen also {

zú } in die herberg zú der judenschuͤl zuͤ Basel kommen. Da sye allerley der obgedachten ee

halb zwúschen Peter Richwins seligen tochter unnd Sigmunden wetzel, wie es zwúschen gehalten

werden { solt } oder was ein teil dem andern tuͤn solt, souerre die ee furgang nemme, { beredt } anzeigt unnd unnder einannder uff und nider geredt worden { nach ant }, wie denn das ein zedel < [am Rand] so des gedachten Peter Richwins handtschriftt sin solle { an } ußwißt > , den Marx Lieboiglin fúr sy, dise zwen gezugen, gelegt und daruff ze sagen an sy gezogen hab. Also sye im,

disem zugen, annders by den zytten nit zewissen, denn daz do zemol zuͤ Basel also von den

obberurten dingen geredt worden sye. Aber Sigmund Wetzel hett die { d } selben abredungen do zemol entlich nit { angenommen noch } beslossen, sonnder die wellen guttlichen hinder sich an sin

gútt frund bringen, darnach zuͤ ander tagen darumb anntwurtt ze geben angenommen. Darnach

worden hett er, diser zúg, wol vernommen, daz bed parthyen obgenannt eien andern eetag zuͤ

Stauffen gehalten unnd die gedacht ee daselbs

[fol. 42r] beslossen hetten, daz aber er, diser zug, by demselben besluß gewesen, das sye nit bescheen. Witter wiß er von angezogner meynung nit ze sagen.

[folgt ein Merkzeichen, wohl um den Beginn der folgenden Kundschaft anzuzeigen] So denn, so hatt die vermelt frow Ennelin gesagt, daz { man wieder } ir wol ingedenck, daz die ding

zuͤ Basel gehandelt, wie durch den obgeschriben zugen gesagt sye, unnd gehilt derselben sag

denn so vil witter, daz sy die handtschrifft { in } des zedels bekenn, daz die ir bruder Peter selig geschriben hab, unnd als nach besluß des eetags zuͤ Stouffen worden, were sy zuͤ beden

parthyen hinab kommen. Da hett sy Sygmunden Wetzel gefragt, was er irs bruders tochter zuͤ morgengab { wolt } geben. Hett er gesagt, was er ir geben solt? [Im Text offensichtlich ein

Fragezeichen] Es were doch gar iro { nach b }. Hett sy witter gesprochen, er solt iro ettwas zuͤ

morgengab bestimmen. Also hett derselb Sigmund der gedachten siner gemahel hundert gulden

zuͤ morgengab verjatzet [verjâzen=versprechen]. Dem selben nach < [am Rand] uber ettlich zytt > hett Sigmund sin eestúre an Peter Richwin sin swecher fúr vols erfordert. Da hett derselb Peter geanntwurtt, wann er im siner tochter hielt der morgengab halb, so wolt er im ouch halten mit bezalung der eestúr, und hab anders nye gehortt, denn daz die beredung

[fol. 42v] lutt des furgehalten zedels irs bruders handtschrifft unnd wie die das wiset, doch mit ettlicher verzihung der eestúr von Peter irem bruder ze geben, abgeredt unnd entlich beslossen { sye }. Witter sye ir

ouch nuͤzemol nit ze wissen, unnd daz dise ir sagen ungeuerlich war, inen also kunt und wissen

sye, haben sy, nemlich der altzunfftmeister by eyd einem rat getan, unnd die gedacht frow Ennelin by dem eyd, so sy liplich harumb gesworen hatt, behalten und des zuͤ urkund etc..

Testis productus per Armbrosterin von Nuwenburg per Hanns Kúßnagel, weibel von Sliengen

Meister Hanns Briefer der reten hatt gesagt by dem eyd einem ratt getan, als an in gezogen werd lutt eins zedels, im vorgelesen, daz im noch wol ingedenck sye, daz er { nach [?] brieff } < j gulden geltz j lb ij ß fur den gulden > gehept < und im ?? so im von > hett uff wilent Conratt Helden von Basel < bruder seligen worden > nach lutt zweyer brieffen daruber uffgericht { da der } uff ettlichen guttern zu Sliengen

[fol. 43r] gelegen, unnd { Cl } als Claus Lieb [?] mit tod abganngen, da were im, disem zúgen, uff ein zytt an das recht Sliengen verkunt { unnd } solichen sin zinß ze versprechen, da er mit sinen briefen erschinen, unnd hett die Armbrosterin von Nuwenburg { under anderm } den einen brieff wellen kouffen unnd den anndern nit. Aber er, diser zúg, welt das nit gestatten, sonnder vermeint, solt ein kouff oder losung sins gulden gelts halb furgang nemmen, so solt das samentlich unnd nit teilsamlich bescheen. Also wurd ouch erkannt, daz der kouff samentlich furgenommen werden solt. Demselben nach hett < die Armbrusterin den kouff behalten und > in, disen zugen, { die arbrmusterin } ennerines [ennet des Rheins ?] heissen gen Nuwenburg zu ir kommen, so wolt sy im losung tun und sin gelt geben, als er getan unnd im

dieselb frow xx gulden j lb in ß fúr den gulden geben hett, wiewol in dem brieffen xxv gulden hauptgutts gestannden, denn er nit me gewißt, sonndern benugig gewesen wer unnd noch sye. Was aber die parthyen mittenander machen, berure in nit.

 

[fol. 43v] [Schreiberwechsel] Da hatt Guttemacher kuntschaftt geleitt wider Jacob Kolhanns von Zrich durch Famerkuw [Vaumarcus?]

Der hatt gesagt by der pflicht an sin lechen gethan, das sich vor etlichen tagen begeben hab, das der genant Jacob uber den vischmercht har zu im, disem zugen, und dem guttermacher freuelich geloffen und zu dem guttermacher gesprochen: Bist du der wortt noch anred, die du vor gerdt hast. Antwurtt guttermacher: Was han ich geredt, ich hab nüdt geredt. Da sprach Jacob: Du hasts geredt. Antwurtt er: Ich hab nutzit geredt, hab ich aber dir ettwas zugeredt, so ist gut recht hie. Da sprach Jacob: Du hast geredt, Da sprach Gutterman: Du lugst. Da antwurttet Jacob: Du hasts geredt und zigt [?] im mit den fingeren also an die nasen. Da sprach gutterman: Du lugst, und schlug Jacoben da mit an hals. Witter sie im, diser zugen, nit ze wissen.

 

[Schreiberwechsel] Testis productus per Reinhart Keygel contra Hanns Erhart von Bartenhein

Hanns Lol von Barthenhein hatt gesworen unnd gesagt, daz sic hin vergangen tagen begeben, daz Hans Erhart von Barthenhein von einem anndern ein guͤtt koufft, uff demselben guͤtt Reinhart,

der schuchmacher zuͤ Basel, x lb gehept hett. Unnd wie wol die selben x lb ze verzinsen gestannden, so were durch durch [!] Reinharten nachgelaßen gelaßen [!], daz er im die bezalen solt. Uff solichs solichs [!] hett der gedacht Hanns Erhart, als er im, disem zúgen, gesagt hett, vj lb lb [!] an die x lb geben, unnd im, disem zúgen, witter entdeckt, wie er pflichtig were, die x lb gantz unnd zemol ze entrichten. Aber er hett

[fol. 44r] by den zytten nit bar gelt, sonndern in, disen zugen, als sin gefatter, gebetten, im helffen an Reinhartten umb die iiij lb zil ze erwerben biß

Pfingsten. Daruff im diser zug geanntwurtt, es bederft si nit, wann er Reinharten selbs taͤtt

bitten, wolt er sich versechen, er wurd ims nit abslagen. Aber wie dem [auch sei], Hanns Erhart

hett in so witt ankommen, daz er im zuͤgesagt, als er ouch getan hett, im umb solich zilung zereden. Also hett er, diser zug, mit Reinharten geredt unnd ufslag biß Pfingsten begert, der im die nach vil worten zugelasen het. Also nach Pfingsten umb der heiligen driualtikeitt tag [Sonntag nach

Pfingsten], were Hanns Erhartt aber zuͤ im, disem zugen, kommen unnd geclagt, wie er die iij lb

Reinhartten nit mit barem gelt zegeben hett { d }, unnd daby entdeckt, wie Clewin Brúnlin im allerley ouch zetund were etc., unnd unnder annderm begert, im zil biß nach derernd ze erlangen, wolt er in alsdann pfenntlich ußrichten, unnd aber so vil mit im geredt, daz er aber mit Reinhartten geredt, daz er im dasselb zil aber nachgelaßen, wiewol sich Reinhartt erclagt hett, daz er sins gelts

bederffet. Also weren die sachen biß nach dem herbst angestannden, da were Hanns Erhartt aber

witter zuͤ disem zugen kommen vor sinen hofe unnd im clagt, daz er nit bar gelt hett, damit er Reinhartten mochte bezale, unnd in, disen zugen,

[fol. 44v] heim gefúrt unnd im gesagt, wie er win

hett, da welt er Reinhartten ein halb fuͤder oder zwen an sin schuld geben welt [!], hett im ouch

ein halb fuder daruff zeuersuchen geben, in bittende, im aber solichs anzebringen, damit Reinhart solichen win nemme. Also hett er, diser zug, geredt, er solt selbs mit im reden, er wolt sich versechen, er hett nir irrung { so b }, so welt er das ouch tún. Unnd hett darnach mit Reinhartten geredt, uff meynung, solichen win ein halb fuder oder zwen an sin schuld ze nemmen. Daruff hett im Reinhartt geanntwurtt, daz er by den zytten ein notturfft. Hanns Erhart hett ouch mit im gerdet, aber Hanns Erhartt solt den win verkouffen unnd im sin gelt geben, das hett er Hanns Erhartten gesagt. Daruff Hanns Erhart im geanntwurtt, Reinhartt hett uff ein solich meynung mit

im geredet. Als nuͤ darnach an dem frúling worden, were Hanns Erhart aber zú im, disem zugen,

in dem veld kommen, unnd unnder annder gesagt, wie er mit Reinhartten der schuld

[fol. 45r] halb uneins were. Hett er in gefragt, wie sich das machte, es were im leid. Also hett im Hanns Erhart gesagt, Reinhartt welt im zwey pfund loygnen, die er im bezalt hett. Er in gefragt, wa unnd wie er im die geben, hett er geanntwurtt, er hett im die in der erend uff sinem, Reinhartz laden, in by wesen siner husfrowen unnd tochter geben, die mußten im die vinger gegen dem himel < [am Rand] es weren ouch vil annder daby gestanden, deren er vergessen hett >. Also sprech diser zug, es were im leid, hett in Hans Erhart gebetten, mit Reinhartten ze reden unnd im solich meynung ze entdecken, das er, diser zug, aber, als der inen beden geneygt were, getan unnd Reinhartten unnd siner eefrowen { ? } solichs furgehalten. Die hetten by hochem glauben behalten, nutzit dauon wissen haben. Wol were Hans Erhartt an dem laden gewesen umb dieselb zytt unnd hett umb witter zil gebetten, aber kein gelt geben. Solichs hett er Hannsen Erhartt wider gesagt. Darnach

worden { hett } were Hanns Erhart wider zuͤ im, disem zugen, kommen unnd gesagt, er hett sich erinnert, wa er Reinhartten die ij lb geben, unnd hett der frowen unrecht getan, { und } daruff er in gefragt, hett

[fol. 45v] im, disem zugen, Hanns Erhartt geanntwurt unnd gesprochen, er hett

Reinhartten anfengklich viij lb geben, da welt er nuͤ umb vj lb wissen. Daruff diser zug wol ubel worden unnd gesprochen, daz einer solte sagen an einem ortt gelt geben haben unnd darnach ein

annder ortt bestimmen [?] , unnd moͤg wol liden, daz sy eins weren.

 

[fol. 46r] [eingerissene Seite] Her Heinrich von Senhen [Sennheim?] gesagt, gewisen by dem eyd {

? } rat getan, daz sich in vergangen tagen begeben, da wer Heinrich Meder Jacoben Allgewer ze bezalende schuldig x lb [?]. Darumb er in mit recht vertriben { haben } oder sin bezalung haben welt. Demselben nach hett Heinrich Meder sin mutter angeruffen, im in solichem fúrsatz unnd hilff ze bewisen unnd einen weg anzeigt, daz er bewilligen wolt, damit ij gld von den xxij gld gelts, so

sin mutter hett uff mine herren den reten, abgeloͤst wurden, das wolt er bewilligen, damit

dieselben xl gld hauptguͤtts dem Algewer wurd unnd er von im gelidiget wurd. Also hett { er die ?

} selb Heinrich so witt erbett, daz sy iren willen ouch darzuͤ geben hett, damit er nit vertriben wurde. { Also } [Lücke] hett dieselb mutter mit im, disem zugen, { dest } als irem vogt deßhalb red

gehalten unnd gebetten, das bejt [?] darinn ze tund, damit { die } min herren die reͤt die z[?]

gulden taͤtten abloͤßen etc. Daruff wol diser zug alle[?] geredt unnd geren gesechen hett, daz die mutter der dingen were mússig ganngen. Aber nutzit desterminder vermeinte die muͤtter, sÿ wolt tuͤn als ein mutter unnd demsun an dem ort uß notten helffen. [?] er, diser zug, mit

ettlichen genneren geredt unnd erbetten, daz sy die xl gld dargeben und die ij gld abgeloͤßt { hetten }, die er, diser zúg, empfangen [?]

[fol. 46v], Allgewer von wegen Heinrich Meders selbst uberannttwurtt. Darnach worden, were { in ab Heinrichen Meder aber nott } hett die frow < mit > im, disem zugen, geredt, ir gieng an dem ortt zwen gld an ir narung ab, unnd begert, daz ir Heinrich verschinung [?] oder pfennder fúr die xl gld geben, so welt sy das witter anlegen. Also hett Heinrich Meder der mutter fúr die gemelten xl gulden ein summ wins ingesetzt unnd zu pfannd geben, uff meynung, daz die win nit verruckt, sonndern die xl gld widerumb erloßt { werd } unnd angelegt werden solten. Da were Heinrichen Meder darnach aber nott abgangen, in maßen er aber gelt haben múßt, unnd hett die mutter uberredt, daz sy im bewilliget hett, die win ze

verkouffen, das Heinrich Meder getan und der mutter ettlichen hußratt zuͤ unnderpfannd geben

hett. Als nuͤ die sach lang angestannden unnd Heinrich die pfennder nit losen moͤcht, da hett Heinrich Meder bewilliget unnd weren des eins worden, daz die pfennder Anthoni Waltenhein als

der statt koiffler beuolhen, die ze verkouffen unnd der muͤtter { das } die xl gld ze loͤsen. Also

hett der koiffler dieselbigen pfennder angenommen unnd die allgemechlit verkoufft. { unnd }

[fol. 47r] Darnach worden, hett im, disem zugen, { ge } die frow clagt, der koiffler geb ir nutzit, brecht ir

yetz iij ß, denn x ß unnd vertropfete ir das gelt, sy mocht zuͤ der hauptsumm nyenen kommen,

unnd an in ratz begert unnd im daby gesagt, wie sy Heinrichen, irem sun, ein basthartt kind ettlich jar gezogen hett, solt er nú sy umb das gelt wellen ersuchen, daz ir der koiffler geben, so hett sy das nach unnd nach verzert, denn ir were nutzit samenthafft, sonnder { bereit? } ire by den xxx pfunden vertropfet worden oder daby ungeuarlich. Hett ir diser zug geanntwurtt, er welt hoffen, Heinrich wurde ansechen den costen mit dem kind gehept, unnd wurd ir nutzit dafúr vordern. Also weren die sachen dozemol daby bliben. Witter sye im von angezogner meynung nit ze wissen.

 

[fol. 47v] Junckher Lienh[hart], herr Heinrich Einfaltig, Anthoni Scherman, Claus Bunger, Michel Ball von Tettnang, Hans Luchsenhofer

{ Meister } Junckher Lienhart Grieb hatt gesagt, daz in vergangen tagen der wirtt zem Hirtzen die

funff herren hinuß zum Hirtzen gefurt unnd zu meister Hannsen von Muͤsbach ein clag ungefarlich getan, { u } wie meister Hanns ein buw gemacht hab, das sye ein núßbuw unnd daruff

ettlich trowmen { zeigt } unnd anders inen gezeigt, daruß er meinen welt, daz derselb buw ein núß

werck sin solt < und im darumb kerung und wandel tuͤn > solt. Dawider meister Hans von Muͤ ßbach annttwurtt, er hett yetzo dem wirtt nutzit gemacht, sonnder sinem vatter seligen, der hett solichen buw also wellen haben, ein begnigen daran gehept, im darnach anndere werck ouch verdingt unnd by sinem leben in unersucht gelaßen, der ursach, er hoffte im ze annttwurtten nit schuldig < [am Rand, unleserlich] oder souerre unnd er deshalb red und anttwurtt geben ?, so hofft er fúr zunfft gewisen, dy solt > etc. Also nach vil reden hin unnd wider verlouffen, so hetten min herren die funff dozemal nach clag unnd annttwurt dieselben parthyen gedachter sach halb

fur die zunfft zuͤ Spinwetters huß one alle fúrwortt gewisen, unnd in solicher ir wisung nit

gedacht einichs nußbuws costens oder schadens, sunder daz sy fúr die gemelt zunfft keren unnd alda guttlichen oder rechtlichen entscheid empfachen.

 

[fol. 48r] Da hatt Lienh[art] etc. von Munichen gesworen unnd gesagt, daz der pfaff Lorentzen meynende Conratten den botten ein haspelziecher genempt hab, in { ouch des } disen zugen

angewisen, daz er solichs zuͤ im sprech, er hett sust das nit gewist.

[Schreiberwechsel] { [Der ganze Abschnitt ist durchgestrichen] Burchkart Schaffner von

Attinschwiler hat da het Clewin Suter von Attenschwiler kúntschafft geleit wider Heiny zuͤ gebruch sins rechten durch Jacoben Velten den lonherren

Der sagt, das im des gemelten Burckarten schweher Schaffner in namen unnd von wegen < Clewin Suters des Alten > sins schwehers ettlich summ geben unnd bezalt habe, mit sampt allen costen

unnd schaden unnd was im sin schweher zuͤr handen si gewesen, das sie er genntzlich bezalt von

dem gemelten Burckharten. Actum frytag sant Othmars tag [16.November 1498] }

 

Testis producti per Clewin Brúnlin, amptman zuͤ Landser in causa Burcklin Schaffner

Hans Waler von Nuvwiler hatt gesworen unnd gesagt, daz uff ein zytt Burcklin Schaffner unnd

Peter Fuchs zuͤ im, disem zúgen, { komen } in der statt Basel kommen syent, unnd als { Bu } Clewin Sutter der alt Burcklins swecher im, disem zugen, ij gld schuldig unnd Peter Fuchs búrg

unnd gult gewesen unnd das zile verschinen, da welt Burcklin Schaffner daselbs zuͤ Basel im,

disem zugen, an die selb summ von wegen sins swechers ij lb geben, die wolt er nit nemmen, die ij

gld weren denn gantz ir [?]. Also hett Peter Fuchs < als der burg > x ß unnd Burcklin die ij lb geben unndin { w } von wegen des obgenannten { Pe } Clewin Sutters der zweyen gld halb bezalt.

Hanns Pfluger der wagner zuͤ Basel hatt ouch gesworen unnd gesagt, daz in Clewin Sutter der alt

in verganngen tagen allerley sins hanndtwercks { noturfftig } hett heissen machen < das sich fur xxx ß gelouffen { hett} >. Aber er, diser zúg, hett der bezalung uff denselben Clewin nit wellen allein kommen, sonnder hett Burcklin Schaffner, des obgemelten Clewins tochterman, im fur die obgenannten xxx ß geredt. Derselb Burcklin hett ouch im, disem zúgen, dieselben xxx ß bezalt.

[Schreiberwechsel] Jacob Veltin der lonher, burger zuͤ Basel, sagt, das im, disem zugen, der

genannt Clewin Suter uff ein zyt ettlicher summ schuldig wer gewesen, des in, disen zugen, Burckhart Schaffner, des gemelten Suters dochterman, schon und erbarlich mit sampt costen unnd schaden ußgericht unnd bezalt hette, heische ouch nutzit mer weder an den genannten Suter noch an sinen dochterman, sagt sy beid ouch sollicher summ ledig.

Cuͤnrat Huglin hat geschworen und gesagt, das im, disem zugen, uff ein zytt der genannt Clewin

Suter v lib ij guldin schuldig wer gewesen. Deßhalb in, disen zugen, der genannt Burckhart Schaffner in namen unnd von wegen sins schwehers ußgericht und bezalt hette, das im, disen zugen, wol benúgte, hett ouch den genannten Burckharten so wyt gejagt, das er inn hab mussen sollicher obbestimpter súm ze bezalen.

 

[fol. 49r] Testes productus [!] per Clewin Brúnlin, amptman zuͤ Lantser in causa Oberlin Karrerer

Elsbeth von Brúnn, burgerin zuͤ Basel, hat gesagt, wie ir, diser zugin, Heinrich Zscherin von Obermichelnbach ein summ schuldig unnd ze thund gewesen, sie dafür der genant Oberlin burg worden, unnd ir, diser zugin, Oberlin hab mussen solliche summ ußzerichten, dann sye heische solliche summ an niemanndts, denn an den genannten Oberlin. Da hab sy, disen zugin, Oberlin bezalt unntz an xj ß unnd iiij d. Seite ouch der uberigen { summ } bezalten summ { den } Oberlin daran lidig.

Cunrat Strußÿsenn der hubschmid, burger zuͤ Basel, hat geschworen unnd gesagt, das im, disem

zugen, uff ein zyt Heinrich Zscherin ij lib minder ij ß schuldig unnd ze thund wer gewesen, so dann sinen schwesteren xiiij ß. Dafur der genannt Oberlin Karrer burg unnd wer sie worden, unnd aber er, diser zug, Oberlin so wyt erjagt, das er in, disen zugen, als ein burg hab múßen vermigen. Uff sollichs jagen hab in, disen zugen, Oberlin umb die ij lib minder ij ß vermigt, die er im ouch verrechnet, heische ouch solliche sum an niemandts, dann an den gemelten Oberlin.

 

{ Testes productus per Hanns Burcklin } Da hat Hanns Burcklin kuntschaftt geleit wider her Uͦlrich Mellinger durch Herman Kubler von Louffenberg

Der hat gesagt, als er, diser zug, unnd Hanns Burcklin vor ettlicher zÿt mit einannder geredt haben,

da hab Mellinger zuͦ disem zugen geredt: Wann ir das hus

[fol. 49v] teilen wellen, so will ich dir dinen dritteil des huses abkouffen. Da anntwurt er, diser zúg, was er mit dem dritteil des hußes

thuͦn wolt. Sprach Mellinger, er wolt wellen holtz in das hus legen unnd wolt auch den dritten

teil am offen die kachlen ußschlagen. Da sprach diser zúg, er wolt sollichs nit thuͤn, er hett sunst huser gnuͤg, welt ouch kein widerwertigkeit da machen.

Da hat Lucy Truckerin kuntschafft geleit wider Urselin Truckerin durch Margreth Sruck [?] gesell

Der hat geschworen unnd gesagt, das sich vor ettlichen zyten begeben hab, das er, diser zug, ab

sinem werch zuͦ nacht heim in der genannten Urselin hus ganngen, da hat Urselin zuͤ disem zugen gesagt; Kom mit mir, und hab in, disen zugen, in der gemelten Lucien { huß } kammer < gefurt > unnd { uber } in zwey tischlach lassen sehen, unnd die zwey tischlach hett sy tragen in Hanns Spieglers hus unnd hett die sin frowen lassen sehen, ob sy in weren. Da hab Spielers frwo zu Urselin < gesagt > : Ja, aber sy sols wider heim tragen. Unnd als sy uß der kamer kommen, da hab Urselin zu disem zugen gesagt, Lucy hab vor des Spieglers frowen iiij weggen brots enttragen, unnd da hab sidher diser zug Urselin gestrofft, warúmb sy ein nachts in sin kammer ganng. Da anntwurt Urselin, Spieglers frow hett sy das geheissen

 

[fol. 50r] Testis productus per Burcklin in causa contra Snellinger

Elsbeht { Risin } Murerin genant Risin, des eyds erlaßen, hatt gesagt, daz sy { ir ? } von des huses wegen { daz sye von nit ze wissen sye }, darumb yetz span ist, kein wissen hab, wie der kouff bescheen sye. Wol hab sy in Burcklins eefrowen kranckheitt von der selben frowen gehortt, daz sy uff ein zytt sprech, als sy da gelegen were { wie da }, dise oder der glich wortt: Sechen, das

schenckt mir min bruͦder in min kranckheitt, er einbútt [?] mir, das huß wider wellen an sich

nemmen, unnd ist doch sin nye gedacht. Daruff sprech dise zúgin, sy wellen beguttigen: Y, liebe frow, uwer bruder { spetter uwer } < schimpft mit uch > unnd { hett witter in den } und wer damit { abgescheiden } von ir gangen.

Mellingers

Frow Elsbeth, Ulrich Mellingers eefrow, hatt gesagt, mit erbiettung ir recht mogen tuͤn wer sy des nit welle erlasen [? Anscheinend ein Rechtsbegriff, vgl. fol. 52r], daz sy wol wisse, daz uff ein

zytt von dem kouff des obgenanten hüses red gehalten worden were, aber es sye ir eigentlich nit ze wissen, sye { wiewol hab sy ? nacher offt } denn so uil, daz Ulrich Mellinger, ir eeman, { en } die abred des selben kouffs uffgeschriben,

[fol. 50v] des sy dozemol eins gewesen weren < und >, wie

{ aber } derselb zedel wise, daby laß sy das bliben. Wol sye war, daz sy darnach wol hab < sy > gehort, daz yettweder teil v jar aberwandlung haben solt. Sy wisse ouch wol, daz die swester in mittler zytt ettliche husere hab wellen kouffen, unnd { gloub ? } wisse annders < nit > , denn daz die v jar yedem teil vorbehalten syent.

Junckfrow Berbelin, Ulrich Mellingers tochter, hat ouch gesagt, eigentlich wisse nit von der sach,

dann sy by der abred nit gewesen. Wol hab sy allwegen { von der } gehoͤrtt, daz { v jar } das huß dem vatter wider werden solt.

 

[fol. 51v] Elsy, Hanns Burcklins eefrow, hatt gesagt de[?] erbiettung etc., daz uff ein zÿtt sy in Ulrich Mellingers huß ouch gessen, { da } da der kouf des huß beslossen { wode }, aber sy were hin unnd fúr gangen, daz sy von allen wortten eigentlich nit gehortt. Wol sye war, daz sy dozemol noch nachmals annders nye gehortt hab,denn daz der kouff fúr eigen sye bescheen, unnd hab nye von keinen funff jaren aberwandls vernomen. Es hab sich ouch uff ein zytt begeben, daz sy, dise

zugin, { zuͤ } von ir frowen zu Ulrich Mellinger geschickt worden, da hett er unnder annderm ir

beuolhen, der frowen ze sagen, er hett ein zedel, daz er des huses halb aberwandel haben mocht, das hab sy ir frowen gesagt, die hett angefangen ze weinen unnd gesprochen, ir bruder sparte die warheitt, mit vil andern wortten, die sy im besten bliben laß. Sy hab ouch gehortt, als Burcklin das huß zum Gelben Horen { wed } angetragen were ze kouffen, da hett Mellinger unnd sin hussfrow gesprochen, sy welten in ir huß geben unnd solt nit von inen ziehen, dann wann solt sy so wytt von

ir sitzen, so were ir als mer sy zuͤ Altkilch ze bliben [?]

 

[fol. 52r] Anthoni Gibsmaler, der murer, hatt gesagt mit erbietung sins eyd, daz er uff ein zytt Hansen Burcklin in sinem huß gewerck, da hett { uff ein zy } desselben Burcklins eefrow geredt, ir man neme ir zinß in unnd sy hett nit ein d, unnd in solichem hett diser zug sy gefragt, ob sy das huß koufft hetten. Daruff sprech die frow, sy hett das nit < anders > koufft denn funff jar, wann die uß kemmen, so mocht yedweder teil aberwandel haben, unnd den costen, so verbuwen wurd, abtragen.

Stoffel German, der murer, hatt ouch gesagt mit erbietung sins eyds { sagt }, daz er nutzit von des huses wegen wiße, < denn wo > { sye } ettwas geredt worden, er hab aber das vergessen.

Johannes Helbling, spittel{ meister }schriber hatt gesagt, daz sich by { v } iiij jaren vergangen begeben, daz er, diser zug, an Mellingers huß kommen sye, einen zinß von dem huß zer hutten [Wachsteuer?] wellen fordern. Also sprach Melllinger, sin swester < und sin swesterman > geben

hin fur den zinß, die seßen im huß. Also were er zuͤ denselben { frowen } huß kommen, { die } da

hett < man > im den zinß geben. Darnach worden, were Hans Burcklin zuͤ im, disem zügen, vor dem hasen kommen, da hett er im den erschatz gefordert, den { ? } im Burcklin geben, { dann } unnd sich heissen fur ein zinßman inschriben, das aber Mellinger daby unnd mitt oder das sin meynung gewesen sye, meg er nit wissen.

 

[fol. 52v] Testes producti in causa Ursel Kletterin von Schaffhuß

Meister Jorg Fúll, der barttscherer, hatt { mit } gesagt mit erbiettung des eyds, wer in das nit erlasen will: Als Ursel Kletterin selig hie kranck gelegen, da sye er, diser zúg, zú ir in ir kranckheitt

gangen, iren rat { g } ze tuͤnd, unnd uff ein zytt { hett }, als er, diser zúg, by ir gewesen, da hett sy

angefangen unnd geredt zuͤ Schaffratten, wie ands [anders ?] nutzit denn der tod da were, unnd daz sy diß lagers nit wider kommen mocht, unnd wann sy gestorben were, so wolt sy zuͤ den

Barfusen hie zuͤ Basel begraben werden, unnd wolt ouch, daz ir begrebniß unnd libsel etc. daselbs uß dem iren wie einem cristan mentschen begangen werden unnd { daz } ein < silberin >

stoufflin [stouf=Becher ohne Fuss], so sy hett unnd do zuͤ zytten, als sy rett, zu Seckingen were,

das solt man den veteren zuͤ den Barfussen obgenant geben, gott fúr sy ze bitten, unnd ein

paternoster mit einem silberin crútz, das solt sannt Fridlin zuͤ Seckingen volgen, unnd das uberig, was sy uber solichs verlasen wurde, das solt Hanns Schaffratt als der, so ir in irem leger fruntlich

getan hett, nemmen unnd doctor Windegk unnd in, disen zúgen, ir múe unnd arbeitt, daz sy zuͤ ir

gangen weren, bezalen unnd mit dem uberigen walten als mit dem sinen, unnd witter keiner mechniß oder testamentz gedacht in kein wise. Also da er, diser zúg, solichs

[fol. 53r] gehortt, hett er < sy > gefragt, ob sy frund oder { e } neher erben hett unnd derglich, were im wol geannttwurtt, die selb Ursel solt ein swester haben. Daruff er gemeint, { daz } so witt sy Schaffratten siner múe, trúw unnd fruntschaftt mit dem iren ergetzen wolt, so mocht vilicht besser sin, daz sy ein gericht fur das huß beruffen unnd im alsdenn das ir, wie vorstatt, machen solt. Da die selb Ursel solich sin meynung verstand, were sy ettlicher maß darab entsetzt unnd gesprochen, sy hett mit nymand nutzit ze schaffen, unnd was sy hett, sy mitt ir suren arbeitt verdient. Uff solichs were < er > diser [Zeuge] abgescheiden.

Ennelin Negerin in der Wissen Gasse hatt ouch gesagt mit erbiettung wie dauor: Alsdenn die obgenant Ursel selig in Schaffratz huß kranck gelegen unnd uff ein zyt { den swach }, als { schin }

sich wol erzeugt, eben swach gewesen were, Schaffratz eefrow uff ein zytt zuͤ ir, diser zúgin,

kommen, sy bittende, zuͤ der krancken person ze kommen, denn sy besorgte, sy { wurd } < wolt > sich schicken, in annder welt ze faren etc., daz dise zugin umb solicher bitt unnd fruntlicher nachburlicheit willen getan, unnd were zu ire hinumb gangen. Also da sy dar kommen were, Ursel

vast kranck unnd bled gewesen, unnd als die { zu i } ettlich maß wider zu ir selbs

[fol. 53v]

kommen, hett sy angefangen unnd zuͤ Schaffratten geredt unnd im vatter gesprochen, wie daz, wann gott uber sy wurd bietten, daz dann ir fertt [offensichtlich Wallfahrt, s.u.], so sy hett, verheissen { und ir } hett, desglichen ir libuell und begrebnúß begangen, unnd das stoufflin den

Barfuͤssen werden, unnd das uberig solt Schaffratten bliben etc.. Also hett ir Schaffratt das zuͤ

gesagt. Unnder solichem hett dise zugin wol verstanden, daz die selb Ursel ein { eeliche } lipliche swester hett < [am Rand] deren sy ungunstig gewesen >, { da } daruff sy, dise zugin, { sy } die gedacht Urslen vermant hett, ir swester ze verzihen unnd abzelaßen, mit vil wortten. Daruff sy ir geannttwurtt, sy hett das nit umb sy verdient, aber nútzit dester minder iro verzigen, unnd wie sy ir ordnung, als obstatt, gemacht hett, daby welt sy das laßen bliben, nemlich daz ir verheissen walfert, begrebnúß etc. { unnd } das stoufflin den Barfussen unnd das uberig Schaffratten bliben solte, unnd hab sy keinen andern mech[tigung], testamentz noch letzsten willens denn wie obstatt nit horen gedencken, sye ouch also verschiden.

Adelheitt von Zug hatt ouch gesagt, daz sy der gemelten Urslen i ir kranckheitt gewartt unnd hab meister Jorgen Full, den obgeschriben zugen, horen mit Urslen unnd sy mit reden, wie obstatt, unnd gehilt derselben sag, denn sy damit unnd by gewesen sye,

[fol. 54r] und wann yederman hinweg komen, so sye sy, dise zugin, by ir bliben unnd wol mit ir gerett, ir swester ze bedencken,

denn es nyemand billich zuͤ stund etc., hett die selb Ursel allweg geredt, ir swester hett das umb

sy nit verdient, hett ir das ir [?Habe?] unnd sy hinweg geschickt in einem umbwinderlin, unnd sy gennte [gönnte] ir das ir nit. Sy hett das, so sy hett, mit hartter arbeitt verdient, were des fry mecht das in den Rin werffen, unnd gennte das nyemand baß, was uber blib, wie obstatt, wann yederman bezalt { w } unnd ir libfel unnd das stoufflin usgericht wurden, denn Schaffratten, der ir als ein vatter getan, unnd hett in ein vatter genempt unnd hett sust keiner mechnuß noch testamentz gedacht in kein wise denn wie vorstatt.

 

Testes producti in causa Gnadental contra illo[s] de Muchen [Münchenstein?]

Herr Heinrich Einfaltig der reten { h } gewisen by dem eyd einem ratt getan, hatt gesagt, daz sich in vergangen tagen < [am Rand] daz die frowen zu Gnadental > ettlichen von Muchen lxxx lb houptgutts gelihen hetten umb ein jerlichen zinß innhalt einer verschribung deßhalb uffgericht, dieselb verschribung er bliben laß { die }, wie die das anzeig. Darnach worden weren die frowen obgenant mit denselben von Muchen { ett } gedachten sach halb spennig worden, unnd hetten die frowen dieselben ir widersecher hie zu recht behalten, also daz die gedachten

[fol. 54v] ir widersecher by den eyden glopt unnd versprochen hetten, sich uff ein zytt harzestellen unnd von der statt nit ze kommen, die frowen syent denn verricht. Uff dasselb weren dieselben mit sampt dem schaffner vor im, disem zúgen, erschinen. Da hett er dozemol unnd darnach anndern vertrag

abgeredt, aber deren were keiner nachgangen, unnd zu letzst were der schaffner aber mit dryen von Muchen kommen unnd denselben were ein junger [Juncker?] gewesen, unnd also hett er, diser zug, dozemol aber ein luttere abred { mit inen } zwuschen inen getan, also demnach sy minen frowen von Gnadental lxxx lb schuldig weren ze verzinsen, daz sy denselben frowen die ein zinß bezalen solten, nemlich alle jar x lb ze geben, biß die lxxx lb gar bezalt wurden, unnd daz sy alle drye die gedachten min frowen { underschedenlich } darumb versicherung tun { solten } unnd daz solich versicherung vor gericht in Sliengen fúr gnügsam erkannt werden solt, und wa inen solich meynung nit geuallen wolte, daz sy dann den gedachten minen frowen fúr die lxxx lb < bar > lx lb geben solten { unnd wolt sy ouch uß krafft getaner gelupt nit hinweg laßen, sy nemen denn yetz gedachter meynungen eine an }. Also hetten die obgenanten

[fol. 55r] dreye < [am Rand] sich genommen ze bedencken und { uf ein andere zytt wider ze erschinen unnd ze sagen, welich meynung sy annemmen welten by getaner glupt, daruff er sy hinweg gelasen hett }, wo sy der

meinungen einen nit annemmen woͤlten, sich in nochgander zit uff dz fúrderlichest harin zuͦ

stellen by der glubt mir gethon, und nit von der statt zuͦ wichen, sine frowen zuͦ Gnodental werd denn zuͦ vor ir ansproch vernuͤgt [? erfüllt] > { die erst meynung uffgenommen unnd sich

begeben, jerlichs x lb an zinß ze geben unnd die verschribung zuͤ Sliengen ze tund biß die lxxx lb bezalt worden }. Daruff hett er, diser zúg, dem schaffner anrucks bevolhen, wie sy dozemol gescheiden weren, mit sampt den namen eigentlich uffzeschriben, das ouch der schaffner getan, als er in ouch das { darnach } < uff hutt > hett lasen lesen. Da { v } hett sich die selb meynung mit der sinen verglicht, unnd als [Rasur] von Muchen an in, disen zugen, ein sonnders { an } gezogen hab, daz er derselb umb die gedachte schuld witter nit versprochen hab, denn so vil unnd sich sin vatters anteil betreff von solichem anzug { wust }, ist disem zugen gantz und gar nutzit ze wissen, daz sin ye gedacht sye, ob sy aber gedacht were, im doch das ußgangen.

Jacob Werdmuller, herr Heinrich Einfaltig diener, hatt gesworen unnd gesagt, daz im wol ze wissen, daz die drye von Munchen in der ernd mit dem schaffner zu Gnadental kommen unnd hetten sich der schuld halb, so sy den frowen zu Gnadental schuldig gewesen, ubel gehept, sich clagende, sy hetten nutzit ze essen. Also sye im wol ingedenck, daz der gedacht sin herr zu letzst ein vertrag

[fol. 55v] abgeredt, wie er dauon gesagt hett, nemlich daz sy enttweders den frowen lx lb har fúr lxxx lb geben oder aber den frowen jerlich x lb geben unnd sy darumb versichern solten,

unnd in maßen ein versicherung tun, daz ein gericht zu Sliengen erkennen mocht, daz sin gnuͤ

gsam were. Uff das hetten sy sich genommen ze bedencken unnd nemlich darnach wider ze erschinen, ze sagen, weliche meynung unnder den obgenanten zweyen sy annemmen wolten.

 

In causa Mellinger

Herr Johanns Herttstachel, conuentherr zú den Predigern, hatt gesagt mit erbiettung sins rechten an zimlichen ortten { daz }: Als Hanns Búrcklin unnd sin eefrow von Altkilch harin gezogen, da { hetten } weren sy anfengklich in das { h } egkhuß by dem brunnen gezogen, unnd hetten die Predigerherren inen das huß { das in dar inn } zum Hag { anbotten }, so zwúschen Mellingers huß

unnd dem huß zuͤ der banwartthutten gelegen ist, ze kouffende angebotten. Aber es were uß

dem selben kouff nutzit worden unnd { hetten } < weren > Hanns Burcklin unnd sin eefrow < in > das hus zú der banwarthutten gezogen. Also wer er, diser zug, uff ein zÿtt zuͤ inen in dasselb huß

zuͤ der banwartthutten

[fol. 56r] kommen, unnd als ein hoche steg in dem selben huß were, hett er der frowen geredt, wie sy kranck were unnd die steg hoch { sy }, es wurd ir ubel kommen, unnd

{ were } sye ein kleins alts stublin unnden in dem huß, da hett er ir geratten, die selb stuben ze

búwen. Also were er darnach aber uber ein zytt zuͤ derselben frowen in das obgenant huß kommen, unnd er gesechen, das sy das stublin nit gebuwen hett. Sy im geannttwurtt, sy welt nútt

in dem huß buwen, dann es blib er [ihr] nit, sonnder wurd das Ulrichen < irem bruͤder > uber ein

zytt wider. Daz er aber wisse, wie vil zytt sy bestimpte, daz das huß wider vallen solt, sye im

vergessen. Er sie ouch by dem kouff nit gewesen. Sodenn hab im Ulrich Mellinger zuͤ vil molen ouch gesagt, daz das huß uber ein zytt im wider werden solt, unnd sin swester welte den aberwandel haben.

 

[fol. 56v] Testes producti in causa Lurtschen kinder

Meister Jacob Riß hatt gesagt by dem eyd eim ratt getan { ? daz sich in }, daz er, diser zúg, Hansen Lurtschen { e [Schreiber wollte "Ehefrau" schreiben] } wittiben unnd sins kinds vogt worden were, unnd als die selb wittibe mit Lorentzen Soúmlin in ein beredung der ee kommen, das were hinder im bescheen, hett ouch die selb beredung nit helffen besliessen noch angeben. Wol sye war, daz er, diser zug, uff einen tag, den er eigentlich nit wisse ze befinden, in meister Anthonis Soumlins huß in der wissen gassen ze kommende berufft worden, unnd als er daselbs hin kommen, da weren Lorentz Soúmlin mit sampt ettlichen sin gutten frunden unnd ouch die obgenant Lurtschen wittibe, sin, dis zugen, vogtfrow, daselb byeinander versamlet gewesen. Also hetten sy im, disem zugen, alsdenn einen hanndel einer eeberedung < zwúschen Lorentzen unnd der Lurtschin >, so sy unnder einannder gemacht hetten, hinder im, als vorstatt, in einer schrifft verfasst, hören lasen.

Da er dieselb geschrifft gehortt, hett er gemerckt, daz die gedacht wittibe alles ir gutt, so sy zu

Lorentzen bringen solt, zuͤ varendem guͤtt { gemacht hett } < machen wolt > unnd ein varend gutt heissen unnd si solt, unnd hett darin nit wellen bewilligen, sonnder were er zu dem Rieher,

der do zuͤ zytten zunfftmeister gewesen, gangen { der } unnd hett im die ding furgehalten. Der

hett gesprochen, er hett recht getan, daz er in die sachen nit hett bewilliget, sonnder were das wider der statt recht unnd ordnung, unnd wa er dar in gangen were, hett er darumb mussen red

unnd annttwurtt geben. Also hett er den selben

[fol. 57r] personen solichs gesagt, daz er zu gedachter beredung weder gunst noch willen geben wolt, ouch by den dingen nit sin. Wie aber darnach sy der dingen eins worden oder wie sy die sachen beslossen haben, das meg er nit wissen. Darnach were meister Martin von Tachsselden [?] des obgenanten kinds vogt worden. Demselben hett er, diser zúg, den hanndel gesagt, was unnd wie gehandelt unnd er die sachen nit hett wellen bewilligen, sich haben darnach ze richten.

Margreth, meister Hannsen von Bobenhusen eefrow, hatt gesworen unnd gesagt, daz sich in vergangen tagen begeben, daz wilent Lurtschen wittibe sy, dise zugin, gebetten hett, ire irs laden ze hutten, sy wolt einen ortt ze imbiß essen. Das dise zugin getan, unnd als die selb Lurtschin heim kommen { ge }, hett sy angefangen unnd < hett ir die Lurtschin gesagt, wie der organist unnd

ander zuͤ ir komen worden unnd sy ankert, sy solt bewilligen, daz ein brieff uber die hundert

gulden unnd ir bereden uffgericht werden solt, hett sy inen geanntt[wurt, wohl verschrieben], hett sy im verheissen, das wißte sy nit, unnd hett dasselb auch nit wellen tuͦn > zu diser zugin geredt,

sy solt ir gelucks wunschen, sy hett ein man zuͤ der ee genommen. Also sprach dise zugin: Hand ir ein man genommen, haben ir doch mich nit gefragt, unnd damit gelacht. Uff das hett ir die

Lurtschin gesagt, wie sy ir zuͤgemuͤttet hett, alles ir < zuͤbracht > gutt zuͤ varender hab ze

machen, sy, dise zugin, fragende, was das uff im trug [trüge], sy verstund sich des nit. Hett ir diß zugin gesagt, daz des ouch kein verstentnúß hette. Witter sprech die Lurtschin, geredt, sy hetten ir

zuͤgemuttet, im hundert gulden morgengab ze geben. Sprech dise zúgin, das were volle vil.

Sprech die Lurtschin, { Lorentz } sy hetten ire furgehalten, Lorentz hett iiij c gulden gehept, aber ij c gulden weren { noch vorhanden } < vertan, aber > aber die andern ij c gulden hett er noch, unnd sy hetten geredt, er were jung unnd sy alt unnd solt sy an libserben vor im abgan, so kem er darumb, unnd sy mit uberredt, daz sy im die hundert gulden morgengab geben unnd im die uff { den } die ij c gulden sinem zubrachten gutt geslagen hett unnd nit witter. Darnach yetzo in ir kranckheitt worden.

 

[fol. 57v] In causa Mellinger contra Búrcklin

Herr Heinrich Roßnagel hatt gesagt mit erbiettung, sin recht ze tund an zimlichen ennden, { der h } daz er uff ein zytt Burcklins eefrowen mit den sa[c]ramenten versechen, da were Burcklin nit daheim gewesen, unnd die frowen allderley wellen verordnen, unnd wer Burcklin kommen, da hett er, diser zúg, mit im geredt, wie sin hussfrow des willens were, allerley ze verordnen von ir morgengab nach lutt eins zedels, den sy deßhalb mit ir eigen hand uffeschriben hett unnd hinder dem bericht leg, wie derselb zedel das wißte. Also wolt sy die ding ordnen, mit beger, er solt willen

darzuͤ geben. Da sprech Burcklin, daz er zuͤ demselben, wie der zedel das wisen taͤtt, gunst

unnd willen geben. Darnach wolt die froͤw ettlich sergen [serge=Unterlage, Matratze] unnd

anders { kl } wenigs ouch hinweg geben { wolt }. Darzuͤ wolt Burcklin nit vergunstigen, sonder geredt, sy hett er erben unnd were nit erb, unnd hett denselben erben nutzit hinweg ze geben, er

wolt aber den erben das. Darnach were Burcklin uber ein zytt, als die frow gestorben were, zuͤ

im, disem zugen, kommen, unnd hett in, disen zugen, wellen erinnern, daz er willen geben hett, als obstatt, die morgengab lutt des zedels ze vermachen, { da } ob er nit noch wiste, daz sy im ouch hin wider ettlich silberin geschirr geben hett. Da sprech diser zug, daz er dasselb nit gehort, daz im die frow ye gedacht, daz sy Burcklin einich silberin geschirr geben hett. Witter sye im nit ze wissen.

 

[fol. 58r] Testis in causa Burcklins in testamento

Frow Elsbeth Mürerin, genant Risin, hatt gesworen unnd gesagt, daz Ennelin Mellingerin, Hansen Búrcklins eefrow selig, zuͤ ir, diser zugin, zuͤ vil malen geredt hett, sy welt ir testament uß dem irem { machen } guͤtt machen, unnd wolt geren, daz sy ir man nit daran nit hinderte, denn sy wolt

nutzit uß sinem guͤtt hinweg geben. Sy wolt ouch nit, daz ir bruͤder ir testamtentarius were, unnd als das gericht vor dem huß gewesen were, daz hett sy ir vil unnd dick clagt, daz ir ir

handtschrifft nit wider werden mocht. Wann sy schickte zuͤ dem gerichtschriber darumb, so

sprech er, sy legen hinder Mellinger, schickte sy dann zuͤ Mellinger, so sprech { sy } er, die zedel weren in Gersters huß unnd mochten ir nit werden. Wann sy { de } die hett, so wolt sy { die } yegklicher kirchen unnd gotzhuß ein zedel { geben } schicken, unnd hab annders nye von ir

gehortt, denn daz dieselb frow allwegen geredt hett, sy wolt ir testament uß irem guͤtt machen.

 

[fol. 58v] Herr Johanns Hertstachel hatt gesagt, daz er { by dem letz } Hanns Burcklins eefrowen seligen bichtuatter gewesen sye, da hett sy im gesagt, wie sy geren allerley umb gottes willen

geben wolt, aber ir eeman wolt ir das goͤnnen [? Verneinung fehlt?]. Daruff hett er, diser zúg, mit

Burcklin geredt uff der Prediger kilchhoff geredt, der hett im geanntwurtt, sy taͤtt im unrecht, er wolt ir geren verwilligen, { das } ir morgengab ze vermachen nach irem willen. Darnach { hett } in sinem abwesen { wer ein gericht vor dem huß gehalten } were die selb frow in irem letzsten durch herr Heinrich Roßnagel mit dem sacramenten versechen, da hett er wol vernommen, daz Burcklin verwilliget hett, { daz die f }, als { der } herr Heinrich mit geredt hett, daz die frow { ir } die gaben

tuͤn mocht nach lutt des zedels, den sy mit ir eigen hand geschriben hett. Er hett ouch denselben

zedel darnach gesechen.

Mutter Agt [?] von Engental hatt gesagt, daz ir Burcklins eefrow gesagt hab, was sy vermachen,

das welle sy uß { der } < ir > morgengab, so zuͤ Altkilch uff einem huß stand, vermachen, { dem } unnd welle nutzit uß irs mans gutt vermachen, denn er ir ouch nit witter welle bewilligen.

Swester Agnes gehilt obgeschriben sag, denn sy das auch also gehoͤrtt hab.

 

[fol. 59r] Testis productus per Petren Oser als ? [unleserliche Abkürzung] wissenthaffter schaffner des ersamen Morands von Brunn wider Hannsen Grunenzwigs

Da hatt { hernach } Jacob von Brunn { g } der tuchman [?] gesagt, daz sich uff ein zytt begeben hab, daz { sich } Hanns Gronenzwig hie gewesen [verderbte Stelle, extrapoliert] zuͤ Basel, da hett er, diser zug { be } mit im geredt, wie er sins bruͤders sun { sch } Moranden als erben Heinrichs von

Brun schuldig were, ob Hans Baͤr utzit mit im dauon gerett hett. Im Hans Gronenzwig geannttwurtt, er were yetzo in geschefften hie unnd konnde nutzit in den sachen hanndlen, aber kem bald wider, so wolt er alsdenn von den dingen mit Moranden reden.

 

[Schreiberwechsel] Da hat Mellinger kuntschaftt geleit durch Lowenberg

Der hat gesagt: Als Mellinger ein roß gehept hett, da hab Mellinger zuͤ disem zugen gesagt: Lowenberg, wiltú mir das roß abkouffen? Anntwurt im Lowenberg: Es gefelt mir wol, hett ich gelt,

ich koufft uchs ab. Da sprach Mellinger: Lieber, wiß mir ein zuͦ, so will ich im das roß ze kouffen

geben. Anntwurt im diser zug: Das will ich thuͦn. Darnach úber ein zyt wer er, diser zug, aber zuͦ Mellinger kommen unnd dem roß nachgefrogt, er wolts ouffen. Anntwúrt im Mellinger: Nein, ich

gib dir das roß yetz nit zuͦ kouffen, dann es hat ÿetz zemol ein bresten unnd ist nit fur dich.

Wytter sy im, disem zugen, nit ze wissen.

 

[Schreiberwechsel]

[fol. 59v] Testis in causa Olpp

Der Bursmeister hatt gesagt, daz uff ein zytt herr Steffan Olpen junckfrow zuͤ im, disem zúgen, kommen sye unnd geredt, wie er, diser zúg, ein konden hett der ur

[folgendes verderbt] ein keßler, von demselben { hett } solt er herr Steffan ein kessel nemmen, unnd im den geben, so wolt im herr Steffan im, disem zugen, denselben kessel mit korn bezalen. Da hett diser zug geredt, er hett ein kessel erst koufft umb ij lb, den mocht herr Steffan nemmen unnd im fúr ij lb korn geben. Also hett

herr Steffan denselben kessel also genommen { unnd in de }, daz aber er wissen mog, ob es der kessel, darumb yetz span sye, oder nit, das mog er nit wissen.

 

[Schreiberwechsel] Da hat Veltin Gilgen item kuntschaft geleit wider Vogelin durch Jacob Eschinger

Der hat geschworen unnd gesagt, das sich in dem summer verganngen begeben, das der genannt Veltin im, disem zugen, beuolhen, als er, diser zug, dozemol pfister [pistor] zu sannt Urban gewesen sÿ, das er im ein schuld, so im ein kuffer zu sannt Urban ze thund wer, heischen solte.

Das er, diser zug, gethan. Da hab im derselb kuffer geanntwurt, es wer war, er wer Veltin sollichs schuldig, unnd sy derselb kuffer Veltin sollich schuld gichtig gewesen. Wyter sy im nit ze wissen.

 

[fol. 60r] Da hat Wilhalm Edelman kuntschaft geleit durch Thoman Zschagapurlin

[Ganzer Abschnitt gestrichen] { Der hat gesagt, das sich vor ettlichen jaren begeben, das er, diser zug, der Edelmennin gelt gelihen < [am Rand] hab im Wilhalm bezalt unnd eins das uberig hab > . Daran sy im etlich gelt wider worden unnd by lxxxx lib schuldig beliben. Darumb sy im ein brieff worden, den selben brieff, den hab er noch }

[Ganzer Abschnitt gestrichen] { Herr Thomas Zschagapurlin sagt, das sich vor ettlicher zÿt begebenn, das er, diser zug, der Edelmennin by ij c pfundes geluchen. Darumb hab im { Wihelm } < meister Mahlu [?] > ußgericht unnd bezalt by { sechzig } pfunden unnd umb das uberig hab im Wilhalm { ge? } ein brieff geben, denselben brieff, den hab er, diser zug, noch umb das uberig gelt, so im, disem zugen noch usstund fur sin bezalung. Wyter sy im nit ze wissen. }

 

Anno etc. lxxxxix a nativitate Jesu Christi [25.Dezember 1498]

 

[Schreiberwechsel] Testis productus per Frantz Galitzian

Ludwig Ritter hatt gesworen unnd gesagt, daz im Frantz Galitzian ein nemlich summ wins abkoufft hett, unnd were der kouff beredt, { daz wann } < daz > Frantz { den halben win abweg fúrten solten solt er im das halb unnd dannnach } < im in xiiij tagem xx gulden geben solt und > wann er den {

uberigen } win nemme, { das annder halb gelt geben solt } < solt er in bezalen > . Nuͤ als solicher

kouff beslossen { were }, hett Frantz den win gar hinweg gefúrt unnd im { die schuld } den an

kerbholtz gesnitten, sonnder kein bar gelt geben, das were im

[fol. 60v] zugen ettlicher maß

uberlegen { gewesen }, in ansechen der schulden, so er, diser zug, anndern lutten ze tuͤnd gewesen sye, unnd sy daruff verzilet { hett }, unnd hett die selb summ gelts, als der notturfftig, {

me } me denn einest an Frantzen erfordert, aber es hett im kein bezalung in gutter zytt moͤgen

gedichen [gedeihen], unnd hett Frantz im zuͤ gesagen [? verderbt] gegen dem { pfortt ? } < Can[z]ler [?] > uff burg umb ettlich gelt by den vj pfunden wellen vertretten, das nit bescheen, sonnder hett derselb { pfortzer ? } < Canzler [?] > in, Ludwigen, wellen mit geistlichen gerichten triben. Desglichen hett im Frantz anzeig getan, daz der stattkoiffler im ettlichen hußratt verkouffen, unnd wann das bescheen wurd, { wol } so solt im das { selb } selb erloßt gelt werden. Da Ludwig das by dem liecht besechen { hab }, da hab Frantz dasselb gelt < selbs > hin unnd enweg

gehept < [am Rand] Er hett ouch uff ein zytt sin eefrowen uff ein zytt zuͤ Frantzen geschickt, im

gelt ze geben, daz er ein viertzel korn kouffen mocht, hett { ir } Frantz nutzit wellen geben, sonder geredt, Ludwig hett im solichs verbotten, das nit also { gewesen }, sonnder were im lieb gewesen, das er der frowen das gelt hett geben >. Unnder solichen dingen hett der winschenck zum Roten Huß mit im, disem zúgen, geredt, ob er sin win noch hett { so welt er }, derselb ouch mit im, disem zugen, { des } derselben winen in red gestanden were. Hett im Ludwig geanntwurtt, er hett die Frantzen Galitzian ze kouffen geben. Daruff derselb geredt, er hett im recht getan, unnd gieng im

der gestalt nie daruß, denn solt er die verschencken, sonnder derselb Frantzen nutzit zuͤgeredt

[ironisch zu verstehen? Galitzian ist so unzuverlässig, dass Ritter den Wein geradezu verschenkt?].

Unnd als aber im, Ludwigen, sin gelt nit mecht werden, hett er siner eefrowen beuolhen, zuͤ Frantzen ze gand, unnd im das gelt anzefordern. { Das } Das die selb sin eefrow getan unnd { in } ze Frantzen huß { gangen, da were } < -frowen [eingefügt und an "huß" angehängt] komen were, die

gesagt >, Frantz < sye > nit daheim gewesen. Hett sin, Ludwigs, eefrow zuͤ Frantzen eefrowen

geredt, wie es kemm, daz Frantz iren man, nemlich Ludwigen, umb die win, die er doch umb bar gelt verkoufft hett, nit usrichte. Hett Frantzen frow geredt, derselb Frantz, ir man, gieng mit klutterye [kluterie=Gaukelei, Kleinigkeiten, allerlei kleiner Bedarf] umb, wer er inen schuldig

[fol. 61r], so solten sy gedencken, daz sy bezalt wurden. Da sin, diß zugen, eefrow heim kommen unnd im dise wortt { fr }, so Frantzen eefrow geredt { gehort } < gesagt >, sye nit one. Er hett ettlich

erschrecken darab empfangen, unnd als er darnach zuͤ Frantzen kommen were unnd im das gelt

aber gefordert, mocht sin, er, Ludwig, hett geredt, er wurd ubel troͤstet unnd welt sin gelt gern

haben. < Da > hett Frantz { gefrogt } geredt, solich mißtroͤsten tett nyemand denn sine zunfftbrúder [Anspielung, dass Richter von den eigenen Zunftbrüdern bedrängt wird], unnd wann

es umb hundert gulden ze tuͤnd were, die wolt er im so wol haben ze bezalen, als der ratzherr

zum slegel, unnd fast uff ein meynung geredt, als ob im yemand von der zunfft útzit { unerlichs } unguͤts zuͤ geredt hett, das aber nit bescheen { were }, sonnder were er, diser zúg, uß keinem anndern grund bewegt worden, daz er geredt hett, er wurd ubel getroͤst, denn uß den wortten,

so Frantzen wib geredt hett als obstatt, er gieng mit klutterye umb. Unnd als darnach worden, als er in umb kuntschaft deßhalb ersucht hett, were er, diser zúg, zuͤ Frantzen uff den kor[n]martt

kommen und geredt, er wurd felen, es hett im weder ratzherr noch kein zunfftbruder nutzit zuͤ geredt, daz im schedlich oder unerlich sin mocht, aber Frantz hett ye gemeint, es were { im } nit < [am Rand] unnd ob im der ratzherr glich wol solichs getan hett, so were es nit das erst mol > unnd

sag, wie vor, daz Frantzen gegen [verderbte Stelle] disem { nutzit } < nyemand > zuͤgeredt hab, so

im schedlich { sin mog witter sye im } noch unerlich sin mog. Witter sye im von anzogner meynung nit ze wissen.

 

[fol. 61v] Testes in causa meister Hannsen von Mußpach unnd Lienhart zem Hirtzen

Hans Ougst, der murer, unnd meister Jorg, der werckmeister, haben ein muntlich gesagt, daz sich span zwúschen meister Hannsen von Muͤspach < [am Rande] und Lienhart zem Hirtzen > vor der

zunfft zuͤ Spywtters hus gehalten hab ein bu[w]s halb, so denn meister Hansen in dem hus zuͤ dem Hirtzen gemacht. Da hetten die meistere der zunfft sy zwen mit sampt { die } den hienach geschriben zugen geordnet unnd bevelhen, hinuß ze gand, das selb werck ze besichtigen etc.. Also

da syͤ hinuß kommen, da hetten sy die sach also der muren halb besechen { da } und hetten { sy }

wo gesechen, daz die mur nit schuld gehept { hett }, sonnder hett das zimer die muren geschoben, unnd haben das murwerck unschuldig geben, denn wann das zimerwerck durchgend trem [Balken] gehept unnd sy die muren dergestalt finden, so hetten sy der muren die schuld geben. Aber da daselb nit gewesen, da hetten wol mogen sechen, daz das zimerwerck unnd nit die mur schuld hett.

Meister Michel, zimerman, genant Bold, < hatt gesagt > , das er unnd die anndern ouch hinuß geordnet, unnd als sy hinuß kommen unnd den

[fol. 62r] buv besechen, da hetten { sy } er wol gesechen, daz die { holtz durchgend holtz ganz lang gebogen [?] } < daz die bunt nit durchgand > gewesen { gewesen } < [am Rand] wa aber die bundt gantz durchgangen unnd die bundt dar in gefaßt gewesen { und si } oder daz die durchganden bunt an einander gespettet weren, wie man das ze machen wol weist und sol > , wo were solich schad nit begegnet. Aber die stúck { sye }, so { daran } < die holtz > gespettet gewesen, die syent ze kurtz gewesen, unnd haben die mur nit wol begriffen unnd hab das werck die mür hinuß geschoben, daz die stuk von den lochern gedrungen syen, wol ein schuchs lang ungeuarlich { da }, solich schad were nit bescheen, wann die { hol } durchgenden holtzer lang gnúg { gewesen } oder an ander gespettet { w } gewesen weren, wie man die machen sol. So aber das nit also gemacht, so hab das zimer die muren múßen schieben, unnd geb das zimer fúr ein mißwerck. Ob aber der wirtt zem Hirtzen { oder meister Hans } daz er es also hab wellen han, oder meister Hanns von Mußpach schuld haben, das wisse er nit.

Hans Ulrich Schopper gehilt

Heinrich Steinbach Wilhalm Lechlin

[zu allen dreien eine Klammer] gehielten obgeschriben

 

[fol. 62v] Testis productus per Ulricum Wasserman contra Ulrich Tuchscherer

Hanns Wassermann, der tuchscherer von Rinfelden, hatt gesworen unnd gesagt, daz { er } sin

bruͤder Ulrich yetz umb mittfasten ein jar nechst vergangen zuͤ meister Ulrichen dem tuchscherer kommen were, der meynung, im wellen dienen uff dem hanndtwerck. Unnd als umb sannt Jorgen tag nechst verruckt worden, da hett meister Ulrich an sin, diß zúgen, gesonnen, im

wider das jar uß ze dienen. Deshalb er, diser zúg, von sinem bruͤder har ze kommen berúfft,

damit er { so } sich zuͤ sinem meister obgemelt verdingen mocht etc.. Daruff er, diser zug, har { ge

} gen Basel unnd zuͤ meister Ulrichen uff dem fischmartt kommen were, unnd hett meister Ulrichen gefragt, wie im der bruder gefiel etc., unnd ob er in witter dingen wolt, hett im meister Ulrich gesagt, er geviel im wol, hett er, diser zug, witter gefragt, was er im ze lon welt geben, hett meister Ulrich gesagt, er solt heischen. Daruff { me } er im geannttwurtt, er wißte hie der dingen

nit, aber were er in Swaben, wolt er wol wissen zuͤ den sachen ze reden unnd ze hoyschen, unnd

hett doch ze letzst von sins bruders wegen vj lb, so meister Ulrich sinem bruder ze lon biß uff wiennechten nechst verruckt geben { geb } solt, erfordert. Aber meister Ulrich welt nit mer geben

denn vj lb. Das hett er, diser zug, sinem bruͤder furgehalten, der hett das nach vil wortten

angenommen, unnd were das verding zwuschen meister Ulrichen { zuͤ } unnd diß bruders zugen bescheen biß uff weinnachten umb vj lb, die meister Ulrich sinem bruder ze lon geben solt.

 

[fol. 63r] Testes producti in causa Billger Stangen von Velpach wider der Mangerin kind

Meister Burckart Rederstorff de reten hatt gesagt by dem eyd einem ratt getan, gesagt, daz sich vor ettlichen jaren { vergan } in gutter zal vergangen begeben hab, nit eigentlich wisse er, wie { vil

jar } lanng, daz Bilger Stangen von Velpach zuͤ im, disem zugen, kommen were, in bittende, mit

im ze gand, er wolt { zinß } ettlich zinß ab sinem huß zuͤ Velpach gelegen abloͤsen. Daruff weren er, diser zúg, unnd Billger mit einander in meister Heinrich Werdenbergs { huß }, diß nachgeschriben zugen, huß kommen. Da hett Billger ein summ gelts, die er yetzo nit wisse

eigentlich ze bestimmen zuͤ im genommen unnd empfangen, { die } daruff weren sy mitteinander

in Saltzmans, des notarien huß, mit demselben gelt gangen, unnd { hetten } hett Bilger dasselb gelt in ablosung wise Zschan Heinrich, dem vogt von Zwingen, als erben wilent Zschan Múllers von

Telsperg, in Saltzmans huse hinden uff dem gang < uff einem kleinen tischen > geben unnd bezalt. Damit unnd by sye er gewesen, das also gesechen unnd gehort.

Meister Heinrich Werdenberg der reten hatt ouch by dem eyd einem rat getan gesagt, daz uff ein

zytt

[fol. 63v], die er von lenge wegen nit eigentich wisse ze bestimen, { daz } Bilger Stangen zuͤ im, disem zúgen, in sin huß mit meister Burckart Rederstorff, dem obgeschriben zúgen, kommen sye, im { an ? bittende ankert } furgehalten, wie er etlich zinß wolt ablosen. Da hett er die sum des

houptguͤtts nit ganz by im, deßhalb er in, disen zugen, gebetten, daz er im ettlich gelt, so im

gebrest, darlihen solt, unnd als im vorsweben túe, hab er in umb v oder vj gulden gebetten, die er im ouch gelihen, er im ouch die darnach uff { ein } das zil, wie er im das verheissen, wider geben hett, welich gelt Bilger empfangen, mit hin und enweg gangen were, der meynung, daz er die ablosung wie obstatt tun wolt, unnd were der obgeschriben zug mit Bilger gangen. Witter sye im nit ze wissen.

 

[Schreiberwechsel] Fritag nach dem Sonntag Oculi in causa Peter von Wissenbergs [8.März 1499]

{ Ja ? } Niclaus Lamparter hatt uff anziehen Peter von Wissenburgs kuntschafft gesagt wie recht ist, nemlich also by dry oder iiij jaren ungeuarlich minder oder mer, als er, der zúg, by Hannsen Herlin

zuͤ Fryburg im Brisgow gedient, hab er von geheisß desselben Hannsen Herlins sins herren uff

[fol. 64r] ein zytt by xiij oder xiiij faͤsser mit hilff ander siner gesellen mit buͤcher gefúllt und

ingeslagen unnd das nottigs und unuerzogelich tuͤn muͤssen. Unnd als er, der zug, je sinen heren, den Herlin, als lang und dick frogt, warumb er also ylete mit den buchern, hett derselb im

geantwurt, er woͤlt sy gen Basel sinem ette [Verwandter? Vetter?] Peter Wyssenburg < [am

Rand] zuͤ pfand > schicken, der im bißher gelihen hett und ouch furer lihen wurde, das derselb

Peter, wie es giengt, ouch wissen moͤcht, wo er des sinen zuͤkeme. Diß ist sin sag ungeuarlich, so im hieuon ze wissen syge.

 

Testis productus per Steffan Muller von Stouffen in Brißgoͤw contra Pentelin Hugen von Liestal

Ulrich Wÿß uß dem Obersibental an der Matten hatt gesagt, als recht ist, das er by und mit sy gsin,

das Pentelin Hug von Liestal Steffan Muller von Stouffen zuͤ Wildenstein abkoufft hab ein sumen gytzin by xij oder xv, im eigentlich nit wissend wieuil, und als derselb Pentelin die koufft hett ye eins umb vj blaphart, { das } da hab er v die besten gitzin uß den andern gezogen und gesagt,

Steffan solt im die ubrigen noch viij tag fuͤgen unnd geb im also j lb v ß uff die v gitzin und zalte

im sollich gelt uff ein schindelin, unnd als die viij tag harumb kemen, hett Pentelin die andern gitzin nit geholt, das syg im alles ze wissen uß ursach, er der hirt gewesen syg.

 

[fol. 64v] In causa Rot Heinrichs { unnd } des metzgers contra Hoffstetterin

Heinrich Ebi hat gesagt, das { sye } uff die zytt der abred des kouffs eins j juchart rebacker, so Gredler als ein vogt der { frowen } hoffstetterin Heinrich Roten ze kouffen geben hett umb x lb, unnd solt der aker zehend { fry } unnd zinß fryg sin, doch wer die frwo umb iij s d, so darub ze zins {

g } geͤn solten [verderbt] mit dem Silberberg im rechten hangende darumb, ob sy den zins

gewÿnnen wurd, so het es sin weg. Ob sy aber den verlurt, so solt Heinrich Roten iij lb an den x lb abzogen werden und er dannanthin den zins usrichten.

Hanns Frey der schumacher sagt ouch, das der kouff umb x lb beslossen worden, unnd syg im nit ze wissen, der iij ß halb, wann die frow die verlieren wurd, { an } Heinrich Roten an den x lb abgan solten oder nit.

 

Sampstag nach assumptionem Marie [16.August 1499]

Hanns Lore der brotbeck hat gesagt, es hab sich begeben, das uff sannt Ulrichs tag nechst ein jar

gewesen { das }, syg Hanns Meninnger zuͤ im kommen < [am Rand] zwuschen ix und x uren ungevarlich > und j brot koufft und gesagt, er hab knecht im garten, denen well er es bringen. Uff

das er, der zug, im sagt, es wer hút sannt Uͤlrichs tag, unnd ob sin garten nit inn sannt Uͤlrichs

khspel [Kirchspiel] lige, er solt fyeren, oder mann wurd in pfennden. Het Hanns Menninger geantwurt, Sannt Uͤlrich gieng in nutzit an, sin gart leg inn sannt Albans khspel, und wann sannt

Albanns tag wer, so fyere er. Er, der zug, wisse ouch, das vor xxx jaren ein lutpriester zuͤ Sannt Ulrich gewesen und gent [? ginen, gënen = das Maul aufsperren], wa her Claus Maner, der ein mal

uff sannt Uͤlrichs tag by xx personen, die also gearbeit hetten uff sannt Uͤlrichs, inn der kilchen

genommen unnd die also furgenommen oder sy kement inn den bann, { wytte } der sich aber mit

im vertraͤgen, dann sy warent inn sannt Uͤlrich khspel gesessen und werent doch gangen eins teils uber Rÿn und inn andere kilspel ze werken. Diß sig sin sag ungeuorlich.

 

[fol. 65r] In causa Jacob Spydlers contra Conraden de Búnis [Beaune?]

Herr Michel Wenßler < der buchtrucker > hatt gesagt by sinem geswornen eydt, es hab sich vor guͤter zytt begeben, das Conrat von Búnis sin gedingter knecht gewesen, unnd syg mit ettlichen { buͤchern } sin, des gezugen, buchen inn den landen umb gefaren ze verkouffen, unnd underwegen zuͤ Jacob Spydlern geͤn Schaffhusen komen unnd demselben by { xxij } xxij gulden

[?] bucher ze kouffen geben. Darnach syg Jacob Spydler zuͤ im kommen unnd im solichs gesagt, wie er sinem, des zugen, knecht die bucher fur die bestimpt summ abgekoufft, hett er, der zug,

zuͤ Jacoben gesprochen, ob ers dann im abuerdienen, so wolt er im darumb ze arbeitten geben.

Das hett Jacob gethon unnd in, Michel, als des die bucher gewesen, derselben bucher damit bezalt unnd corrent gemacht.

 

In causa Margreth Webers contra Conrat Boúe [?] den Scherer { von } de Richingen, irn elichen man. Actum uff sampstag nach Augustini [31.August 1499]

{ [Die folgenden zwei Zeugenaussagen sind durchgestrichen] Margreth < [am Rande] Wagner, wylent Niclausen des alten pedellen seligen witibe > { des alt pedellen } hat gesagt, wie recht ist, { das } ir syg wol ze wissen, das sy { vor gut zytt } < by vl jaren ungeuerlich > zúr Sonnen gedienet, da

hab herr Lienhart Liestaller, ein caplan zuͤ sannt Martin, Margreth Webers unnd Conraten Kove

[?] inn bywesen ir frunden als elút inn dem huß zuͤr Sonnen ze samen geben inn der grossen stuben ut supra < [am Rand] sequitur in proxima copia >

Kathrina Webers, Berchtold Messerschmids burgers zuͤ Basel eliche hußfrow, der obgenant Margreths eliche sweͤster, hatt ouch gesagt, wie recht ist, das sy { mit } < by > derselben ir

swester am brunlouff [Brautlauf?] gewesen und mit ir ze kilchen unnd strassen zuͤ sannt Lienhart gangen syg. }

 

[fol. 65v] Sabbato ante Verene [31.August 1499]

Ich, Claus herr etc., daz uff hutt datum fur mich in gericht kommen ist die erbar Margreth Webers, burgerin zu Basel, offnet, wie sy unnd Conratt Bose, der bartscherer von Ruttlingen, { miteinander

} vor vil, nemlich by den viertzig jaren < verschinen > mitteinander zu dem { heiligen } wurdigen sacrament der heiligen ee gegriffen < hetten > , ouch das in angesicht der heiligen cristenlichen

kirchen mit der kirchgang [verderbt] unnd anndern { sel? nach } gewonlichen selennoͤtegen [?]

verfestnet { hetten }, sich { gutt } < ettlich > zytt darnach in eelichem wesen by im { hie zuͤ Basel und ander enden } enthalten unnd in solichem stannd der ee ettliche kinder miteinander { geb } uberkommen und { nemlich noch huttbytag einen son } geboren. Nü { vernem sy unnd } lanng sy

glouplicher warnungs wise an, wie ein lúmbd unnd red von ettlichen, < so > ire und iren eelichen kindern nit mer eren goͤnnen, ußerschollen, daz sy unnd der genant Conratt Bose nit eelútt { ? },

sonder ire kinder < von inen > uneelich geboren sin sollen, das ir unnd nit unbillich zuͤ mergklicher behertzung rriche. Unnd dwile art unnd eigenschafft der natur und des rechten erheyschen, die ere ze bewaren unnd solich burde und belestigung abzewenden, so sye sy des begirlichen willens worden, ob anzogen schuldigung ir { mit unw } und iren kindern mit unwarheitt

zuͤ getrochen, zuͤ rugk triben unnd die warheitt an das liecht ze bringen. Hab ouch daruff diß

hienach bestimpten zugen, so < der sach > gutt wissen haben, rechtlich fúr mich betagt mit beger, die { ze verh }, wie recht ist, ze wisen, ze verhoͤren unnd dannethin iro irer sagen glouplich

urkund ze geben, dwile { sich } nü { gebott } kuntschafft der warheitt dem begerenden zuͤ der notturfft umb furdrucks willen der warheitt { ze gebende } unverzogen ze geben wol gebúrt.

Harumb hab ich diß heinach vermerckten gezugen in den eyd genommen unnd < die > uff anziechen der obgenanten Margrethen { gefragt } fragen laßen. Die haben daruff gesagt, wie hernach volgt. Nemlich unnd des ersten { na? } < sagt > der ersam meister Heinrich Guldinknopff, burger unnd der reten der statt Basel, daz im wol ingedenck, kunt unnd wissen, das sich by den xl jaren ungeuarlich begeben, daz die obgemelt Margreth unnd ein schererknecht, sye von

Ruttlingen gewesen, als { sy } < man > sagte, ein < ander > zuͤ der heiligen

[fol. 66r] ee

genommen unnd hie zuͤ Basel hochzytt gehept, zuͤ kirchen gangen weren. Darnach hett derselb Margrethen eeman einen { mit recht fúrgenomen }, der hieß Heinrich Meylin < wirt zer Sonnen

zuͤ Basel > , der by beredung der ee zwuschen im unnd Margrethen siner gemahel obgemelt

aberedt gewesen unnd im fúr die eestúr vertroͤst, mit recht fúrgenommen. Aber derselb wurd lidig erkannt. Darnach { wer ? } hett derselb von Rúttlingen Ludy Webern, der obgemelten

Margrethen bruͤder { mit } umb ir vetterlich unnd mútterlich erb { fur } in recht beclagt, da ouch

erkannt wurde, daz Ludy Weber denselben scherer unnd Margrethen, sin eefrowen, ir vetterlich unnd mútterlich erb usrichten solt. Mesiter Ulrich Zschupff, der messersmid, hatt ouch gesagt, daz

im wol ingedenck unnd wissen sye, daz die obgenant Margreth einen schererknecht zuͤ der ee

genommen unnd hie zuͤ Basel zuͤ kirchen gangen { wer }, wie er aber geheissen oder von { wanne } wannenhar gewesen weren in unwissend. Furer so sagt Margreth Wagnerin wilent

Niclausen des alten der hochen schuͤl pedellen gelaßen wittibe, wie sy vor zytten, sye by xl jaren,

hie zuͤ Basel in der herberg zuͤ der Sonnen gedient hett. Da weren uff einen tag die obgemelten Conrat Boue, der scherer von Ruttlingen, unnd Margreth Webers durch wilent den { den } ersamen

herr Lienhartten Liestaller, capplan zuͤ Martin zuͤ Basel seligen, in dem { huß zuͤ } gemelten

huß zer Sonnen eelichen zuͤsamen geben worden. Darnach hetten dieselben zwey eegemecht, ir hochzytt unnd kirchgang volpracht, das hab sy gesechen, sye ouch damit und by gewesen. Darnach were derselb Conratt Bose mit Margrethen, siner eefrowen, hinweg gezogen unnd sy uber ettlich

jar harwider kommen. Witter sye ir nit ze wissen. Zuͤ letzst hatt Katherina Webers, Berchtold des

messersmids eefrow, der obgemelten Margrethen eeliche swester, gesagt, daz war, daz ir swester Margreth, wie die nochgeschriben zúgin gesagt hab, Conratten Bose, irem swager, eeliche vermelicht worden sÿe. Darnach hab derselb ir swager von wegen siner eefrowen Ludy Weber,

diser zugin bruͤder, unnd ander, wie der derst zug gesagt hatt, { fur mit }

[fol. 66v] umb ir

vetterlich unnd mutterlich erb furgenommen unnd dem bruͤder { ab } < an > gewonnen, daz er im der { eef } gemelten Margrethen erbteil hett músen geben, nemlich xliijj gulden, die er umb zinß uffgenommen hett, unnd wurden noch uff den huttigen tag verzinßt. Darnach unlang weren Conrat Bose mit Margrethen, siner eefrowen, hinuß gen Swaben zezogen { da gen Eßlin[gen?] }, daselbs sy vj kind von im empfangen unnd eelichen geborn, unnd nach derselben kinden eins in leben { we }, so { Burhart } < Balthassar > Bose geheissen, { we } unnd by Ruttlingen gesessen were.

{ Das alles sye ein warheitt unnd diser zúgin wol ze wissen } Unnd daz diß alles also war unnd inen allen unnd yedem < zugen > in sonnders also ungeuarlich kunt unnd wissen sye, das haben sy, nemlich meister Heinrich Guldenknopff by dem eyd einem rat getan, so denn die anndern by den

eyden, so sy harumb liplich zuͤ gott unnd den heiligen gesworen haben, behalten. Furer zuͤ

merer gezúgknúß der dingen hab ich als richter { beuolhen } die gerichtzbucher ersuchen laßen. Da wurtt unnd ist funden, daz die urtelen, da von die obgemelten zúgen geredt haben, die erst < urtel

  1. zwúschen Conratt Bose von Ruttlingen, dem bartscherer, Margrethen Webers siner eefrowen eins unnd Heinrich Meylin, dem wirtt zer Sonnen, anders teils uff donrstag nach Urbani, sodenn die ander urtel zwúschen denselben Conrat Bose unnd Margrethen, siner eewirtin, uff ein unnd Ludin Webern annders teils uff montag nach Erasmi im lix jar der mindern zal { vergangen } verruckt, ußgangen, innhaltende uff meynung ungeuarlich, wie der erst zug dauon geredt hatt.

Unnd des alles zuͤ warer urkund, so ist etc..

 

[fol. 67r] Testes producti Peter Verster von Lorrach contra Burckharden { de } Kornmesßer

Lienhart Beltz von Lorrach hatt by sinem geswornen eide < darumb getan > , gesagt, es hab sich

gebegen, das er unnd Peter Vester hie zuͤ Basel am kornmerckt korn koufft haben, und als sy mit einander inn das gaden kommen, da haben sy geredt von disen gegenwarten kriegsleuffen. Unnd under anderm hett Burckhart Kornmesser gesagt, mann seitte yetz, die von Straßburgen wolten

fur die statt ziehen, gott wolt, dz sy ein eide gesworen hetten, das sy dafur ligen muͤsten { unnd

der Mari }. Er, Peter Verster, wer ouch ein Osterricher, { und das } < und ir > marggrafen hetten dißer statt nie kein guts getan d[a]nach geredt.

Wernlin Boglin von Buschwiler hatt ouch gesagt by sinem gesworen eydt etc., er syg gestanden mit den { vr } nachges[schribe]n zugen am kornmarckt. Da hett Peter Vester korn koufft unnd da nem Burckhart Kornmesßer die schusseln in meinung, dz korn ze messen. Da griff Peter darnach und sagt { e }, er messe im kein korn mer. Sprech Burckhart: Warum? Sagt Peter, er hett die

Osterrycher gescholten. Daruf Burckhart wider wis er geredt, hett er inn schympffe getan und wer narren werk [Unklar. Verteidigt sich Burckhart und bezeichnet seine Aussagen als Narrenwerk?]

Hanns Brottbeck von Krentzach gehillet dies zúgen sag inn allen worten, unnd als sy woͤrtelten, wer er dazwúschen gangen und gesagt, sy solten mussig gan und die ding die herren ussrichten lassen. Witter hab er nit gehort noch im ze wissen ungeforlich.

 

Moͤntag nach Michaelis [30.September 1499] in causa Strussen contra { Scheingens ? knecht } den winleger Gúlchen

Crista Zink von Burtdorff hatt by sinem geswornen eidt minem herren schultheissen ge { tan } < sworen > unnd wie recht ist gesagt, er syg vergangen tag uber Ryn úber gangen, da syg Struß im engegen kommen unnd gesagt: Crista, da statt einer und heischt mir gelt, dem bin ich nútzit schuldig, unnd sygen also bed uff des Treigers laden gelegen. Da syg Gulch kommen unnd gesagt: Struß < [am Rand] gib mir den blapharten > { solt in bezalen }. Sprech Struß { da }

[fol. 67v], er

hette < in > zalt unnd wer im nútzit ze tuͤnd. Nuͤ als in, den zugen, beduncken { woͤlt }, sy woͤ

lten ettwas zancken, hett er < dem Gulchen > die hand erwußt und gesagt: Gulch, gib friden und machens darnach, wie ir wollen. Unnd Struß geb ouch friden. { uff das hett Gulch sich } < [am Rand] Und nachdem als sy bed friden geben, hett sich Gulch > umgewendt unnd gesprochen { ye?

}, er, der Struß, wer im schuldig unnd er muͤßten bezalen. Unnd als Struß wider sagte, er hett

nútzit mit im ze schaffen und wer im nútzit ze tuͤnd, uff das hab Gulch gezuckt und in in gehowen

{ diß wer sin sag ungeverlich im ze wissen }, da hett Struß ouch gezückt. Diß wer im und nit wyters ze wissen, hatt er behalten by sinem eidt wie obstat.

 

In causa Linderlins actum uff dornstag nach Francisci [7.Oktober 1499] contra Thanduaͤldin

Lilge ist { ettwan jungkfrow } < vor frow > zuͤm Saffran gewesen, hatt by irem eid lyplich zuͤ got und den heilgen harumb gesworen, < gesagt > , sy hab gesehen, das die Thanwaldin harab uß irem

huß zuͤ des Linderlins frowen kommen und gesagt, wann es gnuͤg syg, das < sy > ir ir kunden

abgesetzt hett. Linders frow geantwurt, nein, es wer nit wor. Sagt die Tanwaldin, es wer wor, und geben einander vil boßer wort. Darnach keme Jorg Linder an die gasß und sagt, das bettelwerk

muͤst { gewerk ist } gewert werden, unnd er wolts bringen, dahin es gehoͤrt. Nit me hab sy

gehort { ungeverlich } noch gesehen ungeuerlich, dann sy nit by dem anfang gewesen wer.

In causa Thanweldin contra { Lin } Jorg Linder actum ut supra

Herr Jacob von Brun hatt ouch by { im } sinem eidt harumb gesworn gesagt, er { hab } hatt

geslaffen, unnd also sy { hab } er erwacht und gehort, das die Brunlerin seer geschruͤwen hatt: Gand mir von minem laden, aller tusent knúffel [Euphemismus für "Teufel"?] nammen. Unnd inn

dem wyters gehoͤrt, das die Thanwaldin gesagt zuͤ Linders frowen: Du wuͤster unflat, woltest

du mich slahen, du < must > ouch sollich pfenning wert daran nemmen. Da hett Linders wyb geantwurt: Du wuster sack, wo bin ich dir ein unflat? Da antwurt Thanwaldin, { ich } < sy wer > kein sack, sonder ein fromm alte frow unnd hett fromm vatter und mutter gehan unnd das daruff

[fol. 68r] mit allen nachpuren protestiert oder bezugt, ir dero wort ingedenck ze sin. Da wer Linder { s wyb } gestanden und { aber } geredt: Thanwaldine, Thandwaldine, du geswigest wol, ee ic hdich

schuͤff an das ort, dahin du gehorest, und diß wort ein mal oder drú geredt. Da antwurt die

Thanwaldin: War gehoͤr ich hin, ich weiß, das ich ein fromme frow bin. Hett Linder wider

geantwurt: Gang, suͤch din mann. Da hett sy im geantwurt: Du derffest mir min mann nit uffheben, hatt er schon ein thorheit getan, ist im weger dann dz er gestoln hett. Da ist der

Thanwaldin metlin harfur gangen und gesagt: Was darfft mir min vatter uffheben und min muͤter

ze sacken [sack = Schelte für Frauen, Buhlerin]? Ja, und du hest geredt, du wollest min muter hinbringen, da sy hin gehoͤr. Wa gehert sy dan? Da hab Linder geantwurt: Fur min heren zuͤm

Slussel. Nach dem selben haben die wyber noch gefluͤcht und gewortlet da, und Jorg Linders wyb zur Thanwaldin gesagt: Du kußt mich inn der arßladen, da hatt mann suwern bier feil. Unnd damit

von einander kommen. Und wytters nit { ha } gehoͤrt noch syg im darumb ze wissen. Hatt er

behalten by sinem eid, wie oblút.

 

Testes producti per uxorem Conradi Kornmessers contra Leonharden Zoͤller hospes zuͤm Blumen etc.. Actum uff zynstag nach Luce [22.Oktober 1499]

Elsy Selig hatt by irem geswornen eydt harumb lyplich zuͤ gott unnd den heilgen gesworen, es syg

ir wol ze wissen, { als } das Erhart zuͤm Blumen Selig by siner vordrigen frowen seligen ob dem xxx betten gehept, unnd nach irem tod also vorhand gewesen weren, daß syg ir wol ze wissen uß der ursach, sy hab ir helffen ettwan dick bestrychen [glatt streichen, wohl der Betten], und ouch

sust taͤglichs darin gewont. Ouch sye vil silbergeschirrs vorhanden gewesen, aber sy der zal nit

wissen gehept. Desglichen zwe geschirrs heffen und anders vil eelichs hußrats, und sy von derselben Erharts seligen frowen muͤter { ir der z } < gehort het > , das sy ob ij c lylachen { gehept

} hett. Nit mer sy ir dauon ze wissen.

[fol. 68v] Lienhart Graß der garttner hatt ouch gesworen unnd gesagt, daz im wol ingedenck, kunt

unnd wissen, daz wilent Zschan Bußnach { ein } mengen tag ein guͤtt an sin, diß zúgen guttern ligend, gehept hab. Desglichen hett der selb Zschan noch ein juch[art] ackers usserthalb ligend,

darzuͤ hett derselb Zschan { noch } ouch ein hußlin gehept in der statt an sant Lienhart steg

gelegen, aber dasselb hußlin were den Murern versetzt, Wie aber oder durch wen die selben obgenant guttere verkoufft oder wie sy dauon kommen, sye im nit ze wissen.

Clara Nefin hatt ouch gesworen unnd gesagt unnd gehilt des obgenant zugen sag, daz Zschan Bußnach die zwen gutter obgenant gebuwen hett. Wie er aber darumb kommen, sye ir unkundt.

Margreth Durnerin sagt ouch by irem getan eydt, daz die obgemelten matt unnd rebacker ir, diser

zúgin, vattres { des } Zschanen, des wirts zum Bluͤmen seligen, gewesen weren, vor unnd ee Erhart zum Bloumen ir swester genommen hett, das sye ir wol wissend. Erhartt hab ouch nútzit

zuͤ ir swester bracht, denn er iren man die ersten nacht [?] umb v ß ze lichen gebetten hett. So

hab ir vatter ein mergklichen hußratt gehept, unnd hett ob j m gulden verstúrt.

Hanns Grasß der gartner sagt ouch by sinem eidt harinn getan und wie recht ist, es syg im wol ze wissen, das der alt Zschan Buchman die matten, die Erhart { so } zuͤm Blumen gewesen, in gehept

haͤtt, der hett garten werk, zybel und anders, ouch ettwan weissen [Weizen] und sust, was im geliebt hett, daruff gebuwen. Und oben am Reyn weren es reben und vast guter rebacker. Unnd

als Zschan zuͤm Tantz, der Zschan Fuchsmann guͤter goͤnner gewesen, were derselb Zschan

zuͤm Tantz

[fol. 69r] villicht burg fur Zschan Fuchßmann worden oder aber im sust gelt gelyhen < [am Rand] im, dem zugen, eigenlich nit wissend ye > , das im dieselben stuck zuͤ sinen handen

wurden. Darnach als Zschan zuͤm tantz abgangen, wer es Erharten zum Blumen worden, der hett ein matten daruß gemacht.

 

Testes in causa Lienhart Hagests unnd Petri zum Rüsch

Agnes Menys von Lorach hatt gesworen { hatt } und gesagt, daz sy uff ein zytt fúr { R } der Ritterhansinen thúr gangen, da were die selb frow daselbs gestanden unnd hett Peter zum Buschs

kindlin noch do zuͤ zytten by ir { g } unnd uff dem arm gehept. Hett dise zúgin das kindlin

gesechen unnd gesprochen: Daz dich gott behutt, nuͤ hast du doch so ein klein hupsch kind. Hett die frow das kind < in den henden > uff gestelt { hett wer das kindlin uffrecht gestannden also daz

}. Aber sy gesprochen oder war genommen hett, ob das kind lam were gewesen oder nit, das sye nit bescheen. Darnach in acht tagen wurd das kind der selben frowen genommen.

Lienhartt Essenhußlin, vogt zuͤ Lorach, hatt ouch gesworen unnd gesagt, daz sich in verganngen tagen begeben, daz Peter zum Busch uff ein zytt hinuß gen Lorach kommen unnd hett ir kindlin, so

die Rytterhansin gehept hett, begert hett, ir dieselb das kindlin nit wellen lasen. Also nach uil boͤ

ser wortten, so sy einander geben, hett die Buschin in, disen zugen, als einen amptman angerufft, der Rytterhansin ze gebietten, iro ir kind volgen ze laßen. Da nuͤ nyemand dawider redt noch

witter anruͤfft, hett er sinen sun zuͤ Ryterhansin geschickt unnd derselben bietten laßen, das kind von handen ze geben. Also were das kind gebracht in einem wagen gelegen. Hett die Buschin

zuͤ im, disem zugen, gesprochen: Sechen, wie ist das so ein verderbt kind, unnd were ettwas

entsetzt. Darzu er das best geredt hett, were aber schuld daran gehept oder was dem kind gebresten hab, wisse er nit wol, denn das die Buschin sprech, es were ein verderbt kind. Und hett das kind us der selben ursach genommen, daz es ein liebloß [leblos ?] kind was.

 

[fol. 69v] Conratt Scherer von Lorach hatt auch gesworen unnd gesagt, daz uff ein zytt { Lienhart }

< Erha[r]t > Hagests eefrow ein ellend kindlin zuͤ im in das bad gebracht { so } hett, das ir unlang dauor verdingt gewesen, unnd in gebetten, das kind ze scheren. Da hett er wol gesechen, daz das ein ellend liebloß kind gewesen were, daz er nit gemeint, daz es achttag gelept hett.

Genúve [Genoveva ?] des Meigers eefrow von Stetten hatt ouch gesworen unnd gesagt, daz sy,

dise zugin, zuͤ Lorach in der badstuben gewesen were, da das kind geschoren worden, als der obgeschriben zug dauon geredt { hab }, da hett sy das kind ouch gesechen unnd mog wol reden, daz sy ellenders kinds kumm gesechen hab, denn das gantz liebloß unnd ellend were. Darnach als das kind har gen Basel getragen, da were sy, dise zugin, zu R[i]ehen ungefar gewesen, da hett die jungkfrow, so das kind getragen hett, daselb kind uff gedeckt, da hett sy wol gesechen, daz das

kindlin wol zuͤgenommen unnd hubsch worden were, also das sy, dise zugin, gefragt hett, ob es

das obgemelt kind were, unnd als sy verstanden, daz es dasselb kind gewesen, hett sy geredt: Nuͤ bist duͤ doch ein ellend kind gewesen unnd hast dich wol gebessert und bist hubsch worden.

Ennelin Offenhuslin von Lorach hatt ouch gesagt unnd gesworen, daz sy daby gewesen, als die von Busch da ussen zu Lorach gewesen were unnd das kind von der Rytterhansin nemmen und sy das nit laßen wolt, unnd hett wol gehortt, daz sy einander vil boser wortten geben { h }, und als sy das

kind genommen und das Erhartz wib verdingt, hett dieselb Hagastin das kind wellen soͤygen, hett

das kind

[fol. 70r] nit mogen tringen, daz sy gemeint, es were dem kind ettwas in dem halß gewachsen, also daz die Buschin < sich > fast ubel gehept unnd gesprochen hett: Nuͤ muß es gott erbarmen, nuͤ bist du doch ein ellend kind. Also weren die selb von Busch, die Hagastin mit

einander hinuff in das wirts huß gangen unnd hetten zuͤ obend gezert { dem }, deßglichen were dise zugin selb dritt ouch daselbs gewesen. Also hetten sy das kind uffgedeckt unndnackt

bescheen, da were es wol ein ellend, liebloß, krank kind, als der glich kein gesechen hett. Uff das hett die Buschin sich des ubel gehept. Witter etc..

Cristian Eckarts von Lorach hett ouch gesworen unnd gesagt, daz sy en mordes [enmornen=morgens], als das kind an dem oben [Abend] Erhart Hagests wib verdingt worden { were } in das selb { huß } Erharts hus kommen were, da hett die selb Hagastin das kind uff der schoß liegend gehept, hett sy die selben Hagastin gefragt, ob das ir amkind were, hett sy ir geannttwurtt: Ja, unnd das kindlin uff gedeckt, da were dise zugin daran erschrocken, denn sy ellenders anplicks kein gesechen, unnd hett gesechen, daz dem kindlin der hals krum gewesen, das hett sy der Hagastin gezeigt unnd gesprochen, sy welt nit x lb nemmen, daz sy des kinds ein jar

wartten solt, als ellend unnd liebloß were es. Aber darnach hab sy dasselb kind zuͤ vil molen

gesechen, daz das kindlin wol { g } zuͤgenommen unnd hupsch by der Hagastin worden were, daz

im { der } eins der ougen nit verbaͤnnen mocht [Wohl: Das man es nicht aus den Augen verlieren möchte]. Witter etc..

 

[fol. 70v] Elsy Rottemburgs von Brombach hatt ouch by irem eyd gesagt, daz sy, dise zugin, uff die zytt, daz Erhart Hagests wib das kind verdingt worden were, by dem selben Erhart gedient, unnd als sy das kind in Erhartz huß gebracht hett { ir }, die selb Hagastin das kindlin wellen segen [sugen?], da mocht es nit slucken, unnd hetten sich des ubel gehept unnd were ouch ein liebloß, ellend kindlin gewesen, daz die Hagastin das nit mocht handlen. Also hett dieselb Hagastin vil múg unnd arbeitt mit dem kind, daz sy das anbracht, daz es slucken, trincken unnd essen mocht, unnd hett nit geschen, daz dem kind by der Hagastin útzit begegnet, sonnder hubsch unnd volkommen

by ir worden were. Were aber dem kind utzit zuͤ Loͤrach an dem beinlin begegnet, so muß das

by der Rytterhansin bescheen sin, denn { die h } by der Hagastin sye dem kind wol gewartett, hab ouch by ir zuͤgenommen witter, als lang sy by ir gewesen sye.

Verena Jolerin von Schopffen sagt ouch by dem eyd, daz sy nach der obgenant zúgin zuͤ Erhart Hagest komen unnd noch sin dienstermackfrow [?] sye, unnd hab annders nit gesechen, denn daz die Hagastin { der Buschin kind } unnd sy allesampt der Buschin kind baß denn ir eigen kinder gewarttet hab { im }. Demselben kind sye ouch die zytt irs diensts nutzit begegnet, sonder wol gewarttet. Es sye ouch ein hubsch kind worden, daz im mengklich gezarttet hab. Sy hab ouch das

kind sechen harin in die statt tragen, da were das kind hupsch unnd schoͤn unnd wisse nit, daz im

útzit by der Hagastin begegnet sye.

 

[fol. 71r] Hanns Burckart, Caspar Danndts knab, hatt gesworen unnd gesagt, daz er damit unnd by gewesen sye, als Peter von Buschs eefrow das kind von der Rytterhansin genommen { h } unnd das der anndern frowen verdingt { hett }, da hett er wol gesechen, daz die selb Buschin das kind

uffgehept unnd nit klagt hett, daz dem kind utzit an den glideren gebresten. Wol were das kind ellend an dem lib gewesen, hett aber nutzit horen clagen von den glidern.

 

Testes per Ulin Wagner de Balstall contra Nicklin { ve } Negelin von Nuwendorff

Hans Rúlin der kuffer zuͤ der wag, burger zuͤ Basel, hatt gesagt unnd gesworen in vergangen jaren uff ein tag, den er nit wisse ze bestimmen, Ulin Wagner von Bastal { zuͤ } im, disem zúgen, ein vaß, were ein vierling { gewesen } oder vj oͤmig ungeuarlich, beuolhen, unnd daby geredt

hett, ob Nicklin Negelin von Nuwendorff kemme unnd welt dasselb faͤßlin nemmen, so solt er, diser zug, im { das bereiten unnd } < [am Rand] unnd souerre er das begerte bereitten > volgen laßen. Demselben nach were der selb Nicklin kommen, in disen zugen fragende, ob { im } Ulin Wagner ein faß hinder im, disem zugen, gelaßen { unnd }. Hett er, diser [Zeuge] im geannttwurtt: Ja, unnd damit Nigklin Negelin das feßlin gezeigt unnd gesagt, daz im Ulin Wagner beuolhen hett, wenn er, Nigklin kem unnd das faßlin begerte, solt er ims das volgen laßen unnd < [am Rand] souer

er das { hat } begert, solt er im dasselb vaͤßlin > bereitten. Uber solichs hett Nigklin gesprochen,

das faßlin were im { ber } gnúg bereitt unnd hett das faßlin damit hinweg genommen. Wie es darnach zwúschen gangen, sye im unwissend.

 

[fol. 71v] In causa Kornmesserin

Hanns Cristan, der garttner, { ha } hatt gesworen unnd gesagt, daz der rebgartten, so gelegen in den nuwen gartten { nit } inerthalb { Strußysens ge } dem heiligen crútz an Strußysen gelege, unnd die matt an Almswiler Straß in den nuwen gartten gelegen ist Zschanen zum Tantz, Erhartts zum

Bluͤmen seligen swecher gewesen syent, vor unnd ee Erhartt sin tochterman ye worden sye.

Testes in causa Truckenbrott et Lienhart im Hag

Meister Pentelin Zschwipp hatt gesworen unnd gesagt, daz sich in vergangen der ufflouff gewesen, er, diser zug, mit sinem bruͤder wider heim wolt gan, da sy fúr die schol kommen, da were

Truckenbrott ungewertt da gangen. Hett Lienhart im Hag angefangen unnd geredet: Schoͤw, das ist ouch der kalten Basler einer, was sol man sich zu inen versechen. Sprech Truckenbrot lachende:

Wie sind ir so frisch. Also fluͤcht im Lienhart: { Das dich botz bluͤtt schend } Wir sind wol so

frisch als du < und ander kalt burg[er] > , daz dich botz bluͤt schend, du lecker, was sol man sich

zu dir versechen. Also geb im Truckenbrot allerley wortt, daz Lienhart den spieß niderließ unnd zuͤ im gestochen. Ob aber Truckenbrott in den tegen griffen hab oder nit, das wisse er nit.

 

[fol. 72r] Testes in causa Lienhart Hagest contra Petri zum Busch

Elsy Ritterhannsin von Loͤrach hatt gesagt by irem eidt harumb gesworen und wie recht ist, ir sÿg

zuͤ wissend, das das kind, als mann ir das genommen hab, an allen sinen glidern klein und groß gerad gewesen und im gantz nutzit gebresten hab. Doch wer es presthafft gewesen, sy hetten irs nit nachgelassen, wann sy ir das kynd inn ein schalk oder nyd genommen { hetten }, dann sy, die zugin, dz kind xiiij wuchen gehept, unnd hab Elsy, die jytzigi amm dz kind lennger dann ein jor darnach gehept.

Margreth Bappyrs von Lorach hat gesagt, wie recht, unnd Hebdenring, dem amptman, versprochen, wo ir wyter harinn ze tuͤn gepuren wurd, dasselb ouch ze tuͤn, und { gesagt } also gesagt, sy hab gehoͤrt von dem toͤchterlin yetz uff montag nechstverschinen, das dasselb toͤ

chterlin inn dem seget [Saatzeit ?] { hoͤren } inn der frowen huß des kynds ammen kommen und gesehen, das das kynd uß der kindtbett gefallen sin und { sy } < solt > die frow hinden uß inn der trotten gewesen sin.

Ulrich Fronstetter ouch von Loͤrach hatt gesagt by sinem eidt harinn gesworn, er hab uff hút viij

tag zuͤm vogt wollen gan und fúrbietten, und under anderm also von dißer sach, wie die noch nit ußgericht wer, geredt. Da sy Hagests dochterlin { dauor }, ist by xj jaren dauor gemelt also

ungeuerd, daselbs gestanden unnd die wort geredt: Nuͤ ein mal bin ich inn mins etters huß

kommen < [am Rand] und gesehen >, das { sind cost fúr sind ? } die ij kind uff ein hafen gefallen sind, und hett niemand nút dennethin geredt, sonder het es fryg selbs angefangen, und er, der zúg, dz dochterlin darumb gestrafft. Er, der zug, hab das kynd mit sinem wissen nie gesehen. Diß syg sin sag ungeuerlich.

Bernhart Offenhußlin von Lorach hat ouch gesagt etc., es hab sich begeben, das uff ein zytt Peter

zúm Buschs wyb hinuß zuͤ sin, des zugen, vatter als einem amptmann derselben zytt kommen syg, und also allerley mit sinem vatter geredt, im, dem zugen, unwissend. Da hett im sin vatter

harzuͤ geruͤffen und beuolhen, mit der der zuͤm Busch zuͤ des Riterhansen wyb ze gan und ze

sagen, das sy des zuͤm Buschs wyb ir kynd geben. Das er, der zug, getan. Da nuͤ die zwey wyber zesammen kommen, hab die Ritterhennsin der frowen das kynd nit geben, wolt diße das kynd

haben, und also lang gezangket. Doch hett die Ritterhennsin zuͤletst der frowen das kind muͤ

ssen lassen. Was wort sy aber inn irem zank geprucht, hett er, der zug, vergessen, dann er deren nit acht genommen noch nachgesint hett.

 

[fol. 72v] Heinrich Bremlin von Loͤrach sagt ouch, wie recht und by dem eidt, so er harinn gesworn hatt, uff ein zytt syg die zuͤm Busch hinuß geͤn Loͤrach kommen inn des wirts huß und

nach dem vogt gefragt. Syg er, der zug, mit ir zuͤm vogt gangen. Da hett sy dem vogt klagt, sy hett einer ein kind unden im dorff verdingt, die welts ir nit wider geben, uff meinung, der selben ze

gepietten, ir das kind ze geben. Wer sy ir dann ettwas ze tuͤnd, wolt sy { die zuͤm Busch derselb

amm } < sy > darumb ußrichten. Uff dz hett der vogt sinem sun dauor gemelt gerufft unnd

beuolhen, mit der frowen zuͤ der Ritterhannsin ze gan und verschaffen, ir das kind ze geben. Teͤ t sy ir dann darumb nit usrichtung, dwil sy das gehept, so solt er wider mit der frowen kommen,

muͤst sy im das recht versprechen und sy die amm ußzerichten, und im, disem zugen, ouch

beuolhen, damit ze gan und losen, das er im, dem vogt, sagen konnt, was sy sagte. Das nuͤ alles bescheen und inn der Ritterhannsin huß kommen, hetten sy vil wort triben und geflucht, unnd die Ritterhennsin gesagt, sy wiste wol, von wem sy dz hette und von der Schalkynen, das mann ir dz

kynd nemmen woͤlt, ye sy muͤßt der frowen das kind geben. Da hett die zuͤm Busch das kind

uffbunnen [aufgebunden ?] und im, disem zugen, gerufft { uff } und gesagt: Sehend, lieber bidermann, wie ist min kind so ein ellende frucht und das kind ist nit also gewesen, da ich ir das verdingt hab. Hett er, der zúg, wol gesehen, das dz kind ellend am lyb gewesen wer. Ob aber dem kind an den glidern ettwas gebresten, wer im nit ze wissen.

 

In causa Kornmesserin

Frow Dorothea Murerin hat gesagt nach wysung mins heren schultheissen unnd ob ir harinn

wytter ze tuͤnd gepuren wurd, will sy ouch tuͤnn, ir syg ze wissen, das < die ii > acker by dem heilgen crutz underpfand fur ij somm win geltz gewesen sÿg, irem junckher ouch also zinßt, und von Erharten seligen abgeloßt worden. Wytter syg ir ze wissen, das dieselben ij acker Zschan

Fuchsmanns gewesen, unnd einen garten Zschan zuͤm Tantz fúr mitschulden umb sollich zinß

verschriben gewesen. Da Zschan Fuchsmann mit tod abgangen, syge er vil schuldig gsin und ungeerbt ußgangen. Da hab der Zschan zum Tantz sollich guter beziechen muͤssen. Wie { sy } die guͤter aber an Erharten vom Zschan zuͤm Tantz kommen, syg ir nit ze wissen.

 

[fol. 73r] Meister Peterhanns Wentikon hat ouch gesagt nach der wysung mins herren schultheissen [verderbte Stelle], im wytter harinn ze tuͤnd gepuren wurd, wolt ers ouch tuͤn,

nemlich also, als Erhards seligen widrig [wirdig ?] frow demselben Erharten macht und widmet, wer er, dißer zug, ir vogt, und syg im wol ze wissen, das ein eelich huß er [?] { da }, vil bett und by xij stuck silber geschirrs da gwesen syg. Die zwen acker sygen ouch Zschan Fuchsmann gewesen,

und haben dem Murer zinßt, darfúr wer Zschan zuͤm Tantz mitschulden { und hett sy bezogen

und nach Zschan zuͤm Tantz abgang, der Erhartz seligen sweher gewesen, syge sy an Erhart kommen und } Erhart hab die zinß abgeloßt { nach }. Ob aber zum Tantz oder Erhart die bezogen hett, wer im nit ze wissen.

 

Testis productus per { Ulr? } Conraden Hugen de Volkersperg

Hanns Buwmann von Hagental hatt gesagt by sinem eydt harumb lyplich zuͤ gott und den heilgen

gesworn, es hab sich begeben vor vergangen tagen, das er unnd vil guͤtter gesellen zuͤ Volksperg by dem win inn des wirtes huses gesessen sind. Und er, diser zug, selb werd ob einem

tisch gesessen und gespilt. Da syg nuͤ ein zanck und hader ufferstanden zwuschen { Ulrich } <

Conrat > Hugen unnd andern. Unnd under vil andern zankworten hett er gesehen, das < underdes [?] > Swab Hannsen knecht uffgestanden und { in Ulrich } Conrat Hugen inn das { and } < antlytz >

geslagen. Da hett Conrat gezuckt unnd { zuͤ Swab Hannsen knecht } < umb sich gehowen > < [am

Rand] und { ein ? oder ? } einem geheissen Erharten Bernhart zwo wunden { gehen } > gehowen. { Da } Da wer Conrat { gefallen unnd Erh } fur in den zugen gefallen uff den bank < [am Rand] ob im

das messer gefallen, empfallen oder wie es zuͤ gangen, were im, dem zugen, nit ze wissen >. Da

hett Erhart Bernhart in Conrat inn den halß gehowen. Unnd Erhart hett ine noch ein mal wollen howen, da wer er, dißer gezug, und die andern dryg { uffgestanden }, so mit im gespilt hetten, uffgestanden unnd dazwuschen komen. Wytters syg im, dem zugen, nit zu wissen, dann < er > gespilt und nit gesehen, wie sich der anfang erhaben hette.

 

Testis productus per Magdalenam Kufferin

Balthassar Wagner hatt gesagt by dem sinem herren getan, daz sich geben, daz er die Gerwergasse harab gangen, unnd fúr des ferwers laden kommen were, fragende, wa man sergen [Wollstoff] machte. Derselb verber hett im allerley sergen gezeigt, weren aber keins kouffs eins worden { ? }, sonder hett er, diser zug, geredt, ennmorndes widerwellen kommen. Uff morningen tag wer er aber daselbs herabgangen unnd hett die Gigerin und Magdalenen by einander sechen sitzen, sy fragende, wa man sergen wolfeil geb. Hett Magdalen geredt: Wilt du mir reiff machen,

so will ich dir ein wolfeilen sergen schaffen, daz du mir umb ein par blaphartt muͤst geniessen.

Das er ir zuͤgesagt. Daruff hett im Magdalen zuͤ einem laden gefurt unnd im ein sergen helffen kouffen, daz sy in aber von dem ander laden gefurt hab, sye nit bescheen.

 

[fol. 73v] Testes producti per Heinricum Stoͤcklin contra Conrat Lutti de Arlissheim, mercurii post Martini [13.November 1499]

Hanns Stocklin der meiger zuͤ Arrlissen hatt gesagt by sinem geswornen eidt harumb minem hern schultheissen getan etc., es hab sich begeben < [am Rand] umb den xxten nechstuergangen >, das

Conrat { s } Luti zuͤ im, disem zugen, inn sin huß kommen syg und gesagt, er < Conrat > hett sin

huß wider Ihenes { inn } willen, des es gewesen were, inn. Darumb woͤlt er dasselb Ihenem [?]

wider < ze kouff > geben, und Heinrichen Stocklin { das } sin huß und guͤt abkouffen. Unnd weren sy zwen also des kouffs vor im, disem und den nachges[chribe]n gezugen, eins worden. Also das Conrat Luti Heinrich Stocklin umb sin huß xxxvij lb unnd xx lb also bar { an } geben solt. Unnd als {

Heinrich } x lb wingult uff Heinrichs guͤter { stan } stuͤnden, die aber langzytt nit geheischen und

nuͤn inn der dritte hand kommen weren, da woͤlt Conrat Stocklin < umb > derselben x lb, ob mann sy { inn } furer erfordern wúrd, mit demselben, so sy erforderte, inn sin Heinrichs kosten inn recht tretten. Sust wer dhein ander furwort harinn gebrucht noch ussgenommen worden, das yemand dem andern útzit innbehalten { solt }, sonder wann Conrat Heinrichen die xx lb bar

gegeben, so solt Cuͤnrat dem Ihenen, so er sin huß ze kouffen geben hette, umb das ubrig zil

geben und verkommen, das derselb ouch erlyden mochte.

Stoffel Lowenberg, Georg Guͤt unnd Bernhart Mutentzer, all von Arlessen, gehillen all diser des

meigers sag von wort zuͤ wort als obstat, als sy das by iren eiden harumb gesworn behalten haben und wie recht ist.

 

Testes producti per Martinum Lebhart jovis post Martini [14.November 1499]

Min herr schaffner zuͤ sannt Claren hatt by sinem gesworen eidt harinn getan gesagt und wie recht ist, es hab sich begeben, das er, der schaffner, den Pfister knecht unnd sin eefrowen ein halb

jar in nammen siner frowen zuͤ sannt Claren gedingt, dann sy im vormals ouch ein halb jar zuͤ

Michelfelden gedient hetten. Nuͤ begebe sich, das frowen zuͤ Gnadental mit denselben zweyen

diensten zwitrechtig unnd villicht nit von inen lassen wolten. Da hett er, der zug,

[fol. 74r] zuͤ demselben Pfister geschickt, ob sy im dienen wolten oder nit, dann er sich daruff verlassen hett.

Da hetten sy gesprochen, sy wolten im dienen und halten, was sy im zuͤgesagt hetten. Uff

semlich wer die frow inn dienst uff zynstag nach sannt Johanns tag gangen, und der mann nit kommen. Da nuͤ er nach dem mann gefragt, hett die frow geantwurt, er keme uff morn mitwuchs, dann er den frowen zuͤ Gnadental noch einest brot bachen, dann wolt er ouch ingan. Da hett er, der zúg, geredt, er forchte nuͤ, er, der Pfister, keme nit. Da hett die frowen aber

geantuwrt, er teͤt, er wurd kommen, dann er by dem schaffner nit mer wolte dienen. Da spraͤch er, dre zug, warumb, was wer ursach. Hett die frow geantwurt, er, Martin, wer dem closter nit

trúw, dann er hett dryg somm wins den frowen zuͤ Gnadental zuͤ Mullinen von irm ze handen

genommen und die fasß wider mit wasßer gefúllt, unnd darzuͤ ouch ein sagk mit korn von dem wagen genommen unnd den heym inn sin huß tragen. Das alles wißte der vogt von Mullinen wol.

Da hett er, der zug, aber geredt: Wissent dann das die frowen zuͤ Gnadental von im, warumb sy

in behielten. Da hett sy aber geantwurt, die frowen getruwten im nútzit und er hett minder gewaltz dann dhein knecht, so am hoff wer. Da hett er, der zug gefragt, wie sy mit dem schaffner inn die vygentschafft kommen weren. Da hett sy geantwurt, er, der schaffner, hett inen eins mols ein becher mit mel gebracht und gemeint, sy solten im bachen und villicht ein gantze beck brots

darfon geben. Do sy das nit getan, hette er inen sydhar nútzit woͤllen abstossen. < [am Rand]

Wytter syg der underknecht von Gnadental inn { de } irem namen zuͤ dem keller und zuͤm

ackermeister zuͤ sannt Claren kommen und inn den rytstall miteinander gangen und ein ratslag by einander gehept. Da wer er, der zug, hynin gangen und gefragt, was sy machten. Da hett im der

ackermeister, als er haruß keme { da hett im } gesagt, die frow hett zuͤ inen geschickt { ob sy }

und wer die frow vor ouch selbs by inen gewesen, ob er von iren gehoͤrt hett die obgenant wort

etc., er wißte aber nutzit darum, wol hett < er gesprochen > der schaffner zuͤ Gnadental hett ein sack mit korn ab dem wagen genommen, aber den bezalt etc { vor der selben geschicht } >.

Elsy, die kochinen zuͤ sannt Claren, hatt ouch by irem eidt harumb gesworen gesagt, sy sye by { dem } minem herrn schaffner obgenant in der stuben gewesen unnd die selben wort von { wort }

wort zuͤ wort gehoͤrt. Wyter syg sy, die zúgin, mit derselben frowen inn Johannes des

winbrenners huse, ee die obgeschriben red bescheen, sye gangen. Als nuͤ die frowen zuͤ

Gnadental iren frowen zuͤ sannt Claren seck gelihen und inen aber die rechten segk nit wider { gesegk } geschickt { wer der }, hett die selb frow die segk gekennet unnd wolt die zeichen. Da hett die selb frow ire die obgeschriben wort von dem schaffner vom win und korn { wie der schaffner dauon } < wie obstat > gesagt { hatt }. Ouch hett sy ire witer gesagt, sy hetten hút ein capnel an der

winen [Kapaun an Weinsosse?] gehept, der schaffner

[fol. 74v] zuͤ Gnadental vor { der winden }

dem redfenster zuͤ ir geredt: Schoͤny frow, wie haben ir inn einem halben jar zuͤ Michelfelden souil fur uch geslagen, er hett inn v jaren by sinen frowen zuͤ Gnadental nit souil mogen fur sich slahen moͤgen etc. Daruff hett sy, die frow, { im } gesagt, sy hett fromklich gedient dem Martin,

dann er hett den frowen den win uß den fessen und darzuͤ das korn genommen etc., wie sy obuerlut findt.

 

In causa Kornmesserin

Hanns Bart von Nidern Michelbach hatt gesagt by seinem eidt harumb gesworn und wie recht ist etc., es hab sich begeben inn vergangen tagen, das er hie inn der statt gewesen, syg er von beden redn [beiden Räten ?] gebetten worden, mit inen ze gan inn Peterhannsen Weckers huse, inn

meinung, den kouff umb das huß zuͤm Blumen ze besliessen. Als er nuͤ darzuͤ kommen, da

hett Bernhart Meiger vorhin uberslagen, die zins uff der herberg treffe sich ettwas by xviij gulden.

Nuͤn wurd der kouff abgeredt umb iiij c gulden, unnd solt die Kornmesserin die matten darin gan lassen und x gulden solt Lienhart der wirt der frowen heimlich inn den kouff, das sin frow nút wisste, geben. Unnd wurden doch stessig umb die vergangen zinß syt Erharts seligen abgang verschinen. Da war aber beslossen, das die frow die herberg hingeb, damit sy nit also beslossen

stuͤnde, unnd solt Lienhart all { zu } verschinen zinß usrichten. Da wúrd erst des bodenzins

gedacht, der sich ouch by iiij lb verluffe, und weren aber gantz stossig. Da wurdt aber darzuͤ

geredt, als die kornmesserin uber ein uber all beladen xx gulden haben woͤlt. Und damit aber das huß also nit beslossen blib und taglichs zinß daruff erwachsen, das dann Lienhart das huß oder den kouff mit aller beladung nemmen { solte } < [am Rand] und der frowen xx [Zahl undeutlich] gulden

wie obstat darzuͤ geben solte >. Da wurden sy abermals { unan } uneins umb das embde [Emd]

uff der matten. Da wurd Bernhart Meiger zornig und giend daruon, das sy an ein sollichen kromen [Krämerding? Wort verderbt] ding stossig weren. Da { hetten sy } hette er, der zug, getedingt, das die frow das ende nachlassen und das Lienhart bliben solt. Das hett er, der zug, Bernharten Meiger, als der vor Brenenzwigs huse gesessen, gesagt, das der kouff, wie er abgeredt, beslossen were unnd die frow das end nachgelassen, hett im wol gefallen.

 

[fol. 75r] Kornmesserin

Herr Hannß Bernhart Meiger hatt ouch gesagt by sinem eidt harumb gesworn unnd wie recht ist, er syg von der Kornmesserin, siner nachpurin, gebett worden, ir swester vogt ze sind etc., das er

also { inn } < umb > guter nachpurschaft getan. Nuͤn hett sy in aber gebetten, mit ir { vor } ze gan

inn Peter Hanns Wentikuns hoff, da wolten sy ein kouff umb die herberg zuͤm Blumen abred etc.. Sygen also bed teil inn den hoff kommen, unnd under andern worten hette die frow mit iren bystennden { den } die herberg mitsampt der matten veil gebotten uber die beladung umb iiij c { gulden } und xx gulden unnd gemeint, den selben kouff nit neher wollen geben. Da hetten Lienhart

unnd sine { by } hußfr[owen] von dem nútzit wollen horen reden. Da were der Hanns Bart { de },

hieuorgeschriben gezúg, zuͤ inen, dem wirt unnd siner hußfrowen, gangen unnd sich under anderm mit inen underredt, das sie den kouff nemmen solten umb iiij c gulden uber die beladen, und x gulden solt der wirt on siner hußfrowen wissen der Kornmesserin inn den kouff ouch geben.

Unnd damit wer Hanns Bart herwider zuͤ inen { h }, dem zugen und der Kornmesserin kommen,

und inen diß abred { vor } < fúr > gehalten, unnd der kouff muͤst also beslossen werden, unnd das empt uff der der matten { solt } der Kornmesserin bliben < [am Rand] und das Lienhart der wirt die

zins sydar Erhart seligen tod verschinen ouch ußrichten solte >. Da sy nuͤ bedteil zuͤ sammen

tretten, { unnd } den kouff ze besliessen, da hett die wirtin den kouff nit bescheen, ir wurd dann das embde uff der matten gelassen. Da wer er, Hanns Bernhard, uff Hanns Barten abred, die er inen anbracht hett, das das emb der Kornmesserin bliben, [zu sprechen gekommen]. Unnd aber erst darumb stossig { weren worden }, waren zornig worden unnd hinwegk gescheiden. Da hetten sy Hanns Bart unnd die andern den kouff beslossen, wie dann derselb dauon gesagt hett. Unnd als er, der zúg, vor Gronenzwigs huß gesessen were, Hanns Bart < mit dem wer > kommen und { ge } im den besluss gesagt, das sy eins worden weren, da hett er, der zug, ouch darin verwilliget. Unnd

nach dißer geschicht guͤte zytt were er, dißer gezug, inn der herberg zuͤm Bluͤmen zuͤ der

wirtin kommen, hett sy im gesagt, wie die kornmesserin ir ij gulden geheischen hett, er ir geanntwurt, ir kein gelt ze geben, sonder solt sy das hinder den wechssel legen, biß sy geuertigt wurde.

 

[fol. 75v] In causa { Stocklins } Conrat Lutis de Arlißheim

Meister Hanns Heinrich Vorburger, ein student, hat gesagt, ob mann { in } des rechten von im nit emberen wolt, er darumm < [am Rand] nut was sich an dem einen oder von { da sach das gepur } sinem rechten gepurte > { was sich geuprt } etc., er [es] syg war, er habe ein somm jerlichs

wingeltz unnd ettlich versessen zins uff den gúteren zuͤ Arlißheym, darumm yetzmals span were

lut eins brieffs daruber wisende.

Andres Frúg, der snyder, hatt gesagt by dem eid harumb liplich gesworen etc., es hab sich uff ein zytt begeben, das er, dißer zúg, mit Stoffel, sinem bruder, von hinden geͤn Arlißheim syg gangen,

inn meinung, ein kouff mit Conrat Lutj zuͤ Arlissen umb ettlicher guͤter ze machen. Unnd { sy } haben sich also mit einander underredt, das Stoffel Snyder xx lb Heinrich Stocklin von Lutjs wegen legen solt. Uff das sin, dis zugen bruder, sich erklagt, die xx lb nit ze haben, sonder allein x lb wolt

er legen, und begert umb das ubrig zile. Daruff Stocklin geantwurt, sy maͤchten es, wie sy wolten,

so wolt er damit nutzit ze schaffen haben. Unnd weren also denselben anbent [Angebot ?] zerslagen. Nuͤ morgens fruͤ were Stocklin zuͤ im, dem zugen, und sinem bruder kommen und

gesagt, ob er im die ubrigen x lb geben unnd nit sumig daran sin, so woͤlt er inen umb fruntlichen willen und damit sy wider zuͤ iren gutern kemen, zil geben, unnd giengen also mit Stoklin heym

und beslussen, das Stoffel Snyder die x lb legen unnd Conrat Lutj gegem Stoͤcklin uff Ostern darnach der andern x lb lidigen solt. Unnd ob { Stocklin } Stoffel < dem > Stocklin zwuschen den zilen ettwas geb, es wer gelt odr korn, solt er nemmen. Es syge also ein zit angestanden, da hett

sin, des zugen brúder, x lb hinder den lutpriester zuͤ sannt Theodor < zuͤ Basel > geleyt und {

och } Heiny Stocklin ij lb geben. Darnach were Stoklin kommen, sich vast klagt, wie er korns

notdurfftig were, begert, das im Stoffel korn geben soltt. Hett er nit wellen tuͤn und gesagt, im kein korn feil sin. Darnach syg Stoklin wider kommen { und }, sich klagt und aber gelt { an } < von > den ubrigen ußstenden viij lb wollen han. Hett im Stoffel geantwurt, er geb im slecht weder korn noch gelt von Lutjs wegen, aber umb fruntlichen willen wolt er im j lb lyhen.

 

[fol. 76r] Testis productus in causa Laurentzen von Gerstorff burger ze { Basel }Hagenow et Johannis Lutpfridt nomine Johannis de Gerstorff rasoris Argentinensis virorum [?] hereditatis relicte quondam Margrethen Truckenbrots efrowen etc.

Meister Hanns Sunngower der scherer hatt by sinem eidt harumm besworen und wie recht ist etc., es hab sich begeben, das er uß zuͤwinnung, < so er > zuͤ Truckenbrot und derselb hinwiderumb

zuͤ im dem zuͤ im [Doppelschreibung] , dem zúgen, gehabt, vonn Margrethen, desselben Truckenbrots elichs hußfrowen seligen, by irem leben dick und vil gehort hab { wann sy mit tod abgieng }, sÿ wißte { sy } keinen nehern erben von irem vatter har, dann einen genant meister

Heinrich, ouch ein scherer, zuͤ Stroßburg hinder dem munster gesessen, dershelb hett ouch iren

vatter seligen das hantwerk gelert. Wytters syg im von dißer sach nit ze wissen.

Meister Hanns Rolin der retten hatt gesagt by dem eidt einem raͤt getan { da } unnd uff anziechen wie recht ist etc., es syg im wol ze wissen, das vor zytten ein scherer, genant meister

Hanns Rotschuͤlin, hie ze Basel < yetz > inn meister Hannß Truckenbrots huse gesessen were.

Derselb meister Hanns Rotschulin hatt ouch leͤrknaben genant Heinrich, denselben knaben sagter sin vetter sún, sagten ouch einander vettern. Er, meister Hanns Rotschúlin, hett ouch der zunfft uß von dem knaben geben, wie der zunfft recht, und nach verschinung sin, des knaben, lerjaren, were er, der knab, hinwegk { mit } dem hantwerk nachgezogen. Ob aber die fruntschafft

von sinem bruder oder siner sweͤster darkomm, syg im nit ze wissen.

Meister Hanns Truckenbrot hatt by sinem eidt harumb lyplich zuͤ gott und den heilgen gesworen, kuntschafft gesagt etc., er syg by siner hußfrowen seilgen xvj jar inn der ee gesessen. Nuͤn hab

sich begeben, das er eins mols einem meister genant Flach Clausen im ein knecht ze uerschaffen { ge }, wie denn irs hantwerks genheit were, < gen Stroßburgen > gefaren. Da hett sin hußfrow selig

gesagt, { wa } er solt irem vetter zuͤ Straßbúrg hinder dem múnster gesessen < [am Rand] genant

meister Heinrich > schriben, wißte sy wol, er wurd im ein knecht schicken. Uff die wort er ir

geantwurt { hett }, so sy ein vetter < hett > zuͤ Strossburg, warumb sy es im nitt lengest gesagt hette.

[fol. 76v] Da hett sy aber gesagt, ja, er wer ir nechster frund vom vatter, unnd ir vatter hett

denselben irn vetter das { hant } hantwerk gelert und ine an eins kinds statt zuͤ im genommen

unnd ouch mit kleider, scherzug und anderm ußgeschickt, ze wanndern. Inn dem wer er ußbliben unnd zuͤ Straßburg meister worden. Er hett ouch dick von siner hußfrowen < gehort > , wo derselb meister Heinrich zuͤ Straßburg kein kind hett, wer sy sin erb. Witter syg im nit ze wissen.

Item in der ersamen zunfftbuͤch der scherer statt geschriben: Item ingenommen v ß von Rotschúr von siner swestersun dem lerknaben

Gerster [?]

Testis productus per Nicolaum Bomhartt pistorem contra Bilger Stanng de Velpach Orttlin Graßger, vogt zuͤ Riehen, hatt gesagt unnd gesworen, daz er, diser { by } zúg in

verganngen jaren die zytt er noch zuͤ Buchswiler gesessen, { Claus } Heinrich Mungen { seligen } des metzigers von Pfirt seligen kindern, nemlich yetz Clausen Bomhartz des brottbecken eefrowen

unnd irs bruͤders vogt gewesen were. Da hett uff ein zytt, die er eigentlich nit wisse ze

bestimmen, Bilger Stanng von Velpach dieselben kinder umb ettlich sin anfordrung { hie } zuͤ

Basel mit geistlichem gericht understannden fuͤrzenemen. Dwile nuͤ, als er annders nit wisse, die guttere, dahar die { pf } spenn reichten, da ussen in Pfirter ampt gelegen unnd bede parthyen

darinne gesessen unnd demselben ampt verwanndt weren, hett der vogt zuͤ Pfirt im, disem

zugen, beuolhen, sich siner obgenannt vogtkinden so witt anzenemmen, harin fúr das geistlicht gericht ze keren unnd die sachen, { ge } so im Bilger Stanng gegen in taͤtt fúrnemmen, hinuß ze

fordern. Das er, diser zug, als gehorsamer hett múßen tuͤn, unnd { vo } sye im noch wol ingedenck, daz er in nammen obgenant siner vogtkind eins unnd Bilger Stang annders teils { f } vor dem official der selben sachen halb erschinen unnd were die sach nach clag, annttwurtt unnd diß zugen abforderen so witt durch in erwonnen, daz die hinuß, da bede teil in Pfirter ampt < geseßen

  1. , gewisen worden were, unnd hett im Bilger musten den costen, nemlich all tag iij ß { músen } abtragen. Wie aber die sach daselbs witter gehandelt, sye im der gedechtnúß gantz entwichen.

[fol. 77r] Mittwuch nach concepcionem Marie [11.Dezember 1499] in causa Johannis Stoltz contra

{ m } Konratten et Clausen zur Swartzen Kannen

Uͤlin Spetj hatt gesworn und gesagt etc., er syg zuͤ Liestal zuͤ inen Rot Conraten und Clausen zur swartzen Kannen kommen unnd gefragt, wemm sy faren. Hetten sy geanntwurt, dem

ratzherren Hannsen zuͤm Slegel. Und er, der zug, sy witter gefragt, wz er inen gebe. Hetten sy

geantwurt j lb biß geen Olten { < [am Rand und durchgestrichen] und aber zuͤ inen geredt ist, da hetten sy geredt, ja, hett er der zug gesagt, es wer im zeuil > } < und gefragt, ob > { wer } es der recht lon wer { geben man aber wer, so welt er inen ouch me geben hett er der zug geanntwurtt

es wer vor guͤter lon }. Hensly geantwurt, ja, da hett er, der zuͤg, zuͤ inen gesagt, es wer im

zeuil. Unnd daruff hie zuͤm ratzherren komen und in gefragt, wz er inen geb, hett derselb gesagt, er hett mit inen verdingt, wz der recht lon wer, wolt er inen geben und me.

 

[fol. 77v] Testes in causa Hebdenringin contra Margarethan de Vachen

Margreth, Wilhalm Schorren eefrow, hatt gesworen unnd gesagt, daz uff ein tag sy, dise zúgin, in ir stuben gesessen were, da hett Jorg Nunenmacher sin wib geslagen, da hett Margrath von Vach angefangen in irem huß unnd zum laden haruß gesruwen, der glich wortt geredt: Das haben wir

von der frommen Hebdenringin, sy muͤß mir baß dran, sy ist in der kefy gelegen, muͤß wider {

damit } darin, unnd hett { die cleider uffgehe } geredt, die bein sind ir nit bloͧw gnuͤg, sy maß [muss] daran, < [am Rand, ohne Verweiszeichen] und wer herab an die gassen kommen und geredt > ist, das der eydt gehalten, den sy getan hatt, daz Jorg Nunnenmacher sin wib slecht unnd

mich min man, ist, das der eydt gehalten hett, sy zuͤ vil molen geredt unnd damit die cleider

uffgehept und gezeigt, wie sy ir man geslagen hett, unnd geredt, sy muͤß mir baß dran unnd ouch blow werden. { In de } Unnd als sy vil solicher wortten getriben, da were Hebdenrings sún ouch

kommen und hett zuͤ Margrethen gesprochen, warumb sy siner muͤtter verwisse, daz sy in der

keffy were gelegen < und sy wider darin bringen welt >, sy, Margreth, were billicher darinn gelegen. Hett sy geanntwurtt: Warum? Hett er gesprochen: Daz du gefrolockest hast, da die

biderben lút zuͤ Dornach erslagen sind, unnd hett ich die wortt gehortt, die du miner muͤtter

zuͤgezogen hast, ich wolt dich by dem har zogen haben. { W } Hett sy gesruwen: Woltest du mich slachen, wol her, du bist mir ein eduer [eswer ? edler ?] man. Hett er geredt: Ich will mich an dir nit beschissen, unnd geb ir ein wortt, das sy, dise zugin, nit verstanden, denn sy gehort, daz er geredt hett, man weißt wol, wer Margreth von Vach ist. Daruff dieselb Margreth sprech: Ich bin

ein huͤr gewesen und das geren gesin < und hett ir wol getan > . Ich hab aber kein kind by einem

pfaffen getragen, unnd dasselb { w } zuͤ vil molen geessert [geäussert]. In dem were die

Hebdenringin ouch kommen unnd gesprochen, ob sy sy zig, das sy kinder by pfaffen getragen. Hett

Margreth geredt, ich hab < gesagt, ich hab > keins by pfaffen tragen. Aber ganng zuͤ der kurschnerin unnd ir tochter, die konden dir sagen, wer du und dine kinder unnder einander sind.

Unnd aber angefangen: Ist, daz der eyd gehalten, unnd duͤ muͤst mir baß dran, unnd den rock

an das bein gehept, sprechende: Dir muͤßen die bein ouch blow werden, unnd der wortten vil, die sy nit behalten hab. Witter sye ir nit ze wissen.

 

[fol. 78r] Magdalena Yetzlerin, Herman von Eptingens junckfrow, hatt ouch gesworen unnd gesagt, daz sy uff die zytt, da die < ding > verlouffen, by der Neigerin vor Wilhalm Schoren huß uber gewesen were, unnd hett wol gehortt, daz sy ein groß brúll durcheinander gehept, aber sy hab witter nit verstannden { denn } noch behalten, denn daz Margreth gesprochen hett, sy hetten das von der Hebdenringin, daz Jorg Nunnenmacher sin wib, sy ir man geslagen hett, unnd sy mußt baß

dran unnd wider in die keffy, unnd daz der sun gesprochen hett: Du vermagst noch nit min muͤ

tter in die keffy, du werest wirdiger, daz du darin legest, unnd vil wortten, deren sy nit acht genommen, sonder den kopff hinin gezogen hett.

Margreth, Wilhalm Schorenn tochter, hatt ouch gesworen und gehilt ir mutter sag von wortt zu wortt unnd hab { d } ouch die also gehortt, sye ouch ergangen denn so vil witter, daz Margreth von Vach zu Hebdenrings sun geredt hett: Woltest du mich in ein kefy schaffen, da syent mir die Switzer gutt fur, ich wills allen Switzern von dir clagen. Witter sye ir ouch nit ze wissen.

Ottilia Schenckin hatt ouch gesworen unnd gesagt, daz sy uff den tag, da die sachen verlouffen weren, vor irem huß gewesen unnd spen uffgezogen, da hett sy wol gemerckt, daz Hebdenrings sun unnd Margreth { uf } mitteinander geworttelt hetten, was aber die wortt gewesen, hab sy nit wargenommen, denn daz Margreth ye dickest gesruwen hett: { fri ? } Bist du frisch, so slach mich.

Darnach were der alt Hebdenring, Wilhalm Schor unnd Margrethen man zuͤ sammen komen

unnd were Margreth ouch da

[fol. 78v] gewesen unnd ouch mit ein annder gehadert, die wortt sy nit { eigentlich } wolt ufffassen, in fúrsorg, daz sy darumb sagen múßt, denn daz dy wol verstannden, daz Margreth { ges } geredt, sy hett kein meyneid getan, unnd ist das der eyd gehalten. Da hett Hebdenring geredt, er wißte wol, daz { sy } er ein fromen frowen hett, unnd weren vil wortt verlauffen, die sy nit verstanden hab.

Cristin Voßlers, die Ne[i]gerin, hatt gesworen unnd gesagt, daz sy uff den tag, als dise ding verlauffen, der Hoffstetterin gewerckt unnd hett wol gehort, daz Margreth von Vach an der gassen

{ by } zuͤ Hebdenrings sun gesprochen unnd lutt gesruwen hett: Bist du fromm von vatter unnd

mutter, so slach mich, slach mich, unnd hett die ermel hinder sich gestreckt unnd fast gesruwen. Aber der jung Hebdenring hett sy lÿß mit ir geredt, daz sy, dise zugin, die wortt nit mocht horen. Sust { wisse } hab sy witter nit mogen mercken.

Berbelin, meister Josen Tischmachers eefrow, Hebdenrings tochter, hatt ouch gesworen und gesagt, daz sy uff den tag, als die ding verlouffen, uß der kindbett gangen, unnd vernommen hett,

daz ir mutter in der kefy ligen solt. Da wer sy von erst { an } zuͤ sant Marien Magdalenen an die

Steinen gangen, unnd darnach zuͤ irs vatters huß kommen, da hett sy wol gehortt, { wie } wie daz

{ ir mutter } Margreth gesprochen: Woltest du mich in kefy bringen, da syent mir die Switzer guͤtt fúr, unnd ir, diser zugin, bruder, solt sy slachen, were er fromm. Sprech er, er wolt sy nit slachen,

sich an ir nit wellen beschissen. Hett gesprochen, sy wer ein huͤr gewesen und geren, hett ir

[fol.

79r] wol getan < sy hett kein kind by einem pfaffen getragen zuͤ vil molen geredt > unnd sy solten

gan zuͤ der kurßnerin unnd ir tochter, die konnden inen sagen, wer sy unnder ein ander weren unnd ob das der eyd gehalten were, unnd sy muß baß daran [?] < [am Rand] die bein mußen ir

blow werden, unnd uffgehept unnd da bein zoigt, der ring muß wider drin [?] > unnd iren bruͤder

fast angereitzt, daz er sy slachen solt, hett dise zúgin iren bruͤder gebetten, heim ze gand unnd nutzit mit ir anzefachen. Als er von Margrethen gan wolt, hett sy sich an in gestossen mit den elenbogen, unnd er doch nú ein junger armmer herr, unnd in fast gereitzt { und uff g } unnd vil wortt gebrucht, wie Wilhalm Schoren frow dann gesagt hab.

 

In causa Peterhanns Haußmans contra Etterlin

Matheus Pfeffinger der metzgerknecht, hatt gesworn und gesagt etc. { im syg wol ze wissen }, daz dwile er, der zug, by Uͤly Mornach gedient hab, uff ein zytt, die er nit wisse ze bestimmen, als sy

inn Uͤly Mornach sins meister huß { ab } ze imbiß essen, Peter Hausman { und ettlich } oder Etterlin kommen syg, umb des willen, ettlich kutlen ze kouffen. Unnd einer under inen beden ein gantzen behemsch zehafft gelt uff den tisch gelegt. { Das aber er, der zug wiß ob } Ob aber Hausman oder Etterlin vor oder ze erst kommen oder welher den behemsch geben oder wie thuer der kouff umb die kutlen bescheen, ouch ob sollichs inn einem jar { be } verhandlet, were im, dem zugen, gantz unwissend, hat er behalten by sinem eid wie obstat ungeuerlich

 

Testes in causa Korblinsmann

Ag[a]the Hanús [?] hatt gesworen unnd gesagt, daz sy uff ein zytt in Martin Lerbbismans [?] huß by siner junckfrowen gewesen, da were Urselin Korblinman an das huß komen clopfende. Hett die junckfrow gespochen: Ist yemand fromder da, so laß nyemand in. Aber als sy die túr uffgetan hett, were Urselin hinin kommen unnd hett ein sergen an die junckfrowen erfordert. Hett sy [gesagt], sy

wißte kein sergen, die ir zuͤgehorte, hett Urselin zornenlich angefangen, in die hend geslagen

unnd geredt: Sunder botz fleisch, du muͤst mir die sergen geben, unnd hettest sy fressen [?]. Hett die junckfrow geannttuwrtt, sy wißte kein sergen, sy wolt aber dem meister unnd knaben dauon sagen. Sprech Urselin: Du must mir die sergen geben, dann { h } du hast mir die verendert, als du heimlich har in bist ganngen. Hett die jungkfrow geredt, den meister wellen reichen, { u } unnd weren mitteinannder fúr die thúr gangen. Als sy, dise zugin, hinach kommen, da were

[fol. 79v]

Martins jungkfrow an dem rugken gelegen unnd hett geredt: Laß mich nuͤ mit lieb, und hett

Urselin den mantel von ir geworffen unnd wolt an sy, hett sy, dise zúgin, wellen heben, hett sy fast gesworen unnd getobt. In dem were die junckfrow wider hin in kommen unnd die thúr zuͤ

geslagen. Da were Urselin zuͤ einem laden hinin gestigen unnd ir ubel getrowt unnd geflucht. Da were dise zugin ouch hingestigen, der fursorg, sy wurden ein annder ubels zufugen, unnd hett

gutts zuͤ den dingen geredt. Da hett ir Urselin ouch geflucht. In solichem wer die junckfrow in die

kammer kommen unnd hett die thúr beslossen. Da hett Urselin tobt { hett } unnd ubel gefluͤcht. Da hett die jungkfrow unnder annderm geredt { wer ich bin }: Du tust mir hubschlich, wer ich yetz

bin, der bist du gewesen. Da hett Urselin angefangen unnd ubel geflucht, warumb sy sy truͤ

wette, ob sy der swinen mit ir gehuttet, unnd der glich getroͤwt unnd vil wortten vil, deren sy vergessen hab

Hanns Buglin von Hegenheim hatt ouch gesworen unnd gesagt, daz er uff den tag, als obgenant

hader verlauffen, zuͤ einer schúren treschende gewesen were, unnd hett nit gehort, was in der stuben gehand[l]et. Aber als sy bede haruß kommen, da hett er wol gesechen, daz Martins

junckfrowen am rugken gelegen. Wie aber das zuͤgangen, were im nit wissen. Wol hett Martins

junckfrow gesrúwen, sy solt sy mit lieb laßen. Als nuͤ die obgeschriben zugen < ouch > haruß kommen unnd Urslin hett wellen heben, hett dieselb gesruwen, in was meynung sy sy heben wolt,

und fast ubel gefluͤcht und getobt. In dem were die junckfrow wider hinin entrunnen, unnd das

huß zuͤ geslagen. Da were Urselin zuͤ einem laden in das huß gestigen unnd hett der jungkfrowen fast getrowt. Da were die obgeschriben zugin hinach gestigen. Wie es darnach ergangen sye, wisse er nit.

Berbelin Hany hett ouch gesworen und gesagt, daz sy uff denselben tag in iremgartten gewesen were, und hett wol gesechen, daz Urselin in das huß gestigen wer, und wre sy, dise zúgin, harfúr gelouffen und einer uff ze tund, krutt ze geben. Da were Urslin vor dem huß gestanden und were Martins jungkfrow oben in einer kammer gewesen unnd hetten ze sammen gesrúwen, sonder

Urselin ubel gefluͤcht unnd zuͤ der andern geredt, sy were hie und dortt ein wuͤst [?]. Sprech

die junckfrow: Was ich yetz bin, das bist du gewesen. Da wurd erst Urslin erzurnet, unnd hett fast getrowt und geflucht.

 

[fol. 80r] In festo natalis Christi anno eiusdem etc. m cccc [25.Dezember 1499]

 

[fol. 81r] In causa Hebdenrings contra die von Vach via Christi natiuitatem [26.Dezember 1499]

Jorg Nunenmacher hatt by dem eyd an sin ampt getan, daz sich in disen kriegen begeben, das er sinem wib verbotten hab, der wiber mússig ze gand, sonnder wann sy { ks } von den kriegen

Switzer oder Osterrich redten, heim ze gan, ze swigen unnd nutzit darzuͤ ze reden. Unnd als

dieser handel verlouffen, sye er im Niderlannd gewesen { aber }, deshalb er nutzit wisse dauon ze sagen. Unnd als er anhoymsch worden, hett er uff ein tag mit siner eefrowen allerley geredt, unnd als sy im wortt umb wortt geben, hett er ire eins zum sleiger [Schleier] geben. Daz aber Hebdenring oder sin wib oder yemand in das geheissen, gebetten oder sin wib verclagt haben, das sye nit bescheen, sonnder mocht sin wib morn slachen, daz er aber darumb { ye }

Wilhalm Schorr hatt ouch gesworen und wie recht ist etc. gesagt, es hab sich < inn disen vergangen loiffen > begeben, dz er, der zug, underm thor gehútet hett und nachts er heym

kommen, sin harnesch abgezogen und vast muͤd gewesen. Da syent der Hebdenring und

Margreth von Vach mann zesammen an der gassen by sin, des zuͤgen, huß kommen und mit einander allerley worten, so sich an dem tag mit den wybern verlouffen, geredt hetten, { w } er,

der zúg, gehort, das der pedel Hebdenring verwisse ettlich wort, so Hebdenrings sun zuͤ sin, des

pedellen frowen, geredt haben solte, und daby gesehen, das der pedel under si rok greiff und desglich Hebdenring ouch zornig gewesen, were er, der zúg, uß sinem huß im blosem wamsel und

hosen { us sinem huß } zwuschen sy gelouffen und geseit zuͤm pedellen, nit also, sunder er must

siner frowen, wann er heym keme, nit alles das glouben, so sy sagte von den nachpuren, sonder er und ander burger musten fur in huten und wachen tag und nachts, darumb er vor sollichem zangk

sin solte. Unnd als er sy also gescheiden, wer die Hebdenringin kommen und zuͤ irem hußwirt

[fol. 81v] geredt, er solt heym gan, so { der } wolten sy die sach rechtlich ußfuren. Da hett sich Margreth vom Vach inn ir venster gelegt und geschruwen: Ist das der eidt gehalten, und dz ein mal

oder zwey, es muͤst baß bissen. Da hett er, der zug, ir geantwurt, sy hette ein boß muͤl und

sollichs wer ir nit beuolhen ze rechtfertigen < [am Rand] und ir wesen wurd ir der tagen eins nit wol erschússen > . Wytters { habe } syg im von der sach nit wissen.

 

Testis productus per Tachsfelden

Schaffratt hatt { gesworen } gesagt, daz meister Martin von Tachsfelden Werlin Oberlin ein huß in der wissen gassen gelegen verkoufft. In dem selben kouff were lutter beredt worden, daz Werlin Oberlin meister Martin umb xc lb houptgutts unnd v lb gelts entheben solt gegen minen herren den reten < [am Rand] unnd im sin verschribung von denselben minen herren haruß schaffen solt

>, das ouch Werlin zuͤgesagt hett. Darnach worden were meister Martin zuͤ im, disem zúgen,

kommen unnd gesagt, die Rieher hetten red umb dasselb huß, begerende, mit Werlin ze reden, im den kouff wider ze lasen, damit er er die Rieher nit erzúrnote. Da hett er mit demselben Werlin geredt, der hett von dem kouff nit wellen stan, sonnder sin vertigung haben.

Meister Ludwi Unins [?] der reten hattgesagt, er sye uff ein tag zuͤ der obgemelten abred des kouffs zwúschen meister Martin von Tachsfelden unnd Werlin Oberlin berúfft, da were lutter beredt worden, daz Werlin Oberlin meister Martin umb nuntzig pfund houptgutts unnd v lb gelts gegen minen herren den reten abtragen unnd im deßhalb sin verschribung haruß schaffen solt, das ouch Werlin ze tund angenommen hett.

 

Testes per Burckart Reling schultheissen zuͤ Lannd zwúschen Hansen Conratt dem Gerber, burger zuͤ Basel, und Elsy Wagnerin zuͤ Landen

Hanns Smid von Gundeltingen hatt gesworen unnd gesagt, daz sich by den xxij jaren ungeuarlich begeben hab, daz

[fol. 82r] er, diser zug, by einer beredung der ee zwúschen Hansen Smid sin, diß zugen, [bruder ? Zwei Brüder mit gleichen Namen?] , unnd Huglin Wagners seligen tochter von Lanndow gewesen. Unnd als sy zesammen unnd kommen und von den sachen ze reden

angefangen, hett er selb sin bruder [?] begert, ze sagen, was er siner tochter im [?] zuͤ eestúr

geben wolt. Hett Huglin nach bedanck sich erbotten, fur x lb eestúr [?] wellen usrichten. Als sy nu uff solichs sach ze bedencken gehellen [?], hett Hanns Smid, sin, diß zugen bruder, unnder

annderm geredt, solt er iij c lb wort haben unnd nit mer dann x lb zuͤ eestúr nemmen, were [?]

unnd sich ettlich maß gewidert. Hett er, diser zug, als der, so dieselb ee gern gesehen, geredt { lieber bruͤder }, er solt nit [?] , sonnder den [?] unnd frowen [?] nachtrachten, es were ein [?]

tochter von guttem geslecht etc. Unnd damit sin bruder zuͤ den dingen bewegt. Und nach vil reden, wer derselb hyratt beslossen worden. Daz im aber, disem zugen, eigentlich ze wißen sye,

ob beredt sye [?], daz sin bruͤder sin guͤtt ligends unnd varendes inwerffen solt oder nit, das sye

[?] ußgewachsen. Wol mocht im, disem zugen, [?], daz die beredung bescheen { were } unnd gesetzt were, wann eins abgieng, daz es in erbschafft gehalten werden solt nach lanndsrecht. Er wisse aber das ouch nit eigentlich. Wol mocht er gedencken, wie vorstatt, es { s } hett die gestalt

gehept, unnd das uß der ursach, wa sin bruͤder ligends und varends ingeworffen solt haben, er

mocht { hatt } in ansechen der x lb eestur der ding nit ingang sin { recht }, denn er in sust kondlich hinder die sachen geredt hett.

Meister Anthoni Schermann der retten gehillet dises zugen sag von wort zuͤ wort by dem eidt, dem ratt getan.

 

[fol. 82v] Testis productus per Brosius Ber von Ougken contra Lienhardt Graue ouch von Oucken

Balthasar Iugent der winman, burger zuͤ Basel, hatt gesworen unnd gesagt, daz er in vergangen tagen win von Brosius Ber koufft hett, und demselben nach were Lienhart Graue von Oucken harin kommen gen Basel unnd hett beuelh gehept, dasselb gelt von im, disem zugen, in ze ziechen unnd Brosius Beren kerbholtzer mit im bracht. Uff das hett er, diser zúg, mit Lienhart Grauen { in } die

kerbholtzer { r }, so Brosius hargeschickt, { zuͤ } in dem huß zum Hasen in der stuben

abgerechnet, unnd were er, diser zúg, dem gedachten Brosius by derselben rechnung schuldig ver[b]liben xiiij lb unnd acht stebler. Dieselb summ hett er, diser zúg, dem gedachten Lienhartt in nammen Brosius in dem huß zum Bloyen [?] usgericht unnd bezalt unnd damit ein zedelin geben,

wie vil sich die summ gelouffen hett. Als nuͤ darnach Brosius Ber sich gegen im, disem zugen,

erclagt, Lienhart hett in derselben schuld nocht nit gantz bezalt, daruff hett er, diser zug, darnach

hie zuͤ Basel an dem kornmerckt mit Lienhart Grauen geredt, uff meynung, { daz } was er Brosius zige unnd im sin geburte, ußgerichtet, so er doch im das vorsint [?] wegen bezalt, hett Lienhart gesprochen, er welle Brosius wol berechnen, daz er im { die } nit witter denn x ß schuldig sye.

 

Testis productus per Jacoben Meiger

Ulrich Ysenflam der reten hatt gesagt by dem eyd einem ratt getan { gesagt }, daz er uff ein zytt durch meister Martin Tachsfelden erbetten worden were, by Jacob Meiger sinem tochterman wider Heinrich Meiger ze stand unnd ein guttlichen tag helffen leisten. Das hett er getan, unnd als sy zesamen uff dem richthuß kommen weren, da sye im, disem zugen, wol ze wissen, daz sich Jacob Meiger unnder annderm erbotten hett, Heinrichen Meiger wollen laßen volgen, ußrichten

unnd geben, was im nach lutt und krafft { sin } ir beder vatters testament zuͤ gebúrte, und im da

nutzit wellen speren. Aber Heinrich Meiger hett das nit wellen annemmen, sonder ein merglich summ erfordert unnd sich der gaben im testament vergriffen gewidert, das sye im uff angezogen meynung ze wissen.

 

[fol. 83r] Meister Hanns Graß der reten hatt ouch { gesworen unnd } < by dem eyd einem rat getan

  1. gesagt, er sye nye darby gewesen, daz { w } mit Heinrich Meigern utzit gehandelt oder geredt

sÿe. Aber wol sye im ingedenck, daz er, diser zug, nit einest von meister Martin von Tachfelden

gehort hab, daz { s } er Heinrichen Meiger, sins tochtermans bruͤder, geren volgen geben unnd ußrichten wolte, was im der vatter in sinem testament verordnet unnd vergabet hett { das hett im meister Martin gesagt }. Aber derselb Heinrich wolt das nit annemmen, das hett im meister Martin gesagt, er habs aber von Heinrich nit gehort, wol darnach er, diser [Zeuge] mit meister Martin geredt hett < als er des durch Ennelin Werlerin [?] erbotten were > , dem selben Heinrich dasselb,

so im das testament zuͤ gebe, wolt volgen laßen < [am Rand] nemlich ij c gulden und ein

zimlichen hußratt > etc.. Das hett aber meister Martin hett das nit mer wellen tuͤn.

Testis productus in causa Richerin

Hennentaler hatt by dem eyd an sin ampt getan gesagt, daz er uff ein zytt uß sinem huß gangen, da were Magdalen Kúfferin { zuͤ des rehs } daselbs gewesen, hett Richner dem verber gelt

gefordert, da hett er wol gehoͤrt, daz Richer gesprochen hett, sy solt in unbekumbert laßen, er hett mit irem eeman gerechnet, den wolt er ouch guttlich unnd fruntlich ußrichten. Nit wisse er, diser zug, was Magdalen redte, yedoch { de i } Engelhartt, ir man, lieff haruff mit geberden unnd wortten, als ob er { sy } Magdalenen slachen wolt. Da lieff die Richerin im nach unnd bett Engelhartten, er solt { ? } sin wib nit slachen. Ob er sy aber geslagen hab oder nit, das mog er nit wissen.

 

[fol. 83v] Testes producti in causa Petri Brieffers etc. contra Heinricum Meder lune post purificacionem [3. Februar 1500]

Meister Hanns Stoltz der retten hatt gesagt by dem eidt einem rat getan, es hab sich begeben inn

disem vergangen jar, das ettlich der zunfftbruͤder zuͤ im kemmen unnd sich erclagt und fast unrúwig gsin, mit erzellung, wie ettlich der zunfft under inen syent, die da win kouffen uber die

ordnung, und nemlich fryt[r]ags vor mittag. Uff das er sy gefragt, wer die syent oder wer das thuͤ.

Das haben sy nit wollen sagen und villicht keiner den andern wollen verraten. Uff das er inen witer

geantwurt, was er < dann > darzuͤ tuͤn koͤnnte, so er sy nit wißte, wer die syent. So mann es aber erfur, wurd mann sÿ darumb straffen nach sag der ordnung. Unnd uff solichs neren [weren]

die ding ein zytt lang bliben anstan. Doch zuͤ letst hetten die meister erfaren, wie Heinrich Meder

der were, der sollichs getan solt haben, und daruff Heinrichen Meder fúr sy beschick und die meynung also furgehalten. Hette Meder ein uffslag begert, sine gonder und frund by im ze haben,

das im zuͤgelassen ward, sich zuͤ verantwurten. Da dieselbe zytt ouch verschinen, ward er wider

beschickt, wer er also einig [allein] wie vor erschinen und im wie uor die { mer } sachen

fúrgehalten. Da hett er sich bekannt, das getan haben, vermeinte aber, sollichs nit unbillich getan, dann ettlich < und nit die minsten > der gwaltigen inn der zunfft hetten das ouch getan. Da er das

gesehen, meinte er, des ouch fuͤg ze haben. Dann er dz allein inn der mesß getan, hoffte er,

yedermann der mess genússe, das er dann der mess ouch geniessen solte. Dwil nuͤ er der ding gichtig und muntlich anred was, hetten mine herren der zunfft ine gestrafft nach sag der ordnung umb ein mark silber. Daruff Meder geredt, er wer ein armer gesell, solt mann in straffen und die

gewaltigen, so das ouch getan, nit gestrafft werden, muͤst er sich des erclagen. Da hett mann in

heissen ußtretten und die

[fol. 84r] meister sich deshalb beraten, das Meder dieselben, so das ouch getan { solten } haben, < solte > anzeigen, ob er dz nit gutlich tun, dz dann im sollichs by dem eid ze sagen gepotten solte werden. Da wer Meder wider intretten unnd Peter Brieffer, den

meister, ouch Jacob Rychart und andere genempt. Da wer meister Peter uffgestanden, sich zuͤ

verantwurten, er wer xx jar < und lenger > zunfftig { gew } gewesen und sich gehalten, wie ein bidermann, dann sollichs kein lebendig hertz von im sagen solte, sich ouch niemer erfunden, dz er

{ sich } das, so er glopt, nit hett gehalten, so wider der zunfft ordnung were, und { sol } des billichen vom Meder vertragen bliben, dann er ime unrecht teͤte. Wolte ouch ine des rechten

darumb niemer erlassen. Hett Meder aber geredt, es were war, und zuͤ wortzeichen hett der meister uff einen dornstag ze abent umb die ij oder iij win koufft, den also fur die linden gefurt

und da abgeladen. { wa } Er, der zug, wiste aber nit, ob Meder geredt hett den von stuͦnd oder

morndens abgeladen haben. Daruff hett sich der meister bezugt und die meister gebetten, im der wort ingedenk ze sin, dann Meder muß es uff in bringen. Und breͣchte er es also uff ine, so solt

mann im nit ein mark silbers, sonder alles, das er hette und das leben darzuͦ nemmen. Uff sollich weren die parthyen all uffgetretten und die wider also heissen hinin gan und inendie meynung furgehalten, dwil Meder vor einem gesessenen gebott da stúnd und sollichs von inen redte, das sy dem nach lut der ordnung, der sy gnugsam underricht syent, < ein mark silbers > verbessern oder sich des entslahen sollen, unnd wo sy sich des also entslugen oder nit, solte furer ergan, das billich sin wurde, dann es der zunfft meinung gewesen sye, die ding vor inen ußgetragen werden solten. Dwile aber sollichs vor gericht { an } und gegen friden angefochten werd, laß man bescheen.

 

[fol. 84v] Peterhanns Weker gehillet dißer sag von wort zuͤ wort, mit erbiettung, ob mann ine der

rechten deßhalb nit erlassen, wolte er darumb tuͤn, was sich gepurte, en allein, das er by der vorred nit, sonder allein im gepott gewesen were.

{ Hennsle der winsicher [welches Amt ?] } < Hebdenring > gehillet ouch der sag von wort zuͤ wort, dann dz er ouch nit by der vorred, sonder allein inn dem gepott gewesen sye, unnd das meister Peter geredt hette, er wolte alles, dz er hett, daran hengken, so er vermochte.

Deßglich gehillet ouch Hennßlin der winsicher der obgeschriben sag von wort zuͤ wort by dem eidt an sin ampt getan.

 

Testes in causa Jacobj Richards etc.

Die { ve } vier obgeschriben zuͤgen haben ouch einhelligklich wie obstat gesagt, es haben sich alle ding wie obstat verluffen unnd inn dem gepott { hatt sich } wer Jacob Rychart uffgestanden und sich wollen verantwurten { da } und die ding verneint. Da hett Meder gesagt, es wer war. Jacob Rychart hette win vor mittag koufft, und es redten { es } < das > ob xx mann von im. Worden daruff alle ding inen geseit und vorgehalten, inmaß ir obgeschriben sag anzeige etc..

 

[fol. 85r] [Schreiberwechsel, offensichtlich auch Lücke] Frow Ennelin, des yetz geschriben zugen efrow hatt ouch uff wysung unnd der Silberkremerin anziehen gesagt, das sy witter nit wisß ze sagen, dann wie sy uff meister Heinrich Werdembergs anziehen gesagt hette, daby sie es bliben

ließ, dann souil mer, als Adelheit, ir tochter, und die Silberkremerin die brútschuͤch anmessen

wolten, hett sy geredt umb fruntschafft und inn keinem argem, sy solten Kathrin Werdenberg ouch ruͤffen und mit inen nemmen, das sy dz schuͤch ouch anmessen teͤte.

Jútte von Búnn [Bonn ?], der Silberkremerin muͦtter swester, hatt gesagt uff das anziehen mit erbiettung etc., uff den tag, an dem aubent, als die Silberkremerin inn Ruͦprechtz huß essen woͤ

lt, hett die silberkremerin sy gepetten, ir ze huͤtten. Da sy nuͤ inn das huß kommen, wer Adelheit, yetzt des goldschmids frow, by ir gesessen und sy das kind gesorgt. Da hett die

Silberkremerin Adelheitten gefragt, wo Katherin hinkommen, es wer villicht heym geluͤffen, es

bleͤwte sich [es wird Abend]. Da hett das meitlin geantwurt, sy wer mit der jungkfrowen inn dem keller und zúnte ir. Demnach weren die Silberkremerin unnd Adelheitt obgenant die stegen ab hin

wegk gangen, und das meitlin inn der stuben gesessen und das kind gewaget. Nuͤ uberlang, als sy

gemeint, sy werent hinwegk, wer sy, die zúgin, in das fenster gelegen, als die thúr gienge, und geluͤgt. Da wer ein junge tochter, als sy meine, Kathrin Werdemberg gewesen sin, uß dem huß gangen und den andern zweyen nachgelouffen. Da sy nú alle hinwegk kommen, hett die groͤsßer

junkfrow angefangen und das klein meitlin gescholten: Kuplerle, Kupplerle. Da nuͤ die frow wider heym kommen, wer sy, die zugin, ubel gewesen, und ir das gesagt,

[fol. 85v] wie die jungkfrow das

meitlin kuplerle hieß. Wemm es kuplete? Wißt sy, das es ir kuplet, so woͤlt sy es Mathysen sagen.

Uff das die frow das meitlin gescholten und gefragt, was es kuplet. Hett das gesagt, Katherin hett im ein p[aar] schuͤch verheissen, das es Andressen zuͤ ir hett heissen kommen. Darumb jehe im

die jungkfrowen kuplerle. Da hett sy das meitlin geslagen inn der stuben und heissen, ein besem bringen und es ouch mit der ruͦten gewoͤlt slahen. Da wer das hinwegk gelúffen. Da hett die

frow zuͤ der andern jungfrowen ouch geredt, ob sy darumb dem meitlin kuplerle jehe, sy hett ir doch selbs gesagt, Andres und Katherin hetten einander vor einem jar genommen. Daruff die jungkfrow gesagt, sy hett es geredt, was es wer, unnd miteinander angefangen ze kriegen und ettwas von einem rotten underrogk gesagt, aber wie oder was, wisß sy, die zugin, nit, dann sy

gehoͤrt nit wol. Und witer, als die { Silberkremerin } jungkfrowen die frowen inn Ruͦprechts huß

geholt solt haben, da wer die frow vor inen heym kommen. Da sy das meitlin gefragt, wo sy gewesen, hett es gesagt, sy weren by Andressen zuͤm Rebstock gsin und by im zert.

Adelheitt, Symon Nachpuwer des goldschmids efrow, sagt nach wysung und erpiettung des rechten etc., es sye war, das die Ruͦprechtin ir, dißer zugin muͦter, sy, diß zugin, und die

Silberkremerin hett heissen gon inn des schuͦchmachers huß, die schuͦch uff das hochzit anzemessen und Katherinen mit inen ze nemmen. Uff das sy inn Werdenbergs huß kommen syent,

hett die Werdenbergin ir tochter Katherinen erloupt, mit inen ze gan. Do sy nuͤ die schuͦch alle

drú angemessen hetten, wern sy miteinander inn der Silbekremerin huß gangen unnd do die

Silberkremerin ir kind gesoigt, und wider mitein

[fol. 86r] ander heym gon woͤlten, da wer sy, diß zúgin, die stegen vor inen abgangen und fur der Silberkremerin thúr gestanden und gewartet, do wern die Kremerin und Kathrin ire nach die stegen harab gangen. Weliche aber under inen beden

vor oder nach gangen, sye ir nit ze wissen. Wisß ouch nit, was im hofflin inn Ruͦprechts huß

geredt worden sye.

Margrethlin, yetz der Silberkremerin muͤter undermeitlin, hatt gesagt, es hab sich begeben, do

die Silberkremerin, Adelheit Ruͦprechts und Kathrein Werdenbergs die schuͦch angemessen hetten, weren sy inn der Silberkremerin huß kommen, unnd die Silberkremerin und Adelheit

hinuffgangen und Katherin unden im huß bliben. Als nuͦ Freulin [Name oder Magdebezeichnung

?], der selben zitt der Silberkremerin undermeitlin, nach wasser gangen und sy, diß zúgin, im ruͤ ffen woͤlt und harab zuͤ Katherinen kommen were, hett Katherin sy gebetten umb gots willen ze gan und Andressen ze reichen, dann sy muͤßt in haben. Daruff sy, diß zugin, geredt, sy getoͤ

rst es nit tuͤn, dann sy muͤst das kind wagen. Inn dem wer das ander meitlin mit dem kessy mit wasser kommen, da hett Katherin dem meitlin das wasser vom kopff genommen unnd es umb

gots willen gepetten, es solt louffen, Andressen reichen, dann sy muͤst im sagen, das er zuͤm

Luͤtpriester zuͤ Sannt Martin gienge und im sagt, das er zuͤ siner muͤter gieng, unnd ir sagen solt, das sy ine genommen hett, unnd wann es sin brútlouff hielt, wolt sy im ein paar schuͤch geben. Daruff das toͤchterlin gangen. Ob aber Andres zuͤ Katherinen kommen wer oder nit, das

wisß sy, diß zúgin, nit ze sagen. Witter sagt sy, diß zúgin, wie der Silberkremerin muͤter swester von Altkilch gesagt hatt unnd gehillet derselb sag von wort zuͤ wort.

 

[fol. 86v] Berbelin, Martin Spitzen efrow, hatt ouch nach wysung unnd uff der Silberkremerin anziehen gesagt des ersten, das Katherin Werdenbergs tochter sy ir tag nie gebetten hab, nach Andressen ze schicken, hab ouch nie nach im geschickt. Uff den andern artickel, das Andres und

Katherin einander inn dz, dißer zugin, huß genommen sollen haben etc., darzuͤ sagt, sy hab uß

taͤglichem zuͦ wonen Katherinen wol abgemerkt, das Andres ir hold, deßglich sy im ouch hold

gewesen sye. Unnd eins mals hab Katherin by ir zuͦ imbis wellen essen, da Andres sy villicht gesehen hett. Der wer kommen und sich angenommen, kesß ze kouffen. Aber er wer hinuff inn die

stuben { kommen } zuͤ Kathrinen uff die guͤtschen [Sitzbank, Couch ?] gesessen. Unnd als sy, die

zugin, nuͦ zuͦ ir stubthur hinuß inn die kuchin gieng unnd schnell wider hinin, hett Andres angefangen, wie sy sich stalte, ob sy ime so úbel getruwte, und also vil wort getriben. Aber sy

hetten bede besagt, ir keins dem andern deßhalb nútz begert zuͦ ze muͦtten. Aber habent sy es

einander verheissen, syg on ir, dißer zugin wissen und willen, zuͦ gangen, dann sy Katherin warnete und deßglichen Andressen ouch bete, behuͦtsam sin, damit sy nit { inn verglimpff } gegen iren vatter und muͦter verunglimpfft wurd. Zuͦm dritten, so hab Katherin ir keinen

underrok dermoß verheissen, das sy verhelffen oder zewegen bringen soll, das sy Andres zuͤ der ee nemme. Aber wol sust hetten sy einer fart [einmal] von Andressen geredt und sy, die zugin,

Katherinen gesagt, wie Andres und sin bruͦder iren vatter und muͦter umb sy bitten und zuͦ

inen schicken woͤlten. Daruff Katherin gesagt, wann Andres das taͤte, so woͤlt sy ir ein gruͤ nen oder lunschen [leinen ?] underrogk schencken. Unnd sy, diß zugin,

[fol. 87r] inn das winhuß geschickt hett, mit im ze essen. Ob aber Katherin selbs mit der jungkfrowen gangen wer oder nit, syg ir, dißer zugin, nit ze wissen.

Ruͦprecht Winter, der kouffmann, hatt gesagt by dem eidt, so er an das gericht gesworn hatt, es hab sich begeben, daz er und sin hußfrow, ouch sin tochter, miteinander inn den Stein

[Mariastein] zuͦ unnser frowen hetten wollen. Da haben sy Katherin Werdenbergs tochter uff ir

bitt, ouch daz sy und sin, diss zugen, tochter von júgent byeinander ufferzogen werent, mit in gan lassen und sy spyß, win und anders mit inen genommen, unnd er, dißer zug, geritten. Da sy nú die

fart volbracht und wider heym gewoͤlt, hett sin, diß zúgen efrow gesagt, er solt Katherin ouch

hinder sich setzen und ryten lassen, unnd sy hinder im biß gen Bencken gefuͤrt. Da sy nuͤ also vom Stein ussher rittend, sehe er, dißer zúg, Andressen von verren har gegen inen rytten. Da er ine erkant, hett er, der zug, Katherinen gestraff, dann er ein groß misßfallen daran gehept. Hett sy gesagt, es wer nit ir will, wißte nit dauon, daz Andres ir lieb entgegen ritte, und wer ir lieber heym

beliben. Nuͤ were Katherin von Bencken biß geͤn Biningen gangen und Andres sin, diß zúgen,

dochter hinder im biß geͤn Biningen gefuͤrt. Da sy gen Biningen komen, hetten sy Hannsen von Noͤrndlingen und sin frowen, Andressen swager und swoͤster, im wirts huß gefunden. Da sy nuͤ gezert hett, er, der zug, die urtin inn guͤter fruntschafft fur sy alle bezalt, da hett Andres Katherinen hinder im von Biningen biß an die Steinen zuͦ den boinen [boie=Fessel oder verschrieben für "Bäume"], do mann die luͤt richten ist, gefuͤrt. Da hett sy lennger hinder im nit bliben woͤllen. Da sy nuͦ heym komen,

[fol. 87v] hett Katherin inn sin, diß zúgen huß, zuͤ nacht

gessen, und Katherinen muͤter im ein blatten mit troifflen geschickt Da sy nuͤ gessen, hett er, der zúg, nach der Werdenbergin ouch geschickt unnd ir disen handel gesagt, unnd sy solt ir tochter

behuͦtsam sin, dann die kind weren jung und einander hold etc.. Unnd damit mann nit der tag

eins redte, es wer ettwas durch ine oder die sinen verhandelt oder verholffen worden, hett er sich entschuldiget. Da hette die muͤter in, den zúgen, und sin efrowen gebetten, sy, Katherinen, ze

fragen. Das er getan, hett sy geloignet und geredt, warumb sy iren vatter und muͤtter ubersechen solte, sy hett Andressen nútzit verheissen. Er hett ouch sollichs nie an sy begert. Do

nuͤ die muͤter sy ouch gefrogt, hett sy ir ouch die meynung gesagt und geloignet, als dann die

Werdenbergin im, dem zugen, und siner frowen gesagt hett, des er wol zefriden gewesen, dann er nutzit damit ze schaffen haben woͤlt. Zuͤm andern sagt er, als einer nacht die Silberkremerin by im gessen und ir jungkfrowen sy nit riechem woͤlte, hett die Silberkremerin gezurnt, des nuͤ er,

der zug, nit achtet. Uͤberlang wer das meitlin kommen, hett sy gefragt nach der andern jungkfrowen, hett das meitlin gesagt, sy wer by Andressen im winhuß. Daruff er, der zug, geredt:

Geuatter Ursul, ir solten dero jungkfrowen muͤssig gon, dann sy moͤcht ubernacht ettwas

anfachen, und so aber ir mann selten anheymisch were, moͤcht ir dardurch rede entstan, daz ir

an eren und sust schad daruß kommen moͤchte. Da nuͤ sin gfarter, die Silberkremerin, heym gon gewolt, hett er sinen knecht mit ir geschickt. Witter wisß er yetzmals nit ze sagen. Er, der zug,

hab ouch siner gfatterin, der Silberkremerin, nie getruwt, dann sy taͤglichs by im gewont und vil

gespilschafft zuͦ sin, diß zuͤgen, tochter gehept unnd sich nie anders dann erlich gehalten hette, anders er nit wißte.

[fol. 87ar ?; abklären ob Blätter vertauscht, die folgende Zeugenaussage

bezieht sich auf eine Frau] Ir aber gesagt, wann ers dann nit geredt hett, so woͤlt sy ir ein

underrok geben, unnd Katherin hett ir nie zuͦgemuͤtet zuͤ verhelffen, das er sy neme, dann sy sie allweg gewarnet hett, nutzit von ir selbs anzefachen. Wisß yetzmals witer nit ze sagen.

Andres Stoltz hatt lut der erkanntnis unnd uff der Silberkremerin furgehalten artickel und anziehen gesagt etc., uff den ersten sagt er, das im nit ze wissen sye, daz die Silberkremerin ye nach im geschickt hab, sonder hab Katherin Werdembergs tochter nach im inn der Silberkremerin huß und

anderßwahin zuͤm dickern mal geschickt. Uff den andern artickel sagt er, das ein mal Katherin

der Silberkremerin meitlin zuͤ ime inn den keller geschickt, das hab gesagt, das er zuͤ Katherinen

komme, dann es muͤst in haben, und hab das meitlin der Silberkremerin nit gedacht, dann das er inn siner frowen der Silberkremerin huß zuͤ Katherinen kommen und ir sagen solt, was im der lutpriester ze antwurt geben hab. Uff das er zuͤ ir gangen. Was er ir dann gesagt, lasß er yetzt ungelutert, dann er meint, es beruͤre disen handel nit. Unnd soll sich ouch nymer finden, das er weder der Silberkremerin noch yemand anderm weder roͤck noch ander miet oder gaben verhaissen { hab } hab. Unnd zuͤm letzsten, als er ein mal inn der Silberkremerin huß kommen, da

syg die grosße jungkfrow die steg abgelouffen unnd wellen luͤgen, wer da syg. Und deß willen, das sy in nit seche, wer er, der zug, inn das gaden gangen. Ob aber die Silberkremerin sollichs gewißt hab oder nit, dauon konne er nit sagen.

 

[fol. 87av] Barbal Strewlerin von Nollingen hatt by irem geswornen eidt gesagt etc. also, wie ir von

der Silberkremerin ersten anzug nút me ze wissend syg dann souil, sy { heb } hab gehoͤrt, Andres und Katherin haben einander vor einem jar genommen, und es uff die zitt geredt. Es syg ouch war,

das sy zum undermeitlin geredt habe: Warumb heistu dir nit ein par schuͦch geben, dwil du doch

ye kuplen wilt. Hab es geantwurt, Katherin hatt mir schon eins verheissen. Unnd do die frow, nemlich Ursel, sollichs gehoͤrt, hab sy gesprochen: Was wiltu daruß machen? Nuͤ ist es doch zuͤ den eren. Ob ouch Ursel die Kremerin, Andressen und Katherinen jenderthin zuͤsamen gestossen hab, syg ir nit wissen. Wol syg war, als sich dise wort verluͤffe, do wiche Katherin morndes von irem vatter inn Ruͦprechtz huß. Zuͤletzst so sye ouch war, das uff ein nacht, als Ursel inn Ruͦprechtz huß zuͦ nacht esse, woͤlte dise zugin und das undermeittlin ouch darin gan. Da ruͦffte Andres Stoltz inen inns winhuß und geb ine zuͤ drincken. Darzwuschen wer Ursell heym gangen und wunderlich gewesen. Ob sy ir aber darum urloub gebe, moͤcht sy nit wissen.

 

[fol. 88r] Ursul uff der metzger huß hatt gesagt by dem eid, so sy vormals vor dem geistlichen richter deßhalb gesworen hatt, nemlich als die rede ußgangen unnd erschollen sye, das Kathrin unnd Andres einander genommen haben solten etc. sye uff ein tag die Werdenbergin ir, diser zugin, geúatter inn ir huß an den Steinen kommen unnd sich vast ubel gehept unnd nach der tochter gefragt etc.. Da wer sy wider heym gelouffen unnd sy, diß zúgin, ir nachgangen unnd sy

wollen troͤsten. Als sy nuͤ inn Werdembergs huß kommen, hett ir geuatter, die Werdenbergin

und nit der Werdenberg, sy gebetten, zuͦ Katherinen inn Ru=o_prechts huß ze gan und ze fragen. Des sy, diß zúgin, sich gewidert und doch uff ir gefattern bitt hingangen unnd Katherina gefragt, ob sy Andressen genommen hette oder nit, und sy fast ubel gehandelt. Daruff ir die tochter geantwurt, es wer war, sy konnt sy nit loignen, sy hett in genommen, unnd er wer ir lieber dann

ein alter mann. Ir muͦter sagte ir als von einem alten mann, und sy hett in genommen, unnd er,

Andres, keme bald unnd woͤlt sy hinwegk fuͤren, unnd bette sy, diß zugin, ob sy ir die kleider

bringen woͤlte, sy ir den slussel geben, das sy, die zugin, nit tuͦn woͤlt, dann die muͤter wer yetz ubel, sy wurd ir die cleider zerhowen. Da sy nuͤ miteinander uß Ruͦprechtz stuben gangen,

hab Katherin angefangen und gesagt: Sichstu, muͤter Ursule, warumb ich ine genommen hab, es ist ein sollich leben inn unnserm huß, daz ich das jemer nit mag ansechen. Da sy fragt, wie lang es wer, hett Katherin gesagt, es wer by einem jar. Demnach sy die zúgin also heim kommen und der Werdenbergin diß meynung gesagt { da h }, da hab ir geuatter Heinrich Werdenberg ire das gleit biß under die Gerbern geben unnd under anderm sy, diß zugin, gepetten, das sy morndes wider

zuͦ siner tochter gan und ir sagen woͤlt,

[fol. 88v] wer es in der Spitzinen huß geschechen, das sy

des loignete, dann sin frow und die Spitzin wrent yetzt fast uneins. Da sy die zúgin morndes wider kommen, wer Katherin nit mer da. Morndes wer ire, der zúgin, Andres an der Fryen stroß

bekommen, und sy ine gefragt, wo Katherin wer. Hett er gesagt, es woͤlt { huß } hútt loigken.

Hett sy daruff geredt, es loigknete doch naͤchtin nit. Daß syg ir sag uneuerlich.

Ennelin, yetzo Hannß Swizers des secklers [?] jungkfrow sagt ouch by der vorigen pflicht unnd das anziehen etc., war sye, da Katherin zuͦ ir, dißer zúgin, kommen und gebetten hab, inn Rúprechts huß ze goinde unnd helffen und bitten, das mann hinden ufftuͤe, damit sy hinden ingelassen

werde, dann ir muͤter woͤlt sy erstechen. Daruff sy, diß zúgin, sollichs vollent [vollendet] unnd verschafft, das Katherin ingelassen oder ir uffgeton worden sye. Da sy, diß zúgin, ouch inn den sal

zuͦ Katherinen und der Silberkremerin kommen, hett Katherin zuͦ ir, dißer zúgin, gesagt und

geheissen, Andressen ze suͤchen, das er und etlich mit im kement unnd sy mit im heymfuͤrt, dann sy da nit sicher were, darumb das groͤsßer ungluck vermitten blibe und uß keiner andern meynung wer sy, die zugin, zuͦ Andressen gangen und im sollichs gesagt, der wer am nachts

kommen, aber die Ruͦprechtin hett sy im nit woͤllen lassen. Zuͦm dritten, so hab ir die Werdembergin und ir jungkfrow selbs gesagt vor disem handel, das sy diesselb Annen, ir jungkfrowen, inn mannßkleider angelegt unnd ire ein blaten mit gallry unnd kúmich wecklin

darzuͦ geben unnd zuͦ Andressen [bricht ab, folgende Seite leer]

 

[fol. 89v] Hanns Buwmann Hanns Loͤwenberg

Elsy Stempfferin

 

[fol. 90r] Testes producti per domicellum Jacoben Nagel etc..

Junkher Ludwig Kilchmann hatt by dem eid minen heren den reͤten getan gesagt, { das uff ein zytt die e } demnach junkher Jacob Nagel sin swager an in zogen unnd im derselben siner anzugen

ein schrifft ubergeben, die er eigentlich gehoͤrt unnd sich daruff erinert hab, das uff ein zitt, die

er, der zug, eigentlich ze bestimmen nit wiss, durch Peter Ofer zuͤ siner swiger und inn ir huß, darinn yetz der gerichtschriber sitzt, ze kommen beruͤfft. Also were er, diser zug, wilent Ludwig

Zscheckenburlin sin swager als ein vogt siner geswisterten unnd Hanns Baͤr als vogt der obgenanten siner des zugen swiger ouch daselbs hin kommen { und gangen } und under anderm, so wer dauon geredt worden, wie her Iheronus [Hieronymus ?] Zscheckenpurlin yetzo der Carthußer ouch sin swager, als der unlang us Frankenrych { uß } < von > dem studium kommen was, ein mercklich summ geltz by den j m gulden bestimpt verstudiert hett. Yedoch begert derselb

her Iheronus an sine geswisterten und iren vogt, im von irem eigentlichen guͤt iiij c gulden ze

geben, so woͤlt er sich ruͤsten, bucher kouffen und anders besteͤllen, widerumb an die studien ziehen unnd die wirdikeit doctorats zuͤ erlangen { mit ? denselben sine } < [am Rand] uff solichs hett die muͤtter sin, dis zugen, swiger, und Ludwig Zschagkaburlin under annderm zuͤ den dingen geredt >, so das also bschech < und herr Iherus solich sum nachgelaßen wurd, er > sich zuͤ

einer statt thuͤn sich inn raͧt lassen kiesen unnd dieselben sine geswistergitten [?] alsdenn sollicher iiij c gulden { z } ergetzen, uff ein solliche meinung mit witernn < wortten > { grund } etc.

Daruff er, diser zug, da die rede an in kommen wer, zuͤ den sachen geraͧten und geredt hett,

ungeuerlich uff die meinung, wie derselbig her Iheroius ettwas kostlich und

[fol. 90v] besßer wer,

wa er von sollicher ergittigkeit nit absteͤn, das sin zuͤ verzeren, dann den kinden das ir damit etc.. Aber sollicher sin ratslag nit furgang { nam } genommen, sonder nach vil worten hin und wider gebrucht, wurden durch die gswistergit uff das obgemelt erbietten und anzeigen herrn

Iheroius, nemlich das er mit den gedachten iiij c gulden buͤcher bstoͤllen, wytter studieren und

doctor werden, sich inn raͧt kiesen und sy dann des ergetzen woͤllen bewilliget, im, herr

Iheronimussen, die gedachten iiij c gulden uß irem eigentlichen guͦt ze goͤnnen, als der zug acht, sy weren des iren im angerurten gestalt sines furhalten nach ergetzt worden. Aber uber sollichs wer derselbig herr Iheroius inn die Charthuß gangen, sollich iiij c gulden unnd ander sin

guͤt mit im daselbs hin genommen, den gedachten sin geswistergiten witer ergetzung nit getan,

daruff doch die sach nachgelassen, vergoͤndt und bescheen wer.

Hanns Beͣr hatt gesagt by dem eidt harumb gesworen, das er den anzug von junkher Jacob Nagel im und dem obgeschriben zúgen vorgehalten ouch gesehen, wol verstannden unnd sich daruff erinnert hab, unnd kond uff dasselb inn keinen weg wissen noch grúntlich sagen, das er ye { da } < by > obgemelten { daby ge } reden nach sag junkher Ludwigs volgangen gewesen. Ob aber das bescheen, das lasß er sin, widersprech das nit, syge im < aber > der gedechtnus entsloffen. Wol sy im ingedenk, das uff ein zytt, als die alt frow Zscheckenpurlin krank gelegen, er als ir vogt, junkher

Ludwig Kilchmann, junkher Jacob Nagel, < junkher Jacob Zscherg [?] > und Ludwig Zscheckenburlin

als der kinden vogt zuͤ der obgenanten frowen ze kommen beruͤfft worden. Als die selb frow darnach inn viij stúnden ungeuerlich gestorben were, da hett dieselb frow angefangen und begert,

das werben [?], < kinder und > { nit } mit den voͤgten bewilligen woͤlten, das herr Iherius irem

sun v c gulden

[fol. 91r] uß irem verlassen guͤt voruß volgen und werden solten. Also inn ansehen ir ersamkeit und grosßer < ir > krankheit, als sich das wol erscheint, hette Ludwig Zscheckenpurlin

und er, dißer gezug, uß guͤter erber meinung, sy nit ze bewegen, geredt, sy solt sich selbs

deßhalb ruwig lassen, was ir letzster will und erdening sin, das wurd tugentlich on widerred vollzogen, daran solt sy nit zwyfel haben. Unnd als sy unteinander samentlich und herr Johanns

Saltzmann not[arien], der da zuͦ zitten ouch zuͦgegen gewesen uß der stuben getretten weren,

hett junkher Ludwig Kilchmann angefangen und zuͦ demselben Saltzmann geredt ungeuerlich diß meinúng: Ir haben gehort, das min swiger begert hatt, { das } minem swager herr Iheroius v c

gulden voruß volgen ze lassen. Da bezug ich mich { zech ? } vor uch als notarien, das ich darzuͦ

noch darin nit bewilligen will in keinen weg. Desglichen hetten junkher Jacob Nagel < und der

Zscharpp > zuͦ sollichem ouch dheinen willen geben woͤllen. Wytter syge im von den sachen nit ze wissen.

 

[fol. 91v] Testes producti per Johannes Bär contra Johannes der Schorndorff.

Mathey Bauser der sporer hatt gesagt by dem ey[d], so er harumb zuͤ gott unnd den heiligen gesworen hatt, daz an in, disen zugen gezogen sye, ze sagen, daz Hanns von Schorndorff { geb }

geredt { haben solle }, daz er, diser zug, gehoͤrtt haben solle: Der adel halt weder brieff noch sigel

etc. lutt desselben anziechens. Daruff er, diser zúg, sin bedacht genommen, sich erinnert unnd in

siner conscientz wol erfaren, unnd koͤnne nit wissen noch sich by den zytten in keinen weg erinnern, daz er soliche wortt von Hannsen von Schorndorff ye gehortt hab, es wurde denn im { des durch } < durch witter > furhaltung, wa, wenn und wie das bescheen sin solt anzeigt, wolt er sich uff dasselb ouch witter erinneren unnd sagen, wie sich der warheitt unnd einem frommen geburte, er kenne noch wisse sich aber yetzo uff bescheen anzug witter nit erinnern.

Hanns Liechtnouwer hatt gesworen unnd gesagt, daz sich uff ein tag < in > disem verganngen krieg begeben, daz ein priester, genant herr Augustin und { desselben } ein annderer priester, desselben

herrn Augustins gesell, den er nit wisse ze bestimmen, zuͤ Eschemer thor ein roß hetten wellen

kouffen, daby er { gewesen } unnd Hanns von Schorndorff < ouch ettlich ander > gewesen weren unnd andern, reden hetten by vil wortt unnd reden hin und wider von den Osterrichern unnd

Switzern getriben, yedoch hett Hans von Schorndorff unnder annderm geredt, wie das Hanns Baͤ

r zum Slussel in einer úrten oder ymbiß geredt haben solt, er hett vil schuldens im ußstunden { da er gar } unnd im die edlen im lannd schuldig weren, da er gar vil lieber wolt, daz er die selben schulden in den Eydtgenossen hett denn uff den edlen, denn die Eydtgenossen bezalte redlich unnd hielten glouben, aber wann einer einem edelman umb gelt ze huß schickte, so wolt er nit anheymsch [zu Hause] sin, und die edlen hielten nit glouben. Daz er aber von Hannsen von

Schorndorff gehoͤrt, daz er geredt hab, die edlen halten weder brieff noch sigel, das hab er nit

gehortt, sye im ouch davon nutzit < witters > ze wissen, denn wie obstatt.

 

[fol. 92r] Testis productus per Fischer

Heintze Weber von Mußbach hatt gesworen unnd gesagt, daz er ein roß uff dem kornmart veil gehept, das hett Hanns Fischer gefeilset, da hett er im das gebotten umb vij gulden, da < bot Fischer vj gulden, da > sprech er, er geb ims umb das gelt nit. In dem slieg ein annder roß Hansen Fischer an einen schenckel, daz er neben sich [fiel ?], da kem der, so das roß kauft hab, unnd sprech { e }, wolt er im das roß laßen umb die vij gulden, so wolt er das nemen. Da hett er im das

zuͤgesagt, unnd weren zum Swartzen Sternen inzogen. Da were Fischer hiͤnach komen, geredt,

wie das eins were, daz im in sin koufft wurd. Nach vil worten hett er, diser zúg, zuͤ den dingen geredt, damit sy von einander tugenlich kemmen. So witt Fischer im vijj gulden in gold welt geben, wolt er im den kouff darslachen. Da hett Fischer geredt, er wolt im vij gulden nach der statt recht geben unnd wolt den kouff umb die vij gulden in gold nit darslachen. Da hab er { im } das roß dem andern gelaßen etc..

 

[Schreiberwechsel] Testes in causa Bär et Schorndorff.

Junckher Marand von Brunn hatt gesagt by dem eyd, so er einem ratt getan, gesagt, daz sich die zytt diß kriegs uff einen tag, den er nit wisse ze bestimmen, begeben hab, daz er diser { unnd } zúg selb funfft oder vierd, an dem fischmartt uff Michel Zschanen laden gesessen unnd sye im doch der gedechtnúß entsliffen, { daz } wer die gewesen, so by im gesessen syent, in dem were Hanns

von Schorndorff zuͤ inen kommen, { und hett unnder den hetten sy gefragt witer, wannen har er

gieng hett da hetten gefragt er } < da hett derselb Hanns > von Schorndorff geredt, er kemm < dahar > von dem Plumen [Gasthaus], da were min herr der lanndtvogt

[fol. 92v] { dann hett er den

hett demse } unnd sprech witter { Hanns Baͤr hett demselben lanndtvogt den win geschenckt,

von demselben }, der lanndtvogt hett im ze trincken [geben], daruff er, Hanns von Schorndorff, ge{ sprochen } < fragt > hett, wannen har der win kemme, hett im der lanndtvogt gesagt, Hanns Bär

hett im denselben win geschenckt, dar hett Hanns von Schorndorff zuͤ dem lanndtvogt

gesprochen: Trincken ir des wins, wißten ir, was Hanns Bär geredt hett, ir truncket sins wins nit {

he }. Uff dieselbe wortt hett in der { fron } landtvogt gefragt, was dann Hanns { von Schorndorff } <

Baͤr > geredt hett. Uff solichs hett Hanns von Schorndorff dem lanndtvogt gesagt, Hanns Baͤr hett zum Slussel geredt, die edlen hielten weder brieff unnd sigel, unnd das wolt er im lieber

sagen, so Hanns Baͤr { von Baͤr dem } zuͤgegen wer, denn in sinem abwesen. Soliche meynung

hett er { diser } inen an dem obgemelten ortt gesagt. Vil lieber were im, er hett geswigen { un }, sag er nyemand zu lieb noch leid, sonnder umb der warheitt, unnd mocht wol liden, daz er des vertragen were.

 

In causa Gilgenstein contra Groͤnenzwig

Margreth, junkher Mathys Groͤnenzwigs junckfrow, hatt gesworn unnd gesagt, es hab < sich > begeben by xvj jaren verschinen ungeuerlich, das ir ein kremerin j lb vij ß schuldig gewesen.

Darumb sy, die zugin, dieselbe kremere vor min herren den unzuchten beklagt, die hetten erkannt, ir pfennd ze geben fur ir schuld. Uff das hett die kremerin ir ein bett geben, das hett sy, die zugin, heym getragen. Uff sollichs { als sy } hett junkher Mathys an sy geschickt, im das bett < ze >

uberantwurten, so wolt er sy schuldloß halten. Das sy getan. Da nuͦ junkher Mathys das bett fur

sin huß zins also am koiffeler verkoufft

[fol. 93r], hett er ir xxx ß fur ir schuld heym geschickt. Da were sy, die zúgin, wider zu junkher Mathys gangen und gesagt, das sy iij ß zuͤuil, hett er gesagt,

das bett were Veltin Gilgenstein, dem moͤcht sy dieselben iij ß bringen. Das sy getan unnd Veltin sollich dry ß inn sin eigen hand umb sannt Peters berg oder { dan } an den Spalen, wiß aber gantz eigenlich nit anzezeigen, wo < [am Rand] geben hette >, dann es ir der gedechtnis entslyffen were.

 

Testis productus in causa Hanns Mullers von Dyrnnach

Georg Wacker von Knoͤringen hatt gesagt by dem eidt harumb gesworn etc., es hab sich begeben inn xiiij tagen oder iij wochen ungeuerlich < nechstverschinen >, das er, der zúg, hie inn der statt

gewesen, und in meinung, heym ze gan, sÿe er zuͦ Hannsen Muller < von Dirnnach > uff der

gassen gestossen und gefragt, ob er mit im gan woͤlte. Hett Hanns Muller gesagt, ja, aber es

hette in ein frow harinn verbotten, die woͤlt er gan zallen. Unnd er, der zug, also mit im inn der frowen huß kommen, syg ein meitlin uff der bank gesessen, unnd hetten also mit einander

angefangen zuͤ rechnen, das der Múller ir uber { den } die abgezogen vj sester kernen, so er ir

geben, noch schuldig wer ij lb v ß, unnd das gelt also uff den { tisch } < bank > gezelt. Das hett die frowene das gepott gelt nit wollen nemmen, da hett Hanns Muller ir ein zolbatzen fur geben. Da hett die frow noch j fierer fur schub gelt geheischen, das hett Hanns Muller < ouch > nit gwolt

geben noch ouch das nit schuldig ze sind. Und wurden also gar des fierers halb stoͤssig, das sy einander gesegneten und fur die thur gangen, hett Hanns Muller zu der frowen geredt, er woͤlt

das gelt hinder ein gericht legen { un }, aber ye zuͤletst hett die frow < doch > das geltt genommen. Witer syg im von dißer sach nit ze wissen ungeuerlich etc..

 

[fol. 93v] Testes producti per Heinrich Keller, weibel in Huntzbacher tal, in causa zwúschen { her } Jacob Gebly, vogt zú Morsperg et Hug zer Bach von Waltpach

Johanns Gerster, gerichtschriber, hatt gesagt by dem eyd sinem herren getan, gesagt, daz er von der sach annders nit wisse ze sagen, denn daz im noch wol vorsweb, daz < Jacob Geblÿ >, Stechelin unnd Hug zer Bach in sin, diß zúgen, huß in verganngen tagen kommen syent unnd hetten begert, ein verzeichnung ze tund. Was das gewesen, were im der gedechtnuß entsliffen, wa das nit uffgeschriben. Aber er hett ein verzeichnung getan, deren Stechelin darnach von dem stattgericht urkundlich ußschrifft erlanngt hett. Wie die selb schrifft wise, daby laß er das bliben, unnd sye im witter bescheen anzugen halb nit ze wissen.

[Schreiberwechsel] Meister Hanns Stechelin, der gwandmann, hatt gesagt by dem eidt deßhalb gesworen, das inn verschiner zÿtt, als Jacob Gebly, vogt zuͤ Moͤrsperg, in nammen mins herren landtvogts umb versessen zins < [am Rand] Moritzen zuͤr Bach und Morand Kellers, ouch Hugen

zer Bachs zuͤ Waltpach > { ettlich } guͤtere bezogen und inn recht gefroͤnt. Daruff er, dißer zúg, ouch ij vernzal korngeltz hette. Nún, als Hugen deshalb hie gefangen, were er mit dem vogt

uberkommen { unnd }, < das er > im diesselben guͤtere wider umb xxiij lb ze kouffen geben unnd

ine Hugen des vertigen solt an den orten und nach form sich das gepurte { daruff ouch }, wie dann

{ das } < sollich > inn des stattgerichtz buͦch zuͤ Basel verzeichnet stuͤnde. Da nuͤ der vogt Hugen die beziech brieff { geben unnd derselb } < [am Rand] unnd alle sin erlangt recht und

gerechtigkeit damit gegeben, dz { derselb } Hugen damit als sinem eigen guͤt furer ze handeln

und die ze versetzen etc. >, hett Hugen sollich brieff hinder im, disen zugen, zuͤ underpfand umb

iij vernzal korngeltz { ze kouffen geben unnd } < gelegt, aber hett gen der zins > ime vij lb zuͤ den xxijj lb bezalt unnd { das } den vogt von

[fol. 94r] Morsperg < an > siner summ der xxiij lb, darumb der kouff < xii { damit } bar > was, ußgericht { und }, hette ouch sollich sinen kouff der iij viertzel korngeltz inn des stattgerichtz buch verzeichnen lassen, wie er die uff den obgenanten bezognen

guͤttern { k } von Hugen koufft hett etc.. Nach sollichem were der vogt mit einem, so die guͤter

vor sollichem verkouff < geniessen hett [?] >, inn rechtvertigen kommen etc.. Unnd daruff ine, disen zugen, erpetten, das er im, dem vogt, die beziechbrieff zuͤ gebruch sins rechten lyhen woͤ lt { und } < hett > im die also inn guͤten truwen gelyhen { hett } < aber > der vogt < het im > die

noch { hinder im } nit wider geben, sonder also behalten { da ? }. Wyters syg im von der sach nit ze wissen.

[Schreiberwechsel] Hanns Bomgartner hatt gesworen unnd gesagt, es hab sich begeben { das }, als er nit anders wisse, dann es werd yetz inn der fasten nechstkunfftig [Beginn 4. März 1500] iij jar,

das Hug zur Bach zuͤ im vor sinem laden < kommen >, mit weinenden ougen sich erclagt, wie der

vogt von Morsperg ine gefangen unnd er ouch gesworn hett, one desselben vogts wisßen und willen von der statt nit ze kommen, ine, den zugen, fruntlich bittende, mit im zuͤ dem vogt ze gan. Wie wol er, der zúg, dazemal gantz fertig wer, uber feld, nemlich gen Dammerkilch, zuͤ ritten, yedoch us erbermde wer er mit Hugen zer Bach zuͤ Vogt von Morsperg inn die herberg

zuͤm Bluͤmen zuͤ Basel gangen unnd den vogt gepetten, was er dem armen mann { ze g } < angewinen welt >, er hette nutzit unnd solt in gan lassen. Das < der > vogt nit gwelt, sonder Hug

muͤst im hafften oder die guͤter wider kouffen. Da Huge gehoͤrt, die guͤter veil sin, bat er den

vogt, im sinen teil wider ze kouffen ze geben, das der vogt ouch nit tuͤn, sunder welt, das Hugen all drÿ teil der bezogen guͤter kouffen sollt. Da aber Hugen sich erclagt,

[fol. 94v] er getoͤrste

der andern guͤter nit kouffen, dann die, dero sy gewesen weren, slúgen in ze tod etc.. Daruff der vogt { si uber } < [am Rand] in namen mins herrn landvogts sich erbotten, verschaffen wellen >,

Hugen uff sollichen guͤtern ze beschirmen, damit er sicherheit hett vor denselben etc.. Unnd hett

{ Hugen } der vogt die guter veil gebotten umb xxv lb. Ye er, der zug, einer von Almswiler und der

wirt zum Bluͤmen hetten all darzuͦ geredt, das under vil andern worten der kouff umb xxiij lb bescheen und geben were, hetten ouch einander den dargeslagen, nemlich das Hugen dem vogt das halb gelt inn xiiij tagen bezalen < [am Rand] und der vogt im die beziech brieff alsdann ouch geben, das ouch also bescheen > unnd das ubrig gelt, wann in der vogt vertigt, geben solt { wytt }.

Unnd als er, der zúg, { morndes } < desselben tag > gen Damerkilch { k zuͤ } gewoͤlt, wer ime

Moritz zer Bach, des die guͤter zuͦm teil gewesen, under wegen begegnet, dem er dißen handel

erzelt und gesagt { h der selb } hette, das sy all dryg zuͤsammen tuͤn unnd yeglicher sin anzal geben unnd mit dem vogt verkommen solten. Hett Moritz gesagt, er wer dem vogt nutzit schuldig, und er, der vogt, hett im das sin mit gwalt genommen.

 

[Schreiberwechsel] Testes in causa Bär et Schorndorff

Wenndlin Struß hatt ouch gesworen unnd gesagt, als dann Hanns Ber an in gezogen hab, daz im wissen sin, daz Hanns von von [!] Schorndorff von im geredt { haben solle der ad daz }, daz er,

Hans Baͤr geredt, haben solle: Der adel halt weder brieff noch sigel < und anders > etc., daruff sag

er, daz er solichs von Hannsen von Schorndorff nye gehortt hab. Wol sye war, daz uff ein zytt

Martin Lebget im, disem zugen, gesagt, < man sag, daz > Hanns von Schorndorff zuͤ minem herren dem lanndtvogt geredt solle haben, als im, dem lanndtvogt, Hans < Ber > den win geschenckt hett, ob er desselben wins ouch trunck, { da solle im der lannd } unnd wann er wißte von Hanns Beren, das er wisse, er trunck sins wins nit. Da solle der lanndtvogt Hannsen von

[fol. 95r] Schorndorff gefragt haben, was er dann wisse. Daruff im Hanns von Schorndorff geannttwurtt haben, er solle nach im, Hanns Beren, schicken, so welle er ims unnder ougen sagen. Soliche wortt

hab Martin im, disem zugen, gesagt, daz er solichs hab hoͤren sagen, aber nit von wem. Darnach

worden, { herr } sye Hanns von Schorndorff im, disem zugen, begegnet. Da hab er zuͤ demselben uß gutter meynung geredt, man sag, er hab die obgemelte wortt ußgeben, { w } er solt swigen { uff

}, und hab < er > solichs getan, so sye es unrecht. Hett in Hanns von Schorndorff gefragt, was er geredt, hab er im die obgemelte wortt anzeigt, die hett er verneint, die geredt [zu] haben, sonnder gesprochen: Lieber Wenndlin, was ich geredt hab, das weiß ich wol ze verannttwurtten, das hab er aber nit getan.

Stoffel Rollinger hatt ouch gesworen unnd by demselben eyd gesagt, daz er uff einen tag diß verganngen krieg mitsampt siner eelichen husfrowen harin in die statt sins ampts wellen wartten

ganngen, da were Hanns von Schorndorff zuͤ inen beden by Sannt Urban kommen und mit inen

biß zum Bluͤmen harab ganngen. In dem hett er, diser zug, geredt, wie min herr lanndtvogt hie were. Sprech Hanns von Schorndorff: Ist er hie, so will ich zuͤ im gan und will im sagen, wann im

Hanns Beͤr den win schenck, daz er sins wins nit trinck, denn Hanns Ber hatt uff der stuben geredt, des hab ich gutte kuntschaft, der adel halt weder brieff noch sigel, das will ich dem

lanndtvogt sagen. Dise wortt hab er von Hans von Schorndorff gehoͤrtt. Uff solichs redte er, dise

zúg: Hatt Hanns Baͤr dise wortt geredt, so tuͤtt er minem herren dem lanndtvogt unrecht, denn er hatt sin wol genossen < hette >. Daruff sprech Hans von Schorndorff: Er hatt das geredt uff der stuben, das hab ich gutte kuntschafft. Witter sye im nit ze wissen, denn daz Hanns von Schorndorff

darnach zuͤ im, disem zugen, kommen und hett geredt: Ich hab { im } dem lanndtvogt gesagt, er

solle des wins nit trincken, und damit von im ganngen.

 

[fol. 95v] Elsy Stoffel, Rollingers eeliche husfrow, hatt ouch gesworen unnd gesagt, daz sy, dise

zugin, mit irem man harin von Sannt Johanns ganngen, da were Hanns von Schorndorff zuͤ inen < by Sant Urban > kommen < [am Rand] und mit inen harab biß zum Bloumen ganngen >. Also hett Stoffel, ir man, gesagt, wie der lanndtvogt hie were. Da sprech Hanns von Schorndorff: Samer diser

und der [So wahr mir beide - Gott und Teufel - helfen], ist er hie, so will ich zuͤ im gan unnd im

sagen, daz er des wins nit trinck, den im Hans Baͤr schencken werd, denn hab [!] Ber hab geredt, die edlen halten weder brieff noch sigel. Da sprech { ir } Stoffel, ir man: Das were swere, hett er

das geredt. Nuͤ { ge } hatt er doch unnd annder koufflútt der edlen nit ubel genossen, unnd noch.

Da sprech Hanns von Schorndorff: Er, Hanns Ber, hatt soliche wortt geredt uff der stuben, des hab ich gutte kuntschafft, und ich wils { in } dem lanndtvogt sagen, daz er nach im, Hanns Beren, schick, so will ich im { die vr } das unnder sin ougen sagen. Witter sye ir nit ze wissen.

 

Testes producti per Johannes Oltinger contra Cunrat Swander

Junkher Wilhalm Hug hatt gesworn unnd gesagt etc., das by zwen jaren ungeuerlich verschin, das er on geuerd fur Heinrich von Munstrals laden gangen, sye er, der zug, von demselben berufft unnd gebetten worden, im Hannsen Oltinger { und s ? }, sinen knecht, und einen genant Swander helffen ettlich spennen halb ze berichten und entscheiden. Da { w } weren dieselben zwen einander lxxxij lb { gicht }, darumm der span were, gichtig gewesen, unnd von denselben lxxxij lb hette Swander Oltinger xij lb geben, der Hanns Oltinger gestanden. Die ubrigen lxx lb weren inn

dry teil gelegt und bezalt, nemlich xxij lb, xxiiij und xxv lb. Nuͤ beclagte sich Swander, wie er von

Oltingers bruͤder der xij lb halb < rechtlich > angefochten. Da wurde durch sy, die zugen,

betedinget, das Hanns Oltinger hinuff zuͤ sinem bruder keren und den fragen solt, ob es

[fol. 96r] also were, dz er den Swander sollicher xij lb halb mit recht angelangt hett oder { m } allein umb sin

anzall oder zuͤgeteilt guͤt der xij lb. Unnd souerr Oltinger bruder den Swander umb die xij lb

berechtigt oder beclagt hette, so solte er Hanns Oltinger den Swander der xij lb halb gegen sinen

bruͤder enthelben und entrichten. Wo aber Swander allein von Oltingers bruder umb sin anzal beclagt worden were, so solt Hanns Oltinger dem Swander nichtzit abzetragen verbunden sin.

Unnd als sich Swander aber erklagt, Oltinger wurd nit zuͤ sinem bruder keren noch dem also

nachkommen, da wer Heinrich von Múnstral burg worden, dz Oltinger dem nachkommen solte.

Heinrich von Múnstral hatt ouch gesworn und gesagt etc. und gehillet dißer junkher { Heinrich } < Wilhelm > Hugen sag inn allen worten, sye ouch vor dem er, junkher Wilhelm, kommen die sach von beden parthyen erzelt worden unnd der spann allein der xij lb halb gewesen.

 

In causa Hanns Baͤren contra Hans von Schorndorff

Ruͦdolff Notkleger, alter schultheiss, hatt gesagt by dem eydt an das gericht getan, das inn disen verschinen kriegsloiffen, wellicher zitt sye im eigenlich nit wissen, < sich begeben hab >, das er am vischmark[t] vor Michel Isenlins { laden } huß uff dem laden { gesessen und vj man ob yemand by im gewesen syg im oder in sage der gedechtnus enflossen } < unnd vier oder funff personen by im gesessen, wie oder wer aber die gewesen, syge im in warheit uß gedechtnis kommen >. Da keme

Hanns von Schorndorff unnd [habe] gesagt, er hette eim grossen Switzer eins ingeleit. Nuͤ wurd

Hanns von Schorndorff gefragt, aber von wem { aber } wiß er, der zúg, < ouch > nit. Da redte Hanns von Schorndorff, er keͤme von mim herrn lanndtvogt, dem hett Hanns Baͤr zwe fleschen mit win geschenkt, { hett er ge } < und er hette > zuͦm landvogt geredt, wann min herr landtvogt wißte, was er, Schorndorff, wisste, so truͦnk er sins wins nit. Daruff min herr landtvogt gefragt, warumb,

hett er { Scho im ges } geantwurt: < [am Rand] Min herr landtvogt solt nach im schicken, so woͤlt ers im under ougen sagen. Daruff der lantvogt aber gefragt was, het Schorndorff geantwurt >:

Hanns Baͤr hett geredt, der adel hielte weder brieff noch sigel { und er solle nach Hanns Baͤren

schicken, so wolt ers im under ougen ouch sagen }. Nit mer syg im von den dingen ze wissen.

[Hand deutet auf den folgenden Abschnitt] Uff sollichs hatt Hanns von Schorndorff bekannt, dis kuntschaft wol unnd recht gesagt, sye ouch war und gestand des etc.. Dißer Hanns von Schorndorffs bekanntnis hatt sich Hanns Bär offennlich inn gericht bezugt und protestiert.

 

[fol. 96v] { Inn der holtzschuchmacherin sah unnd } Testes producti per Melchior Mulhußer contra Elsy Holtzschuchmacherin

Herr Thomas Zscheckenpurlin hatt < vor offen gericht > gesagt by dem eidt einem rat getan, dz im von den anziehen durch Melchior an ine gezogen der zweyen artickeln halb { von der } gantz nutzit ze wissen sye.

Agnes, Kußnagels efrow, hatt ouch vor gericht gesagt, sy hab ein herten eidt vor min herrn den dryen getan, unnd sye ir von der sach gantz nutzit ze wissen, nemlich von des fudessers [?, vgl. fol.

100v], unnd das Melchior durch die finger sehe, wie luͤt uß unnd in in sinem huß giengen.

In causa Hanns Bären contra Schorndorff

Meister Thomas Scherb der sattler hatt gesworen und gesagt etc., es hab sich inn vergangner zitt begeben, do mann grossen rat gehept, ob es inn dem ersten oder andern gewesen, sig im nit ze

wissen, das er, der zúg, ein rede oder offnung von Hanns von Schorndorff gehoͤrt hab, die er

ungelutret bliben lasß etc.. Nuͤn als uß dem grossen rat kommen und yederman uff sin zunfft huß gangen und Schorndorff ouch zum Slussel gessen hett, wer Schorndorff wider zuͦ im, dem zugen,

< aber > kommen unnd ein meinung, so Hanns Baͤr zuͦm Slussel geredt haben unnd sich villicht uff Schorndorffs rede im grossen rat bescheen, gedient oder verglichen hett, nemlich das Hanns

Baͤr geredt hett die wort: O lieben frund, land unns keren zuͦ den frommen unnd getruwen, so

will ich unns, als vil inn der zunfft ist, ein jar win und korn fursetzen. Wytter hab er uß Hanss von

Schorndorffs mund gehoͤrt, das er eins mals zuͦr Cronen by dem landtvogt gewesen und zuͦ im, dem zugen, aber kommen unnd gesagt, es nem ine kein heͤll [er müsse nichts verheimlichen],

er hab dem landvogt gesagt, Hanns Baͤr schenk im win, wer es sin ding, er drinken nit. Da hett der landtvogt gesagt, wie so, wie so, lieber Hanns von Schorndorff, wie wer das ein ding? Da hett

Schorndorff dem lanndtvogt geantwurt, er solt nach Hanns Baͤren schicken, so wolt ers sagen,

das Hanns Bär hoͤrt, witters hab er, der zug, von Hanns von Schorndorffs mund nit gehoͤrt, aber sust von hoͤrich sagen hab er mencherley red und dere vil gehoͤrt, wie Rudolff Notkleger { man } offenlich vor gericht { davon und sust } davon geredt und min herren die x gehoͤrt haben.

 

[fol. 97r] Testes producti per Johannem Oltinger contra Conrat Swander

Ulÿ Oltinger von Louffenberg, sin, Hannsen Oltingers, bruder hatt gesworn unnd gesagt, uff angezogne meinung sye im nit anders ze wissen, dann das im, disem zúgen, unnd siner swester uff

Conrat Swandern in schuld xlvij lb zuͤgeteilt worden, do syent inen dieselben xlvij lb von {

Oltinger } < Swander > bezalt biß an xiii lb. Nuͤn { als } hab er den { Oltinger } < Swander > mit recht gejagt und triben, das er im usrichtung tuͤn solt, unnd hab { Oltinger } Swander an den xiij lb inen xxxij s gegeben. Umb das ubrig sye er { guͤtlich vertzogen unnd } < [am Rand] durch ir

beder teil frunden zuͤ tuͤn gutlich betragen und die sach von handen geben unnd sy betediget, das { Hanns } Swander inen fur die usstenden xj lb viij s geben solt vj lb iiij s und ouch des also von

Swander > usgerichtet, unnd syent sollich xlvij lb { siner } sin und siner sweͤster zuͤgeteilt guͤt

und sust niemand anderm verfangen gewesen.

 

Testes producti { Penlin ? } per Leonhardum Dietsche cultellifabrum

Heinrich Suter, der weber, sagt by sinem eidt harumb gesworn, das im wol ze wissen und ingedenk sye, das Lienhart Dietsche der elter, sin Lienhartz vatter, unnd Agnes, sin efrow, zuͤ Rantzwilr

nach cristelicher ordnung zuͤ kilchen und straß gangen unnd sich wie elut fromklich gehalten, als er nie anders gehort, haben ouch den obgenanten Lienhart, iren sun, inn der ee by einander uberkomen und von inen { elichen gepor } inn der ee geporen worden sye.

Hanns Matter, der messerschmidt, hatt ouch gesagt wie recht ist, das er denselben Lienhart Dietsche das hantwerk gelert, der im ouch die ler jar fromklich und redlich, anders er nit wiss,

usgedient hab, ouch durch zuͤwenung [Hörensagen?] Lienhart Dietschnis und Agnes, siner

efrowen, nie anders gehoͤrt, dann das sy im den als iren elichen sun verdingt haben und ir elicher sun { gewesen } sy.

 

[fol. 97v] Paulus Fran hatt ouch gesworen und gesagt etc., das im wol { ingedenk und } ze wissen sye und gedenk Lienhart Dietschins des eltern und siner efrowen ungeporn, sy im ouch wol ze wissen, das er und sin efrow als elút und nach cristelicher ordnung zesamen kommen und { vil }

des genanten Lienhart { und ander ? } und sin bruͤder elichen von inen < beden > geporn syent.

Meister Panthele Zschup sagt ouch wie recht ist etc., das der genant Lienhart Dietsche der junger by im gedient unnd sich fromklich gehalten hab, ouch anders nie gehort, dann das er elich geporn

sye, dann er vatter und muͤter lang zytt vor dem und ee er im gedient gekennt hette.

Testis productus per Werlin Swab de Waldenburg contra Hanns Kißling

Hanns Swartz hatt gesagt by dem eidt harumb gesworn, er syge zuͤ Chuͦm [Chaumes?] zuͤ

Werlin Saler und im, Werlin Swap, komen und von inen gepetten worden, mit inen zuͤm bellis [bailli] ze gan. < [am Rand] Da sy fur in kommen >, da hab der belle Werlin Swaben ix franken ein

monat { verhe } ze sold verheissen. Wie es aber < furer > mit denselben nuͤn franken zwuschen

inen verhandelt, sye im, dem zugen, nit ze wissen. Nuͤ als sy zuͤ Oist [?] gewesen, hab Werlin

Swab in, den zugen, aber gepetten mit im zuͤm belle ze gan. Da sy fur in kommen, hett sich Werlin beklagt und gesagt: Herr, myn houptmann wil mit min sold die ix franken nit geben. { Uff das } < [am Rand] Uff dz der belle gefragt, wer sin houptmann were, sprech er, der Kißling, da hett

  1. im der belle geantwurt, er hett es sinem houptmann bezalt, den solt ers im heissen geben. Nit mer syg im von der sach ze wissen.

 

Testis productus per Ulricum Scherer de Liestal

Lienhart Heffelin der stattknecht hatt gesagt by dem eidgt, so er an sin ampt getan hatt, es syg im wol ze wissen, das Uͤlrich Scherer der Leutschinen ettwas abkoufft < [am Rand] und schuldig gewesen >. Dieselb schuld hett sy an im, disem zugen, verzert unnd Uͤlrich Scherer ine darumb ußgericht und zuͤ wortzeichen hett Uͤlrich Scherer ire j dicken phlaphart hinuß darzuͤ geben.

 

[fol. 98r] Testis productus per Ludwicum Daindt contra Hanns Ziegler de Brúchsel, lune post reminiscere [16.März 1500]

Meister Conrat Daindt der retten hatt gesagt by dem eidt einem rat getan, es hab sich begeben by

dryen jaren ungeuerlich verschinen, das einer, genant Hans Ziegler, uß Braband mit waͤr, nemlich stockfischen, heringen und anderm in dis land kommen, da were er, dißer zúg, { sinem } Ludwigen, sinem bruder, umb ein matten, so er im abkofft hett, c gulden schuldig unnd im die bare

uszerichten. Do were derselb Ludwig, sin bruͦder, unnd Hanns Ziegler miteinander inn

gmeinschafft kommen, unnd { dazemol } dz Ludwig die obgenanten j c gulden inn gewerb legen { solt } unnd mit Hannsen Ziegler inn allen dingen, es were mit win, heringen und stockfischen teil

und gemein haben solt. { Nuͤ } Demselben nach were er, der zug, mit sinem bruder Ludwigen gen

Keisersperg geriten zuͤ Hannß Ziegler und ouch wellen erfaren, wie die sach ein gestalt hett. { Ine

} < Welte > Hanns Ziegler ine, disen zúgen, inn die keller { ge }, darin die win gelegen weren, { gefurt } < fuͤren > und im die zeigen, wie mann die suwerte, < [am Rand] damit er, dißer zug, sehe, das die sach uffrecht zuͤgieng >, unnd under andern worten geredt, er solt nit sorgen, er

woͤlte sin bruder zuͤ einem gesellen machen, unnd er solt im die c gulden geben, damit er den winen, so er hinwegk gefertiget hette, nachkeme, unnd solt sin bruder Ludwig mit den ubrigen winen hinach farn. Daruff hett er, der zug, im die c gulden von wegen sins bruders usgricht und

geben, { unnd } < doch > das derselb sin bruͤder inn allem gewerb sin unnd teil und gmein daran

haben solt, unnd hett Hanns Ziegler im nutzit usgedingt noch vorbehalten.

 

Testis productus per Heinricum de Effringen { ? }

Jorg Hertzog, der lermeister, hatt gesworen unnd gesagt, daz in in verganngen tagen min gnedigen

frow von Seckingen zuͤ einem gwalthaber, einen costen zwúschen iren gnaden unnd junckher Heinrich von Effringen unnd junckher Veltin Murer uffgelouffen, den ze berechtigen gesetzt, unnd wie wol er hie < husheblich > schafft gewesen were, ye doch hab sy im beuolhen hab [!], in ein herberg ze gan unnd dieselbs costen uffzetriben unnd uß der herberg nit ze kommen, sy were denn umb denselben costen vermúgt, Aber er hab dasselb nit getan, son[dern] keinen pfennig daruff verzertt.

 

[fol. 98v] Testis productus per Petrum Stockel de Friburge contra { wid } vidman Achacy Lebkuchers

{ Meister Hanns G } Ich, Johanns Gerster, gerichtschriber der statt Basel, sag by der pflicht unnd

verbuntnúß der wisung, ime in diser sach uffgelegt, daz ich in verganngen jaren zuͤ beredung der heiligen ee zwúschen Achacius Schrebenhuser, dem lebkucher, unnd Elsÿ { wegsagen } <

Hochensteyn > seligen berúfft unnd erbetten worden were, die selb beredung helffen abesliessen,

unnd als sy zuͤsammen in der guldin múntz kommen, were ein abred zwúschen < inen > bescheen lutt der eestúrbriefen, daby laß ich das bliben, wie die wisen, unnd were by derselben

bereden yetz Peter Stocklin unnd sin husfrow ouch gewesen. In solichem { be } ward ich { zuͤ }

von beden parthyen erbetten, die eesturbrieff uffzerichten, unnd { hab } als die ding sich ettlicher maß verzogen, da { ist } was mir die sach ußganngen, daz ich der beredung zum teil vergessen,

unnd ward doch { zum } zuͤ vil molen von der muntzmeisterin vermant, die selb bereden ze

machen, unnd als mir die ding { ent } zum teil uß ganngen, { tatt } < hab [?] > ich dennoch ein copie von erst gestalt, die die muntzmeisterin laßen horen, die sagt, die sachen also nit abgeredt sin.

Daruff ich sy gebetten, mir der dingen bericht ze geben, das sy getan. Daruff ich darnach die brieff

uffgericht. Wol mocht sin, ich hett dieselben brieff zum zweyten mol beschriben, biß die zuͤ rechter abred weren kommen. Darnach, als Elsy Hochenste, Achacius eefrow, abgangen, { were } <

sye > derselb Achacius zuͤ { im dis } mir komen unnd furgehalten uff meynung, wie er alt unnd

kranck were, unnd mocht in ein bettleger kommen, darinn verzeren, was er hett, das siner

eefrowen kinder wartend weren, mit beger, im darzuͤ ze verhelffen, ob er mit siner stiefftochter verkommen mocht, damit sy ein bargelt nemmen unnd in dem uberigen frye ließen, damit er dester baß in

[fol. 99r] siner conscientz ruwig sin unnd durch gott oder ere { nicht [?] } geben mocht. Also weren sy aber in der Guldin Muntz ze samen kommen, unnd hab Achacius sin meynung egermeter [egemelter ?] gestalt fúr gehalten unnd vil gutter wortt geben, unnd in sonders unnder annderm anzeigt, daz Peter Stockel unnd sin eefrow sich dahin neigen unnd ein nemlich summ fúr ir wartt, so sy nach sinem tod in der krafft der eestúrbriefen hetten, nemmen, so welle er dennoch { ansechen d was er hab den das } von siner eefrowen wegen { seligen und a

sye und dennoch das sin} nutzit desterminder inen das sin nach sinem tod fúr menglichen goͤ

nnen. { unnd } Solicher und der glich vil susser unnd gutter wortten hett Achacius geben. Also

hetten Peter unnd sin eefrowen ein vorderung getan unnd nach vil reden unnd gutter zuͤsagung { da } von Achacius bescheen, weren Peter unnd sin eefrwo in betrag gangen < [am Rand] unnd die sach von hand geben >, unnd der ursach, als ich achten mocht, daz Achacius, als er ouch fúrhielt, in wittwers statt bliben unnd sy mit dem sinen nach sinem abgang bedencken wurd, unnd will

mich versechen, wa solich zuͤsagen nit bescheen, sy weren velicht in den vertrag nit gangen.

Aber Achacius hett lutter geredt, was er inen geben, taͤtt er allein siner conscientz halb, damit er fry sin mocht. Er wolt sy aber bedencken unnd das sin nyemand baß gennen, denn inen. Uff solichs wurd der vertrag beslossen < und ussgesprochen > unnd ich gebetten, den ze furdern. Daruff hab ich denselben vertrag { desselben tags } copiert, den, { morndes } damit die parthyen gefurdert wurden, als { zu diser zag } < ich nit > annders wisste, in den substantzlichen artickeln

[fol. 99v] { vor minem herren dem schultheissen ere } < inen vor > gelesen, den sy verfestnet unnd nach uffrichtung der briefen, die ein stattknecht nach besiglung anrucks Achacio heimgetragen unnd bezalt worden sind, unnd hab dieselben brieff in die muntz nye getragen. Unnd { s } sye nit on, als

Achacius darnach zuͤ der ee griffen, hett Peter sich des beclagt, daz dem nit gelept, daz er in abred des vertrags furgehalten hett, da mocht sin, ich unnd annder hetten von den dingen geredt, daz Peteren unnd siner husfrowen unguttlich bescheen unnd daz Achacius unrecht getan hett, unnd wa sy in mit recht fúrnemmen, mocht sich begeben, er wurd daran gebracht, daz er halten oder aber der betragen ab sin wurd, und derglich vil wortten gebrucht { w } worden syent, denn mich fast ser wundert, daz { sich } Achacius ein ander wib namm dem furhalten nach, damit er Petern unnd sin eefrowen in den betrag gefúrt hatt. Aber das sye war, der betrag sye abgeredt, wie der < in den substantzlichen articklen > stand, denn Achacius frye sin, unnd deßhalb das gelt hinuß geben wolt, nach lutt des betrags. { ab } Er hett inen aber vil susser, gutter unnd hocher {

zuͤ } trostlicher wortten geben, die sy velicht haben moͤgen bewegt, in nit wellen erzurnen,

sonnder den vertrag anzenemmen unnd { sinem } furer von im nach sinem zuͤsagen warten sin. Das unnd nit anders ist mir by disen zytten von den sachen ze wißen. Denn als der schultheiss gesagt hatt, laß ich die selb sag sin, wie die < sye >, red nútzit darin, aber der schultheiss sag, das der vertrag vor im nit gelesen sÿe, ob das sye, laß ich bliben. Nutzit dester minder mag der vertrag an andern enden inen vorgelesen sin, dawider der schultheiss nit redt. Er sagt ouch, Peter unnd sin eefrowen syent wegfertig gewesen. Da sye disem zugen annders nit ze wissen, denn daz er mit inen uff denselben tag nach der versprechnuß in der Muntz ze ymbiß gessen hab.

 

[fol. 100r] Sabbato ante Iudica [4.April 1500] testis productus per Leonhardum Schurer de Hegenhen

Conrat Stubenwegk hatt gesworn und by demselben eidt gesagt, das im uff angezogen meinung wytter nit ze wissen sye, ouch uff dem eetag zwuschen Heinrich Schurer und Elsy siner efrowen,

sin, diß zugen { swester }, frowen sweͤster, < nit gewesen >, sonnder sye im ingedenck, das im,

disem zugen, nach abgang < sins > swehers Clewin Hartmann des scherers von Hirsingen selingen in nammen sin, diß zugen, efrowen zuͤ erbteil { worden sye } alle sins swehers verlassen varende habe unnd Elsy, Heinrich Schurers sin, diß zugen, efrowen swestern, alle irs vatters ligende guͤter

< [am Rand] mitsampt viij lb geltz jerlicher zinsen, als er der zug anders nit wisse, zuͤgeteilt worden sye >, wie dann herr Hermann und herr Turing von Eptingen rittere { die }, Frantz, der meyger von Oberdorfff, unnd Peter von Fryburg sollich teilung gemacht hetten.

 

In causa Stockel etc. contra Lebkucherin

Min herr schultheiss hatt < gesagt >, daz in vergangen jaren { ach }, als er in gericht gesessen, Achacius Lebkucher mit Hebdenring, dem amptman < zuͤ Basel >, Peter Stockel unnd Bridlin, sin

eefrow, fúr in kommen weren unnd hetten geoffnet, wie ein vertrag zwúschen inen, wilent Elsy Hochenstegin, Achacius eefrowen, unnd Bridlins mutter seligen nach tod verlaßen gutts halb

gemacht, der dem schreiber angeben were, { der wurd den v } denselben vertrag wolten sy zuͤ

beder sytt globen, stett ze halten unnd dem nach ze kommen. Daruff er, diser zug, nach demselben vertrag, wie der lutt, gefragt, haben im die parthyen gesagt, der vertrag sye dem gerichtschriber < [am Rand] angeben > , der werd den uffschriben, denn Peter Stockel unnd Bridlin, sin eefrow, syent wegfertig unnd mogen des nit erwartten. Da by ließ er die ding bliben unnd sye der vertrag vor im den parthyen nit vorgelesen. Aber nutzit desterminder haben bede obgemelt teil im an sin hannd glopt unnd versprochen, den vertrag stett ze halten.

 

[fol. 100v] Testes producti per Holtzschuchmacherin contra Melchior Mulhußer Katherina die wagnerin im loch hattgesworen unnd by demselben eidt gesagt, das sy uff

angezogen meinung anders nutzit wisse, dann uff ein zytt hett ir, diser zugin, die Zymermennin

gesagt, das die holtzschuchmacherin zuͤ Melchior geredt hett, er were ein fuͤdesser und sehe { die s } durch die finger { und sy, die zugin, hab er dise wort nie von der holtzsch }. Wytter wisse sy,

die zugin, nit ze sagen, hab ouch die wort nit uß der holtzschuͤchmacherin mund, sonder wie

oblut von der zymermennin gehoͤrt, { und } wie sy dann vormals uff Melchiors anziehen ouch gesagt hett.

Katherina zuͤm Bomlin hatt ouch gesworn und { gesagt } uff ir anziehen gesagt, das sy, die zúgin, wo gesehen hab, das Melchior und Anndres Koler verschiner zytt eins aubents, ir eigentlich nit ze wissen, inn der Langen Neyerin huß miteinander gangen syent.

Ennelin, Jorgen des kochs efrow, hatt ouch gesworn und gesagt, niemand ze lieb noch ze leid, nemlich ir sye vergangner zytt an einem aubent umb < die viijten > durch Andressen Koler uff das richthuß gepotten worden. Da sy die zugin morndes dahin kommen, sye die Lang Neyerin vor da oben gewesen unnd { sy } < [am Rand] die Neygerin sy > dise zugin gefrogt, ob sy ouch von

sollicher sach wegen har beschickt were. Hett sy, die zuͤgin, geantwurt, ja, und { gefragt } die

Neyerin wyter gefragt: Hußfrow, fur wen { sy } < sind ir > beschickt { wer }? Hett sy ir geantwurt: Fur den gerichtschryber. Hett die Neyerin geredt: Neÿn, es muͤß baß byssen, ir werden vor rat muͤssen sagen. Demnach were sy, die zuͤgin, zuͤ der Holtzschuchmacherin kommen unnd ir { d

} uß keiner geuerlichen meynung sollichs gesagt, wie die Lang Neyerin sy also ubel erschreckt hett.

 

[fol. 101r] Testis per Heinricum Hug contra Nicolaum Rieher

Johanns Gerster, gerichtschriber, hatt gesagt by dem eyd an sin ampt getan { gesagt }, daz in verganngen jaren min gnedige frow von Seckingen wilent herr Jos Hugen als ein unuerscheidenlicher mittschuldner { einer } in krafft einer verschribung mit den Riehern gegen der gedachten minger gnedigen frowen inganngen, { v } mit recht so witt erlanngt, daz er iren gnaden

umb zinß unnd houptguͤtt { lutt ders }, ouch costen unnd scheden lutt derselben verschribung

vermugung, bezalung unnd usrichtung hett múßen tuͤn, unnd hett ouch derselb herr Jos dasselb

houptguͤtt, nemlich als im, disem zugen, nit annders ze wissen, ij m gulden hert [?] uffgenommen, dieselb min gnedigen frowen usgericht. Darnach hett derselb herr Jos Clawsen Rieher unnd Clawsen Hauwenstein als mitthaften unnd verschribnen ouch mit recht beclagt, daz sy im { die s } solich abtrag unnd usrichtung miner gnedigen frowen bescheen nach glicher anzal solten helffen tragen, des sy sich bede in recht dapferlich gewertt unnd gemeint, von solicher clag absoluiert werden etc.. Aber nutzit desterminder hett Jos Hug sy { mit bede } bed obgenanten Clawsen mit recht erlanngt, daz sy im solten helffen tragen yegklicher nach glicher anzal der bezalten schuld ob angerurt. Demselben nach were Jos Hug gegen Claws Howen, sein nachgefaren, sin huß mit urtel beslossen unnd das sin verkoufft etc.. Derglich derselb herr Jos gegen Clawsen Rieher ouch in willen gestannden, sinem rechten wellen nachkommen, des Claws Rieher ettlicher maß, unnd velicht nit unbillich, in swachheitt sins libs solicher bekumerniß halb, geuallen, in maßen er derselben kranckheitt halb an dem gericht nit mocht erschinen. Unnd { were

} sye war, er, diser zug, sye gebetten worden, in Clawsen Riehers huß ze kommen, das er ouch getan unnd daselbs erschinen { syent sye }. Da sye Claws uff der guttschen gelegen unnd sich ser beclagt ettlicher blodikeitt sins houpts. Aber doch vernunfftenclich, als er im erschinen, { mit } angefanngen mit im, disem zúgen, ze reden, wie denn sin vetter, herr Jos Húg, in erlanngt hab { als

} unnd nuͤ herttikeitt mit im unnderstan welle ze gebruchen, daz im by den zitten uberlegen

unnd velicht zuͤ gantzem verderben reichen mocht { im disen zúgem mit s }, unnd hett der

[fol. 101v] selb Claws Rieher mit sampt frow Margrethen, siner eefrowen, in, disen zugen, innerlich [iemerlich ?] vlislich unnd gantz flechtlich [flehentlich] { gebetten unnd erbetten } unnd als vil als mit weinenden ougen gebetten unnd erbetten, Jos Hugen ze vermanen, ze bitten unnd dahin ze neigen, damit er sy nit uberylen, sonnder versicherung von inen nemmen, wellen sy im ein

versicherung tuͤn, uff meynung, wie sy dann mit demselben Josen { ouch gere } selbs ouch geredt

hetten etc.. Uff das wer er, diser zug, zuͤ herrn Josen kommen unnd im solichs furslag unnd bittlich beger obgenanten eelichen gemechts entdeckt, der ettlicher maß entsetzt unnd doch nach

vil reden { ein } bewilligung zuͤ den dingen getan, also daz Claws Rieher unnd frow Margreth, sin

eefrow, unuerscheidenlich fur iren anteil versprechen unnd im des zuͤ sicherheitt unnderpfennder geben solten. Das die obgenant zwey eegemecht { ge } angenommen fur solich schuld, so vil unnd sy des berúrt { versprochen } unuerscheidenlich versprochen { zu } unnd das huß zum Rebstock deshalb verursatzt hetten, alles nach besag einer bekantnuß in des

gerichtzbuch verzeichnet unnd gesetzt. { Daby solichs } Darnach uber ettlich zytt syent bed teil

kommen unnd haben { einen } im, disem zúgen, angeben, wie { d } sy sich zuͤ beder sytt vereinbartt hetten, daz Claws Rieher unnd sin eefrow herrn Jos Hugen die gedacht summ ze verzinsen, unnd { inen desh } haben im deshalb ein verschribung mit sampt den unnderpfenndern

angeben, die { sy ouch zuͤ beder } er, diser zúg, ussgericht, Claws Rieher unnd sin eefrow besigelt

unnd besigelt worden [!] gebetten haben, wie die das anzeig, darby laß er, diser zug, das bliben. Solichs sye im uff anzogen meynung ungeuarlich unnd nit witter ze wissen.

 

[fol. 102r] [Schreiberwechsel] Testes producti per Erhartt Fuchs de Egringen wider Conratt Kutzer von Egringen

Hanns Heinrich Smitter hatt gesworn und gesagt, er hab vergangner zytt Erhart Fuchs von wegen meister Peter Brieffers als ein amptman dozemal hie inn der statt verbotten, der im versprochen

hett, sich { wan er } uff ein genempt zytt ze stoͤllen, { hab sich also } < sich enhalp > ein mol ij

oder iij { gestelt } < gestelt > und als dick erlenngerung und verzihung begert, das er im also nachgelassen. Ye zuͤletzst hett in die kochin zuͤm zur wyssen thuben umb die zerung, so er by ir

verzert, { h } nit hinwegk woͤllen lassen, deßhalb er als ein amptman im nit < het > komen erlouben. Wyters syg im nit ze wissen.

Agnes die koͤchin zuͦr wissen tuben hatt ouch gesworn und gesagt, ir ze wissend sin, das einer, genant Cunrat Kutzer von Egringen, den genanten Erhart Fúchs { im } by ir an siner statt hett heissen leisten unnd zeren, er wolte heim unnd ein fass mit win reichen, das zu verkouffen, damit er ine losen oder lidigen mochte, unnd wolte in ouch vor kosten und schaden entheben und

darzuͤ zimliche belonung tún etc.. Darzuͤ sy, die zuͤgin, geantwurt, wann er, Erhart, fur die

zerung hafften und guͤt sin, sust wolt sy nit, das er by ir zeren solt. Nuͤn hett er by xij s verzert, unnd zuͤletst keme Conrat Kutzer unnd wolt ine loͤsen und doch ir kein gelt geben { w } . Da wolt sy, die zuͤgin, { sy } Erharten nit lidig zelen, biß sy bezalt wer. Uff das er lenger by ir zert, biß die sum grosser worden, < aber > wieuil, wiß sy nit mer. Aber ye zuͤletzst wolt er lidig sin, so muͤßt er sich selbs loͤssen, dann sy gantz kein benuͤgen an Conrat Kutzer haben woͤlte.

Daruff hett Erhart ir sein burgen geben. Da er nuͤ sy nit bezalt, hett sy den burgen hie wollen behalten. Daruff { hett } wer er, Erhart, wider kommen und aber geleistet und iiij s verzert, dieselben iiij s hett er ir ouch selbs usgerichtet.

[fol. 102v] Testis productus per Johannem Huͤgin de Hagental contra Hannsen Truckenbrot Basiliensem civem

Margreth Buwmans von Hagental hatt gesworn unnd by demselben eydt gesagt, es hab sich begeben yetz sannt Vallentins tag [14.Februar] nechstverschinen ein jar gewesen, das sÿ, die

zúgin, mit Hannsen Hugins efrowen har inn Hanns Truckenbrots hus und woͤllen [Produktionsart

?] lassen. Da hette dieselb Hanns Hugins frow meister Hanns Truckenbrot gefrogt, ob ir mann by im gewesen. Der hett gefragt, wer ir mann wer. Hett sy gesagt, Hanns Hugin von Hagental. Hett Truckenbrot geantwurt, ja, er hett im { gelihen } ein kammer < wolfsegel > [?] gelihen fur xv s und

darzuͤ ein stadl, wann es not teͤt, das er sin vihe ouch darinn, nemlich iiij rosß und sust ander

vihe stoͤllen moͤchte.

Testis productus in causa Claws Rieher unnd Hanns Meiger

Steffan Has hatt gesagt mit erbiettung etc., daz er wol wisse, daz Claws Rieher das hus zer Rotten Kannen geminet [mînen=sich als Eigentum zueignen], den gartten geseitt unnd im, disem zugen, den stal hett wellen lyhen. Aber er wolt den nit umb ein solich gelt. In welchem jar aber das bescheen, sye im nit ze wissen, sonder vergessen.

[Schreiberwechsel] Hanns Heinrich Smitter hatt ouch gesagt mit erbiettung des rechten etc., demmnach unnd bed teil, nemlich Hanns Meiger unnd Claus Rieher, ein lang fliessend

gerichtzhandel des huses halb an Spalen miteinander gehept, da sich nuͦ Hanns Meiger beklagt,

er moͤchte das sin nit niessen, dann Steffan Has hett pferd < oder karren > im stall stan, da hett {

im } Claus Rieher im { im } ein vierer geben, Steffann Hassen das huß ze ruͦmen ze pietten. Das hab er, der zug, ein mol oder zwey getan, wiss witer nit ze sagen.

 

[fol. 103r] Testes producti per magistrum Heinricum Werdenberg pistorem, civem et consulem Basiliensem, contra uxorem Mathie de Búchel, clinodiorum [Kleinod] argentinorum mercatorem

Berbelin, Andres Kolers efrow, hatt gesagt, es hab sich begeben { vor einem } < by zweyen > jaren ungeuerlich < minder oder mer >, uff was zitt syge ir, diser zúgin, eigentlich nit ze wissen, da were

einer nacht < [am Rand] als der brutloff inn { Rudolffs ? } < Ruͦprechts > Winters hus gewesen >

umb die xj uren das toͤchterlin, so by der Silberkremerin gedient, an ir, diser zúgin, huß kommen und geklopfet. Als nuͤ das ingelassen wurd, hetten sy das tochterlin gestrafft, warumb es also spat ab dem dienst luͤffe. Hett es { do } gesagt, es hett dick und vil Andressen zuͤm Slegel inn

siner frowen huß zuͤ Werdenbergs tochter muͤssen reichen, unnd darum, das es der andern jungfrowen gesagt, hett sin frow es geslagen. Unnd als sy, dis zugin, und ir eman das tochterlin strafften, es solt nit sagen dann die warheitt, < hett > es witer gesagt, { es hett }, sin frow, die

Silberkremerin, hett es uff < huͤt > den tag, als Ruprecht sin hochzytt hett, nach Andressen zuͤm

Slegel geschickt inn das win huß und heissen zuͤ ir ze kommen. Als es Andressen sollichs gesagt, hett er einem andern beuolhen, win fur ine ze schencken. Unnd als Andres inn der Silberkremerin huß kommen, hett die Silberkremerin in inn ein holtzgaden gelassen unnd darnach Werdenbergs tochter, so vor im inn der Silberkremerin huß gewesen, ouch harab gerufft. Unnd als Werdenbergs tochter uff die stegen kommen, hett sin frow, die Silberkremerin, die holtzgaden thúr uff thon und

sy zuͤ Andressen gestossen. Da were die dochter erzurnet worden und hett die thúr wider

uffgezert und zuͤm huß uß gesprungen und geredt: Gott geb uch den ritten, was wollten ir mich

da in hin ze stossen unnd mir und minem vatter und muͤter ein sollich guͤt lob ze machen. Dann wann es Andressen gereicht hett, wer es der tochter nie lieb gewesen. Wytter wiss sy nit ze sagen.

 

[fol. 103v] Andres Koler gehillet der yetzgeschriben zugin siner efrowen von wort zuͤ wort, dann als er { h } derselben nacht spat umb die xj heym kommen und das tochterlin im huß gefunden, hett es die obgeschriben meynung inen gesagt, daruff er geantwurt, wann sin frow es sollich ding hieß, so solt es by im inn sinem huß bliben, unnd must im dannocht sin lon geben, dann er das tochterlin vor by iij jaren erzogen und dise wort von niemand anderm dann von im gehort hett.

Veren, Ulrich Gebelins tochter, hatt gesworen unnd gesagt, daz es in verganngen tagen by der Silberkremerin gedient, die selb Silberkremerin hett uff ein zytt { mit } in der Ruprechtin huß gessen, unnd als sy heim kommen, were meister Heinrich Werdenbergs tochter ouch mit ir kommen { unnd }, < da > hett sy, dise zugin, ein schoff mit wasser uff dem kopff getragen. Hett die Silberkremerin gesprochen unnd sy, dise zugin, geheissen, sy solt gan, Anndres Stoltz reichen unnd

zuͤ inen heissen kommen, unnd zu Werdenbergs tochter gesprochen, sy solt ir, diser zugin, das

wasser ab dem kopff heben, damit sy < gan >, Anndressen { gan } < reichen > mocht. Sprech { Anndr } dieselb tochter, es bedoͤrfft sin nit. Aber die Silberkremerin sprech zuͤ ir, diser zugin: Horst nit, was ich dir sag, gang heiß in kommen. Uff solichs were sy, dise zugin, zuͤ Anndressen

zum Rebstock ganngen unnd hett in gereicht. Der were { zuͤ inen } in der Silberkremerin huß komen unnd in das holtzgaden verborgen, unnd als die tochter < selb Werdenbergs > harab

kommen, hett die Silberkremerin sy { dieselben Werdenbergs tochter } zuͤ Anndressen wellen in

das gaden stossen, hett die tochter hinin nit wellen, sonder der Silberkremerin gefluͤcht unnd damit zem huß ußgelouffen. Darnach worden

[fol. 104r] hett die annder jungkfrow gesprochen:

Unnser megdlin, diß zugin meinende, kan wol kuplen, aber sust nutzit tuͤn. Da die Silberkremerin

das gehoͤrtt, hett sy getan, als ob sy nutzit von den dingen wißte { sprech } unnd sprech { zuͤ

diser } zuͤ der jungfrowen, wem es kuplette. Redte die junckfrow: Anndressen zum Slegel. Hett die Silberkremerin diß zugin geslagen unnd gesprochen: Ich muͤß dich leren swetzen, unnd { das }

< sy > in maßen gehandelt, daz sy by nacht uß dem huß gangen were. Und yetz in disem handel hab der { alten } Silberkremerin mutter megdlin mit ir, diser zugin, geredt, { sy sol } ir frow wolt sy, dise { dingen sy solt sagen in dise } zugin dingen, wann sy { wolt } sagen wolt { wie s } in diser sach, wie sy begerten, unnd was ir { doch } daran leg, sy solt sagen, was sy sagten, so { wolt } wurd sy sin geniessen.

[Schreiberwechsel] Frow Ennelin Ruprecht Winters des kouffmans efrow hatt ouch nach mins herren schultheissen wysung und dem, so an sy gezogen ist, gesagt etc., es hab sich verschiner zytt

begeben, das sy, die zuͤgin, { zuͤ ir } uß irem huß gangen unnd an den markt gewolt, ettwas ze

kouffen. Da hett ir nachpuren Ursel Silberkremerin angefangen unnd die wort geredt, ob sy ir nit sagen solte, Andres zuͤm Slegel und Katherin Werdenbergs tochter hetten einander zuͤ der ee genommen. Das sy, diß zuͤgin, verneinte und ouch geredt, sy getruwt es Katherinen nit, es wer

villicht nit war. Darzuͤ die Silberkremerin wytter redte, es wer war, dann Andres und Katherin hettents bede ir gesagt, das sy einander vor ij jaren inn des Spitzen huß genommen hetten. Unnd <

wo > sy, die zuͤgin, < [am Rand] sollichs nit glouben woͤlt, so > solt < sy > ir hinderthuͤr uff

thuͤn, so must Katherin und Andres kommen, so woͤlten sy sy bede wyter fragen, dann Andres wolt erber lut an Katherinen muͤter, nemlich herrn Thoman Zscheckenpurlin und den Oberriedt schicken, gutlichen ze besuchen, und wo die muͤter des innen, wurd sy die thochter erstechen. Da nuͤn sy, diß zúgin, wider heym kommen, da keme Hiltprands jungkfrow gelouffen und schruͤ we, die Werdenbergin { wolt i } lieff ir tochter nach mit einem blossen messer, und sy solt ufftuͤn, das Katherin hinden in ir huß kommen und entrinnen moͤchte. Da hetten dißer zuͤgin knaben

hinden uffgethon und die tochter ingelassen. Darnach wer die muͤter kommen, fragende, ob ir tochter by ir wer. Hett sy geantwurt: nein, doch hett die Werdenbergin geredt, sy wer ir lieben, by ir dann anders wer. Witter wisß sy nit ze sagen { hab ? }.

 

[fol. 105r] Testis productus per dominum Mamerten, schaffner ze Sannt Anthengen contra Johannes Búrklin, mercurii post cantate [20. Mai 1500]

< Herr > Johannes, alter schaffner ze Sannt Anthengen, hatt { b } gesagt mit erbiettung sin recht

darumb ze tuͤnd an den orten, da sich ds gepurt, nemlich es hab sich begeben by viij jaren verschinen ungeuerlich, das der zún zwuschen Sannt Anthengen garten und der Risinen seligen

garten zerbrochen gewesen. Hett er, dißer zuͤg, zuͤ ir geredt, wann sy im wolt helffen, den zuͦ

n machen. Hett sy geantwurt, gern, er, der zug, solt holtz und ander ding kouffen, was ir gepurtt,

wolt sy im bezalen. Uff das er ein nuw stuck zuͦn gemacht, daran hett sy im geben { iij } oder fur das gotzhuß usgericht ii oder iij sester korn, so das gotzhuß von sinem garten ze Sannt Johanns

verfallen was. Demnach uber guͦt zytt hett er, der zug, aber ein stuck am zuͦn gebletzt, daran

hett sy im ii s ze stuͤre geben. Anders syg es nit ergangen, wisß witer dauon nit ze sagen.

In causa Ysenflamen et Heinrich Treigers frowen

Meister Maxim Salat der bartscherer hatt gesagt mit wisung und erbiettung etc., es hab sich begeben, das er uff beruffung frow Elsbeth von Sennheim inn derselben frowen Elsbethen huß kommen, da haben sy { einander } angefangen und geredt, wie sy ir jungkfrowen ein mann wolten

geben, und ein alten mann anzeig, das in, diß zugen, verwundert. Inn dem keme der luͤtpriester

zuͦ Sannt Peter ouch kommen [!] unnd { im } also angefangen von der ee ze reden, wie sy die

eluͤt einander halten solten. Da woͤlt der lutpriester die ee nit zuͤgan noch sy zuͤsammen geben lassen, sonder gesagt, der mann, meister Heinrich Treiger, hett noch ein efrowen, aber mit

denen worten ließ er die ee zuͦ, das sy bede zesammen kommen moͤchten { daz das } ein jar

lang unnd inn sollicher jarfrist flyß ankeren und die frowen suchen solten, unnd nach sollichem flyss und der jarsfrist, wo sy die frowen nit funden, solten und mochten sy zuͤ kilchen gan. Daruff hett meister Heinrich der jungkfrowen verheissen zuͤ morgengeb verheissen [!] x stuck, ob es aber x gulden oder x lb, sye im, disem zugen, nit mer ingedenck, unnd darzuͤ den dritteil alles sins

guͤts, doch vorbehalten sinen treyg zuͤg [Drehwerkzeuge], der solt meister Caspar dem treiger nach sinem tod werden. Unnd souerr sy sich inn sinem willen hielte, so solte sy

[fol. 105v] nach

sinem tod alles sin guͤt on den werkzuͤg biß zu end ir wile niessen und darnach wider an sin

erben fallen.

Dißer sag gehillent frow Elsbeth von Senhen unnd Hanns Krafft der seckler von wort zuͤ wort, dann sy damit und by gewesen syent.

 

In causa Silberkremerin contra Heinricum Werdenberg

Ursul uff der metzger huß hatt gesagt by dem eyd, so sy vormals vor dem geistlichen richter deshalb gesworn hatt, nemlich als die rede ußgangen und erschollen sye, das Katherin unnd

Andres { zuͤ } einander genommen haben solten etc., sye { ein w } uff ein tag die Werdenbergin ir,

dißer zugin { sag }, gevatter inn ir huß an den Steinen kommen unnd sich vast ubel gehept unnd nach der tochter gefragt etc.. Da wer sy wider heym gelouffen unnd sy, diß zugin, ir nachgangen

unnd sy wellen troͤsten. Als sy nuͦn inn Werdenbergs huß kommen, hett { die } ir gevatter die

Werdenbergin und nit der Werdenberg < sy > gebetten, zuͤ Katherinen { huß } inn Ruprechts huß gan und ze fragen. Des sy, diß zugin, sich gewidert und doch uff ir gfattern bitt hin gangen und Katherina gefragt, ob sy Andressen genommen hette oder nit { da } und vast ubel gehandelt.

Daruff ir die tochter geantwurt, es wer war, sy kennt sy nit loignen, sy hett in genommen und er wer ir lieber dann ein alter mann. Ir muͤter sagt ir als von einem alten mann, und sy hett in genommen und er, Andres, keme bald und wolt sy hinwegkfuren, unnd bett sy, die zuͤgin, ob sy ir die kle[i]der bringen, wolt sy ir den slussel geben, das sy, die zugin, nit tuͤn woͤlt, dann die mutter wer yetz ubel, sy wurd ir die kleider zerhowen. Da sy nuͤn mit einander uß Ruprechtz

stuben ganngen, hab Katherin anfangen

[fol. 106r] und gesagt: { Systu } Sichstu, muͤter Ursule, warumb ich ine genommen hab, es ist ein sollich leben inn unnserm huß, das ich das jemer nit mag ansechen. < [am Rand] Da sy fragte, wie lang es wer, hett Katherin gesagt, es wer by einem jar >.

Demnach sy die zugin also heym kommen und der Werdenbergin diß meynung gesagt. Da hab ir geuatter Heinrich Heinrich ir das gleit biß under die Gerwer geben und under anderm sy, diß zugin,

gepetten, das sy morndes wider zuͤ siner tochter gan und ir sagen wolt, wer es inn der Spitzen

huß geschechen, das sy des loigknete, dann sin frow und die Spitzinn weren jetzt fast uneins. Da sy, die zugin, morndes wider kmmen, wer Katherin nit mer da. { Witer wisß sy nit ze sagen } Da morndes wer ir, der zugin, Andres an der Frÿen Straß kommen unnd sy in gefragt, wo Katherin

wer, hett er gesagt, es woͤlt hut loigknen, hett sy gesagt, es loigknete doch nechtin nit. Diß syg ir

sag ungeuerlich.

Ennelin, yetz Hanns Switzers des secklers jungkfrow, sagt ouch by der vorigen pflicht unnd das anziechen, war sye, das Katherin zuͤ ir, dißer zugin, kommen und gebetten hab, inn Ruprechts huß ze gende unnd helffen und bitten, das mann hinden ufftuͤe, damit sy hinden ingelassen

werde, dann ir muͤter wolt sy erstechen. Daruff sy, diß zugin, sollichs vollendt und verschafft, das Katherin { ha } ingelassen oder ir uffgetan worden sye. Da syg diß zugin ouch inn den sal { kommen

und } zuͤ Katherinen und der Silberkremerin kommen { da }, hett Katherin { zuͦ aber } zuͤ ir, diß

zuͤgin gesagt und geheissen, Andressen ze suͦchen, das er und ettlich mit im kement unnd sy mit im heym fuͤrt, dann sy da nit sicher were. Darumb das grosßer ungluck vermitten blibe und uß keiner andern meynung wer sy, die zugin, zuͤ Andres gangen und im { d } sollichs gesagt. Der

wer am nachtz kommen, aber die Ruprechtin hett sy im nit wellen lassen. Zuͤm dritten, so hab ir die Werdenbergin und ir jungkfrowen selbs gesagt vor disem handel, das sy dieselb Annen ir jungkfrowen inn manß kleider angelegt unnd ir ein blatten mit gallrÿ unnd kummich wecklin

darzuͤ geben und zuͤ Andressen inn das win huß geschickt hette, mit im ze essen. Ob aber

Katherin selbs mit der jungkfrowen gangen < wer > { syg } oder nit, syg ir, dißer zugin, nit ze wissen.

[fol. 106v] Ruͦprecht Winter der kouffmann hatt gesagt by dem eidt, so er an das gericht gesworn hatt, es hab sich begeben, das er unnd sin hußfrow, ouch sin tochter, miteinander inn den Stein

zuͦ unnser frowen hetten wellen. Da haben sy Katherin Werdenbergs tochter uff ir bitt, ouch das

sy und sin, diß zugen, dochter von juget by einander ufferzogen weren, mit in gan lassen und sy

spyß, win und anders mit inen genommen, unnd er, dißer zug, geritten. Da sy nuͦn die fart vollbracht unnd wider heym gewolt, hett sin, diß zugen efrow, gesagt, er solt Katherin ouch hinder

sich setzen und rytten lassen, und sy hinder im biß gen Bencken gefuͤrt. Da sy also vom Stein

ußher rittend, sehe er, dißer zuͤg, Andressen von verrem har gegen inen ryten. Da er ine erkannt, hett er, der zug, Katherin gestrafft, dann er ein groß misfallen daran gehept. Hett sy gesagt, es wer nit ir will, wißte nit dauon, das Andres ir ze lieb entgegen ritte unnd wer { ich } ir lieber heym

beliben. Nuͤn were { sin efrow } Katherin { b } von Benken biß gen Binningen gangen und Andres

sin, diß zugen dochter, hinder im biß gen Binningen gefurt. Da sy gen Binningen kommen, hetten sy Hanns von von Norndlingen und sin frowen, Andressen swager und swester, im wirts huß

gfunden. Da sy nuͤn gezert, hett er, der zug, die úrtin inn guͤter fruntschaft fur sy alle bezalt. Da

hett Andres Kathrinen hinder im von Bynningen biß an die Steinen zuͤ den bomen < [am Rand] do mann die luͤt richten ist > gefuͤrt. Da hett sy lennger nit hinder im bliben wollen. Da sy nuͤn heym kommen, hett Kathrin inn sin, diß zugen, huß ze nacht gessen, und Katherinen muͤter im ein blatten mit troifflen geschickt. Da sy nuͤ gessen, hette er, dißer zuͤg, mach der

Werdenbergin ouch geschickt und ir diß handel gesagt, unnd sy solt ir tochter behuͤtsam sin, dann die kind wern jung und einander hold etc.. Unnd damit mann nit der tag eins redte, es wer ettwas durch ine oder die sinen verhandelt oder verholffen worden, hett er sich entschuldiget. Da

hett die muͤter ine, den zugen, und sin efrowen gebetten, sy, Katherinen, ze fragen, das er getan.

Hett sy geloignet und geredt, warumb sy ir vater und muͤter ubersehen solte, sy hett Andressen

nutzit verheissen, er hett ouch < ir > sollichs nie an sy begert. Da nuͤ die muͤter sy ouch gefrogt, hett sy ir ouch die meynung gesagt und geloignet, als dann die Werdenbergin im, dem zúgin, und siner frowen gesagt hett, des er wol zefriden gewesen, dann er nutzit damit ze schaffen haben

woͤlte. Zuͦm andern sagt er als

[fol. 107r] als [!] einer nacht die Silberkremerin by im gessen

unnd ir jungkfrowen sy nit reichen woͤlte, hett die Silberkremerin gezuͤrnt, das nuͤn er, der zug, nit achtet. Uberlang wer das meitlin kommen, hett sy gefrogt nach der andern jungkfrowen, hett das meitlin gesagt, sy wer by Andressen im winhuß. Daruff er, der zug, aber geredt: Geuattter

Ursel, ir soltet dero junnkfrowen muͤssig gon, dann sy moͤcht ubernacht ettwas anfahen, { da

dwile s } < und > so aber ir mann selten anheymsch were, mocht ir < dardurch > rede entstan, das ir an eren { schaden } und sust schaden daruß kommen moͤchte. Da nuͤ sin gvatter, die Silberkremerin, heym gon gewoͤlt, hett er sinen knecht mit ir geschickt. Witter wiss er yetzmals

nit ze sagen. Er, der zug, hab ouch siner gevattern der Silberkremerin sollichs nie getruwte, dann

sy teglichs by im gewont und vil gespilschafft zuͤ sin, diß zuͤgen, dochter { gangen } < gehept > unnd sich nie anders { da gehalten } dann erlich gehalten hette, anders er nit wißte.

Frow Ennelin, des ÿetzgeschriben zuͤgen eefrow, hatt ouch uff wisung und der Silberkremerin anziehen gesagt, das sy witter nit wiß ze sagen, dann wie sy uff meister Heinrich Werdenbergs anziehen gesagt hette, daby sy es bliben ließ, dann souvil mer, als Adelheit, ir dochter, und die

Silberkremerin die bruͤtschuͦch anmessen wolten, hett sy geredt umb fruntschafft unnd inn

keinem argen, sy solten Katherin Werdenbergs ouch ruͤffen und mit inen nemmen, das sy ir schuch ouch < an > messen teͤt.

Guͤttÿ [?] von Bunn, der Silberkremerin muͤter swester, hatt gesagt uff daz anziehen mit erbiettung etc., uff den tag an dem aubent, als die Silberkremerin inn Ruͤprechtz huß essen woͤ

lt, hett die Silberkremerin { ir kindt gesagt } sy gebetten, ir ze huͤten. Da sy nuͤ inn das huß kommen, wer Adelheit, < yetz > des goldschmids frow, by ir gesessen und sy das kindt gesoigt. Da hett die Silberkremerin { gefragt } Adelheitten gefrogt, wo Katherin hinkommen, es wer villicht heym gelouffen, es bleite sich. Da hat das meitlin geantwurt, sy wer mit der jungkfrowen inn dem keller und zúnte [Licht geben] ir. Demnach weren die Silberkremerin und Adelheit < [am Rand] die stegen ab > hin wegk gangen { und }

[fol. 107v] < [am Rand] und das meitlin inn der stuben

gesessen und das kind gewaget [wiegen]. Nuͦn > uberlang, als sy gemeint, { man hett schier

gessen } < sy werent hinwegk >, wer sy, die zúgin, inn das fenster gelegen, als die thuͤr gieng und geluͤgt. Da wer ein junge tochter, als sy meinte Katherin Werdenbergs gewesen sin, uß dem huß gangen unnd den andern < zweyen > nachgelouffen. Da sy nuͦn alle hinwegk kommen, hett die

grosser jungkfrow angefangen und das klein meitlin gescholten: Cupplerle, kupplerle. Da nuͤn die frow wider heym kommen, wer sy, die zugin, ubel gewesen und ir das gesagt, wie die jungkfrow das meitlin kupplerle hieß. Wenn es kuplete, wißt sy, das es ir kuplet, so wolt sy es Mathissen sagen. Uff das die frow das meitlin gescholten und gefragt, was es kuplet. Hett die gesagt, Katherin

hett im ein paar schuch verheissen, das es Andressen zuͤ ir hett heissen kommen, darumb gehe

im die junngkfrowe kuplerle. Da hett sy das meitlin geslagen inn der stuben und geheissen, ein bessem [Besen] bringen und es mit der ruͤten gewolt slahen. Da wer das hinwegk geluͤffen. Da

hett die frow { und } < zuͤ > der andern jungkfrowen ouch { ze sammen kommen und angefangen ze kriegen unnd ettwas von } geredt, ob sy darumb dem meitlin kuplerle { h } gehe, sy hett ir doch selbs gesagt, Andres und Katherin hetten einander vor einem jar genommen. Daruff die jungkfrow

{ ge } gesagt, sy hett es geredt, was es wer, unnd miteinander angefangen ze kriegen unnd ettwas

von einem rotten underrogk gesagt, aber wie oder was wiss sie, die zugin, nit, dann sy gehoͤre nit wol. Unnd witer, als die { Silberkremerin } jungkfrow die frowen in Ruprechtz huß geholt solt

haben, da wer die frow vor inen heym < kommen >. Da sy { die jungkfrowen } das meitlin gefragt,

wo sy gewesen, hette { sy } < es > gesagt, sy weren by Andressen zuͤm Rebstok gsin und by im zert.

Adelheit, Symon Nachpur [Name ?] des goldschmids efrow, sagt nach wyssung und erbietung des rechten etc., es sye war, das die Ruͦuͦprechtin ir, dißer zugin muͤter, sy, diß zugin, unnd die

Silberkremerin hett heissen gan inn des schuͤchmachers huß, die schuͤch uff das hochzitt anzemessen und Katherinen mit inen ze nemmen. Uff das sy inn Werdenbergs huß kommen syent,

hett die Werdenbergin ir tochter Katherinen erloupt, mit inen ze gan. Do sy nuͤn die schuͤch all

druͤ angemessen hetten, wern sy miteinander inn der Silberkremerin huß gangen unnd < do > die Silberkremerin ir kind geseigt unnd wider miteinander heym gon wolten, do wer sy, diß zuͤgin,

die stegen vor { ab } inen ab gangen und fur { die thur } der Silberkremerin thuͤr gestanden unnd gewartet. Da weren die Kremerin unnd katherin ir nach die stegen harab gangen. Wellicher aber under inen beden vor oder nach gangen, sye ir nit ze wissen. Wisse ouch nit, was im hofflin inn Ruprechtz huß geredt worden sye.

 

[fol. 108r] Testis productus per Elsy Sibenschuͤchin

Meister Bendict Hirtlins { der reten } efrow hatt gesagt mit wysung und erbiettung etc., { es hab sich begeben } ir sye ze wissen, das der pulver Stempfer ein kind by Annen, Jacob Wilhalm Scherers sins frow, gehept, das sy, die zúgin, gesoigt hab. Unnd einsmals keme dieselb des kinds

muͤter inn ir, dißer zugin, huß. Da hett sy vil unnutzer wort getriben, darfur sy, die zugin, sy

gepetten { das }, da hab sy witer angefangen und geredt, sy hab von der Hoͤfflin gehoͤrt, das Elsy Sibenschuͤchin, do sy noch klein gewesen wer, ein falschen eidt gesworn hett, deßglichen

das derselben Elsy muͤter großmuͤter einer pfaffen kellerin tochter gewesen syge. Witer wisß nit ze sagen.

 

Testes producti per Johannes Fricker contra Sartorem

Meister Hanns von Kilchen der reͤtten hatt gesagt < by dem eidt einem rat getan >, es hab sich begeben einer nacht im yetzmals nit ingedenck, sye Hanns Spiegler umb die xij uren kommen unnd gerufft unnd ime gesagt, wie Hanns Frick ein snyder knecht inn siner camer by dem wib gefunden.

Da das wyb { uß } hinwegk geluͤffen und die camer zuͤgeslagen unnd wer der snyder unnd der

Fricker inn der camer byeinander beslossen, unnd bette ine, den zúgen, mit im ze gan und Hanns

Fricker ußzehelffen. Da sy uff den thúren kammen, da hett er, dißer zuͤg, zuͤ Fricker zuͤ dem venster an der camer hinin geredt unnd ine clagt, das es im also gangen were, doch ee er, der zug,

die thuͤr ufftuͤn woͤlt, muͤst im Fricker globen und versprechen, mit dem snyder nútzit witers

anzefachen, das Fricker geton. Do sy nuͦ uffgeslossen hetten, do wer der snyder herfur gangen und wer gantz ingenestlet { es } one den latz, den nestlet er erst vorim, disem zuͤgen zuͤ. Da

nuͤ er { i } den snyder fragt umb die sach, wie er so freuelich were und sollichs tuͤn toͤrste, hett er im vor forcht nit konnen antwurten. Uff das er dem Spiegler und Andres Kolern beuolhen, den

snyder inn die keffy ze legen, biß das er morndes sollichs an min herren die reͤt braͤchte. Witter

wiß er nit ze sagen.

Hanns Spiegler gehillet dißer sag von wort zuͤ wort und sye also ergangen.

 

[fol. 108v] Andres Koler sagt by dem eidt an sin ampt getan und uff anziehen Hannsen Frickers, nemlich also des ersten gehillet er meister Hannsen von Kilchen { sag } < sag > von wort zuͤ wort, dann er von { f } < erst > uff den thuͤr kommen und gesechen hette, das Fricker unnd der snyder einander geslagen und umher zogen. Daruff er, der zuͤg, Fricker gepetten hette, nútzit unfuͤ

glichs anzefachen, das im Fricker zuͤ gesagt hett. Zuͦm andern sagt er, er hab einer nacht gewacht unnd also mit dem wachtbenngel vorm richthuß allein unnd sust zwen gsellen vor dem Hasen gestanden. Da wer { einer } der snyder derselben zweyen einer mit dem { gwere tegen oder

} swert im katzbalck { gegen } < nebent > im, dem zuͤgen, getrungen. { Da } < Uff dz > er zuͤ im

sagt, wie das ein ding { we }. Da were der ander { wie der ge }, den er, der zug, nit kenne, har zuͤ

geluffen und gesagt: Zurnen nit, lieber gsel, diß gaͧt uch nút an, aber ir hand ein under uch, der ist des snyders fygent, { da meint } den er meint, ir er weres [er meint, ihr seid es], unnd ich wene,

er heiß Fricker. Uff das er demselben geantwurt, Fricker und er werent guͤt vor einander ze

kennen, und er solt fur sich luͤgen. < [am Rand] { und uff yetziges anziehen souil witter gesagen }

uff morndes wer er, der zug, zuͤ Frickern gangen und geredt, ob er sine fygend nit selbs abstellen konndt, ob sy { uber } ine fur ine, Fricker, ansehen. Daruff hett Fricker geantwurt, ob das der stett friden gehalten, wann der snyder das swert also gefustet, hett er, der zug, geantwurt, ob er den

stettfriden gegen im hett, wißt er nit >. Zuͤm dritten hab sich eins tags begeben, den er nit wisse

ze bestÿmmen, da wolte er, dißer zug, von dem hofflin die stegen am Richthuß abgan. Da hett er

gehoͤrt, das Fricker zuͤ dem snyder sagt, wann er ine bezalt. Da hett der snyder dem Fricker von kleider gesagt, aber was, wisß er, der zúg, nit. Da hett Fricker wyter geredt, er, der snÿder, wer ein

schelm unnd ein meineidiger boͤßwicht. Da { d } wer der snyder inn den katzbalk gestanden und

gesagt, er wer nie keinem boßwicht holt worden. Daruff Fricker aber redt: { es wer } < Du > bist es

an mir worden. Witter hab er nit gehort, wiß ouch yetzmals { witer nit ze sagen } uff Frickers anziehen nit witer ze sagen.

 

[fol. 109r] Paulin der badernknecht hatt ouch gesagt mit erbiettung des rechten etc., im sye ze wissen unnd sich einsmals begeben, da sesse der synder knecht vor sins meister huß, wer er, der

zug, zuͤ im gangen unnd gesagt: Lieber, gang mit mir hinuff heym. Da sy also an die Spalen fur der

slosßer hisßer [Häuser] kommen, da were Hanns Fricker fur sy { hin }. Da er hinab kommen wer, hett der snyder geredt: Das ist Fricker. Da werent sy zwen wider harab fur des snyder meisters huß

gesessen. Da were Fricker die gassen von sannt Andres { h } aber har < gangen und > zuͤ inen

kommen und zuͤ dem snyder gesagt, wann er ine bezalt. Daruff der snyder antwurt, was er im schuldig were, er, Fricker, hett im ein paar hossen und wamsel zerhowen, die solt er im geben,

dann er woͤlt hinweg. Daruff Fricker die wort zu dem snyder redt: Du bist ein schelm und ein

boßwicht, unnd du weist, das du es an mir worden bist, unnd { du must weg } ich will gern sehen, ob du hinwegk ziehen und mich nit bezaln woͤllest, dann du weist, was du < mir >, Heinrichen

Stempfer { un } dem statthalter und noch einem glopt und zuͤgesagt hast, nit von der statt ze kommen, biß du mich bezallest, und zuchstú uber sollichs hinwegk, so wil ich dir nach schuben lassen als einem mann, der du bist. Unnd also vil wort getriben. Demnach wer er, dißer zúg, inn

einer urtin by dem snyder und andern gesellen uff ein mal < zum Bluͦmen > gesessen, da wer

Fricker ouch dahin kommen, da { in n } bote im ein bader knecht ze trincken, daruff Fricker sagt, er truͤncke nit, dann sy hetten einen schelmen by inen sitzen, unnd sich also wider zu der thur uß

gekert und mit dem finger uff den snyder gezeigt und gesagt: Duͦ dahinden bists. Witter wiss er nit ze sagen etc..

 

[fol. 109v] Heinrich Stempffer hatt ouch gesagt mit erbiettung etc., im syge ze wissen, als er, der zug, noch uff dem richthuß { w } gewesen, da wer der snyderknecht an der { ungehorsamy } < unzucht > umb ij lb gestrafft, unnd Hanns Fricker darfur burgen worden, unnd { hett im } derselb snyder im, disem zúgen, inn sin hannd < [am Rand] als einem knecht uff dem richthuß und wie gewonheit ist by sinem eid minem herren getan > glopt und versprochen, von der statt nit ze keren, { biß er } biß er sollichs bezalt und Fricker schadloß ze halten. Dannach were der snyder zu im, dem zúgen, kommen unnd gebetten, im ze erlouben, er wolt hinweg, aber er hette yetz kein

gelt und wolt sich zuͤ sinen frunden tuͦn und gelt uber kommen, damit er bezalt. Daruff er, der

zug, im geantwurt, er erloubte im nit, er mocht aber wol zu dem gon, der sin burg were, wann es im derselb erloubt, ließ ers geschechen, und damit von im gangen. Uber ein zytt darnach, als der

snyder hinwegk gewesen und wider kommen, wer der am kornmarkt { zuͦ } im kommen und

gefrogt, ob Fricker die ij lb bezalt, hett er im geantwurt, ja, < [am Rand] unnd hab im nutzit erbotten ze geben noch geben >. Witer wiss er, der zuge, nit ze sagen.

Testes producti inn causa Silberkremerin [auffällig grosse Schrift]

Margrethlin, yetz der Silberkremerin < muͤter > undermegtlin, hatt gesagt, es hab sich begeben,

da { sin frow } die Silberkremerin Adelheit Ruprechts unnd Katherina Werdenbergs die schuͦch angemessen hetten, wern sy inn der Silberkremerin huß kommen unnd { n } die Silberkremerin

und Adelheit hinuff gangen { und die frow dieselben } und Katherin unden im huß bliben. Als nuͤ

Freulin, derselben zitt der Silberkremerin undermeitlin, nach wasßer gangen und sy, diß zuͤgin, im ruͤffen woͤlt und harab zuͤ Katherinen kommen wer, hett Katherin sy gebetten { And } umb gots willen ze gan und Andressen ze reichen, dann sy muͤst in han. Daruff sy, diß zuͤgin, geredt,

sy { k } gtoͤrst es nit tuͤn, dann sy muͤst das kind wagen. Inn dem wer das ander metlin mit dem kessy mit wasßer kommen, da hett Katherin dem metlin das wasßer vom kopff genommen

unnd es umb gotz willen gebetten, es solt louffen, Andressen reÿchen, dann

[fol. 110r] sy muͤst

im sagen, das er zum lútpriester zuͤ sannt Martin gienge unnd im sagt, das { sy ime gew } er zuͤ siner muͤter gieng und ir sagen solt, das sy ine genommen hett, unnd wann es sin brutlouff hielt,

wolt sy { im denn } im ein par schuͦch geben. Daruff das tochterlin gangen ab, aber Andres zuͤ katherinen kommen wer oder nit, das wisß sy, diß zugin, nit ze sagen. Wytter sagt sy, diß zugin,

wie der Silberkremerin muͤter swester von Altkilch gesagt hatt und gehillet derselben sag von

wort zuͤ wort.

Berbelin, Martin Spitzen efrowen, hatt nach wysung unnd uff der Silberkremerin anziehen gesagt des ersten, das Katherin Werdenbergs tochter sy ir tag nie gebetten hab, nach Andressen ze schicken, hab ouch nie nach im geschickt. Uff den andern artickel, das Andres und Katherin

einander inn ir, dißer zúgin huß, genommen sollen haben etc., darzuͤ sagt, sy hab uß taglichem

zuͤwonen Katherinen wol abgemerckt, das Andres ir hold, deßglich sy im ouch hold gewesen sye. Unnd eins mals hab Katherin by ir zu imbis wollen essen, da Andres sy villicht gesehen hett, der

wer kommen und sich angenommen, keß ze kouffen. Aber er wer hinuff inn die stuben zuͤ

Katherinen uff die gutschen gesessen, und als sy, die zugin, nuͤ zuͤ ir stubthur hinuß inn die kichin gieng unnd schnell wider hininn, hett Andres angefangen, wie sy sich stalte, ob sy < im > so ubel getruwte, unnd also vil wort getriben. Aber sy hetten bede gesagt, ir keins dem andern

deßhalb nutz begert zuͤ zernuͤtten [?]. Aber habent sie es einander verheissen, syg on ir, dißer

zugin, wissen und willen, zuͤgangen. < [am Rand, schwer leserlich] dann sy Katherin ? unnd desglichen Andres ouch bette, behuͦtsam sin, damit sy nit { inn unglimpff } gegen den vatter und muͤter verunglimpfft werd >. Zu_om_ dritten, so hab Katherin ir keinen underrock dermoß verheissen, das sy verhelffen oder zewegen bringen soll, das sy Andres zuͦ der ee nemme { witter

wiß sy uff sollichs anziehen nit ze sagen }. Aber wol sust hetten sy einer fart von Andressen geredt und sy, die zugin, Katherinen gefragt, wie Anndres und sin bruͤder iren vatter und muͤter umb sy betten und zuͤ inen schicken wolten. Daruff Katherin gesagt, wann Andres

[fol. 110v] das taͤ te, so woͤlt sy ir ein gruͤnen oder lunschen underrock schencken, unnd sy, diß < zuginn >, ir aber gesagt, wann ers dann nit geredt hett, so woͤlt sy ir ein underrok geben. Unnd { wer } Katherin {

nie } hett ir nie zuͤgemuͤtet ze verhelffen, das er sy nemme, dann sy sy allweg gewarnt hette, nutzit von ir selbs anzefachen. Wiß yetzmals witer nit ze sagen.

 

Testis productus per Hanns Gerwer von Rotterstorff contra Heiny Cleinhenni, meiger zu Leymen

Meister Jacob Bratteler, schultheiss, hatt gesagt by dem eyd an sin ampt getan, daz < sich > uff

sannt Martins tag nechst verruckt begeben, daz ein uffruͤr sach zwúschen ettlichen zum Swartzen Rúden { ber } < sich > erhept hab. Uff das { hett } < were > er, diser zug, unnd ettlich

annder zuͤglouffen unnd hetten Heny Cleinhenny von Leymen unnd { einige } einen genant

Erhartt Walch, angenommen und gefurt biß zuͤ der Judenschuͤl in den stall unnd daselbs mit

inen geredt, wie solich verganngen uffruͤr nit hab mogen bescheen on { w } ein widerparthye, unnd an sy bede begert ze sagen, were ir widerparthyen gewesen sye, mit den selben ouch nach gebúr mogen hanndlen. Also hetten sich die selben zwen anfengklichs gewidert, die widersechere

ze bestimmen. Daruff er, diser zug, zuͤ denselben geredt, souerr unnd sy die, so der sach

gedachter uffruͤr verwandt unnd orthebig [?] syent, nit sagen oder an demselben ort vor inen

angeben wolten, so mußten sy das tuͤn an einem ortt, da inen umb sollichs wee mocht bescheen. Daruff sy bede anfengen unnd hetten gesagt unnd angeben, daz Hanns Gerwer von Rotterstoff

ouch der sach unnd uffruͤr verwanndt unnd ir wider { sach } parthye gewesen sye.

Spiegler gehilt der obgenant sag von wortt zuͤ wortt, denn er ouch mit dem obgenanten zugen by solichen dingen gewesen sy, die also gesechen unnd gehoͤrt hab.

 

[fol. 111r] In causa Silberkremerin contra Werdenberg [gross geschrieben]

Andres Stoltz hatt lut der erkanntnis und uff der Silberkremerin furgehalten artickel und anziehen gesagt, uff den ersten sagt er, das im nit ze wissen syge, das die Silberkremerin < ye > nach ime geschickt hab, sonder hab Katherin Werdenbergs tochter nach im inn der Silberkremerin huß und

anderswahin zuͦm dickernmaln geschickt { hab }. Uff den andern artickel sagt er, das ein mal

Katherin der Silberkremerin meitlin zuͤ ime inn den keller geschickt, das hab gesagt, das er zuͤ

Katherinen kemme, dann es muͤst in haben, unnd hab das meitlin der Silberkremerin nit gedacht, dann das er inn siner frowen der Silberkremerin huß zuͤ Katherinen kommen { solt } unnd ir sagen solt, was im der lutpriester ze antwurt geben hab. Uff das < er > zuͤ ir gangen. Was er ir dann gesagt, lasß er yetz ungeluͤtert, denn er meint, es beruͤr disen handel nit. Unnd soll sich ouch nymer erfinden, das er weder der Silberkremerin noch { and } yemand anderm weder roͤck

noch ander miet oder gaben verheissen hab { sonder syg das beschechen f syg }. Unnd zuͤm letzsten, als er ein mal inn der Silberkremerin huß kommen, da syg die grosßer jungkfrow die steg ab gelouffen und wollen lúgen, wer da syg. Umb deß willen, das sy ine nit seche, wer er, der zug, inn das gaden gangen. Ob aber die Silberkremerin sollichs gewisßt { dann } hab oder nit, dauon konne er nit sagen.

 

Inn causa Frickers contra sartorem [gross geschrieben]

Hanns Ulrich Múnchenstein sagt by dem eidt an sin ampt getan, im syge von den zweyen houptern, nemlich minem herrn dem statthalter und dem zunfftmeister, beuolhen worden, dem snyder ze sagen, das er Fricker die ij lb geben. Hab er dann ettwas an Fricker ze sprechen, darumb

soll er ine mit recht furnemmen. Das er also getan unnd zuͤ dem snyder gangen, der hett ettwas

von hosen und wamsel gesagt. Wisß witer nit ze sagen.

 

[fol. 111v] Testis in causa uxoris Somer contra hospitem ad Florem

Elsy Reylin hatt gesagt, mit erlaßung irs eyds, daz sy { uff } in verganngen jaren zum Bluͤmen by Erhartten seligen gedient, da hett Erhartt iro uff ein zytt beuolhen, ettlich húner von meister Symon Sumers eefrowen ze reichen. Hett ir aber kein gelt geben. Dieselben huner, nemlich vij, hett sy von der obgenanten frowen getragen, unnd syent ir darnach gefordert worden { v }, unnd welle ouch unzwiffenlich glouben, daz die nit bezalt worden.

 

Testes producti per Eberharden { fab? } Fabrem

Joß Múßlin von Múnchenstein hatt gesworen unnd by demselben eydt gesagt, er, der zug, und ander knecht syent verschinen kriegs úbung zuͤ Forlin inn einem her gelegen unnd meister Eberhards sun by inen gewesen. Nuͤn als sy eins aubents guͤter ding und froͤilich gewesen

unnd als guͤt gesellen geschnurpfft [schnurren = Possen reissen ?] und mit tockgatten gebleppert unnd also gewettet mit einander, welher aller minst gelt under inen zweyen hette, der sollt dem

andern einen cappen [Kapaun] kouffen. Da hetten sy gezelt, unnd meister Eberharts sun xxiiij dickatten inn gold unnd ij silbrin ring, yeglichen fur iiij dickblaphart ungeuerlich ze schetzen, unnd

ein silbrin kethen am hals, wie guͤt oder wie uil sy wert gewesen, sye im nit zuͤ wissen. Nuͤ {

am an } als er, der zug iij stuck gelds mer gehept, hett Eberhards sun den capen koufft. Am andern tag, da der hertzog, des bapsts sun, einen sturm getan < und > den verlorn hett und ouch abgezogen wer, unnd der gemelt meister Eberharts sun, er, dißer zug, und sunst vil guter gsellen

hinuß gangen, zuͤ ze luͤgen, und als der sturm verlorn gewesen, wern sy ouch an den sturm

gelouffen. Da wurd der selb jung geschossen, unnd als Fritschin Fischer von Basel ine heym gefurt unnd ußzogen hette. Morndes wer der knab gestorben unnd den

[fol. 112r] { vergraben und } also

nackend und losß zuͤm grab getragen und vergraben hetten, da werent die gesellen, nemlich

Werlin Saler, Swartzhanns, Cristan Buwmann < ouch Fritschin > und ander guͤt gsellen, ouch < er der > zúg, am markt zuͤ Forlin gestaͤnden, hett er, der zúg, { geredt er bek} und Clewin Ruͤtsch von Munchenstein geredt, sy bekennten den knaben und sin fatter und beducht sy guͤt, das inen

das gelt oder guͤt wurd, wolten sy es dem vatter bringen. Da wer Cristan Buwmann harzuͤ ganngen und gesagt, was es sy angieng, sy werent nit Basler, er wer ein Basler unnd ein frúnd da,

das gelt gehoͤrt im zuͤ, unnd daruff Werlin Saler im geratten, als dem knaben noch < ein >

monat dopel sold usstunden, das er dem houptman furpietten, so woͤlt er inen behelffen sin, das es inen wurd, doch das sy es dem vatter hie uberantwurten sollten, sust wolt er sich des wytter nit beladen. Wo aber das gelt hin kommen oder wem das worden oder wer es ingenommen hab, syg ime nit ze wissen. Aber Cristan Buwmann, Fritschin und Swartzhanns hetten die sach getriben.

Erhart Muller von Soloturn hatt ouch gesworn unnd gehillet diß sag von wort zuͤ wort, dann er daby gewesen syg.

 

In [offensichtlich wollte der Schreiber einen nächsten Fall beginnen]

 

[fol. 112v] Anno XV c a festo Johannis baptiste etc.

Lune post Udalrici [6.Juli 1500] Testes producti per Panteln Engel calciatorem [Schuhmacher] contra Rappendorff de Oben Magstat

Hanns Heintzlin hatt gesworn und by demselben eidt gesagt < im sig wol ze wissen > demnach [?] Rappendorff von Obern Magstatt im, dem genanten Paulus Engel, x lb umb vich schuldig gewesen syg, das er solich v lb von Paulus wegen nit ingenommen noch ye verrechnet, ouch nit uß dem buch getan hab.

Rychart Tribelberg der amptmann sagt by dem eidt an sin ampt getan, als uff samstag vor sannt

Johanns tag [20. Juni 1500] Hanns Heintzlin yetzgemelt Rappendorff mit recht hie zuͤ Basel furgenommen, inn fur gericht kommen weren, hab er gehort, das Rappendorff offen geredt, Hanns Heintzlin hett im unbillich verbotten oder behalten, dann er { wer }, Hanns Heintzlin, wer im nutzit schuldig noch er, Rappendorff, im, Hannsen Heintzlin, ouch nutzit schuldig unnd hiesch im nutzit.

Jacob Ryß der amptmann sagt ouch etc., vergangen tagen hab er uff anruffen Hannsen Heintzlins den obgenannten Rappendorff hie in glupt { genom } genommen und verbotten, und als er {

darnach } ine also annemmen wolt, spraͤch Rappendorff, warumb Heintzlin in { verbe } verbieten,

{ es hett in } < sie hingen > doch da ussen < miteinander > im rechten, und als { sy also } Heintzlin das widerredt, spraͤch Rappendorff: So hatt mich aber euwer son im rechten. Unnd darnach, als

sy vor gericht kommen weren, hett er ouch gehoͤrt, das Rappendorff die wort geredt, wie dann Rychart, der vorgemelt zug, dauon gesagt hett, dann er, dißer zug, wer Rappendorffs fursprech gewesen.

 

[fol. 113r] Testes producti per { Jo } Fleishansen contra Jorg Kornmessers efrow

Margreth, Lienhart Muͤgen des murers efrow, hatt minem herren schultheissen glopt und

darnach des recht ze tuͦnd erpotten etc., gesagt, es hab sich by einem jar ungeuerlich minder oder mer begeben, das Fleisch Hannsen wyb und die kornmesserin miteinander kriegt, da syg sy,

diß zugin, ungeuerlich zuͤ ir huß thúr hinuß gangen und aber nit gewist, das sy miteinander

kriegen, und al[s] sy { den ? } den ersten trit hinuß tete, hoͤrt sy, die zugin, das Fleischannsen frow sagt: Ich nymm niemand das sin. Daruff redte die Kornmesserin: Du nymmst, wo du es findest, unnd du und din mann fressent mich gern darumb, das ir Switzern sind. Sprech Fleisch Hannsen wyb: Ich bin kein Switzerin, sonder ein Baslerin. Daruff die Kornmesserin aber redt: {

Warumb } Wann du ein Baslerin werest, so bedoͤrfft din mann nit drú wyse krutz an sich machen.

Darzuͤ sagt Fleisch Hannsen wyb: Du hat umb ein gelogen, er hatt nuͤ[r] zwey gehept, unnd weist du nit bessers < [am Rand] uff min mann >, so bestand ich wol. Da redt die Kornmesserin: Ja,

ich weiß bessers. Da sagt Fleischhannsen wyb: So muͤstu es warlich sagen. Da sagt die

Kornmesserin: Ja, so will ichs me reden.

Elsy, dißer zugin eliche tochter, hatt gesworn und by dem selben eidt, so gehillet sy ir muͤter sagt von wort zuͤ wort, dann sy under dem fenster gelegen syge, und sagt souil wytter, dem nach sye

eins mals die Kornmesserin zuͤ ir, dißer zugin, uff der Barfusßer kilhoff kommen und geredt, sy, die Kornmesserin, hab vij huͤner verlorn, die hab ir Fleysch Hannsen wyb inn der kindbett

fressen, sy bitte gott, das ir das hertz abstoͮß. Da geb sy, diß zugin, ir die antwurt, es wer als lang { das } angestanden, das sy schier nútzit mer von den dingen wißte. Daruff sagt die Kornmesserin:

Ee kanstu dann nit sagen, du wist nút daruon, muͤst du dann sagen, was du weißt.

Elsbeth von Blaburen hatt gesworn und gesagt, ir sy von dißer sach nit wytter ze wissen, dann das

sy { ge } von der Kornmesserin gehoͤrt hab, sy, die Kornmesserin, hab syben huͤner verlorn, sy bitte gott, das gifft im dem werd, der die gessen hab.

 

[fol. 113v] Testes producti per Katherinam Druckerin contra Burgckart Felix husfrowen

Anna, Conratt Meigers des geswornen gerichtzbotten eefrow, ein kindbetterin, hatt gesagt unnd zu geburlichen zytten ir recht ze tund, wer sy des nit will erlaßen ze tun, < erbotten >, daz { sich in verganngen tag } sy, dise zúgin, geren solicher sachen vertragen wesen wolt, aber so sy dermaß

ersúcht werd, so múß sy tuͤn, das sich gebur, unnd sag nyemand zuͤ lieb noch ze leid, daz sich in

verganngen tagen begeben, daz sy, dise zúgin, unnd die Truckerin in Burckart { Harwis } Felix huß by desselben Burckartz eefrowen gesessen unnd gutter ding mitteinander gewesen weren. Da hett sy, dise zúgin, angefangen, uß gutter meynung geredt, wie das fleisch so túr were, sy wiste nit, was sy irem man solt ze essen geben. Da hett dieselb Burckartz { ir } eefrow { d } angefanngen unnd geredt { sy }: Ir onmechtigen Swaben, gand gen Dornach { y } in die metzg, da find ir fleisch, unnd wer ein Frenckine [Fränkin ?] { hatt }, der hatt esel, unnd mer wortt, die diser zugin entwichen syent. Solichs die Felixin uff diser zugin red unnd nit uff der Truckerin geredt. Unnd als dise zugin

soliche wortt gehoͤrtt, hett sy < darfur sich [? unleserlich, da Rasur] > das dennoch ettlicher maß

behertziget unnd gesprochen, ob sy glich wol gen Dornach gieng, fleisch reichen, mocht sy velicht als bald ein Switzer als ein Swaben finden. Uff dasselb hett dieselb Felixin, ir geuatter [Taufpate, die Formulierung sowie die Situation legen nahe, dass es sich um die Taufpatin des Ehemanns von Anna Meiger handelt], aber geredt, { das } der kung unnd das pfawen federlin hetten vil ere

ingelegt oder guͤtts getan, der kúng were ein onmechtig man unnd taͤtt nutzit guͤtts. Hett dise

zugin gesprochen, der kunig were ein fromm man unnd sech irem vatter glich, hett ein glichfermigen nasen, unnd nit in kriegs wise mit der Felixin geredt < noch bescheen >. Zuͤ dem allem die Druckerin geswigen { hett }, aber nit on, die selb Truckerin hett zuͤ vil molen, wann { die

} lútt fúr uff unnd nider weren ganngen, die pfowen federn uffgetragen hetten, dieselben grúst [gegrüsst] unnd ein froid ab den federn gehept { das vol }. Unnd uff ein zytt weren sy { by }, dise zugin, unnd Druckerin by einannder vor irem, diser zugin, huß gesessen, da were ein bott den Sprung uffganngen, unnd als sy den

[fol. 114r] ersechen, hett sy, dise zugin, gemeint, er were ir

lantzmann. Sprech die Druckerin: Er ist uß miner heymat, unnd were uffgestannden unnd hett den selben botten hoch grúßt. Aber wes bott er gewesen, sye ir nit wißend, denn daz sy wol gesechen, daz er ein adler in der buchs gemalt hett. Unnd als die Druckerin den botten gegrúßt, were Burckartz eefrow in irem huß gesessen unnd uff gewúscht, herfúr gelouffen unnd geflucht die

wortt: Gott geb uch den rytten mitteinander, wann ist es noch genuͤg, { da } unnd sich

zornmutenclich erzeigt. Darab dise zugin entsetzt, unnd der bott ouch gesprochen hett, ob man

die botten hie also taͤtt griessen, velicht gemeint, sy meynte in. Also hett die Felixin, ir geuatter, noch einmol { inen } den ritten geflucht unnd geredt: Ich mein dich in die krummen ougen hinin,

wann { hab } hast dins lebens unnd tretzens gnuͤg triben { mit den pfawen }. Sprech die

Druckerin, warumb sy sy meinte. Sprech sÿ { w }, und ir aber gefluͤcht: Wann hast mich gnuͤg tretz mit den pfawen federlin, und derglich: Ich wils von dir nit lyden, ich will dich ab der gassen kouffen. Redte die Truckerin: Liebe frow Els, ich tretz uch nutzit, ir sind ein fromme frow, unnd haben ir utzit mit mir ze schicken, so tragen das mit recht uß, unnd hett der Felixin nye kein arg

wortt geben. Unnd als die Felixin vil wortten trib unnd in sunnders geredt, es taͤtt kein gutt zuͤ

Basel, man slieg dann die Osterricher all zuͤ tod oder zuͤ der statt hinuß, unnd ir man múßt ouch vier oder funff uffriben, unnd sy wolt iren man an { den } der Truckerin man wisen. Hett die Truckerin geredt, sy solt iren man uber den iren nit wisen, denn { der } Felix getorst ein lanng gewer tragen, das were irem man verbotten, unnd sy, die Felixin, hett vor den kung ouch gescholten unnd geredt, er were ein onmechtig man etc. Da hett Felixin angefanngen unnd uber vier oder funff molen gesprochen, die Druckerin lug [lüge] als ein onmechtige diebin unnd were

darzuͤ nit fromm. Daruff hett die Truckerin geredt: Wann der beß [Böse ?] einem uff den geren

[gêr = Spiess, Saum eines Kleides ?] sitzt, so soll es in schittlen [schütteln ?], unnd were damit in ir huß hinab gelouffen.

 

[fol. 114v] Testis productus per Hannsen von Nuwiler

Agnes von Andlo die hebam hatt gesworn und gesagt, vergangner kriegs zytt hab sy Hannsen von Nuwiler ein gehuß inn irem huß gelyhen, da er korn und roken hin geleyt hett, unnd als ir die muͤ

s [Mäuse] grossen schaden tetten, bet sy denselben Hannsen, sollich frucht ußzetroͤschen. Als demnach hett er eines tags einen gesellen, des namen sy nit wysse, in das huß gebracht unnd im

sollich frucht verdingt. In dem geding wer sy zuͤ inen kommen und gefragt, was sy teͤtten. Hett {

ir } Hanns ir hußwirt ir geantwurt, er hett { im } < dem yetz angezogen man > die frucht ze troͤ schen verdingt. Da hett sy, die zuͤgin, { derselben man den die fra von inen beden irem hußwirt und dem andern gehoͤrt } gefragt, ob er den roken ouch verdingt, hett ir der mann geantwurt, er

{ wolt } hett es als verdingt ze troschen und wolt eins nach dem andern troͤschen. Nun als derselb

mann das korn usgetroschen hett, wer er hinwegk gangen inn die reben unnd den roken ungetroschen lassen ligen, der ouch noch da lege, und { k die } hetten ine die muß gefressen.

 

Testes producti per Johannem Fricker contra sartorem etc..

Junkher Lienhart Grieb hatt gesagt etc., er hab gewißt die spenn, so zwuschen beden teilen gewesen syent, unnd nemlich uff anruffen Hannsen Frickers { eins als ouch de } er, der zug, als

statthalter des burgermeisterthuͤmbs unnd < yetz > min herr alter zunfftmeister, dozemol

oberster zunfftmeister eins mals nach { dem } dem snyder geschickt unnd im by dem offen { v }

zuͤm Súnfftzen gesagt unnd der maß geredt, warumb er Fricker die zwey pfund nit gebe, er wisse wol, das er im die schuldig sye, unnd im die sach der maß erzalt, < [am Rand] es mocht im schad

darus entsten etc. > { das }, < daruff > er inen beden als houptern zuͤgesagt, er wolt Frickern

antweders by der selben tag zytt oder aber morndes deren eins ungeuerlich geben und uß richten

{ und zuͦm andern ungev }. < Zum andern >, als der snyder inen ettwas von hosen furhielte, da gebe im der zunftmeister unnd als er, dißer zug, wene, ouch im das sagte, die hosen weren

zerhowen, wann er die also wolt, muͤsten im die werden < [am Rand] als die weren, wolt er aber

damit nit benugig sin, { oder } so moͤcht er Frickern darumb mit recht furnemmen { [? unleserlich, dam Rand umgeknickt ] } >. Zum dritten hab Fricker ime, disem

[fol. 115r] zugen, dick

und vil inn klags wyse anbracht, wie der snyder uff { warten und traͤtzte } < [am Rand] ine allemal

gieng und begegnete mit geuerden unnd ouch traͤtzte > etc.. Unnd insonders klagt, wie der snÿder salbander einer nacht einen stattknecht ankommen unnd do ers < Fricker > nit gewesen

sye, haben sy zuͤ demselben gesagt, er { der stattknecht } solt es nit zurnen unnd der glich, unnd

vil ander meynungen hab < er > im, disem zúgen, als einem stathalter und houpt anbracht, dauon er nit mer wisse, dann es im merklicher annderer geschefften halb uff [! uss] gedechtnis kommen sye.

Herr Niclaus Rúsch, alter zunfftmeister, gehillet dißer sag etc. von wort zu wort.

 

Testis productus per illam zer Lemlin huß contra Spitzin frytag nach Oswalden [7.August 1500]

Wilhalm Dornherr von sannt Ursitzen [St.Ursanne] hatt gesworn unnd by demselben eidt geseit, er hab by vier oder fúnff wuchen ungeuerlich verschinen Bellile [Bellelay] und ander keß har { uff den

} markt gefúrt. Do er nuͦ die nit verkuffen konnt { hett anders hus ? syg er kommen }, < [am Rand]

hett er die hie gelassen, unnd als er hievor Martin Spitzin keß ze kouffen geben, die er im noch schuldig gewesen, syge er uff hút Frytag > zuͦ der frowen zur Lemlins huß < gangen > und gefrogt,

ob sy im kesß abkouffen wolt. Die hett im geantwurt, sy getoͤrst das { als } nit tuͤn by pen iij oder iiij lb etc. { dann es wer uff einem frytag }, aber uff morndes sampstag wolt sy ine abkouffen. Da wolt er, dißer zug, nit so lang warten unnd sye { er der zug } demnach inn Martin Spitzin huß { der j } gangen unnd { der ime gelt } < siner > frowen < das > gelt gehoischen { dann sy im schuldig

were }, die ine ouch guͤtlich bezalt { hett } und ußgewisen hette. Unnd wisße uff das anziehen an

ine bescheen < [am Rand] nemlich das Spitzinen zuͤ im geredt solle haben, die zuͤr Lemlins huß syg ein falsche breckinen [Hündin] etc. > gentz nút ze sagen, unnd hab by sinem gesworen eyd und

siner conscientz nútz verstanden, dann er nit < fast > guͦt túsch kan, das die Spitzin der genanten

frowen zúr Lemlins huß zuͦ guͦtem noch bosem vor im nie gedacht hab mit dheinem wort, wisß ouch gantz nutzit { ze } uff sollich anziehen ze sagen, niemand ze lieb noch ze leid, sunder genn er

einem teil glich als vil guͤts als dem andern.

 

[fol. 115v] In causa Frickers

Theimge [?] Bauholtzer, der wachtmeister, hatt gesagt, im sye ze wissen, daz Paulin der snyder

knecht an der unzucht umb ij lb gestrofft worden. Nuͤ sye gewonheit, welcher nit burger syge und das gelt ouch nit ze geben habe, das mann den inlege oder aber er muß ein burgen haben. Da wer Fricker fur in burg worden, und derselb gesell daruff Heinrichen Stempffern by sinem eid mussen versprechen, Frickern schuldloß ze halten. Wytter syg im uff das anziehen nit ze wissen.

 

Testis productus per Bilgrim contra Bugenwald de Oberwilr

Margreth, Martin Ackermanns efrow, hatt by gegeben truwen mit erbiettung des rechten gesagt etc., sy unnd ir hußwirt syent vergangen louffen der kriegs zytten by Bilgern zwen fronfasten ze

huß gewesen. Nuͤ sye ir wol ze wissen, das Bugenwald von Obrwilr in der wochen vor unser

lieben frowen tag inn der vasten kommen mit zweyen pferden und zwo kuͤgen, unnd ein ort inn dem stall von Bilgern bestanden unnd im dauon all monat vj s verheissen. Darnach uber dry

wochen, als die herschafft zuͤ Oberwilr und darumb gelegen, weren Bugenwald efrow und kinder

kommen, deßglich ander arm lut mit inen kommen. Nuͤ hette Bilger einer frowen, geheisen Gertrut, unnd sust einem man, genant Wilhelm, das ein gehusß verlyhen. Da hetten Bugenwalds

efrow und kinder by ir, dißer zuͤgin, gewont. Da hett Bugenwalds efrow Bilgern gefragt, was im

der mann, genant Wilhelm, gebe, hett Bilger gesagt, ein wochen iij krútzer. Da hett dieselb frow gesagt, sy woͤlt im ouch souil geben. Nuͤ als Bugenwalds ross sich allwegen entledigten und den andern hußluͤten ir hoͤw [frassen], so sy irem vihe uffsetzten, da weren dieselben deßhalb, das

sy das nit lyden wolten, ußzogen. Deßglichen als Bugenwalds kinder und ir, dißer zugin, kinder einander slugen und { zog } sy sich des erclagt, hett Bilger und sin sun ein huß uff sy, diß zugin, und iren mann geworffen, darumb werent sy ouch von inen gezogen.

 

[fol. 116r] [Schreiberwechsel] Testes producti per Durlachin contra Jungerman [?]

Fridlin Beigelman von Buͤbendorff hatt gesworen unnd gesagt, daz sich in verganngen { daz sich v

} begeben hab, daz meister Hanns Jungerman zuͤ vil molen fúr das gericht zuͤ Bubendorff kommen sye unnd hab ettlich aúßerfordert, unnd syent ouch { me } ettwan manche urtel deßhalb ußganngen. Unnd in solicher handlung hette { im } doctor Durlach fúrgewendt, daz er hoffte, dem Mugerman deshalb nutzit ze tund sin, denn der brieff uber denselben zinß were untoiglich unnd die sach einem wucher anregend, unnd hieng ouch mit demselben meister Hanns Jungerman in unußgetragenem rechten { ve } an den ortten, da solich sachen solten berechtigt werden etc.. Also

uff solichs hett ein gericht erkannt, wann doctor Durlach furbrecht zuͤ recht gnugsam, daz die

sach als umb ein wucher in rechtuertigung stund, sollte furer uff dasselb furbringen bescheen das recht sin wurde. Darnach weren aber bed parthyen in recht erschinen, unnd hett doctor Dulrach { fu } sin furbringen dargelegt unnd heren [hören] laßen. Also hetten { s } ein gericht uff dieselb kuntschaft erkant, daz doctor Durlach wol unnd gnugsamlich furbracht hett, daz die sach umb ein

wuͤcher vor dem geistlichen gericht zuͤ Basel angefengt unnd { nit } un<uß>getragen hangend

were, deßhalb solt die selb sach vor inen zu Buͤbendorff in ruͤw bliben anstan, biß { die sach }

vor dem geistlichen gericht usfundig wurd, ob der brieff in krafft Jungman sin zinß taͤtt forderen toiglich were oder nit, unnd wann das beschee, sol siner ergan, das billich sin wurd.

Hanns Fúrler unnd Hanns Bartt von Buͤbendorff gehelen obgeschriben { sach } sag von [wortt] zuͤ wortt.

 

[fol. 116v] [ganzer Abschnitt durchgestrichen] { Donrstag nach nativitatem Marie [10.September 1500]

Da hatt Johannes Hegelin gefroͤnt Richers des messerschmids huß gelegen uff Ysengassen umb versessen zinß als der spittel daruff hatt ij lb gelts }

 

Testis productus in causa Anndreee Vainer et sculteti [?] de Liestal

Peter Furler von Buͤbendorff hatt gesworen unnd gesagt, daz er, diser zúg, dem Sibenschúchlin

zuͤ Liestal selig guͤtt zytt jaren { ag } < ettlich > vierzel korngelts von ab sinem, diß zugen, guttern gezinßt unnd denselben zinß darnach siner, Sybenschúchlins efrowen, ouch geben. Unnd hab denselben zinß, nach dem dieselb frow har gen Basel kommen were, nutzit desterminder all jar gen Liestal in Gronenfels huß geannttwurtt, { da } biß yetzo, daz derselb zinß an Anndres Vanier

geuallen sye. Unnd { h } sye die selb frow, die Sibenschúchlin, zuͤ vil molen zuͤ im, disem zugen,

kommen unnd in gefrogt, ob er den zinß { dem } irem tochterman Gronenfels gewertt hett, unnd wann er ir das gesagt, ja, er hab im den zinß gewertt, hett sy sich ubel gehept unnd clagt, er nemm

ir das ir in unnd geb ir nutzit unnd vertaͤtt ir das ir unnd derglich. Hab er ir wol geannttwurtt,

Gronenfels eefrow sye ir tochter, es syge als guͤtt, sy nemm das ir vor als nahin. Witter sye im nit ze wissen.

 

[fol. 117r] [Schreiberwechsel] Testes producti per Ulricum Kriegen contra Tenge Vischer mercurii post Mathej anno 1500 [23.September 1500]

Heinrich Krieg hatt gesworen unnd by dem selbigen eidt uff Ulin, sins bruders, anziehen gesagt, nemlich es hab sich begeben einer zytt, das er, dißer zúg, Hanns Vischer unnd Hanns Alt selig by

einander vor dem zolhußlin uff der rynbruck { unnd } uff dem bloͤchlin gesessen { were }. Da were

sin, diß zugen, bruͦder zuͤ in kommen und fur sy gestanden unnd unnder anderm { sich erklagt, es werd geredt wer das im der sttattfriden von wegen vil Thinge } in red und geswetz getriben. Da keme Wendlin { d } Struß, dozemal stettknecht, und kerte Ulin vor inen umb und sagt im die

meinung, er, Ulin, hette bißhar ein guͤte frowen by im gehept, die sich nuͤ mit einem eemann

versorgt hett { darumb sy dann } unnd dwil sy sich ettwas vor ime besorgte, so gepút er im den stettfriden, damit sy weg und stege sicher bruchen mochte. Daruff gebe { im } Ulin Wendlin die antwurt, wann sy im wider inn das huß trug, das sy im ußtrage, hette sy es dann wol geschafft, wer im fast lieb. [Heinrich Krieg spricht weiter] Und wer sinem bruder der friden allein von der frowen

und nit von Tenge Vischers wegen gepotten. Nuͦ als er, dißer zug, sich wytter unruͦw unnd

unglichs der sach versehen, da bett er, dißer zúg, Hannsen Vischer, by dem dann Tennge Vischer zuͤ huß were, das er so wol tuͤn und wolt Tengin sagen, das er den stettfriden ouch vor sinem bruͤder { groß } nemmen { wolt }, und ob er des lons oder geltz halb schúhung [Bezahlung ?]

haben, so woͤlt er, dißer zug, das gelt geben. Demnach, als er, der zug, wider zuͤ Hanns Vischer kommen und ine fragt, was { er } Tenge, sin hußwirt, sagt, [sagt er] er het im geantwurt, er wußt nút mit Ulin ze schaffen { han } haben unnd wolle kein friden nemmen, habe aber Ulin utzit an ine

ze langen, des wollt er warten. Zuͦm andern, als sin, diß zugen, bruͤder in dienst miner herren

von Basel inn Burgundy gewesen und wider heymschen worden und inn sin huß kommen, da hett

er wol gesehen, wie die sach gestalt und sy im das sin ußtragen hett und also wyploß gangen und zuͤ im, disem zugen, kommen unnd sich erklagt, wie die frow im das sin ußtragen und [er] nit vil

mehr hette. Nuͦ moͤcht er nit allweg hie sin, sonder siner narung nachgan muͤst, unnd so er den ruken keren, mochte sy das ubrig gar ußtragen, und redte wol die meynung, als ob er das

hinder in tuͤn { wolt }, das er, der zug, nit gewoͤlt, sonder { rett } geb er im den raͤt, er solt das {

im } zuͤ sannt Johanns tuͤn, da wer es sicher, biß die sach mit recht oder sust ußtragen wurd. Da

spreche sin bruͤder, er mocht es allein nit tuͦn, da geb er im sinen knecht zuͤ hilff. Da werent sy ettwas umb mit nacht mit zweyen weidlingen abhin { wellen } gefarn und uff Tengen Vischer gestossen. Wie es furer gangen, sye im, disem zugen, nit ze wissen.

 

[fol. 117v] Hanns von Stroßburg der vischer { sa } hatt ouch gesworn und by dem selben eid uff Ulin Kriegen anziehen gesagt, es hab sich by zweyen jaren verschinen begeben, das Thenge

Vischer sin, diß zuͤgen, knecht gewesen. Unnd als einer nacht ir narung nach uff dem Ryn

gehalten und uff ir hantierung { underweg } gewarten, als nuͤ im, disem zugen, die uneinigkeit

zwuschen Ulin und Tengen ze wissen unnd sich besorgen, dann Ulin ein zornmuͤttig mann were, redte unnd beualch er sinem knecht Tengen, wann er inn hieß lennden, so solt er yllends lenden.

Nuͤn fuͤrent sy an by irem staden [stade=Ufer] hinder den husern unnd tetten den zug, { d } und

als der mon schine, da sehe er, der zuͤg, den schatten von Ulin hergan. Da hieß er den knecht

lenden, der horts nit, er hieß ine zuͦm andern moln lenden, er hoͤrts aber nit, sonder zug fur sich. Da sprech er, der zug, er solt lennden, das in boß kreß [gekröse = Darm?] schante, da fieng er erst an ze lenden. Unnd da sy schier zem staden komen, so sehe der knecht hinder sich und sehe, wie Ulin den riemen zugk und nach im slahe. Da sprang der knecht inn den Ryn biß an den gúrtel,

da zugkte Uͤlin unnd tette zwen oder dry wurff nach im, ob es stein oder holtz gewesen, sye im,

dem zugen, nit ze wissen. Inn dem zugk Uͤlin sin tegen uff halb, da lieffe er, der zug, hinzuͤ und sluss [schlug, schloff?] ine inn die arm und huͤb ine. Da sprech Uͤlin: Der schalk muͤss sterben. er, der zúg, bet ine, er solts nit tuͤn, sonder sin selbs < lyb >, ouch sin, diß zuͤgen, schonen. { Ye } Uͤlin wolts nit tún, da bett er ine umb Vischer frowen willen diß nacht ruͦw ze haben, oder er muͤsst in vor erwurgen, ee er zuͤ ihenem [jenem] keme. Uͤlin wolt das aber nit, sonder understuͦnd er sich von im, disem zugen, ze ryssen und in ouch inn das wasßer ze werffen. Aber er, der zug, huͤb in mit gwalt unnd bet ine zuͤm dritten maln umb Ihs [Jesu] willen ruͦw ze haben die nacht. Inn dem sprech Uͤlin, er woͤlt ruͤw haben { die na } und dem knecht die nacht nutzit ze tuͤnd und gebe selbs im, disem zuͤgen { d }, sin hand und { w } verhieß im das by siner truͤw. Da nuͤ Ulin hinwegk gangen unnd er, der zug, und der knecht wider { inn das sch?den } ze schiff kommen weren, da hett Ulin geredt, er, der zuͤg, solt im ouch by siner truͤw verheissen, die nacht von den dingen nutzit ze reden und ze swigen. Daruff er geredt: gern, unnd teͤt ouch

das, damit Ulin hinwegk gienege< und ze friden was >. Er, der zuͤg, wiß { nit } ouch gantz nit, das

er Uͤlin den stettfriden gepotten habe, dann uß grosßer sorg unnd angst hab er des fridens nie gedacht. Wytter sy im von der sach nit ze wissen.

 

[fol. 118r] Hanns Fischer der schiffman hatt gesworen unnd gesagt, als man in vergangen jaren in Frankrich gezogen und Ulin Krieg miner herren soldner gewesensye, in soliche hett Tengin

Fischers, Ulins widerparthÿe, sin frowen zuͤ der ee genommen, unnd were die selb frow, als man

wider heruß kommen were, hinder in, disen zugen, als iren geuatter geflochen unnd hett Ulin besorgt. Uff das hett er, diser zug, Heinrich Kriegen, Ulins bruͤder, gesagt, wie die zwey einander

zuͤ der ee genommen hetten, unnd daz sy Ulin ubel forchte unnd hinder in were geflochen. Da hett Heinrich Krieg selbs geredt, sy welten im { den }, nemlich Ulin, den stett friden bietten, so ließ er sy unbekumbert. Solichs hett er, diser [Zeuge], Tengin Fischer unnd siner eefrowen gesagt, daz man Ulin wolt der statt friden bietten. Da hett Tenge geannttwurtt, sin frow mocht wol der stett friden vor Ulin nemmen, er bedorfft sin aber nit, wolt auch kein friden vor im nemmen, dann er hett nutzit mit im ze schaffen, sy were sin eewib, unnd derglich. Uff das hetten sy Wendlin, dem wachtmeister, j s geben, daz er Ulin den friden bietten solt gegen Tengis frowen unnd nit gegen Tengin. Das were bescheen, Ulin den frid gebetten gegen der frowen unnd nit gegen irem man.

 

[fol. 119r] Testis productus per Andream Vanier

Conrat Schuͦler von Liestal hatt gesworen und gesagt, er hab der alten Sybenschulin lang zytt zwen ij verntzaln korn zinset, unnd dieselben zins allweg uff ir geheiß inn Heinrich Gronenfels des

tochtermans huß zuͦ Liestal geantwurt. Zuͦm andern sagt dißer zug, als die selb Sybenschuchin

mit tod abgeganngen, da wer er ire ettlich verntzal versessen zins schuldig verliben. Da were Andres Vannier kommen und j verntzaln von denselben ußstonden zinsen an in gefordert, das er im geben unnd die ubrigen usstonden zins uff sin, Andres, geheiß dem gedachten Gronenfels,

sinem swager, geantwurt. Zuͤm dritten sagt er, dißer zúg, im sye wol ze wissen, das die

Sybenschuchin eins mals zuͤ Liestal gewesen, da syg sie zuͤ im, disem zugen, kommen und ine geheissen, die ross und geschirr reichen und sy har heim gen Basel ze furen. Unnd inn dem, als er, dißer zug, die rosß also gereicht, hett sy sich uff den karren gesetzt unnd also heym gefarnn. Ob sy aber mit gnaden oder ungnaden von Liestal gescheiden, sye im nit ze wissen, noch ouch, was sy daselbs gehandelt hett, wisß ouch nit, das sy im einich wort klagt hab oder nit, dann er dem nit nachgedacht noch acht genommen, hett ouch deß uß anligen siner grossen arbeit vergessen, dann wol wurd sy uff derselben fart mit im eins, wann sy im, disem zugen, wyter { ub } enbieten wurd, das er sy wider uff hin reichen solt etc..

Heintze Schouwenberg, der alt burßmeister, hatt by dem eyd, den er < deßhalb > gesworen hatt. < gesagt >, er wisse von den anzugen von Andressen Vannier bescheen gantz nutzit wisse { ze sagen

}, sonnder sye im die ding gentzlich entwichen, denn so vil, daz im noch wol ingedenck, < er gehort hab >, daz Gronenfels, der alt schultheiss von Liestal, unnd sin swiger spenning gewesen. Wa har aber die selben spenn kommen oder uß was ursach die entsprungen, sye im gantz unwissend.

Paulus Engel der schuͦchmacher hatt gesworen unnd gesagt, daz sich in verganngen < begeben >,

nemlich als die nechst engelwatem [feierliches Gehen=Wallfahrt?] zuͤ den Einsidlen sye gewesen, weren er, diser zug, unnd Anndres Vanier mit einander gen Einsidlen gangen, unnd als sy hinweg

gangen unnd in die vorstatt zuͤ Eschemer thor kommen, were inen Anndres swiger selig

begegnet, die hett er, nemlich Anndres, empfangen, denn sy were zuͤ Liestal gewesen, unnd hett Andres die selb sin swiger gefragt, ob sy mit { ir } Gronenfels eins worden were, hett sy geannttwurtt, ney, sy were nit mit in eines, sonder welt erst < recht > an in. Witter sye im nit ze wissen.

 

[fol. 119v] Testes producti per { Zsch } Zschepy de Louffen contra

Lienhart Zscheni von Louffen der slosßer hatt gesworen und gesagt, er, der zug, sye an sannt Jorgen aubent [22.April 1500] nechstverschin von Louffen ußgangen und gen Telsperg uff den markt gewolt, unnd underwegen hab er meister Steffan den kesßler und sin efrowen by einem

brunnen funden sitzen, die ouch also mit im gen Telsperg gangen. Nuͤn als derselb meister

Steffan alt und fast muͤd were, redte die frow: Ach gott, finden wir nuͤ morndes ein floß, der

uns wider abhin fuͤrte, unnd in, disen zugen, gepetten, ob er yemanden wisse. Uff das er ir gesagt [? verderbt], wie sine nachpurn der Zschepÿ und Ulin Bruch [? verderbt] in Telsperg wern

und ein floß binden und farn, die wolt er bitten, das sy sie fuͤrten. Nuͤ morndes uff dem merkt

wer die frwo ettwan dick zu im, disem zugen, kommen und in gepetten, sin nachpuren ze bitten, das sy sy und ir waͧr oder kessy furen wolten, das er, der zug, gethon, und also sy gepetten, die

es im ein mol oderzwen abgeslagen und doch zuͤletzst im zugesagt, sy ze furn. Uff das { er der zug denselben meister Steffan und sin frowen furn wolt } demnach er sy hett heissen warten by

dem galgen zuͤ Telsperg, biß die mit dem floss kemen, das sy ouch getan. Wie es aber furer

ergangen, sye im, dem zug, nit ze wissen.

Clewin Snider, meyer zuͤ Entzlingen hatt ouch gesworn und gesagt, er sye uff dem selben markt zuͤ Telsperg gewesen und wider heim gan wollen, da hab er an dem abher gan gehoͤrt, wie ein floss keme, daruff er und vil ander luͤte also by dem galgen gelegen und gewartert. Da nuͤ der

floß kommen, sye er daruff gangen < und > hab { aber nit geachtet ob kessy } gesehen die kessy uff dem flosß ligen. Ob aber sy uffgebunden worden syen oder nit, dauon wisß er nit ze sagen, und hab die kessy wol ab dem floß fallen sehen inn das wasßer.

 

[fol. 120r] Testes producti per Petrum Kußnagel contra Bartholome Brieffer

Claus Munch, ackermeister zu sannt Jacob, hatt gesagt uff beder teiln anziehen mit erbietung des rechten, nemlich inn vergangner kriegs ubungen hab er by Cunratt Zackers zuͤ Liestal gedient

unnd von demselben har gen Basel nach win geschickt worden. Und da er har kommen, syg er zuͤ meister Bartholome Brieffer kommen, der im den win uffladen solt, und den also gefragt, wo er laden solt. Derselb meister Barthl Brieffer hett gesagt, vor der Gruß [?] uber { solt er } leg ein wyß fasß win, das solt er uffladen. Daruff er, dißer zug, im gesagt, im wer beuolhen ein rot faß win zur Linden ze laden. Daruff Brieffer geantwurt hett, dasselb wer verkoufft. Daruff er, der zug, geredt,

im wer beuolhen ein wyß fasß und ein rot fasß win ze bringen. Da hett Brieffer ine zuͤm Hassen

geheissen farn, uff das er also fúr den Hassen gefarn und syg ob ij stunden mit rosß und wagen da gehalten, ee er gefurdert wurd. Er, der zug, hab ouch desselben tag Peter Kusßnagel nie gesehen noch einich wort mit demselben geredt.

 

Testes productj per Verena contra Thoman { Salam? } < Salatj > et socios suos

Hanns Wagner, meyer zuͦ Sewen, hatt gesworn und by demselben eidt gesagt, im sye durch sin herrn den vogt von Dornach beuolhen worden, mit Thomann Salatj und Adam Meyer ze reden, sy haben ein{ em } frowen, so von Lucern geporn syg, beroubet, das er verschaffe, damit sy ire

wandel und bekerung tetten. Uff sollichs er zuͦ ine kommen unnd inen sollichs furgehalten und

gesagt, siner herren meynung, das sy iro widerkeren oder sin herren von Soloturn wurden sy

gefengklichs annemmen unnd darzuͦ halten, kerung ze tuͤnd. Daruff sy geantwurt, sy haben ein frowen oder zwe in kriegsloiffen beroubet unnd { frag } im nit gantz gichtig wellen sin und doch in gefragt, was frowen die sye. Daruff er inen nit wytter anzoigung konnen noch wissen ze geben,

dann er die gemelt Veren noch nit erkennt, und doch inen gesagt, sy zere zum Rappen zuͤ Basel

etc. und haben irgenommen ij gulden und j pr wr [?], syg ouch eins gulden wert. Daruff sie aber gesagt, sy hetten < nit me dann > zwo frowen beroubt. < [am Rand] nuͦ hette die ein inen souil boßer und uncristenlicher schelt wort zugeredt, und ob sy glichwol mit ir tedingen muͤßten, so

wolten sy das on recht nit tuͤn oder utzig gen >. Nuͦ wußten sy nit, welhe { sye } die were, sy hetten by einer lechter [?] by ij gulden geltes gefunden und j pr wr [?], das wer aber nit j gulden wert { aber w } sonder kein eins halben gulden wert, und nit gantz gestendig gewesen. Er, der zug,

hab sy aber ermant und ge-

[fol. 120v] warnet, sich zu verhuͤtten. Daruff sy ine, den zugen,

gepetten hetten, ob er sy nit zuͤsamen bringen mocht, so wolten sy mit ir verkommen, das er, der zug, inen nit zewegen wißt ze bringen. Souil { und an } hab er gehandelt, wisß ouch witter nit

ze sagen, dann wol hab er gehoͤrt, das sollich beroubung inn der beredung des friden beschen sin

solle.

Hanns Nebel von Henwol [?] hatt ouch gesworn und gesagt { im syg ze wissen } er, der zug, syg inn den selben zytten und louffen inn dem slosß zuͤ Pirren [Büren ?] gewesen, da weren die selben knaben Thomann Salatj und Adam Meiger und ander kommen und im geruͤmt, sy hetten ein

frowen gefanngen, die hett inen ij gulden geben mussen < [am Rand] und die hett inen souil snoͤ der wort zugeredt und gantz nit an inen geloubet, sonder ketzer oder kuw geschnÿer gescholten >.

Das nuͤ im, disem zugen, nit gefallen, dann er mit inen uff ein ander sach gangen sin solt. Nuͤn

nachdem guͤt zytt wer die selb Verena gen Pirren kommen inn das slosß, und er, der zug, nit anheymsch gewesen. Da er keme, fund er sy inn der stuben sitzen. Da er sy gefragt, was ir gewerb were, sagt sy im, wie Thoman Salatj und Adam Meyer sy beroubet hetten, darumb wer sy hie und wolt lugen, ob sy ire ettwas daran geben oder sy wolt durch den vogt souil erlangen, das er sy

dazuͤ hielt. Daruff er ire gesagt, wie der vogt nit daheim und zu Soloturn { ge } were, darumb sy

nutzit schuffen, doch gieng er zuͤ Salatj und sagt im ir meynung. Der hett geredt, er hetts nit allein geton, auch so wer sin, diß zugen, ohe [Oheim] Adam Meyer nit heymsch, darumb er ire kein

antwurt gebe, sonder meint er, der sy inn wyger [Weiher] wurffe, der teͤt ir recht, das er der

frowen ouch furhielte, damit sy deßmals hinwegk schied. Die ding sygen also gestanden, biß < vor

  1. wyhennechten nechstverschinen, da sin herren < hie > getagt hetten und er, der zug, ouch harinn geschickt gewesen. Da hab er gesehen, das die genant Veren ein brieff von den von Lucern ußgangen dem schultheiss zu Soloturn geben, der hett den gelesen und { dem schultheissen } dieselb meynung { gesagt } dem vogt von Dornach furgehalten und gesagt, er solt mit den gesellen verschaffen, das sy der frowen das ir wieder geben, oder er wolt sy straffen, damit kein wyter klag von den von Lucern kommen, und fast zornig gewesen. Daruff er, der zug, sollich den obgenanten gesellen furgehalten und sy gewarnet vor { sins herren } < des > schultheissen beuelh. Ye die ding sygen aber angestanden biß uff Liestaller jarmerkt, da hett er, der zug, aber gehort, wie der vogt mit den knaben geredt. Die hetten sich rechts erbotten, ob yemand utzit uff sy brechte, das musten sy lyden. Witer sy im ouch nit ze wissen.

 

[fol. 121r] Testis productus per Hemann Kubler de Louffenburg contra Johanns Burklin

Joß Fuͤchßlin < von Altkilch > der sondersiech zu sannt Jacob hat gesworn und by dem selben eidt, ouch uff Hemann Kublers anziehen gesagt also, nach Hartmans zuͤ Ilfúrt, Hanns Burklins stieffaters, tod syge einer zytt Hanns Burklin zuͤ im, disem zúgen, kommen unnd gesagt, wie { ir }

< er > desselben sins stieffatters erben alles das ihen nutzit ußgenommen, so sin stieffater verlassen, hett abkoufft umb ein summ geltz zuͤ bezalen zuͤ ettlichen zilen. Nach demselben, als die erben kommen und gelt haben wolten, da were frow Ennelin, sin Burklins efrow, zuͤ im, disem zugen kommen inn sin huß zuͤ Altkilch, dann er gegen irem huß uber gesessen gewesen

were, und die selb frow im klagt, die erben wern hie und wolten gelt haben. Nuͤt hett sy vil geltz vertan und ußgeben, deßhalb sy deßmals die erben nit hinwegk wysen mocht on gelt, und bett in,

disen zuͤgen, ir xx gulden ze lyhen. Daruff er ir gesagt, ob sy xxx oder xl gulden, und wieuil sy

wolt, er ir lyhen. { Ir } Ye er hett ir deßmals xx gulden gelihen, deren sy in ouch wider bezalt. Ob aber Burklin sollich guͤter im und siner efrowen oder allein siner muͤter koufft hette oder nit,

syg im, disem zuͤgen, nit ze wissen, dann er des zum teil uß sinem anligen vergessen haben mocht.

 

In causa Veren Dammanin contra Thoman Salatj

Rychart hatt gesagt by dem eidt an sin ampt getan, vergangner tagen hab er uff der frowen

anruffen den koler von Pyrren hie zuͤ recht angenommen. Da nuͤ [?] im die sach erzelt, warumb er in annemmen wolt, hett er im gesagt, er wer nit allein gesin, es weren iren mer daby gewesen. Daruff er, der zug, im geantwurt, das laß er sich nit irren, wann die selben hie weren, so wolt ers ouch annemen. Wißt er aber yemand, der im hulffe tragen, den mocht er mit im { ? } bringen.

 

[fol. 121v] Clewin Schuͦchmacher von Lause hatt gesagt etc., uff den tag der rachtung des kriegs und als die knecht inn ampter umkommen, syge er, dißer zug, und etlicher ander gesellen dem

geschrey ouch nachgeluffen und gen Liestal kommen. Da sy nuͤ wider von Liestal usser her

gangen, syge { ir } Veren obgenant fur sy gangen. Da sy nuͤ witter { furkommen sygen } gangen, da syge inen Thoman Salate unnd Adem Nebel kommen und gefragt, ob sy niemand { fursehen } hetten gesehen furgan. Uff < das > sy inen gesagt, es wer ein frow da ussen gangen. Uff das

dieselben gesellen ire nachÿlten, und er, dißer zug, mit inen gangen. Da sy nuͤ zuͤ ir kommen,

hett einer geredt und irs manns gedacht. Daruff sy im geantwurt, sy hette keinen. Da sprech einer, so hett er kein wyb, unnd sy musten miteinander gan, und sy wyter gefragt, wann sy wer. Hett sy gesagt, von Lucern. Da hett einer geredt, sy luge, sy wer uß marggrauen land. Inn dem hetten die

selben gesellen in, disen zuͤgen, und { de } ander heissen furgan, als sy ouch heym gangen. Nit

lang darnach wer die frow harnach kommen und geschryen, sy hetten ir das ir genommen. Aber er, zug, hab sy nit gesehen berouben noch abweg furen. Wyter wisß er von dißer sach nit ze sagen.

Hanns Kuffer hatt ouch gesagt etc., er hab deßmals zu Lause dient und gehillet dem yetzgenanten

zugen von wort zuͤ wort, dann er by im gewesen sy, dann souil minder, das er die zwen gesellen mit namen nit { w } erkannt hab, dann daz er wol gedacht hett, sy weren von Pyrren oder Sewen etc..

Greda, Brattelers efrow zu Lause, hatt ouch gesagt, ir syge ze wissen unnd sy hab gesehen, daz die frowen zwuschen den zweyen gesellen gangen, und sy die matten uff gefurt hetten inn ein winkel.

Da hett sy gehoͤrt, daz sy einer gefragt, ob sy gelt hett, sy muͤst nuͤ gelt haben. Daruff sy

gesagt, sy hett keins. Daruff sy die frown wytter wollen tringen, inen gelt ze geben. Daruff sy aber geredt, sy hett kein gelt, dann j par schuch und ij wyßbort. Inn dem het sich der ein gesell in sy gehengkt, das sy anfieng ze schryen, dann sy, die zugin, gesehen, daz er ir ettwas zupfft oder genommen hette. Da were die frow von inen die matten aber { geluffen } und der langer gesell ir nach geluffen und sy mit einem stegken zum kopff geslagen, das sy aber anfieng schryen, das

mann das inn dem dorff gehort. Da hett sy, die zugin, geschruͤen, zu inen, wie ers mit der frowen

vor im hett. Da wer der ander gesell ouch herfur geloffen unnd umb sich blarret, der moß sy erschroken unnd die gass hin inn das dorff geluffen. Da were die frow harnach kommen und gesagt, sy hetten ir ij gulden und pr m [?] genommen und den seckel abgerissen.

 

[fol. 122r] Testis productus per Hans Huͤber

Hanns Sutter uß Telsperger tal hatt gesworen unnd gesagt, daz er verruckter zytt in Hanns Hubers huß gewesen were, der hett im ein clotz gezeigt, der were einer ziligen [zilige=Schindel] fast groß ungeuarlich unnd eben swer gewesen. Was aber das von gesmid gewesen, ob silber oder zin oder anders, das wisse er nit. Aber er, diser zug, wolt Hansen Huber ein gulden umb den selben clotz geben haben, er wolt im aber den nit geben { aber }. Er sye aber nit daby gewesen, daz Hanns Huber den clotz dem goldsmid geben { hab }, was sy damit einander { gehalten } gehandelt, dauon hab er kein wissen.

 

Testes producti per Peter < Hans > Meister von Castell contra Peterman Lurdy von Rennendorff

Heinrich von Munstral { hatt } der gwandtman hatt gesworen unnd gesagt, es hab sich begeben, daz { er diser zug umb des heil d } Petermann Lurdy von Rennendorff unnd Peterhanns Meister obgenant umb des heiligen crutz tag im meyen [3.Mai 1497], sye yetz vergangen im iij jar

gewesen, zu im, disem zúgen, kommen syent und hetten im tuͤch abkoufft fúr ix lb. Da hett Petermann Lurdy gesagt unnd vor im, disem zugen, bekannt, daz er Peterhanß Meister so vil

schuldig { were } , daz er dassselb tuͤch ze bezalen { sol } pflichtig were. Aber er, diser zúg, wolt

Peterhansen nit uß der sach laßen, wie wol Peterman Lurdy sich bekannt, houptschuldner wellen

unnd die schuld ze bezalen schuldig sin. Er hab sy bed hie { behalten } zuͤ Basel behalten., nemlich Peterman Lurdy als houptschuldner unnd Peterhanns Meister als mitschuldner. Da hett Peterman versprochen, Peterhannsen von costen und schaden deßhalb ze entheben unnd die schuld ze bezalen.

Peterhanns Kubler hatt gesworen unnd gesagt, daz im witter von der sach ze wissen { sye }, dann

als die obgenanten Peterman Lurdy unnd Peterhanns Meister hie zuͤ Basel { he } und die obgenant schuld befolen [?] worden syent, da hett Peterman Lurdy glopt unnd versprochen, { pe } den gedachten Peterhans Meister gedachter schuld halb schadlos [zu halten] und die ze bezalen.

 

[fol. 122v] Lorentz Hawinger der wachtmeister hatt { gesa } gesagt, daz er hie verruckter zytt in der vorstatt zu Eschemerthor gelegen, were ein hinkenderman, so yetz in recht stund, an des

goldsmids laden, da er, diser zug, ouch stuͤnd, kommen unnd hett ettlich ringen unnd zerrunnen

[?] ding { gli }, so silber glich sech, dem goldsmid zeigt. Da hett er, diser zug, im umb die ringken wellen geben ein dicken plaphartt { er }, denn in beduchte, er were silber. Er wolt im aber das nit geben, sonnder geredt, er wolt ein messer damit beslagen. Es leg ouch ein messerhefft uff dem laden, das desselben mans gewesen were, unnd hett der selb man noch witter in einem lumpen

zerrunnen ding uß dem buͤsen gezogen. Aber wie swer oder was das gewesen, sye im verborgen

{ d } unnd weren der goldsmid unnd der man eins worden, daz er im das ding smeltzen solt, daruff er enweg sye gangen, daz er witter nit gesechen hab, wie es gangen sye.

 

Testes producti per Nicolaum Houwenstein

Richartt hatt gesagt by dem eyd an sin ampt getan, daz Claws Howenstein Onofrius von Solotorn

umb sin schuld verzertt geld wolt tuͤn sweren, nit von der statt ze kommen, biß er bezalt wurd, unnd hett in doch des eyds wellen erlaßen unnd glupt von im { benúgen } nemmen. Da hett

Mathiß swerttfeger zuͤ Claws Hauwenstein geredt, was er des bedurffte, wa Onofrius hinweg

gang unnd in, Clawsen Hauenstein, nit bezalte, wolt er { ? } im das gelt geben unnd bezalen, und das zuͤ gesagt.

Claws Fromhertz hatt gesagt by sinem eyd unnd gehilt obgeschriben sag von wortt zu wortt.

[fol. 123r] Testes producti per Groͤnenfeld de Liestal contra Andream Vanier calciatorem

Rudolff Notkleger, alter schultheiß, hatt gesworn unnd by demselben eidt ouch uff die furgehalten artickeln gesagt, also er, diser zuͤg, unnd ander ersam luͤt < von Basel > syent dick und menig mal zuͦ Liestal uff der kilchwyhin gewesen, unnd aber er, der zug, sonder heymsuͤchung zuͤ

Heinrichen Groͤnenfels gehept. Nuͤ inn demselben hett er, dißer zuͤg, zuͤm meren maln zuͤ sin Heinrich Gronenfels swiger, der alten Sybenschuchin, geredt, warumb sy iren tochtermann nit

hieß das huß buwen, denn es were die gantz statt zuͤ Liestal blenden [verdunkeln] und wuͤsten.

Daruff sy im geantwurt, sy hett schon im, Heinrichen, irem tochterman, die hoffstatt geben oder geschenckt, das ers buwen solt. Nuͤ { we } teͤt ers nit, und sy woͤlt gern, das sy im das huß zerzarten oder zerbraͤchen, damit ers buwte. Demselben nach er, dißer zuͤg, im, Heinrichen, getroͤwt hett, er solt das huß buwen oder er, der zug, wolts im helffen niderbrechen. Daruff er im mit antwurt begegnet, es wer im ein gut huß unnd mann solt das im unzerbrochen lassen. Nuͤ n hett es sich nach sollichem uber guͤt zytt begeben, daz er, dißer zuͤg, und ander von Basel

aber uff die kilchwyhin zuͤ Liestal kommen { were er aber zuͤ { Martins } Heinrichs swiger kommen unnd aber gesagt, ob sy das huß noch gebuwen, hette sy aber wie vorgeredt uff das ? der zug unnd ander }. < [am Rand] Da weren sy eins worden und > sich underredt, wie sy das zewegen bringen, damit sy das tach ab dem huß { bringen } < werfen > mochten, unnd also nachtz inn das

huß gestigen unnd ein seil an das tach gelegt unnd inn Martins huß zuͤ Liestal inn der cammer

gestanden unnd zogen und gemeint, das tach uberab ze ziechen und also ein loch gebrochen. Nuͤ hette Bregle geschryen, das hett { Mar } Groͤnenfels gehoͤrt unnd an denselben kommen, der maß, daz sy einander geslagen haben wolten. Da er, dißer zuͤg, also gesechen, das Groͤnenfels so ubel gewesen, hett er, dißer zug, im das ußgenommen und gesagt, erhetts getan. Das were nuͤ

daby bliben < [am Rand] und Heinrich das tach wider zuͤ gemacht >. Also uber guͤt zytt, < ungeuerlich > ij oder iij kilchwyhinen, weren sy aber gen Liestal kommen, da hett Heinrich

[fol.

123v] zuͤ im, disem zuͤgen, gesagt: Ruͦdolff, wann es dir nuͤn geliept, so magstu das huß

abbrechen, so will ichs buwen. Inn dem hett ine der alt Rieher dazemal zunfftmeister heissen har gen Basel rytten. Dwile hett er, der zug, dar zuͤ getan mit hilff und das huß, nemlich das tach, abgeworffen und die wenn ußgeslagen. Und witter gesagt, wann er, der zug, zuͤ den selben zytten also by der alten muͤter sesse unnd von den dingen redte, so bet er, der zug, sy, das sy

dem tochtermann xx gulden schanckte, so kondt er buwen. Daruff sy gesagt: Hy, er haͤtt wol gelt. Souil sy im ungeuerlich dauon ze wissen.

[Schreiberwechsel] Herr Friderich Hartmann unnd meister Hanns von Kilchen, bed der < reͤten >, haben ouch < by > den pflichten dem raͧt getan, < gesagt > unnd gehellen disem zuͤgen von

wort zuͦ wort, dann die alt Sybenschuͤchin zuͤ inen beden und yedem insonders muntlich gesagt, sy hett irem tochtermann die hoffstatt geschenckt, daß ers buwte, unnd sy wolt gern, das

sy im das umbzerten. Daruff sy, diß zugen, zuͤm dritten mal understanden abzebrechen, wie

dann der alt schultheiss dauon gesagt hett.

 

[fol. 124r] Testis productus per Sarbachin contra viduam Johannem Lincken prothonotarium

Heinrich Tegk von Dannenkilch hatt gesworn und gesagt, im sye kunt unnd wissen, das meister Jacob Sarbach, sins, diß zugen, vetter selig, herrn Johannsen Linken, sinem tochtermann, ettlich buw getan. By denselben buwen derselb Johannes Link sinem sweger ein namhafft summ schuldig

worden. Nuͤn hab sich begeben, das meister Jacob an sinem todbett gelegen, da wer er, der zug,

aber darzuͦ kommen unnd gehoͤrt, das herr Johannes Linck sinem sweher die summ von dem

buw gichtig und desglich meister Jacob im siner eestur bekanntlich gewesen. Nuͤ wer meister Jacob mit tod abgangen, unnd von dem selben uber ettlich zitt oder jaren wer er, dißer zug, aber harkommen. Da sye er by und mit gewesen, daz ein ubertrag zwuschen meister Jacobs seligen efrowen an einem unnd Johannsen Lincken anders teils in bywesen meister Heinrich Brieffers

unnd vil anderer erberer luͤten bescheen, abgeredt und beslossen sye, das die genant meister

Jacobs wittibe Johannsen fur sin estúr und alle ander vaͤl vordrung und ansprach geben hett iij

gulden geltz und lx gulden houptguͤts uff einem hußlin inn der wyssen gassen, unnd daz ouch die summ von des buwens wegen harrurende hin, tod und ab und dhein teil demandern witer nutzit schuldig sin noch einander deßhalb nymer mer ersuchen solten inn keinem weg, doch was yedermann sin kunnftig erbfall vorbehalten worden

 

Testis productus per contra Munchenstein

[fol. 124v] Testis productus per Johannem Munchenstein contra Bleichen den Spießmacher Agtlin [Agathlein], Hannsen Munchensteins jungkfrow, hatt gesworn unnd by demselben eidt

gesagt, vergangner tagen, nemlich uff ein sampstag umb ymbis zytt, als mann ouch ze ymbis esse, syg Hanns Bleicher kommen unnd sich neben den tisch an ir, dißer zugin, meister gesetzt unnd im fúrgehalt die meinung, er, der Bleicher, wer eins walds halb inn rede kommn, da wer er hie und begerte rats, wie er sich halten solt, denn er wolt den wald als gern behalten. Daruff hett im Hanns

Munchenstein geantwurt { Lieber Bleich, ich weiß }, er wißte nit, wie mann dem teͤt, er nemm sy

des nit an, dann es mocht im uber nacht schaden daruß { enst? } < entstan >. Darzuͤ so wer es wider der zunfft ordnung. Daruff der Bleich aber geredt: Lieber meister hanns, es bedorffte des nit, ob er den wald koufft, und er, Múnchenstein, im joch cl gulden oder wie uil sic hdes treffe <

daruff gelihen hette >, so muͤst doch by { dem } < inen > bliben, damit das nit witer kommen. Ye

ir, dißer zugin, meister wolt gantz nit daran < keren >, sonder sprech er, wann Bleich im rugen [Holzrollen ?] oder holtz brachte, so wolt er im das bezalen und witer mit den dingen nútzit ze

schaffen han. Daruff Bleich aber gefragt, wie er { das ze wisst } im tuͤn solt, damit er die zunfft

oder meister inn einem gepot zesammen braͤcht. Da hett im Munchenstein ettwas von xij oder xiiij rappen gesagt, damit praͤcht mann im ein gemein pot zewegen. Aber man dorffte im nit dar pieten, so wolt er ouch nit dar, sonder wider die zunfft noch sine zunfftbruder gantz nit tuͤn.

 

[fol. 125r] Testes producti per Munchenstein

Ulin Zoß hatt gesworen unnd gesagt, daz er uffein tag zum Ruden by dem vogt von Pfeffingen

gewesen unnd were mit im eins zols halb verkommen, da sye Hanns Munchenstein zuͤ inen kommen unnd hett allerley mit dem vogt geredt, das er nit alles behalten hab. Aber es sye war, daz Hanns Munchenstein gefragt, wie es ein gestalt umb den wald, hett der vogt geredt, die meistere der zunfft tetten inen recht, hetten inen den wald verslagen etc.. Daruff { er ge } der gedacht Hanns Munchenstein geredt, dwile die meister noch in der red des walds halb weren, so

getoͤrst er nutzit dar inn handlen, denn es were wider ir ordnung, und wolt ouch nutzit dar inn

hanndeln, er hett denn mit nyemand deshalb ze schaffen, unnd wa die meistere daruon weren unnd des wald mussig wolten gan, so wolt er xl oder l holtzer kouffen unnd die bar bezalen unnd

taͤtt das uß ursach, das im das brennholtz zuͤ dem andern holtz wurd, so er ein wagen fartt

hett, aber er wolt mit den meistern deßhalb nutzit ze schaffen haben noch wider die ordnung handlen.

Bartholome Briefer, der kuffer, hatt ouch gesworen unnd gesagt, da by iij wochen Pleich harkommen unnd hab umb ein ratt in hanndtwercks angerúfft, das were im gehalten, da hett derselb Pleich geoffnet, er hett den wald koufft unkd konnd den nit bezalen, mit beger, im das gelt darzelyhen, wolt er, was er von holtz machte, harin uff fryen platz furen unnd was erloßt wurd

wider an bezalung volgen laßen. Were im zuͤ annttwurtt geben, inen sye ungelegen also ein wald

ze kouffen, denn wann das gemein handtwerck also kouff, wurd yeglicher sin anteil nach sinem geuallen wercken, unnd hetten im sin beger abgeslagen.

 

[fol. 125v] In causa Wolffganng Seners contra Veltin Muͤg carnificem

Hanns Luelmann hatt gesworen unnd gesagt, vergangner tagen syg er ungeuerlich inn die schal [schol] kommen, da hab er gehort, das Veltin Mug unnd Wolfflin vil zanck wort eins rosß halb

tryben, deren er, der zug, nit geachtet. Aber under andern hab er gehort, daz Veltin zuͤ Wollfflin

redt die wort: Wolff, du hast mich beschissen. Daruff hett Wolff geantwurt: Veltin, erlaß mich der

wort, hast ettwas mit mir ze handlen, so ist guͤt recht hie. Daruff hett Veltin aber geredt: Sychstu Wolff, du hast mich beschissen, und ich getar dir das inn das mul sagen. Witer syg im von der sach nit ze wissen.

 

Testes productj per Ulin Fritzschin den kuttler contra Meygern von Oberwyler

Conrat Billung, meyger zuͤ Rynach, hatt uff beiderten anziehen mit wysung etc. gesagt, vergangner kriegslouffen uff einen tag nach dem ymbis sye er, dißer zug, unnd die nachgeschriben

zwen zuͤgen by Ulin Fritschin an dem kornmarkt gestanden unnd also von den loyffenn geredt.

Da sye der Meyger von Oberwilr zuͤ inen kommen und gefragt, was sy da stunden. Daruff sy im geantwurten, sy clagten einander ir widerwertigken des irer armen lebens des kriegs. Inn dem hett

der Meyger von Oberwiler angefangen und zuͤ Uͤlin geredt die wort: Uͤlin, din frow heͣtt ein

boͤse sach getan. Daruff der Ulin geredt: Was hatt sy tan? Daruff der Meyger aber geredt: Ulin, ich sag dir, sy hatt ein bose sach tan. Nuͤ als Ulin wissen wolt, was, hett der Meyger geredt, sy soll den Lehenmann von Binningen verraͧten han gegen den Swytzern, das sy im sin rosß genommen

und gen Dornach gefuͤrt haben.

[fol. 126r] Daruff Ulin fast erzurnt worden und geredt, wann er wußte, daz sin frow sollich tan hett, so wolt er gan und ir den kopff zerslahen und sumer botz

lychnam den grind abhowen { nuͤ als sy, die zuͤgen zwen im die sach ußredeten }. < [am Rand]

Daruff hett der Meyger aber geredt: Ja, Uͤlin, ich hab gehoͤrt reden, sy solls tan haben >. Daruff

sy ine abgewyßen und geraten, hubschlich zuͤr sach ze tuͤnd. Wie es aber wyter gangen, sye im unwissend, unnd wissen uff berderten [beider ?] wytter anziehen nit ze sagen.

Wilhalm Zimberer von Rynach und Hanns Tutelin von Oberwilr gehillen dißer sach von wort zu wort, dann sy daby gewesen syen.

 

Testes producti per Petrum Vißlis contra domicellum Offemburg

Hanns Seebach von Zurich hatt gesworn und gesagt, es hab sich yetz inn verschiner mesß begeben, daz er, dißer zúg, unnd Peter von Vißlis by der Brotlouben { z } ungeuerd zesamen

kommen und gestossen sye, unnd also mit einander fur die Brotlouben gegen dem Sufftzen furhin gangen unnd mit einander geredt. Da sy schier zum egk hinfur gangen, syge junkher Hemmen

Offenburg inen entgegen kommen, angefangen und zuͤ Petern geredt: Sag an, warumb hastu mir

min frowen getretten oder gestossen, ye deren eins. Daruff Peter geredt, er habs nit getan, unnd junckher Hemann gesagt, du hasts tan, unnd sollich zank wort uff und hin ein mal oder drú geredt.

Ye zuͤletzst hett Peter geredt { im } die wort: Junkher, hab ich ettwas tan, so wil ich uch rechts vor

minen heren xiv [?] vor sin. Inn dem hett junkher Hemmen zugkt und gegen im gehowen. Das hab er gehort, dann er daby gewesen sye unnd dazwuschen in scheidung gearbeit, { biß } biß daß volk

harzuͦ kommen were.

Hanns Schaffmann von Vißlis hatt ouch gesworn unnd gehillet dißer sag von wort zuͦ wort, dann er sollichs gehort unnd gesehen hett.

 

[fol. 126v] In causa Werlin Swab et Kißling anwalt

Lienhart Vogel von Bern hatt gesworn und gesagt, im sye ze wissen unnd hab sich zuͤ Kinn [?] begeben, daz er, der zug, gehoͤrt, daz Werlin Saler Werlin Swaben dry monat ix franken verhiesß,

und daz er uff ine als einen houptmann warten solt. Nuͤn als die knecht < zuͤ Forlin > ein wochen oder vier still gelegen, were Werlin Swab im luder oder spil gelegen unnd nit uff den houptmann gewartet. Daruff Kißling der houptmann { ge } Werlin den sold abkundet unnd { den }

die selben dry franken Heini Schoͤffel von Soloturn verheissen und geben, der uff ine gewartet

und wol gedient hett. Unnd sye wol war, daz Werlin Swab fur den Belle gangen unnd im sollichs klagt habe. Was aber im ze antwurt worden, sye im, dem zugen nit ze wissen.

 

Testis productus per { Werl } Hannsen Vogelin etc.

Jacob Fechter der kannengiesßer gesel hatt gesworn und gesagt, es hab sich vergangner tagen

begeben, do er, der zug, erst herkommen, daz die andern gesellen im geschenckt. Nuͤ hab er, der zug, anfengklich inn derselben schenkin oder urtin von Vogelin unnd noch einem gesellen, genant

Michel, die verhandlung, so von meister Andressen ußerschollen gewesen ist, gehoͤrt.

Demselben nach hetten sich die gesellen gesamelt, inn willen, miteinander zuͤ meister Andressen ze gan unnd im ze sagen, warumb sy im sine gesellen hindern, und also fur Vogelins meister huß

gangen und im zuͤ inen geruͤfft. Da Vogelin also mit inen gangen, hett er under wegen geredt

die wort: Warlich, lieben gesellen, ich ließ also stan oder bliben. { Da sy nuͤ iner meister

Andressen huß kommen } Daruff hett ein anderer gesell genant, Gilg, geredt: Das tougt nit, lieben gesellen, dann warumb wolt mich einer irren oder hindern und mir das nit sagen, darumm wolten

sy sollichs ouch

[fol. 127r] meister Andressen sagen. Da sy nuͦ inn des meisters huß kommen

sind, hatt keiner wellen reden. Da hett ye einer zuͦm andern geredt: Michel, als < so > der eltest

gewesen, red du. Derselb geredt: Voͤgelin, red du. Da hett Vogelin angefangen, da keiner reden gewolt, und also geredt die meynung: Ich will uch sagen, lieber meister Andreß, darumb wir hie

sind, des handels halb, so sich zuͦ Rinfelden begeben hatt, als ir selbs wol wissend. Da hatt

meister Endres die sach wellen wissen, warumb sy ine hindern. Da hatt der obangerurt Michel geredt: Wir sagens uch nit, ir wissens selbs wol. Uff sollichs meister Andres angefangen und

geredt: Voͤgelin, du wilt nit reden, bist du noch bekanntlich, daz du geredt hast, ich hab drú

pfund fúr viere geben, wilt du das glouben geredt haben, ist mir lieb, wilt du das nit glouben, so wil ichs furbringen. Daruff Vogelin geantwurt: Ich mags geredt han, ich red als ander luͤt. Daruff meister sy, die gesellen, all zuͦ gezugen genommen, im des anred sin wollen. Nuͤ am nechtsten

sontag nach der handlung sind < meister und > gesellen zuͤm Beren kommen, unnd meister Andres angefangen ze clagen. Daruff daruff [!] meister und gesellen ine gefragt, ob er uber sy inn

gemein oder uber wene er clag. Da hatt meister Andres geredt, er clag < allein > uber Voͤgelin,

der hab geredt, er geb dry pfund fur viere. Da hatt Vogelin des geloignet und hinuß gangen, sich ze bedenken. Und er, dißer zug, unnd sin gesellen mit im gangen, beraͧtsam ze sin. < [am Rand] Da

hett Voͤgelin irem raͧt nit gewelt volgen, sonder hatt er geredt, er woͤll meister Andressen ein kurtz antwurt geben >. Unnd wider hinin gangen unnd geredt, meister Andres syg mit valschem gewicht { ge } umbgangen. Da hetten meister und gesellen die sach fur recht gewisen. Wÿtter syg im nit ze wissen.

 

[fol. 127v] In causa Nicolaj Glymmt Laurentz Reinhardj

Hannß Bomgarter der grartnmann [gartenmann ?] hatt gesworn und gesagt, Laurentz Reinhart {

hatt } syg im by huß zins schuldig v lb, unnd als er im die hiesch, zuͤge Laurentz ine gengklich uff, yetz uff herr Michel Meyer, uff herr Thoman Zscheckenpurlin und dann uff den von Baldek, des er,

der zuͤg, nit mer erwarten unnd den dem schriber angeben, ine zetriben { da nach er erschinen,

hett der pedel Niclaus Glym inn sinen clag genommen zuͤ im clagt daruff Laurentz geantwurt }. < [am Rand] Der hett in triben biß inn bann { form } und ungehorsam worden syg, darnach Laurentz vor dem off[izial] erschinen und in absoluieren uff recht begert und > gemeint, die sach wer vor disem gericht angefengt, clag und antwurt bescheen. Daruff hett der official ein uffslag xiiij tag

geben, daz Laurentz im, disem zuͤgen, darzuͤ urkunden solt, { unn } ine gar uß dem ban sehen ze

absoluieren. Da nuͤ er, der zug, erschinen und sollichs widerfechten unnd nit gestendig, die

sachen hie vor disem gericht angefengkt sin, sonder hett er im nach dißer statt recht { umb

bezalung sins } < daz huß ze ruͦmen und pfender umb den > hußzins ze lassen pieten und im pfennder inn dem husß ze lassen etc. Daruff Laurentz begert, sin darumb ze horen. Da ist aber im sin kuntschaft in ze legen inn xiiij tagen erkannt. Da ist Laurentz inn denselben zytten nit erschinen noch sin kuntschaft nit ingelegt unnd die sach also { x } v oder vj wochen still gestanden. Da sye er,

der zug, zuͤ Glymen kommen und gefragt, ob er Laurentz nit trybe. Der hatt gesagt, nein. Da hab

er im beuolhen, ze zitieren, warumm er als lang im bann lig. Da ist Laurentz erschinen und gemeint, er syg nit im bann, unnd begert, sin absolucion ze horen. Da ist im erkannt, die absolucion inn viij tagen in ze legen. { Da } Nach verschinung sollicher zytt ist Laurentz erschinen

und gesagt, der lutpriester zuͤ sannt Peter habs absolucion verloren. Nút dester minder, dwile

Laurentz sin kuntschafft < noch absolucion > nit dar getan, hett der official erkannt, daz Laurentz

den schriber umb den kosten zalen solt, und woͤlt er, der zug, so mocht er in wyter tryben etc.. Daruff er in wytter tryben lassen hett.

 

[fol. 128r] Testis productus per alten birsmeister wider die pfleger zuͤ sannt Jacob

Marx Múßlin von Múnchenstein hatt gesworn und by demselben eidt gesagt, im sye kunt und wissen, daz yetz der alt { roß } birsmeister ein roß vergangner zytt umb Lowlin den brotbecken zuͤ Eschemer thor ettwas umb x gulden minder oder mer ungeuerlich koufft. Nuͤ hett er, dißer zug, dazemal ein jung graw pferd, deßhalb sy zuͦsamen kommen unnd miteinander getuscht, und hett

derselb alt birsmeister im, disem zúgen, nachgeben iij lb und darzuͦ ein tag gearen [ernten] oder zacker [auf den Acker ?] gefarn. Derselb birsmeister hab ouch syn, dis zúgen, pferd nit engelten, dann als er wene, er by xviij oder xix gulden darnach daruß erloßt hett. Wytter wisse er nit ze sagen.

 

Testis productus per Frantz von Brunn contra Rasorem

Frantz Gallicion hatt gesagt by dem eidt an sin ampt getan, es hab sich einer nacht begeben, da sye Frantz von Brunn zuͤ im, dem zugen, uff das richthuß inn das hinder stublin kommen und

gesagt, wie im der schererknecht zuͤ geredt, er, Frantz, hett ine verraten gegen den stattknecht, daz sy im den tegen genommen hetten, unnd wolt deßhalb sin vygend ersterben und komme er des kosten und schaden, so wolt er ine erstechen, wo er im wurd. Uff solliche wort syg er, der zúg, mit Frantzen inn das scherhuß gangen unnd den knecht wellen suchen. Der wer nit da, aber die frow und der jung hetten im gesagt, der knecht hett offenlich Frantzen von Brunn under ougen

geredt, er hett ine verraten des tegens halb und wolt sin vygend ersterben und keme er des ze schaden, so woͤlt er ine erstechen.

Andres Gurtler der stattknecht hatt ouch gesagt by dem eidt an sin amptgetan, er syg von { d }

dem scherhuß zuͤ Frantz Gallician kommen und hinin gangen, den knecht wellen suchen, der hett sich an einem seil hinden zum laden ußgelassen. Da hab er die wort von Frantz Gallicien gehort, wie er dann dauon geredt hab.

 

[fol. 128v] Verena die schererin by der winlút huß hat gesagt, es hab sich einer nacht oder auͧ bent begeben, das Frantz von Brunn inn die scherstuben kommen syge. Da hab Jorg, ir, dißer zuͤ

gin, knecht, angefangen unnd geredt: Franntz, was muͤs ich dir schencken, daz du mich verretschet hast, daz mann mir den tegengenomen haben wolt, ich hett dirs nit vertruwt. Daruff hett Frantz geredt: Ich hab dirs doch langest gesagt, ich well dich angeben, daz dir der tegen

genommen werdt. Daruff hett der knecht gesagt: Daz dank dir der tuͤffel, unnd komm ich des

kosten und schaden, so will ich dir den hals abstechen. Da redt Frantz: Das verheiß mir. Daruff redt der knecht: Ich will dirs on das wol halten.

Hans Zink der schererknab gehillte dißer sag von wort zuͤ wort.

Symon Veltin scherers knecht sagt, an dem tag, als Jorgen dem scherer knecht der tegen genommen worden, syg derselb Joͤrg inn sin, diß zuͤgen, meisters huß kommen unnd der noch

gemelt zug ouch by inen gewesen. Als nuͤ Jorg ein klein tegelin mit einem Switzer hefft an im gehept, da hetten sy geredt, was er mit dem tegelin dete. Daruff hett er geantwurt: Ich will den noch einem im buch umbkeren. Daruff sy gefragt, wem. Da sprech er: Unnserm kunden einem, unnd ich will im wort geben, { unnd } gyt mirs also, so will ich imm den inn dem buch umkeren.

Hanns von Symmern der schererknecht gehillet dises zugen sag von wort zuͤ wort, dann er daby gewesen syg und sollich gehort hab.

Heinrich Spilmann von Louffenberg unnd Cuͤntz von Chur die trucker gesellen haben bed einmuntlich unnd by iren eiden minen herren getan gesagt, sy bed syent ungeuerd miteinander an

einem aubent die Frygen straß abgangen und bisß zuͤm scherhuß kommen und gehoͤrt, daz

zwen mit einander wortelten und under denselben worten verstanden, daz einer, den sy nit kanten, redte: Ir synd schuldig, daz jmann [jemand] mir min tegen genommen hatt. Daruff redt Frantz von Brunn, den sy an der stymm kanten, er soltz ine nit zyhen, er hets nit tan. Daruff redt der ander, er zigs ine und er hettz getan und < [am Rand] und wer ein warheit. Da were sy nebent sich gestanden und gewartet, biß Frantz usser gienge, den hetten sy genommen und hinwegk

gefurt, aber sy hetten ein temer und zank gehept, { dann f } wie yetz gesagt, aber sy hetten nit mer konden verston. Wyter syg inen nit ze wissen. >

 

[Überschrift fehlt]

 

[fol. 129r] Hannß Rettenibach hatt gesagt by der wysung unnd wie { er } < im > dann { hievor inn recht } uffgelegt und hieuor inn recht gesagt hatt, nemlich also, es hab sich vor vergangner zytt begeben, daz Heinrich Metzger, Hanns Rappas unnd Heyin Wertz, all von Rychenwiler, har gen

Basel kommen weͤren mit win und den wellen verkouffen. Unnd also vor dem richthuß hie zuͤ

Basel zuͤ im alls irem guͤten goͤnner und landßman kommen unnd im furgehalten, sy hetten win hie. Nu wer einer, genant Ulin Spety, der wolt inen den win abkouffen, unnd fragten ine rats, ob sy versichert weren oder nit etc.. Daruff er, der zug, inen geantwurt, er hieß sy noch ouch riet

er inen nútzit, aber wann er selbs win hett, so toͤrst er im den wol geben und vertrúwen. Unnd

also desmals von im gangen. Unnd { weren des } < desselben tags > wider zuͤ im kommen und gesagt, sy hetten dem mann Ulin Spety denwin ze kouffen geben < und eins worden >, unnd er sollt sy bezaln uff mitfasten verschin. Unnd { als der obgenant Heinrich Metzger sin, diß zugen vetter Ambez Dietschuoch von Telschberg x gulden schuldig were } uber ein tag oder zwen nach

dem weren sy dry mit Ulin Spety vor dem huß zum Gleyen [vgl. weiter unten] hie zuͤ Basel { kome

} zuͤ im kommen unnd im furgehalten, wie denn der gemelt Heinrich Metzger Ambez Dietschuoch zuͤ Telßperg, sin, dis zugen, vetter, { x gl } ettlich geltschuld schuldig { wer }, die im, dem zugen, beuolhen were, inzeziehen. Da sprechen sy zuͤ im, das er { derselben } x gulden von

Ulin empfachen woͤlt. Daruff hett er gesagt, er wolt sy gern von im nemmen, daz er aber die, wo er im die gutlich nit gebe, rechtlich inziehen oder sich sust deßhalb wider Ulin stellen, das welt er

nit tuͤn, dann er wer sin mitburger unnd zunfftig mit im. Daruff hett Uͤlin geantwurt, er wolt die

eben als gern im, disem zugen, geben als den schuldnern oder den schuldnern als im, wie sy woͤ lten, unnd also hinweg gescheiden. Nuͦn nach verschinung des zyls weren die obgenanten Hanns

Rapas und Heini Wertz aber hie zuͤ Basel zuͤ im, dem zuͤgen, kommen unnd gesagt, sy forchten, der mann wolt inen nit halten und sy wurdent ubel getrost, { daruff } dann er wer nit

heym. Daruff er inen aber gesagt, so kemm er bald und mochten nuͤt an im verlieren. Daruff

hetten sy geredt, so wolten sy volls sin warten biß sonntag und montag

[fol. 129v], dann der vatter sagte, er keme bald. Nuͤ inn den < tagen > wer Spety kommen unnd die zwen aber zuͤ im, dem

zugen, kommen unnd gesagt, Spety hett sy veruuͤgt unnd inen anken geben. Daruff het er, der zug, sy der x gulden halb gefragt, wer die zalte, hetten sy in, den zúgen, gepetten, Balthaßar Stoskorb hie zu Basel wer inen v gulden schuldig, daz er die von im innemen unnd kein kosten uff Heinrich Metzgern tryben, so wolten sy im die andern v gulden inn viij tagen ouch schicken. Er, der

zuͤg, konnte nit vil darzuͤ reden, sy weren also von im hinwegk kommen. Da nuͤ er, der zuͤg, zuͤ Balthaßar Stoßkorb umb die v gulden geschickt, hett er gesagt, er wer inen weder crutz noch múntz schuldig noch ye schuldig worden. Darzuͤ hetten sy die v gulden ouch < nit > geschickt. Inn

dem wer der obgenant Amber, sin vetter, hinab zuͤ inen kommen unnd sin schuld wellen haben { da hetten sy im gerumpt, was sy merklich vil an sollicen anken gewonen und sy hetten }, < hetten

sy im geantwurt, sy hetten > die x gulden im, dem zugen, hie gelassen unnd ußgericht. Da nuͤ sin

vetter haruff kommen unndim das furgehalten und gesagt, das in, den zugen, nit klein befroͤmdt,

unnd hett inen daruff einen brieff zuͤgeschriben, den er mein sy zwen wol verstanden haben solten, mit was worten der begriffen gewesen. Sollichem allem nach weren die selben zwen Hanns

Rapas und Heyni Wertz wider har < zuͤ im > kommen < [am Rand] und gerumpt, wie sy vil am

anken gewunen hetten unnd wol gestanden weren > { und } < darzuͤ > ine { dafur } gepetten < fur

daz >, sy hetten die sach nit recht verstanden unnd werent abred gewesen, daz sy zuͤ sinem vetter gesagt, daz sy im die x gulden gegeben hetten, < dann sy retten im unrecht >. Wytter syg im von der sach nit ze wissen.

 

[fol. 130r] Testes producti per sellatorem

Meister Michel der scherer hatt gesagt, inn der sach, als die meistere der satler des ryt{ werk } hantwerks { die sattle } < [am Rand] zuͤ meister Ludwigen vor dem gepott der zunfft clagt haben

>, sye er, der zuͤg, von Ludwig Sattler zuͤ einem fursprechen genomen und von im gepetten worden uff die clag, so sy wider ine tuͤn woͤlen, uffzehoren, die clag sye durch iren ratzherrn

bescheen unnd darinn von inen zuͤ sinem teil clagt worden under anderm, es sye { der gebruch, das mann alle jar ein eidt swere inn allen zunfften zunfftordnung } von minen herren ein ordnung

geben, < mit [?] > { die } sweren mann alle jar ein eidt der zunfft ordnung ze halten. Nuͤ hab

Ludwig Sattler denselben eidt nit gehalten, deßhalb achten sy ine als ein meineidigen unnd der zunfft untoiglicher, deßhalb sy hoffen und getruwen wolten, daz die meistere der zunfft darin

sehen unnd ine darzuͤ halten, daz er sy ungesumpt unnd ungeirt lasse in der zunnft.

Disem zugen gehellen

meister Hanns Specklin der scherer meister Matheus Ganßer [?] der sporer meister Blesy Zyper der sattler

meister Hans Schoͤll der sattler

meister Claus zum Merwunder

meister Joͤrg Fuͤll

[am Rand mit Klammer zu den vorangehenden Namen] all sechssere der gemelten zunfft

 

[fol. 130v] Testes producti per Jacobum Knollen de Bukingen contra Hewglaßer

Wilhalm Braͤndlin von Buckingen hatt gesworn unnd gesagt, by dryen jaren ungeuerlich hab er, der zug, Jacob Knollen von Buckingen ein fasß win gefúrt, den hett er dem Glaßer am Vischmarckt

ze kouffen geben und er den { darin } inn des Glassers huß gefuͤrt. Da { sy } hett der Glaßer dem

Knollen das gelt geben und mit im abgerechnet. Da sy nuͤ gantz vertig worden und hinwegk

gewoͤlt, hett der Knoll zuͤm Glaßer gesagt, er solt das vasß niemand geben, denn im, disem zugen, und dem nachgeschriben gezugen, und inen zweyen einen, welher das erfordert. Aber im,

disem zuͤgen, syg das fasß nit worden, er hab ouch das nit gefordert.

Peter Kaltenbach ouch von Búckingen gehillet disem zugen inn allen worten, denn er dazemal dem Glaßer ouch ein vasß win ze kouffen geben unnd sollichen abscheid gehoͤrt hett. Nuͤ yetz by

einem jar hab er, der zuͤg, sin fasß erst geholt, da hett im der Knoll ein wortzeichen beuolhen und geben, im sin vasß ouch ze bringen. Er, der zug, hab das erfordert. Da sagte der Glaßer, er hetts enweg geben umb Pfingsten unnd syg im das fasß ouch nit { worden }, sonder allein das sin worden [d.h. er soll den Wein in ein eigenes Fass gefüllt haben]

 

[fol. 131r] Testis productus per Hemann Kubler contra Burklin

Junkher Friderich von Knoͤringen hatt gesagt by dem eidt sinem lehenherrn getan, nemlich also er, der zuͤg, hab ein maten zuͤ Ilfurt gelegen, die sye sin eigen. Unnd hette die guͤte zytt lang zweyen hindersessen zuͤ Ilfurt genant einer der Scherer und der ander Hartmann jerlichen umb ein genanten zinß gelyhen. Nuͤ als im, dem zugen, eins mals geltz not wer, hetten er denselben

Scherer und dem Hartmann eroffnet, er lyhe inen jerlichen die matten umb ein zinß. Nuͤ bedorffte er geltz. Soúerr sy im l oder lx lb daruff lyhen, so wolt ers inen versetzen. Uff das hett ir yeglicher im xxx lb bracht, darumb hett er inen sollich matten verpfenndt unnd ein gewonlich

landloiffig verschrybung uffgericht. dieselb verschribung im ouch zuͤlasß, wie dann gewonlich

sye, das er, der zuͤg, sin erben oder nachkommen, wann sy wollen, sollich matten mit lx lb wider an sich losen moͤgen, ob joch der brieff nymer mer funden wurd. Souil und nit mer wisß er zuͤ sagen. Er, der zug, hab ouch des obgenant Hartmans eefrowen, Burklins muͤter, nie erkannt.

 

Testis productus in causa des alten birßmeisters

Loͤlin der brotbek hatt gesworn unnd by demselben eidt gesagt, im sye ze wissen unnd hab sich begeben, daz er, dißer zug, ein roß gehept, das hett { der } Heinrich der alt birßmeister von im

koufft umb x gulden. Ob ers aber inn des gotzhus zuͤ sannt Jacob namen koufft hett oder nit, sye

im, dem zuͤgen, nit ze wissen. Sollichem nach uber acht tag ungeuerlich wer derselb birßmeister wider zuͤ im kommen und sich erclagt, wie meister Heinrich Billung selig des gotzhuß pfleger das

rosß nit sehen noch lyden, ud bette in, das roß wider ze nemmen, das nuͤ im, disem zugen, nit gelegen

[fol. 131v] { wer }, sonder wer das nit sin gewesen, dann er das einen verganten oder verkouffen lasßen und demselben sollich gelt abzogen, darumb solt er lugen und ine entrichten.

Als nuͤ das gelt oder bezallung verfallen, wer er { durch } kommen unnd im iiij gulden inn dem

richthuß bezalt innd ine gepetten, umb das ubrig das best ze tund. Darnach uber lange zytt hett

der smid von Burgen, yetz zuͤ Zoffingen, sin, des alten birßmeisters, swager, im, disem zugen, die uberigen vj gulden bezalt und ußgericht.

Testis productus per in causa des birsmeisters

Georg Wetzel hatt gesworen und gesagt, es werd yetz uff das hochzytt wihennechten vj jar, das er, dißer zug, zuͤ einem ackermeister zuͤ sannt Jacob genommen worden unnd also v jar da bliben.

Da er nuͤ anfang in den dienst gangen syg, da hab er ein swartzen hengst an dem dienst gefunden unnd dasselb rosß also ein jar ij oder iij wochen minder gefurt. Da hett meister Heintz, dozemal birßmeister, yetz alter birßmeister, dasselb roß mit einem, genant Peter Meyer von

Bremgart, glychs tuschs zuͤ Mutentz uff dem feld vertuschet. Er, der zug, hett dasselb ertuscht

rosß villicht viij tag lang gefurt, da hett der genant alt birßmeister das wider mit einem, genant { Jakob } Uͤlÿ Jaͤky von Mutentz umb ein rot jung rosß vertuschet. Dasselb jung rosß hetten sy gebrucht ein clein zytt vor wyhennecht an biß in den fruͤling oder haber seget. Da hett der meister das Rot Cunratten zuͤm Hirtzen verkoufft und ze kouffen geben umb xx gulden mit sampt dem geschirr, dann Rot Cuͦnratt meint mit einem geschirrten rosß versuchen, ob er gluk hett.

Also wer der birßmeister mit dem roß heym geriten. Unnd am montag, als das am sampstag bescheen, wer Rot Cunrat kommen

[fol. 132r] unnd das roß mit dem geschirr gereicht unnd zum birßmeister gesagt, er wolt im den halben gulden geben, darumb solt er den nit uffzeichen, sonder allein die x gulden solt er uffzeichen. Ob er aber im den j gulden anruks oder wann er im den

geben hab, syg im, dem zugen, nit ze wissen. Nuͤ uff sannt Johanns tag < darnach > wer derselb

alt birßmeister harinn in die statt unnd meister Hanns Keßler hinuß kommen. Darnach hett sich

derselb meister Hanns Kesßler geltz beclagt. Da hett er, der zug, im gesagt, Rot Cunrat wer ij gulden uff sannt Jacobs tag schuldig, da solt er lugen, ob er im die geben wolt. Derselb birsmeister hett das an Cunraten erfordert, der hett im ouch die ij gulden geben. Wytter wisß er, der zug, nit ze sagen, dann er von meister Heinrich nie gehort, daz er under sollichen dryen rosßen ye keins gemynet [von "mein", für sich in Anspruch nehmen ?] hab, sonder hab er, der zug, nie anders gewent, denn das die des gotzhuß gewesen unnd inn desselben gotzhuß nammen da gestanden und vertuscht worden syent. Aber ein ander grew roß hett er, dißer zug, ouch inn sollicher zÿtt

funden, das hett derselb meister Heinrich gemynet unnd das darnach sinem swager dem smid zuͤ

Zoffingen umb xiij gulden ze kouffen geben. Souil und nit mer wisß er, der zugen, hieuon ze sagen, sagt er niemand zuͤ lieb noch ze leid etc..

 

[fol. 132v] Testis productus per Jacoben Hermann, ein diener Jacob { diener } Smidlins des metzgers von Stouffen contra dominum liberum [Freiherr ?] de Stouffen

Hanns Friderich < [am Rand] von Stouffen >, meister Walther Harneschers diener, hatt gesworn und by demselben eidgt gesagt, inn dem vergangnen howet sye < er >, der zuͤg, Jacob Smids sins swagers diener und mattknecht gewesen und ouch siner rinder gewartet, sonder sin hoͤw und ennet in gemacht, unnd sye ein warheit, daz der hirt mit gemeiner hert zuͤ Stouffen vor und er uff sins swagers matten gefaren { sye }, < [am Rand] wie dann die ordnung zuͤ Stouffen sye >, er

derselb sin swager einich houpt sins vichs uff sin eigen matten getryben hab. Sagt er niemand zuͤ lieb noch ze leid, weder umb fruntschafft noch dheiner sach wilen, so die warheit irren mag.

 

In causa birßmeister sannt Jacob

Diepold Ruͤlj der kuffer hatt gesagt by dem eidt minen herren getan, es hab sich begeben by v jaren minder oder mer ungeuerlich, do hett Heinrich der alt birßmeister { ein } unnd Rot Cunrat

vor sannt Jacobs huß by dem Hirtzen umb ein rosß gemarkt { hetten }. Da were er, der zuͤg,

ungeuerlich darzuͤ kommen, ye sy hetten den kouff gemacht unnd Rot Cunrat das rosß umb x gulden koufft, daz ze bezalen ij gulden bar und das ubrig zuͤ zilen. Wie aber die zil gemacht worden, sye im, dem zug, unwissend, { aber } er, der zuͤg, hab < deßmals > nit gehoͤrt vom selben alten birßmeister, ob das pferd des gotzhusses oder sin gewesen syg oder nit. Im, dem zuͤ gen, syg aber wol ze wissen, daz dasselb rosß mit Uͤlin Gatzen von Mutentz ertuscht worden.

Wytter konn noch wisß er von dißer sach nit ze sagen.

 

[fol. 133r] Testes producti per Jeorem [Jörg] { Fronden } Freilich rasorem contra Franciscum de Brun

Wilhalm von Sigen der windenmacher hatt gesagt, es hab sich inn kurtzen tag uff ein vyertag, im

nit ze wissen, begeben, das er die Huͤtgassen hinuff gewoͤlt gan, da hab er gesehen, das Frantz von Brunn gegen dem scherer knecht zugkt { gehep } und sin tegen bloß gehept. Da er das

gesehen, hab er, der zug, ein stuͦl erwútzt und dazwuschen { wollen g } louffen. Da hett einer den

Frantzen gehept und er, dißer zug, den scherer knecht gehept. Da hett der scherer knecht gesagt, er hett Frantzen recht gepotten unnd er stuͤnd mit im inn recht. Ob aber das bescheen sye oder

nit, hab er, der zúg, nit gehoͤrt, dann er nit by dem anfang gewesen { sy }. Wyter syg im nit ze wissen.

Symon, meister Veltin des scherers knecht, hatt ouch gesagt, es hab sich by dryen tagen, als Jorg der scherer gesel uß der kefy kommen sye, { begeben } begeben, daz er, dißer zúg, salb dritt vor

dem Gleyen stuͤnden unnd { ze aubent gez } slafftrunk zert hetten. Da wer Frantz von Brunn

tratzlich zuͤ inen gangen unnd sin tegen gefuͤstet unnd gesagt: Georg, waß ists. Daruff hetten sy im geantwurt, es wer kein Joͤrg da. Wer Frantz wider hinwegk gangen. Demnach uber ettlich tag

hett es sich begeben an einem fyertag, daz er, dißer zuͤg, salbander die Huͦtgasß hinuff gan gewolt. Da hett er gesehen, das Frantz gezugkt und sin tegen bloß gehept unnd uff den scherer

knecht getrungen. Da wer er, dißer zuͤg, hinzuͤ gelouffen undd Frantzen hinder sich gestousßen.

Da hett der scherer knecht im recht gepotten { inn dem Frantz }. Da hett Frantz wider ingesteckt unnd sin rok uff die achßlen genommen unnd hinwegk gangen. Wie es sich aber an dem anfang begeben hab, wisß er, der zug, nit, dann er nit daby gewesen sÿe.

Thoman Uͦl sagt wie dißer zuͤg dz schlafftrunks halb, aber syg nit by der andern sach gewesen.

 

[fol. 133v] Niclaus Weber der huͦtmacher knecht sagt, er sye derselben zytt ungeuerd die Spalen abgangen, da hab er gesehen, daz Frantz von Brunn gezugkt { gehept } unnd Wilhalm Slosß, der

erst zug, ine gehept. In dem hett der scherer gesagt gesagt zuͤ Frantze: Wer bistu dann? Da hett

Frantz geantwurt: Ich bin der tuffel. Wytter hab er des nit gesehen noch gehoͤrt, dann er ouch nit by dem anfang gewesen sye.

Ambrosius Wall der scherer knecht sagt ouch, also er, dißer zuͤg, hab Georgen den scherer

knecht deßmals under dem arm gefuͤrt unnd also uber den kornmarkt { gane } die huͤtgassen hinuff gangen. Da sye Frantz von Brunn inen nachgangen uff der sytten der gasse. Als Jorg der

scherer knecht gienge, stieß sich Frantz an ine unnd sagt: Joͤrg, wie sichstu mich an. Daruff hett { hett } der scherer knecht geantwurt: Ich sich dich an, wie ich dich vor mer angesehen hab, unnd also gezuckt. Da hett Frantz an sin tegen griffen < [am Rand] Da hett Jorg geredt: Ich beger rechtz.

Inn dem hett Frantz nútzit dester minder > { unnd } zugk und zuͤ Jorgen dem scherer knecht

gehowen. Da hett er, dißer zúg, Frantz gehept, biß die lut harzu kommen weren. Jorg der scherer knecht hab ouch Frantzen ein mol oder zwey recht gepotten, ee Frantz wider instecken wolt.

Wytter syg im nit ze wissen.

Hannß Zink der scherer knab hatt ouch gesagt, es sich einer fart begeben, < [am Rand] nachdem als Jorg uß der keffy kemme >, da wer Joͤrg inn der scherstuben geseßen unnd ein brieff geschriben. Da wer Frantz von Brun in die stuben kommen uber Joͤrgen unnd zuͤ im gesagt, wann sin fluͤchen daleiner [dâlest = endlich ?] ein end { hett }, und hett Frantz die hand uff dem

tegen ligen gehept. Da hett Joͤrg im recht potten. Diser zug sagt ouch souil mer, daz Frantz ein mal oder zwen uff dem kornmarkt zu im kommen und gefragt, wo Jorg were, er solt im sagen, daz er im nit ze nach gieng.

 

[fol. 134r] In causa Rottembachs

Hanns Vetter von Veltkilch hatt gesworn und gesagt, also er hab vergangner tagen by Hannsen

Rotembach gedient unnd Hannß, ein schefferknecht, ouch by im gedient. Nuͤn hett sich einer fart begeben an einem morgen, daz der schefferknecht noch slieffe, da wer der meister kommen unnd ine gewegkt und im gesagt, er solt uffston unnd im, disem gezugen, helffen den rindern misten.

Daruff hett derselb knecht geantwurt, er woltz nit tuͤn. Da hett Rottembach gesagt, wie ers dann

vor im hett. Daruff hett er aber geantwurt, er wißt es wol, er wolt im nieman dienen. Da hett der meister gesagt, worumb ers im dann nit an sannt Michels tag gesagt hett. Inn dem wer der meister uß dem huß hinwegk gangen unnd der knecht uffgestanden unnd ouch hinwegk uff das richthuß

gangen. Demselben nach, als er, dißer zug, mit den schaffen ußfaren woͤlt, wer der knecht wider

heym kommen. Da hett der meister gesagt, wie er so ein eid mann wer, { daz er in } er hett im zuͤ gesagt, ein jar ze dienen und truwen dienst verheissen, daz er das nit hielte. Daruff hett der knecht geantwurt, wann er im gelt geben hett, so wer es nit bescheen, dann er mocht nit so lang nackt

gan. Da hett der meister zuͤ im gesagt, er hett im doch kein gelt gehoischen. Daruff hett der

knecht geredt, er hett doch selbs kein gelt und muͤst entlechen, wie er im dann heischen solt. Da

nuͤ er, der zuͤg, ußfarn solt, wolt er nit faren, man zalt [zähle] im dann die scheff. Da hetts der meister gezelt, es brest eins, er wiste aber eigelich nit, ob ers uberzelt hett oder nit, und im, disem zugen, beuolhen, dester wyter von den andern scheffen ze faren, so wolt ers ander nacht wider

zaͤlen. Do sy die schaff an der nacht uber zelten, hett zuͦm vierden mal eines gemangelt. Da hett der meister den schefferknecht dasselb verloren schaff zuͦm dritten mal heissen suͦchen, er hett es aber nit welen thuͦn. Er hab ouch wol gehoͤrt, daz derselb knecht ein mal geredt hett, der meister geb im nutzit dann wenst und bluͦtwurst ze essen, die wolt er nymmen essen, mann solt im guͦt fleisch kochen und ze essen geben. Wyter wisß er von den dingen nit ze sagen.

 

[fol. 134v] Testes producti per Meyer de Oberwilr contra Ulin Fritzschin

Conrat Gotzwilr von Biningen hatt gesworen und gesagt, vergangner kriegslouffen syge er, der zuͤ

g, von Binigen harinn inn die statt gefaren, und do er zuͤ der statt graben komm, weren ettlich Swytzer gesellen da gestanden unnd ettwan vil karren uffgehalten unnd im, dem zugen, sine rosß

ouch genommen, unnd under anderm zuͤ im geredt, er, dißer zug, were verraten, dann es fur

[fuhr] einer unnd sin frow mit im inn die statt { die weren sin nechsten nachpuren }, die hetten

gesagt, es fur nit mer dann ein Osterrycher zuͤ Eschemer thor inn, und das hett im sin nechst nachpurin getan. Sollichem nach < als er, der zug, von Dornach komen > hett Schalk von Biningen

selig zuͤ im gesagt, im wer gesagt worden, wer ine verraten { h }, und hett Uͤlin Kuttlers wyb

bestimpt, die múst inen iren schaden widerkeren, dann er welt sy rechtz darumb nit erlaßen.

Daruff er, dißer zug, das widerraͧten unnd gesagt, die Swytzer hetten im gesagt, es hetts sin nachpurin getan unnd im aber die nit bestimpt. Darumb wart er der sach mussig gan.

Claus Vollraͧt von Oberwilr hatt ouch gesworn und gesagt, er syg vergangner kriegslouffen hie inn der statt an den Steinen by Schalk seligen ze huß gewesen, und als Conrat Gotzwilr dem

yetzverleßnen zuͤgen die rosß genommen, die zem teil Schalken gewesen, wer der selb Schalk {

und } zu im, disem zugen, komen, desglichen desselb Schalken efrow ouch, und im gesagt, in weren ire rosß von Swytzern genommen und von Ulin Kutlers frowen

[fol. 135r] verraten worden,

die muͤsten sy all tag vor inen sehen gan, unnd er wer ein alter stok, so woͤlt doch lyb und guͤt

daran setzen, Ulin Kutlers wyb muͤst im den schaden widerkeren.

Margreth, Conrat Gotzwilers, des obgeschriben zuͤgen efrow, hatt ouch gesworen unnd gesagt, das sy von Schalken seligen gehoͤrt hab, daz er geredt, er woͤlt Uͤlin Kutlers frowen des rechten nymer erlossen, sy muͤst im den schaden widerkeren, daz sy im die rosß verraten, { und }

< denn > er hett des gut weren [were=Gewährsmann, Bürge] und guͤte kuntschafft.

Veren, des Meyers von Oberwilrs < efrow > sagt ouch etc., daz ir die Schalken seligen dick und vil klagt hab, sy syent durch ein frowen, < nemlich Ulin Kutlers frowen > verraten worden, die muͤ sten sy altag vor inen sehen gan. Nuͤ weren sy der Swytzer, aber sy hetten dennocht gesagt, es wer vygent guͤt.

 

[fol. 135v] Testis productus Heinricum Bittschi contra

Lux Wanngnenmacher von Zwingen hatt gesworen unnd gesagt, daz sich { uff } Rinfelder kilchwichin begeben hab, uff Bartholomej [24.August 1500], da were er, diser zug, daselbs zu Rinfelden gewesen, unnd als er sich hett slaffen gelegt, da were Heinrich Bittschin der kremer von Basel { by im, disem zugen, in der } < in einer andern > kamer gelegen. In demselben hett die junckfrow einen ouch zu { im } < Heinrich Bittschin > die kamer, darinn sy gelegen were, gezúndet, in was meynung, daz laß er, diser zug, bliben. Wie ouch der selb geheissen hab oder { w } wa er daheym sye, wisse er, diser zúg, nit gruntlich ze sagen, aber er wen { ander? }, daz derselb Stucky

heiß unnd sye von Seckingen. Unnd als derselb gesell zuͤ { inen } < Bittschin > in die kamer komm,

da hett er ein wild leben angefangen mit boͤsen fluchen unnd sweren unnd in sonnders zuͤ der

junckfrowen geredt unnd ir ubel gefluͤcht, wie sy inn getoͤrr understan ze legen in ein kamer, darinn { die } Basler, die meineidigen beßwicht ligen, und er getorst ir wol ein arm ab dem lib houwen. Unnd were derselb wider uß der kamer von Bittschin ganngen und geredt, die von Basel were der merteil kúekyer, unnd were also hinab in die stuben ganngen. Da weren ettlich

lantzknecht gewesen, die hett er mit im haruff bracht unnd geredt, es leͤg ein boßwicht von Basel

oben, der hett in wellen rechtvertigen, unnd an die Bitschis kamer kommen unnd zuͤ mereren molen daran gestossen unnd geredt: Du boßwicht, tuͤ uff. Doch zuͤ letzst wer die thúr geoffnet,

da sy hinin kommen, hett derselb aber ubel geflucht unnd den von Basel ubel zuͤgeredt. Aber dem von Basel were nutzit bescheen, velicht uß ursach, daz { sy } die anndern im

[fol. 136r] alle nit wolten bystan. Es weren ouch ettlich annder von Seckingen hinuff gelouffen unnd weren zornig uber den anndern worden unnd wolten in die stegen hinab han geworffen unnd hetten ein grossen mißual ab solichem hanndel gehept. { S } Derselb unnd die anndern landsknecht weren ouch uber diß zugen bett kommen unnd { da } gefragt, ob er von Basel were. In dem hetten sy in erkannt unnd geredt: Es ist der, so mit unns geeessen hatt, er solt sich nit besorgen, im wurd nutzit bescheen. Unnd als sy wider hinab weren ganngen, da hett er von dem obgenanten aber wol gehortt, daz er geredt, er dem boßwicht von Basel den tegen an den buch gesetzt, und wa sy nit weren davor gewesen, er hett in erstochen.

 

[Schreiberwechsel] Testis productus per dominum Liechtenfels contra

Ennelin Meygern von Grellingen < by lx jar alt > hatt gesworn unnd gesagt, nemlich uff den ersten artickel des anzugs also, ir syge ze wissen, daz ein matten lige in Tuckingen bann, geheissen die Lochlins matten. Uff den andern anzug und artickel sagt sy { und Heinrich } < [am Rand] und Heinrich Heimelin, ir hußwirt, meyger zu Grellingen selig > haben dieselb Lochlins matten vier jar inngehept, besessen unnd verzinset. Item uff das drit fragstuk sagt sy, daz dieselb matt gang biß an die straß gen die wagen straß. Deßglichen haben sy und ir hußwirt selig die genútz, gehowet und

gemeyet biß an die straß, so gen Grellingen zuͤ gat, aber sy, diß zugin, wiße nit, wie grosß < die >

oder < wieuil > manmart [? Mannwerk] < das > { die } sye. Item uff den vierden artickel sagt, sy wisse nit das < yezuziten > yemand von Grellingen ein ansprach oder enich stuck hie dissit der wagenstraß noch ouch sust angesprochen { heb }. Deß-

[fol. 136v] glichen haben sy noch ir hußwirt

selig by zitten, als sy dieselb maten ingehept, { kein pfenn } dem gotzhus zuͤ Beinwilr keinen

pfennig zins dauon geben. So sagt sy zuͤletzst und uff den funfften artickel, daz dheine markstein

ye inn derselben matten gestanden sye, hab ouch nie nútzit dauon gehoͤrt sagen, dann souil, daz ein bletzlin matten ob Lochlins matten unnd der straß gelegen und by der Smittin genannt < sye >,

dasselb bletzlin maten solt zu der herren von Beinwilr guͤt gehoren etc..

Heinrich Lochlin von Grellingen hatt uff die anzug an in bescheen by dem eyd darumb gesworen

gesagt, daz im, disem { matt } zugen, wol ze wissen,daz ein matt zuͤ { Grellingen } < Tuckingen > bann lig, die selb matt sin, diß zugen, grossvatter und vatter inngehept haben unnd lanng zytt von sinen vorderen, den Lochlin, harkommen, < ingehept, genutzit und genossen { haben } > { sye }, unnd sye uß dem grund, daz die selb matt diß geslechtz gewesen, Lochlins matt genampt. Aber die

selb matt heiß von rechtz wegen die Seebachmatt oder die matt zuͤ Seebach, unnd { dem wa sye

von } wisse ouch wol, daz sin vorderen von derselben matten nye nyemand utzit geben haben,

denn < [am Rand] dem winecher oder zuͤ sant Martin zuͤ Pfeffingen { ? } junkher desglichen > denen von Tuckingen { den zu haben sin vordern von der allment wegen j s zwen oder drye gele } ouch ettwas zinßt. Sust hab er < von sin vordern > nye gehortt, daz yemand an die selben matten einich anforderung hett. Item unnd lig die selb matt umbhaget { unnd suß kein gutt denn die allmend daran } < in einem anfang > < [am Rand] unnd gang die straß darob anhin > und fließ die Birß an dem einen ortt { da fur } daran abher. Unnd { hab allweg von sin vorderen gehortt, sy by vier man tagwerk groß gewesen sye } wisse eigelich nit, wie groß oder vil deren sye, dann wie die

in einem byfang lig, unnd sin vorderen unnd er, diser zug, hab ouch < ? Lochlin > das helffen tuͤn,

haben dieselb matten biß an die wagen straß gemett [gemäht]

[fol. 137r], gehouwet, genutzit unnd genossen unnd hab inen nyemand darinn getragen, < daz er konnde wissen. > er hab ouch nye gehortt, daz nyemand { ansproch } die selb matten weder hie disset noch ensytt der straß ye angesprochen hab. Er hab ouch nye gehortt, daz dem gotzhuß von Beinwiler einich zinß darab

ganngen oder geben syent, { denn } ob aber demselben gotzhuß zuͤ Beinwiler einich zinß deßhalb

geben, sye im, disem zugen, nit ze wissen. Er hab ouch nye gesechen noch gehortt by allen sinen tagen, daz ye ein stein solt hie diset dem weg in der selben matten { der des } < ston >. So underhaben sin vorderen dieselb matten allweg by sinen zytten allein gehowet unnd sust nymenand. Ob aber { d } ein stein ye daselbs were gestannden, dauon wisse er gantz nutzit ze sagen. Item, als die selb matt von hannden der Lochlin { kommen,da sye da hab im } an Gorius Uterich, des vogts von Ramstein bruder, kommen sye, da hab er, diser zug, in der Switzer krieg, sye ob xxx jaren, demselben Gorius in derselben matten gemett { unnd die selb } in aller maß von ennd

zuͤ ennd, wie sin vorderen das gebrucht. Also hett er demselben Gorius ouch gemett und helffen

megen umb sin taglon.

[Schreiberwechsel] Greda Scheffers, < by l jaren alt >, hatt gesagt uff die angezognen fragstuck,

nemlich ir sye wol ze wissen, daz ein matten lige by Grellingen, geheissen die Loͤchlins matten. Ob aber die inn Tuckinger oder Grellinger bann gehoren, sye ir, der zugin, nit wissen. Zum andern sagt sy, daz sy { diß zuge } und wilent Gorius Oterich, ir vorderer eman selig, dieselb matten { zu } by { iiij jaren in } vier oder v jaren ungeuerlich ingehept, genútzt und genossen haben. Item sy sagt ouch, daz dozemal, alß derselb ir hußwirt selig und sy dieselb matten ingehept haben, sye die inn einem byfang { b } unnd umhaget gewesen, und ein stroß ob dem hag hin gangen, unnd die Birß unden zu einer sytten hingeflosßen, unnd haben sy ouch dieselb matten allwegen gehowet und gemeyt von einem ort zum andern und biß an die stroß, so gen Grellingen

[fol. 137v] gang, aber fur wieuil manwerk mann die gerechnet oder wie wytt sy, sye ir, der zugin, nit ze wissen. Sy wisse ouch nit, dz yemand dieselbig matten angesprochen hab, sye aber das bescheen, so habs ir doch ir

hußwirt selig nie geoffnet, wisse ouch nit, daz sy dem gotzhuß zuͤ Beinwilr einichen zins ye

gegeben haben. Doch weͤne sy, diß zuͤgin, daz ir hußwirt allwegen ettlich ß zins gen Tuckingen unnd dem herrn zuͤ sannt Martin zuͤ Pfeffingen ein unerzal [viertnzel ?] guͤts gericht und

geben hab. Item sy wisse ouch nit, { daz } ob ein markstein by denselben zytten inn guͤter matten gestanden sye [oder] ober end darinn gestanden, so hab sy doch des nie gewaret noch den gesehen.

Peter Gerwer, burger zuͦ mindern Basel, sagt ouch also, im sye ze wissen, daz ein matt lige inn Tuckinger ban, geheissen die Lochlins matten. Er hab aber dieselb matten nie inn sinen handen

gehept, denn als er < der zug > Peter Lochlins seligen efrowen genommen, hett dieselb ein suͦn

gehept, genant Ruͦtsch Lochlin, an denselben wer die gefallen, < und > er wisse { aber } nit, wie groß dieselb matt sye. Aber er, der zug, hab vor zytten < die > selb dritt { die } helffen meygen und

hetten die eines tags nit moͤgen abmeyen. Sy hetten ouch die < ab > gemeyet von einem hag

zum andern, unnd einsytt der stroß wer ein klein stucklin gelegen guͤt an der Smitten, das hetten sy < dozemal > ouch < ab > gemeyet. Unnd sye war, die wagenstraß gang ob der matten hin und fliesse die birß { daran } unden daran hin. Er wisse ouch nit, daz { die vo } yemand von Grellingen

dieselb matt angesprochen. Wol hab er gehoͤrt, daz die von Tuckingen ettwas anfechtung daran gethan hetten, unnd hett ouch allweg gehort, daz sollich matt dem gotzhuß zu sannt Martin < zu Pfeffingen > gezinßt, deßglichen denen von Tuckingen von dem obgerurten bletzlin by der Smitten

hetten mann ouch ettwas zinß geben, aber nit vil. Er, der zug, hab aber nie gehoͤrt unnd hab des

gantz kein wissen, daz dieselb

[fol. 138r] matt dem gotzhuß zu Beinwilr einichen zinß gebe. Item er

hab ouch < nie > kein markstein in genanter matten gesehen { noch dauon hoͤren }. Aber wol hett er by denselben zytten horen sagen, daz das stúcklin by der Smittin obgemelt understeint sin und die allmend scheiden solt. Wyter wisse er, der zug, nit hieuon ze sagen, dann er die matten nie ingehept hab, { unnd } < dann er > sye lennger dann by xx jaren nie { dahin } da ussen gessen gewesen.

 

Testis productus per Hanns von Sultz [?] contra Conratt Wagner

Anndres Lolinger von Rinach hatt gesworen unnd gesagt, das { sich } < er > in disen vergangen kriegen by Jorgen Haffner, dem karrer, gedient hett, unnd hett derselb sin meister beuolhen, ein

pfluͤg ze machen unnd hett vor ein pfluͤg gehept, der were fast gutt gewesen, den hett Henßlin

Wagner gemacht. Also hett er, diser zug, zuͤ Conratt Wagner uß beuelh sins meisters { zu Cunratten } < geredt >, er solt im ein pflug machen unnd solt lugen, daz er im als ein gutten pflug tett machen als Henßlin inen einen gemacht hett. Da hett Conratt geredt: Ich will wol ein besseren

machen, denn Henßlin, ich hab in leren pflug machen. Er hett ouch darnach zuͤ { im geredt sy sin

vatter solt Henßlin } Conratten gesprochen, sin vatter were Henßlin schuldig, hett Conratt gesprochen, sy solten in bezalen unnd zuͤ im slachen, so wolt er inen recht tuͤn.

 

[fol. 138v] In causa Petri de Wissenburg et Ludewig de Busch [?] [am Rand stehen Nummern zu jedem Artikel]

Herr Heinrich Einfaltig der reten hatt by dem eyd einem ratt getan uff Peter von Wissenburgs ubergeben fragstuck unnd artickel unnd nemlich uff den ersten gesagt, des ersten, daz so vil unnd mencherley in diser sach vor im unnd in sinem by sin verlauffen unnd gehandelt, daz im der merteil der gedechtnuß empfallen sye, unnd uff den artickel sag er, diser zug, was zwúschen den parthyen in recht gehandelt unnd verlouffen, daz sye im, disem zugen, unwissend, ursach halb,

daz er daby nit gewesen. Aber { als } das sye war, das Ludwig von Busch zuͤ im, disem zugen,

kommen unnd in gebetten hab, by den andern tedingsherren ze sin unnd gestand desselben anzugs. Im, disem zugen, sye aber verborgen unnd nit wissend, wie vernunfftig oder

unvernunfftig, geschickt oder ungeschickt Ludwig do zuͤ zytten solicher hanndlung sye gewesen,

aber es sye nit on, als er, diser zug, < darnach > gehortt, was Ludwig zuͤ Franckfortt mitt roß unnd

andern kouffen unnd sachen gehandelt, ouch hie zuͤ Basel gesechen, gehortt unnd gemerckt, wie sich Ludwig mit costen der rossen, gest laden, buwen unnd anndern sachen gehalten, hab er von

andern gehoͤrtt unnd selbs { gemerckt } mogen mercken, gedacht unnd velicht geredt, daz

Ludwig nit zum besten by synnen oder vernunfft were. Uff den andern artickel sye im, disem zugen, diser zytt nit anders ze wissen, denn daz es nach lutt desselben andern artickels erganngen sye.

[fol. 139r] Uff den dritten artickel sagt diser zúg, daz { diser zug } wie die drye tedingsherren { von } deßhalb gesagt haben, daz es uff dem anndern tag erganngen sye, daby laßt er das bliben unnd gehilt derselben sag in denselben artickeln des nunden, zehenden unnd ennlfften. Uff den vierden artickel, dwile in der gemein derselb art[ikel] anzog, sag er, daz so vil unnd mangerley { we

} in der sach an einem unnd dem andern ort gehandelt, das im der gedechtnuß entflossen sy.

 

[fol. 139v] So sagt diser zug uff der vogten Ludwigs unnd siner eefrowen ubergeben artickel.

Item uff den ersten derselben artikel sagt diser zug, das im nit wissend sye, daz Ludwig utzit deßhalb mit im red gehabt, aber nit on doctor Surgant, herr Conratt Hanffstengel etc. als die

frund, die haben zuͤ memolen mit im, disem zugen, deßhalb geredt unnd gemeint, das nit

moglich were, daz der gwin von einem solichen houptgutt in solicher zytt mocht ertragen etc.. Er, diser zug, hab ouch dergestalt nit mitt den minnsten werbenden, sonnder den meistern diser statt uß solichen dingen geredt, die gemeint haben, solichs in gestalt wie obstatt unmoglich sin, denn sy

{ so } in solicher zytt so wollfeil kouff unnd so hesch [?] verkoufft haben. Ob aber der vertrag zwúschen den parthyen uffgericht Ludwigs halb erlitten werden mag oder nit, das beuilht diser zug den richtern. Uff den andern artickel sagt diser zug, daz nit on, als die obgenanten Ludwigs fruntsch[aften] sich erclagt haben unnd ettlich mangel funden, als sy furgeben, daz er, diser zug, von ettlichen gehortt hab, daz Ludwig nit unbillicher wise der gestalt restituiert werden solt. Er hab ouch da neben von ettlichenandern vernommen, dwile der vertrag uffgericht unnd von beden teilen angenommen, glopt unnd versprechen sye, daz der billich gehalten werden solt. Uff den dritten artickel, daz nit on, daz von Ludwigs frundtsch[aften] wegen < sin > uff dem letzst gehalten

tag allerley unnd ettwanig voͤler [Fehler] anzeigt worden syent, nemlich daz Ludwig in bar gelt <

schulden > unnd { barschafft } < war > ein nemlich summ angeben, aber da neben vergessen hett, { das } < ettlichs >, so er da gegen schuldig gewesen sin solt. Deßglichen

[fol. 140r] hett Ludwig ouch

{ er } ein mergklich sum gewisser schulden unnd < fúg > gwiß [Fugnisse ?] angeben, da ettlich < derselben >, nemlich eine in einem dorff by Rapperswil am Zurchsee, by iij c gulden an Wilhalm Tachsen by j c gulden verloren weren unnd ettlich mer < [am Rand] als das die fruntschaft von wegen Ludwigs den vertragsherren furgehalten hetten, aber die verloren oder nit, sye im unwissend >. Uff solichen der fruntschafft anzeig sye von Peter von Wissenburg wegen durch Spieglern geredt, es were nit on, es mochten ettlich vieler da sin, aber es weren ettlich jarrechnungen in dem handel unnd gemeinschafft zwúschen Petern unnd Ludwigen bescheen, da

mocht die gegen parthye sagen, ob sy in den selben rechnungen gehelen wolten oder nit. Wann das bescheen, wolt alsdenn Peter der veler unnd der sach halb geburlich anntwurtt geben. Das sye im, disem zugen, uff die furgehalten artikel ungeuarlich ze wissen.

 

[fol. 140v] [am Rand sind Artikelnummern angegeben] Petri Wissenburg

Herr Michel Meiger unnd Heinrich von Sennhen, < Hans Trutman > sagen uff den ersten artickel, < daz sy > von beiden parthyen zu der sach { ge } < er > betten syent, wie der artikel das anzeigte.

Ludwig sye ouch, als sy bedunckt { hab }, vernunfftig gewesen. Uff den anndern artickel, daz es an im selbs sye, wie der selb artickel anzeig, denn wa sy gemerckt hetten, daz Ludwig der vernunfft nit richtig gewesen, sy hetten sich der sach nit beladen. Aber nit on, es mocht in handlung der sach anzeigt sin, daz Peter von Ludwigen rechnung begert, damit er ubernacht nit in kranckeitt mocht vallen. Uff den dritten < und vierden > artikel sagen sy, daz bed parthyen uff dem ersten tag vor inen erschinen unnd Peter von Wissenburg annders nutzit begert hett, im jarrechnung { und } ze

tuͤnd, unnd fast uff rechnung gedrungen. Da hett doctor Surgant von Ludwigs wegen geredt

unnd diß zugen als undertedinger gebetten, daz sy daran sin unnd verhelffen wolten, daz Ludwig mit rechnung unersucht blib, so wolt er Petern ein nemliche summ fur sin anspruch geben etc., unnd were uff denselben tag nutzit daruß worden, denn Ludwig gesagt, daz er kein rechnung versamlen mocht etc., { da hett } daran diß zugen ettlich misßvallen empfanngen uß dem grund, daz Peter rechnung begert unnd vermeint, wann im rechnung geben, wurd im nie denn in kein anndern weg, deßhalb sy gemeint, daz ettwas mer da gewesen were, da sich Ludwig der

[fol. 141r] rechnung gespertt, unnd hetten mit Ludwigen unnd siner fruntschaft { geredt ze gedencken } eben ernstlich geredt unnd sy vermant, rechnung { doch } were nie fúr bed parthyen denn wider sÿ,

unnd als sy zuͤ anndern tagen wider fur sy kemmen, { hetten } hett Peter aber rechnung begert

unnd von Ludwigs wegen lutter gesagt, daz er kein rechnung geben konnd noch mocht, sonnder

wie vor ernstlich angerufft, Petern ze vermogen, daz er ein nemlich summ nemmen woͤlt. Uff den funfften artickel haben sy gesagt, daz vil unnd so manigfaltig red unnd uff nider geredt unnd furgetragen, daz inen nit moglich sye, das alles ze behalten. Unnd sagen, daz wol moglich, das geredt sin mog { daz }, wie der artikel anzeigt. Sy haben aber des kein eigentlich wissen, wol sweb inen vor, daz sich Peter ettlichermaß Ludwigen ze geben erbotten hett, aber wie vil, sye inen der gedechtnuß empfallen. Uff den sechsten artickel sagen sy, wie derselb artikel wise, also haben sy die < parthyen > betragen < und sy > nach lutt des vertragbriefs gericht. Die parthyen haben ouch

denselben betrag angenommen, glopt unnd versprochen, sy alle drye zuͤ beder sytt umb ire

innsigel daran ze henken gebetten, das sy getan haben. Uff den sibenden artickel < sagen sy >, daz

uff den tag der richtung, Petern zuͤ richtung ze bewegen, furgehalten { wer }, daz by den v c gulden verlorner schulden vorhanden < sin >, daß solt Peter ansechen unnd sich vermugen lasen, wie der artikel anzeig. { es } Hett auch Peter daruff geredt, er wißte wol, das nit so vil verloren,

denn Ludwigen were ein huß worden unnd der glich.

[fol. 141v] Uff den achtenden artikel sagen

sy, das vil unnd mengerley zuͤ zuͤ [!] zytten des vertrags geredt unnd gehandelt, das inen by den zytten nit wissen sye, unnd laßen das by obgenanntem irem sagen bliben. Es werd denn witter an sy gezogen, wellen sy sich aber darinn bewisen, wie sich frommen lutten geburt unnd { uff dem ix, x ii ander artikel unnd ? sagen sy gutter maß, wie die anzeigen also gehandelt unnd daz Peter keiner clag daran gebrucht sye witter wissen sy ze mal nit ze sagen }.

Uff der vogten anzug unnd den ersten haben sy gesagt, wie sy vor in dem ersten artikel gesagt haben, daby laßen sy das bliben, wie Hug [?] aber Peter < uff > Ludwigen mit recht getrungen hab oder nit, das sye inen verborgen, denn sy daby nit gewesen syent, denn so vil, Hanns Truttman sagt, daz er am rechte sye gesessen, hab wol gesechen, das Peter sinen rechten gegen Ludwigen ernstlich nachgangen sye. Sy haben ouch alle dry wol gewißt, daz Ludwig von Busch vergangen

jaren ein bloͤdikeitt des houpts gehept hett. Aber uff den tag unnd zuͤ zytten betrags haben sy

in, als sy bedunckt, annders nit denn { der } vernunfftig geachtet, in ouch der maß das sin wirdigen horen, daz sy wol hetten mogen spuren, das er geren by < dem > sinen wolt bliben, sonnder wa sy in blod sin gespurt oder geachtet, sy hetten sich der sach nit beladen. Wol hett Peter allerley dargetan, das er in fúrsorg stund, das im ettwas mocht begegnen, aber Ludwig hett sin

verannttwurtten darzuͤ geben, { daß } der unnd anderer ursachen halb sy in fur vernunfftig

habengehalten. Wol mocht sin [Abbruch, vgl. Fortsetzung fol. 143r]

[fol. 142r] Uff den nunden, zechenden unnd ennlftten artickel sagen sy, daz nach uffrichtung des betrags aber an sy gelangt,

wie ettlich irrung des vertrags halb witter erwachsen unnd deßhalb von einem gericht zuͤ

lutterung oder witter hinlegung wider fur sy, diß zúgen, gewisen weren. Unnd als sy vor inen unnd

herr Heinrich Einfeltig, der ouch do zuͤ zytten by inen gewesen zuͤ beder sytt erschinen, hett sich Peter beclagt, daz Ludwig den vertrag nit gehalten, unnd deßhalb begert, { den und w } den vertrag nútt laßen sin unnd die widerparthye daran ze wisen, mit im rechnung ze besitzen unnd

teilung ze tuͤnd licet [?] etc.. Uff das Ludwig mitsampt siner fruntschaft gemeint, by dem <

vertrag > bliben wellen, sonnder ettlich erstreckung begert etc. mit vil wortten, so sy vor inen uff nÿder zuͤ beder sytt fúr sy getragen, die inen nit alle ingedenck sin mochten. Uff dasselb hetten

sy zuͤ letzst nach viualtigem vliß, múe unnd arbeitt, so sy der sach zuͤ guͤtt furkert, Petern daran gebracht, daz er by dem vertrag witter bliben unnd hetten die bede parthye abermals lutter vertedinget < und ußgesprochen >, daz der vertrag by sinen wirden unnd krefften wie der hieuor uffgericht were, bestan { un }, bliben unnd dem von beden parthyen nachkomen werden solt.

[fol. 142v] Uff den xii artikel sagen sy, das souil unnd mencherley geredt unnd furtragen worden, das inen das alles ze behalten nit moglich, unnd laßen die ding by irem { getanen } sagen uff die fúrgehalten artickel getan bliben, doch es utzit wittres hienach an sy gezogen wurd, darinn wollen sy sich aber geburlich halten.

[fol. 143r, Fortsetzung von fol. 142r] daz herr Michel Meiger geredt hett, er mocht in fursorg sin, daz { uff } uß ettlichen { gebe } hanndlungen er besorgte, daz Ludwig zuͤ blodikeit aber kommen

mocht, das er aber uff dieselb zytt der vernunfft berobt sye nit gewesen. Uff den anndern artickel laßen sy der vernunfft halb bliben, wie sy vor gesagt haben, { daz a } als aber in disem artickel witterangezogen wirtt, daz die bystennder nit eigentlich < wissen > Ludwigs vermogen gehept etc., daruff sagen sy, das inen nit wissen sye, wes Ludwigs bystennder bericht { gehept haben oder } < oder > was wissens sy deßhalb gehept haben oder nit, { das } sonnder haben sy uff ir furbringen unnd bitt zum getruwlichsten in den sachen gehandelt. Uff den dritten artickel sagen sy, daz nit on, als Peter so ernstlich uff rechnung hett gedrungen, daz von Ludwigs wegen unnd anndern begert were, der sach ein ufflsag ze geben biß nach verschinung der dryen messen Strasburg,

Yeltorn [?] { Frankfort } und Zurzach, so welle Ludwig { sin } allen vermoglichen vliß tuͤn, damit er

ein rechnung versamlen, wie wol sy in fursorg standen, das im rechnung ze geben unmoglich sye. Daruff Peter < ungeuarlich > geannttwurtt, das im solicher uffslag keins wegs nachzelaßen sye,

denn Ludwig mocht dazwúschen ein unschick anfachen, so im zuͤ schaden mocht reichen. Darzu {

were } hett Ludwig allerley gelt uffgenommen, daz bezalt werden múßt, < [am Rand] und wolt man dasselb gelt von im { haben } Petern haben > deßhalb er in den uffslag nit mocht { er } noch konnd geheben. Es hett im ouch Ludwig mit der rechnung me denn ein jar uff gehalten, als er dauon redt.

[fol. 142v] Uff den vierden artikel, daz uff den tag des vertrags Peter von Wissenburg annders nutzit denn rechnung begert, hett die widerparthye fúr unnd fúr uff ir meynung, wie wie [!] vorstat

< [am Rand] und der vorderig artikel anzeigt, im verzihung der merckten ze tund > beharret. Daruff hetten sy, diß zugen, mit Ludwigen unnd sinen bystenndern allein { ger } in abwesen Peters geredt,

in was zytt sy sich schicken unnd rechnung tuͤn, damit yederman werden mocht, daz im zuͤ

buette. { Hetten b } Were inen von Ludwigs wegen in annttwurtt begegnet, das Ludwigen unmoglich sye, rechnung ze geben, denn er sin sachen nit verrechnet noch angeschriben hett

unnd konnd kein rechnung tuͤn. Sy hetten ouch selbs mit im die < rechnungen > wellen

besichtigen, haben sy uß den dingen nit mogen kommen unnd sy gedrungenlich angerufft unnd gebetten, den vertrag an die hand ze nemmen, das sy { by } getan haben. Uff den funfften artikel sagen sy, wie sy uff Peters funfften artickel gesagt haben, daby sy das laßen bliben. Uff den sechsten artickel sagen sy, daz Ludwig { Pe } gestenndig unnd anred gewesen sye, was in der nechsten jarrechung vorhannden gewesen unnd des nit widersprochen, das aber einich bucher { da gewesen s } dargelegt worden, sye nit bescheen. Uff den sibenden unnd achtenden < und die uberigen > artickel sagen sy, wie wie [!] sy uff Peter von Wissenburgs sibenden unnd achtenden artickel haben gesagt, daby laßen sy das bliben.

 

[fol. 144r] Herr Friderich Hartman meister Hanns Truttman, Hans Stechelin, Hanns Silberberg, Heinrich Murer { unnd Ulrich Rathgeb } unnd Caspar von Arx, die sechs der zunfft zum Slussel haben uff die artickel von Peter von Wissenburg ubergeben gesagt. Uff den ersten artickel sagt

Friderich Harttman der meister, daz herr Thomas Zschagknburlin zuͤ im, disem zugen, komen

unnd hab im gesagt, wie Ludwigs von Busch { sch } fruntschaft by im gewesen sye, bittlich ankert, damit man ein bott [Zunftversammlung] { hab } haben unnd die sechs versamlen welle, sy { he }

haben ettwas an ein zunfft ze bringen der sachen halb Peter von Wissenburg unnd Ludwigen berurende. Daruff syent herr Conratt Hanfftstengel unnd Rudolf Nocleger zu im, disem zugen, selbs ouch kommen unnd glicher gestalt gebetten umb ein bott, dasselb er, diser zug, verschafft hett, zu gebietten, unnd das gehalten. Von disem artikel wissen die andern zugen nutzit. Uff den anndern artickel sagen sy ein muntlich, als das bott gehalten, were herr Conratt Hanffstengel unnd Rudolf Nocleger { by } von Ludwigs von Busch wegen eins unnd Peter von Wissenburg mit Spiegleren anderteils fúr sy in das gebott kommen. Da hetten die gemelten < [am Rand] herr Conratt und Rudolf Nocleger > { Ludwigs frund } sy ankert unnd gebetten, mit Petern ze reden,

demnach die tuͤch, so Petern in krafft des vertrags in das kouffhuß gesetzt, von verschinung

wegen der gesetzten zile vergangen weren, das er die zuͤ sinen handen in krafft des vertrags

nemmen mocht,

[fol. 144v] daz da einer von der zunfft dar zuͤ verordnet werde, der sich der tuch unnderziech, die gen Zurach faren < und > verkouffen welle, unnd ob utzit { im } uber die sum,

darumb { s } dieselben tuch Petern gesetzt weren, daruß erloͤßt wurd, das peter so guttig sin {

wollt } unnd dasselb uberig oder mer Ludwigen von Busch welle laßen veruolgen etc.. Solichs hetten sy Petern fúrgehalten, der were inen in annttwurtt begegnet, daz er solich bewilligung nit

tuͤn konnd noch welte, es were dann sach, daz im dieselben zuch zuͤ sinen handen ubergeben {

s } wurden fuͤr sin eigentich guͤtt, damit im nyemand dar in viele. Wann das beschee, so wolt er doch dem vertrag sust in alle weg on schaden guttlich nachlaßen, daz { die } einer von der zunfft verordnet, der die tuch gen Zurzach furen unnd verkouffen tue unnd im das gelt verannttuwrte, unnd ob uber den pfanndschilling, so in dem vertrag were vergriffen, erloßt wurd, dasselb mer wolt er gern Ludwigen unnd siner eefrowen volgen laßen, { doch } damit { d } nyemand mocht

gedencken, daz er utzit unbillichs begerte. Uff solichs hetten sy Hansen Silberberg zuͤ solichem

verordnet, damit er solichs anzenemen unnderstannden < [am Rand] doch daz einer von der fruntschaft daby sin solt >, unnd ouch Hanns Truttman mit herr Conratten Hannffstengel unnd Rudolffen in das kouffhuß ganngen { und hetten die selben in by wesen }, die gedachten tuch

Petern als sin eigentlich gutt ze ubergeben < [am Rand] unnd das solich zuͤsagen, wie obstatt, in

das kouffhuß buch gesetzt solt werden >. Das aber Ludwigs frow by solichem gewesen, sye nit bescheen. Unnf uff solichs hett Spiegler geredt, demnach

[fol. 145r] der vertrag anzeigte, daz Ludwigs frow sich fúr v c gulden sust in dem vertrag begriffen verschriben solt, { da hetten } der hoffnung, dasselb solt ouch bescheen. Daruff herr Conratt unnd Rudolff geannttwurtt hetten, was der vertrag die frowen bunde, wolten sy verschaffen, daz sy dem nachkomen solt { das sy aber wissen }, ob < aber > der selb herr Conratt unnd Rudolff von der frowen oder yemand { geh } gwalt oder beuelh gehept haben oder nit, das sye inen verborgen. Uff die uberigen artikel laßen sy das by ir, diser sag, bliben.

Uff die artickel der vogten alle sampt sagen sy, wie sy uff die vorderigen artickel < des widten > gesagt haben, daby laßen sy das bliben, denn { s } inen nit wissend sye, ob die, so vor inen erschinen { syent }, gwalt gehebt haben oder nit. Es sye ouch vor inen kein vertrag gelesen noch

gehortt, inen sye ouch nit wissen, ob die obgenannten herren Conratt und Rudolff von wegen Ludwigs oder der frowen da gewesen, das sye inen ouch unkund. So sagt Hanns Silberberg, daz er

uff bitt sich der sach unnderzogen unnd die tuch gen Zurzach gefurt, deren ettlich { erloͤßt }

verkoufft unnd iiij c unnd xx gulden und ij dick plaphart ungeuarlich geloͤßt, die hab er herr Thomas Zschagkaburlin an Oberieds laden uberannttwurtt, dauon hab derselb herr Thomas Petern ettlich gelt { uber } geben.

 

[fol. 145v] Rudolff Notkleger sagt uff Peter von Wyssemburgs anziehen und uff den ersten artickel also, daz er mit Ludwigen von Busch inn sinem handel gantz nutzit gehandelt hab noch sich sin ouch gantz nutzit hab wollen annemen uß dem grund, als Ludwig vor zytten ettlich ettwas siner

sinen gebrest gehept, hett er, dißer zug, dozemal im besten inn ettlichen sinen sachen im zuͤ guͤ

t gehandelt, da Ludwig gesagt hett, der tuffel soltz im dancken etc.. Darzuͤ hab er ouch nutz von der frowen biet oder geheiß wegen gehandelt, dann als er gesehen, daz Ludwig abermals sich siner siner synn entsetzt, hett er herr Conraten Hanffstengel angerufft und understanden, souil ze handlen, damit die frow by dem iren bliben mocht. Er, der zug, hab ouch Ludwigen inn jar und tag fur synnig nie gehept, dann als Peter von Wyssemburg ouch wyssent, so sye es yetz umb faßnach

ein jar, daz Ludwig zuͤm Slussel inn bysin Peter von Wyssemburg ob dem nidern tisch zuͤ im,

disem zugen, sagt, er woͤlt stechen [turnieren], daruff er im geantwurt, er und Ludwig werent dem ze alt etc.. Da hett Peter von Wyssenburg selbs zu im, dem zugen, geredt die wort, er sehe wol, der mann wolt wider uf sin alt wesen, darumb wolt er lugen, damit er von im keme. Uff den andern artickel, so hab er, der zug, mit herr Conrat Hanffstengel souil vor der zunfft zum Slussel

und sust gesuͤcht, damit die tuͤch gen Zurtzach gefúrt und daselbs verkoufft, damit Peter bezalt

wurd. Da { sy nach } hett Peter von Wyssemburg die tuͤch uß dem kouffhuß inn gewalt lassen, es bescheche dann inn sinem namen < [am Rand] und inn Ludwigs kosten >, dann im niemand ußwendig darinn fallen mocht. Daruff er, der zug, im gesagt, Ludwig were doch nit souil schuldig,

der im darin fallen oder intrag tuͤn mocht, dann er nit anders meint, dann daz Ludwig des

gewerbs halb, wann er Petern bezalt, yemandem utzit schuldig wer, doch wer daß inn Peter von Wyssemburg nammen bescheen und inn das kouffhuß buͤch geschriben worden unnd hetten

Petern ettlich schyben wachs { und } zuͤ sicheren ingesetzt

[fol. 146r], aber hette er, der zug, gewißt, daz Peter von Wyssemburg wißte, so hett er nit souil understanden noch sich der sach so

wyt beladen { darzuͤ }. Uff den dritten artickel sagt, daz er und herr Conrat vor der zunfft

erschinen und angerufft hetten lutt desselben artickels, und hetten daz gethan uß der ursach, den

kinden und der frowen ze guͤt, denn inen wer gesagt, die tuch gar vil besßer weren, darumb sy Petern hafft weren. Uff den vierden artickel sagt, er und herr Conrat Hanffstengel gehandelt haben, wie der artickel lutent sye, daz aber sy einichen beuelch von der frowen gehept haben, das

sye nit. Darzuͤ, do sy das der frowen furgehalten, hab sy sich nit wellen verschriben und inen

geantwurt, sy wisse doch nit, was gehandelt worden sye. Zum fúnfften, so habe Peter von Wyssemburg inen zuͤgesagt unnd bewilliget, den ubernutz uß den tuͤchern erloßt der frowen

und iren kinden volgen zuͤ lassen. Deßglichen syent die tuͤch Petern ingeben und gehandelt worden, wie denn der artickel anzeige. Aber es wer < [am Rand] im nit wissent, daz > vor der

zunfft { nit } gedacht worden, Petern utzit inzesetzen dann das tuͤch. Da sy nuͤ inn das kouffhuß

kommen, hett Peter angefangen vom wachs < und > dem zyn { unnd garn } ze reden, das hetten sy

ouch zuͤgelassen im besten, dann sy gern gesehen, daz Peter bezalt worden wer. Wol hette Peter gemeint, im ettlich garn ouch inzesetzen, daß hetten sy widersprochen und vermeint, das nit inn gemeinschafft gehorte und daz sich Peter mit dem wachs und zin benugen lassen solt. Item er wisse vom sechßten artickel ganz nutzit ze sagen, dann als er uß dem kouffhuß heym kommen, sye er sydher nit mer uß sinem huß kommen, darumb er nit wisse, was Silberberg ingenomen oder er

geloͤßt oder wem er das gelt geben hab.

[fol. 146v] Uff den sybenden und letzsten artickel sagt

er, daz er gehandelt hab, wie die artickel anzeigen, aber daz der vertrag durch die frowen angenommen, daz were nit, dann als der von Annwerff kommen, desglichen Heinrich Dauidt [Danndt, wie schon früher als Familienname ?] gelt geheischen, hett sich die frow nit verschriben {

weͤllen } noch utzit damit ze schaffen haben wellen, daß hett her Conrat im, disem zugen, also

gesagt. Aber nit on sye, herr Conrat Hanffstengel und er hetten geredt, wann < die > sach also an ir

selb wer, wie Peter inen zuͤgelassen hett, so wolten sy { der } < mit der > frowen reden { darzuͦ halten ? } < daz sy > den vertrag nemmen [?].

Uff der vogt artickel

Sagt, dz er inn disem handel der frowen vogt nit gewesen sye, hab ouch inn sollicher verhandlung kein vollen gewalt von ir gehept, wie das der artickel anzeig, dann daz er gern gesehen, daz der frowen daz ir bliben wer. Item er hab Ludwigen dozemal, als er vom stechen sagte, wie denn er inn Peter von Wyssemburg ersten artikel gelutert, nit fur vernúnfftig gehalten, hab ouch kein gefallen dazemal darab empfangen. Item daz Peter von Wyssemburgt uff dieselb zytt, do Ludwig vom stechen sagt, mit im, disem zugen, geredt hett die wort, wie dann er ouch inn desselben ersten artickel gemeldet hab.

 

[fol. 147r] Herr Thomas Zschagkabulrin unnd meister Hanns von Kilchen sagen uff die artickel von Peter von Wissenburg ubergeben, nemlich herr Thomas, daz im von einem ersamen ratt uff anrúffen Ludwigs von Busch unnd siner { frunt } ersamen [?] fruntschaft beuolhen were, meister

Hannsen, den obgeschriben zugen, zuͤ im ze nemmen unnd zuͤ Ludwigen ze gan unnd mit im

allerley ze reden, wie hernach kompt. Solichen beuelh er meister Hannsen entdeckt, das auch

meister Hanns gestanden ist, unnd { sy } sagen einmuntlich, daz sy also mitt einander hinuff zuͤ Ludwigen in sin huß kommen. Der were dagelegen < [am Rand] unnd herr Conrat Hannffstengel

unnd Ruͤdolff Nocleger daselbs gewesen > unnd { wer } als sy im fúrgehalten, wie sy von einem ratt zu im verordnet, demnach ein vertrag zwúschen im unnd Peter von Wissenburg uffgerichtet unnd abgeredt { wer }, darinn bestimpt were, daz { b } er, Ludwig, dem vermelten Peter ettwas

gelts geben solt. Dwile er nuͤ ettlich gelt hinder im hett als einem ratt angelanngt were, so hetten

sy in beuelh mit im ze reden, dasselb gelt { harw } ze eigen [!] unnd { ze } zeigen, inen haruß ze geben, so wolten sy das Petern in krafft des vertrags an sin schuld annttwurtten, unnd in umb solichs mitt wortten ernstlich ankert. Daruff Ludwig inen anfenngfengklich [!] still swigend wenig anntwurtt geben, hett Ludwigs efrow ouch angefanngen unnd den selben Ludwigen, iren eeman,

gedrungenlich gebetten, daz er so wol tuͤn unnd das gelt zeigen wolt, damit man dasselb gelt

Petern mocht an den vertrag geben, umb das uberig finde man aber weg, und derglich

[fol. 147v] vil gutter fruntlicher wortten die frow mit irem man Ludwigen in ze bewegen geredt hett, die inen nit alle gegenwurtig were. Sy bed zugen hetten ouch Ludwigen erzalt, wie das ettlich weg

vorhannden { wo unnd z } weren, daz Peter von Wissenburg nachlaßen, daz die tuͤch, so Ludwig

demselben Peter in krafft des betrags gesetzt hett, gen Zurzach gefurt < werden >, verkouffen laßen, unnd ob utzit uber sin summ erloßt wurd, daz derselb Peter Ludwigen dasselb uberig volgen

lasen wolt < [am Rand] zuͤ dem in, Ludwigen, vermant, sich selbs in die sach ze schicken unnd

personlich gen Zurzach mit den tuchen ze faren, so kommen velicht die im schuldig weren ouch daselbs hin, deßhalb er die schulden inziechen unnd deßhalb sin mergklichen nutz schaffen mocht

>. Deßhalb sy aber gebetten, das gelt, so er hinder im { geb } hett, wolt zeigen unnd Petern laßen annttwurtten. Also nach vil hanndlung hett inen Ludwig ettlich slussel uberannttwurtt unnd ein

kisten oder behaltniß verzeigt, darinn mochten sy { gelt } das gelt suͤchen. Da sy daselbs { ge }

unnd an < andern > ortten ouch gesucht, hetten sy in ettlichen seckeln funden in allerley muntz unnd gold, daz sich uff die ij c cronen, so im kouffhuß weren gelegen { by den } v c gulden getroffen { unnd v }. Also hetten sy Ludwigen gebetten, die selb sum Petern von Wissenburg laßen

veruolgen, desglich sin eefrow ouch getan { hett }. Daruff hett Ludwig geredt, er mußt es wol tuͤ

n. Hetten sy { ger } gesprochen, er mußt es nit tuͤn, wa < er > aber das nit tatt, so mocht er das wol zuͤ grosserem schaden kommen, unnd er solt sich bedencken, so wolten sy einmorndes widerkommen unnd weren also abgescheiden. Als sy nuͤ bede { uff der mornigen tag } < darnach

  1. wider zu Ludwigen weren kommen, da hetten
  2. [fol. 148r] sy mit Ludwigen aber { in bywesen her Conratt Hanffstengls unnd Rudolff Noclegers mit Ludwigen geredt } < geredt >, das gelt Peter noch huttbytag laßen werden, uff meynung, wie vor mitsampt der frowen mit Ludwigen getruwlich geredt, unnd das so witt gebracht, das Lduwig dar inn bewilliget hett, das gelt { n } die v c gulden mogen nemmen unnd die Petern von Wissenburg ze uberannttwurtten, das sy getan, das gelt empfangen unnd in dem kuffhouß genommen, an Oberrieds laden getragen unnd Peter von Wissenburg uberannttwurtt hetten. < [am Rand] und als sy solich gelt hetten wellen enwegtragen, da were doctor Surgant ouch im huß gestanden, der hett gefragt, was sy da tatten, dem hetten [sie] den handel gesagt, was sy mit Ludwigen als obstatt geredt unnd wie er inen das gelt geben

hett, Petern ze annttwurtten, darab derselb doctor ouch guttgeuallen gehept hett, sonder gesprochen, es were recht. >

So sagt meister hanns von Kilchen alsallein an < in > von Peters wegen gezogen sye, was Ludwigs efrow mit im < insonders > geredt haben solle etc., daruff sagt er, daz dieselb frow sonnderigs nutzit { mit } noch witter wie obstatt mit im, < sonder irem eeman >, geredt hab, daby laß er das bliben.

Uff der vogt anziechen

So sagen dieselben zwen zugen uff der vogten anzúg, daz sy Ludwigs fruntschaft nit gebetten hab,

zu Ludwigen ze gan, sonnder von einem ratt, wie sy vor gesagt haben zuͤ solichem verordnet { syent. Sy sagen }. Es sye < ouch > der doctor Surgant im huß gewesen, desglichen herr Conratt unnd Rudolff ouch, wie sy dauon gesagt { haben }, unnd haben in der sach gehandelt wie obstatt. Wie vernunfftig aber Ludwig gewesen sye, laßen sy stan { wol wer mocht sin, sy hett beducht, er were unvernunfftig gewesen }. Wie < vil > unnd was gelts sy funden unnd wem sy das geanntwurtt, haben sy gesagt.

[fol. 148v] So sagt Herr Thomas Zschagkaburlin uff den artikel durch die vogt an in gezogen, daz im nit wissen, was feler funnden oder furgewandt { sye }, sonnder sye im das der gedechtnúß entsliffen. Aber ob sy aber einich veler dargelegt oder anzeigt haben { das wegen } oder nachmals vernemen da sin, darumb wegen sy darlegen ire bucher, ob sy wellen.

 

[fol. 149r] [Schreiberwechsel, verderbte Seite] Uff den anzug Peters von Wissemburg an mich, Hans Truttmann ziehende der hundert gulden halb etc.

Da sagt { ich } Hans Truttman also dem noch und { ich } er erbetten von < bruͤder Heinrich vom Busch > dem barfuͤßer aber ein zit noch uffrichtung des vertrags, das { ich } < er, diser zúg >

wollte also wol thuͤn unnd wolle Ludwig vom Busch, sin bruͤder, hilfflich sin, das er kein ungeschick [?] in der sach schwebende { antreffen } < zwuschen > Petter von Wissenburg [?]. Er verneme, das < Ludwig von Busch > in ein vertrag gangen gegen Petter von [Wissenburg]. So fer

man im nuͤt hilfflich sig und lenger zil erstrecken, im zuͤ halten, dann die sum groß sige < und >

wie dz er verstende, dz [?] nieman { gefelgge } < gefeͦlgens > sige und in guͤtte zuͤ behalten, < denn er im > [?] Hans Truttmann niemende etc. { hilfflich } und do by gesagt, er [?] denn er besorgte sins mißhandeln etc., und die wil { ich } < er > Hans Trutmann vormals zwischen Ludwig von Busch und Peter von Wissenburg vil gehandelt, do mit { ich } < er > wissen hat, ettlich siner

cronen zuͤ [?] -ung von Ludwig von Busch Peter von Wisemburg hinder dem koufhus schriber

geleit weren, und aber on die sum cronen als bedunck Peter von Wissenburg mit andren, so < do > selbs im kouffhuͤß umb die dusent gulden versichert weren und aber Ludwig Peter noch lut des vertrag in Stresburg meß vermelten gulden ouch gewand zuͤ setzen schuldig noch inhalt des

vertrags und Ludwig von Busch sich mit allerleÿ worte mercken liß, des { ich } < er > sy zuͤ Straßbrug mit einander zuͤ widerwertikeit kommen moͤchten etc.. Uff solichs beden partigen zuͤ guͤt { bin ich } < sye er > zuͤ Peter von Wissenburg gangen und ein meinung mit im geredt, so fer er darin bewilligen, dry gewichtig sumen k [?] fur vier gulden zuͤ nemmen, so wolle { ich } < er > besehen, ob [?] konne verschaffen, dz Ludwig in hie zuͤ Basel umb dz [?]

[fol. 149v] dusent < gulden >, dor umb er im zuͤ Stroßburg vermugen solt noch lut des vertrags. Uff solichs Peter von Wissenburg antwort { sy }, im gehort rinsch gold, so fer { ich } < er > im dz zuͤ sagen wolt uff nest kúnfftige Frankfurtter meß, so were er wol zuͤ friden, < des { ich } er nit tun wolt >, und dar{by

}uff Peter furer rett, er het Ludwig wil noch gelosen und also gesagt, er wolt { mir } < im, disem zugen, > hundert gulden schencken, dz { ich } < er, diser zúg, > mit Ludwig von Busch verschaffe,

do mit dz der vertrag nuͤt sig. Uff sollichs { ich } < er > aber zuͤ Peter rett, wann die sach { min } <

sin > were, so wolt { ich } < er > die kronen nemen, so fer man es an Ludwig han moͤcht, solichs im ouch ratten zuͤ nemen. Doruff Petter aber antowrt, ob { ich } < er, diser zug, > es im wolt zuͤ

sagen zuͤ geben. Doruff { ich } < er > Hans Truttman antowrt, so fer er bewilliget, als dann wolt { ich } < er > inn der sach handlen und im ein antwort geben. Doruff Peter witter rett, so { ich } < er >

in nit wolt zuͤ stund an zuͤsagen, was er { mir } < im > denn solt zuͤ sagen, und ob { ich } < er >

sin genß [Wortspiel mit den folgenden Enten ?] nienen het gesehen. Doruff { ich } < Hans Truttman

  1. im antwort, ob er { min } < sin > entten nienen gesehen, was { ich } < er > mit im ret, dz det { ich }

< er > beden partigen zuͤ guͤt. Die wil es im aber nit gefielle, so wolt { ich es } < er es > laßen bliben.

[fol. 150r] Uff den andren artickel, dz Ludwigs frow und fruntschafften < den vertrag > guͤ

ttlich angenomen und was { ? } ich im kouffhuß gehendelt hab und was im von solichem allen zuͤ wisen sige, uff disen artickel < und den zwen volgenden > sagt { ich } Hans Truttmann, dz { mir } <

im > nit zuͤ wisen, dz Ludwigs frow je do by und mit gewesen in handlung der sach, dorumb { mir

} im nit muͤglich zuͤ wissen, ob sy den vertrag guͤttlich an genomen hab oder nit, aber wol { ist

mir } < sye im > zuͤ wisen, wie dz herr Cuͦnrad Hanffstengel und Ruͦdolff Nocleger sich der sach angenomen gegen Petter von Wisenburg vor ettlichen minen herren rottzheren unnd sechs unnser zunfft zem Schlusel, do by { ich } < er > ouch gewesen, als { ich } < er > ouch mit sampt den selbigen gesagt, was do selbs gehandelt, do { bin ichs } < by er > an derselben sag bliben loß etc., dan so fil witter, dz { mir } < ime > wisen, dem noch und herr Conrad Hanfstengel und Rudolff Nocleger sich < [am Rand] mit Petter von Wissenburg > einer meinung vereinten vor dem bot zem

Schluͤssel, begertten be[d] partigen an min herren zem Schlussel, in einen zuͤ ordnen < in dz

koufhuß mit in zu gan >, do mit soliche meinung unnd abredung volzogen wurd. Dem noch so haben { min } < die > herren zem Schlusel { mich } < in > Hans Truttman verordnet und befollen,

mit beden partigen in dz kouffhuß zuͤ gon in bÿ wesen Hans Silberberg und dem schriber im

kouffhuß dis noch volgen meinung und beredung an zuͤ geben, dz { ich } Hans Truttman ouch

zuͤ stund an gethon und den schriber beruͤfft und in { oder zum } gegenwirtikeit der partigen

gesagt, dz Petter von Wissenburg und herr Conrad Hanffstengel und Ruͤdolff Nocleger sich von min heren zem Schlusel geeint haben, dz herr Conrad Hanfstengel

[fol. 150v] und Rudolff Nocleger

sich gemechtiget { umb dz } < zuͤ guͤt > Ludwig und siner frowen und kinden, dz { sich } sie alle

die tuͤch, wachs und zin, so in dem kouffhuß < uff disen dagen > und Ludwig zuͤ gehoren alles frig zuͤ < hannden > Petter von Wissenburg fúr die ij m gulden < geben >, so Ludwig dem selben Peter von Wissenburg noch lut des vertrags uß zuͤ richten schuldig were.

Aber dester minder nit so hat der vilgenant Petter von Wissenburg uff beger und bitt { miner } <

der > herren zem Schlussel herr Cuͦnrad Hanffstengel und Ruͦdolff zuͤgesagt noch { mich } gelosen und begeben, so fer er < der ij m gulden > hie zwyschen und sant Martis dag

nechstkunfftig { ungeverlich } in barem gold ußgericht und vermuͤgt wurde, sich aller siner

gerechtikeit, so er an die gemelten tuͤch, zin und wachs in crafft der obbestimpten ubergebung haben moͤcht verzihen woͤllen haben, als { ich } < er > ouch Koßman, dem kouffhuß schriber,

eigenlichen angeben und befolhen uff zuͤ schriben, und do by dem kouffhußschriber witter angeben, wie Hans Silberberg { von wegen } durch die gemelt zunfft zem Schlüsel verordnet und gebetten und wie und was der handlen sol, dz der selbig kouffhuß schriber copig [Kopie] gemacht, wie die lúttet, do by laß { ich } < er das > ouch bliben.

[fol. 151r] Item uff der voͤgt ersten artickel der l gulden halb, do sagt Hans Truttman, dz sich

begeben, als Ludwig gen Stroßburg wolt und fast widerwerdig, als { ich } < er, diser zug, > dz hort, sagt { ich } < er > zuͤ im, wie er konne dz [?] also < tuͤn >, er solt bedencken, wie er koͤnde oder möcht, dz er dem vertrag lebte als { und andr }. < Do huͤb > er an und sprach, die zit were krieg und were im nit müglich, dz gelt uff zuͤ bringen und er wolt, dz der vertrag nie gemachet were.

Doruff { ich } < er > zuͤ im ret, man wolt mir [ergänzen: nahelegen] Peter von Wissenburg húndert gulden schencken, als er sagt, dz { ich } < er > hulffe oder verschúffe, daz er den vertrag nit halten

dorffe. Uff dz Ludwig zu stund an rede, so woͤlt er { mir } < im, disem zugen >, l gulden schencken,

dz { ich } < er > hülffe, dz es beschehe. Uff dz ret { ich } < diser zug > also, man solt wol ein finden, er solt die ij [?] gulden nemen, aber { ich } < er > wolt nutzig mit zu schaffen haben.

Uff den andern artickel, wie { ich } < er > uff Petters anziehen gesagt hab, do by laß { ich } < er das > blyben, dan so vil me, als an { mich } < in > gezogen wurt, dz die frow noch ir fruntschafft mit by dem vertrag gewesen sy, do sag { ich } < er > also, dz { mir } < im > nit < wisen > { anders zu wisen },

die frow { nie } < je > do by gewesen, des glichen herr Conrad und Ruͦdolff alt schulteiß by dem

ersten vertrag ouch nit gewesen.

Uff den dritten artickel, dz her Cuͦnrad Hanffstengel zú { mir } < im > kommen und { mir } < im > gesagt, wie { ich } < er > solt dusent gulden ladung zú gehoren hinder im haben etc., dar uff sag ich

also, dz herr Cuͦnrad und { ich } < er > miteinander uff sant Frenen marckt gan Zurzach geritten

und der sach zwyschen in schweben gedacht. Do huͦb her Cuͦnrad an und sprach, Petter von Wysenburg hett gerett, wohin die dusent gulden kommen weren, die { ich } er, Hans Trutmann, im

geben wolt haben.

[fol. 151v] Uff dz sagt { ich } < er > her Cuͦnrad, dz { ich nutzig } < er utzit >

Ludwig von Busch zuͤ gehoren hinder { mir } < im > hette { und er }, < deßglichen > Petter von Wisenburg, wann er dz rete, so det er { mir } im unrecht, { ich } < er > wolt es im ouch verwißen, als

{ ich } < er > ouch nochmolß geton hab, darin sich Peter verantwurt, nit uff die meinung geret haben wolt.

Ouch ist wor, dz Ludwig von Buschs frúntschafft desglich der frowen fruntschafft zuͦm mermol

zuͦ { mir } < im, disem zugen > gesagt, dz Ludwig des vertrags verderbe und keinen weg do by lasten mag.

Item des lesten, als an { mich } < in, disen zugen >, gezogen, wie { ich } < er > in Ludwigs huß keme und was { ich } er mit im geret hab etc..

Item do red { ich } < er > und sag, dz wor sig, dz Petter von Busch zuͤ { mir } < im > komen und {

mir } < im > gesagt, er hab ein sorg, Ludwig hab in dem vertrag ein grosen feller geton und { mir } < im > gesagt, wie er zuͦ Stroßburg ettlich mercklich schuld vernomen hette schuldig zuͤ sin, des vormals im vertrag nie gedocht were, dorzuͤ so gienge er im huß und dette so wild, dz er besorgt, die sach mocht in gantz doub, und { in och } < er, diser zug >, solt also wol tuͤn und solt zuͤ im in sin huͤß gan, in zuͤ trosten und zuͤ besichtigen, so wolt er uber ein wil noch hin komen. Uff dz gieng { ich } < er > in sin huß, also gienge er do und hat fast ein boͤs gesicht und saͤch { mich } < in > so schuͤtzlich und gruselichen an, dz { ich } < er > ein verwundern an im hat und fieng an fruntlich mit im zuͤ reden und { so } zuͤ troͤsten, { dz er } do schwieg er ein wil stil

[fol. 152r]

und huͦb dornoch an und sagt also: Wer sind die, die mir den vertrag gemachet haben, wer ist do by mir gesin, ist dz nit ein hubsche sach, ich wonde, Petter von Wissenburg solt mir gelt user geben, so sagt man mir, ich muß im gelt geben, und gehielt sich fast übel. Doruff { ich } < er >, Hans

Truttman, zuͤ im sagt: Ludwig, es hat nit die gestalt, ir müesen den dingen anders thuͤn, <

bringen { so g? } > { neme } aber [uwer ?] schuld buch fúr handen und sind ir zuͤ fryden. In dem kem Petter vom Busch und sagt im, dz Petter sin bruͤder und { ich } < er, diser zug >, < das buͤch

  1. { es } wolten besichtigen, dann { ich } < er > versech { mich } < sich >, es stund ein mercklich sum dorinn. Als ward ein register fúrbrocht, do sach er in gar seltzelichen und sprach also: Maria gottes

muͤtter, alle, die do ich gemeint hab, die mir schuldig sigen, und wo ich dz buͤch besicht oder

liß, so ist es alles ußgeben. Dorzuͤ so hab ich im Pfingst Zurzacher marckt einem fur ii c gulden geben, do hand sy mir die tuch uffgeschriben und nit werder [wertvoller] ist, denn ichs geben hab.

Und nach manigfaltigen wortten, dz mir zuͤ diser zit engangen, sprach { ich } < er, diser zúg > zuͤ

der frowen und junckfrowen, sy solten guͤt sorg zuͤ im haben und alle mal ettwas warms geben, dann sin haupt were im blode, und schiede also von dannen.

 

[fol. 153r] Uff das und ich, Cosmas Ertzberg, diser zit kouffhuß schriber miner gnedigen herren der stat Basel, in der sach des rechten vor dem statgericht daselbs und zwuschen den ersamen Petern

von Wissemburg eins und Ludwigs von Busch, von siner hußfrouwen, anwelten und voͤgten

anders teils hangende, kuntschafft ze sagen eruordert, und demnach durch min herrn schultheissen nach des gerichtz gewonheit gewisen worden bin, welicher wisung nach mir ettlich fragstuck in artickeln wise von beder parthien wegen uff ein yegklichen ze antwurten und ze sagen uberantwurt sind.

Solichem allem nach des ersten uff Peters von Wissemburgs anziechen, den ersten artickel beruͤ

rende, sag ich also, dz in dem xv c jar yetz verschinen und uff mitwuchen des hochzits pfingsten Peter von Busch anfengklich und darnach ein anderer bott glich nach im, als ich weͤnen Hans von Landow selig, mich uß dem kouffhuß zuͦ dem Slussel und ettlicher miner herren ze komen,

berúfft. Als ich nuͦ dahin komen bin, ward ich durch min herren, nemlich herr Heinrich von Senhein, herr Michel Meiger und herr Hanns Trutman als undertedinger angekert, uffzemercken die offnung eins vertrags zwuschen Ludwigen von Busch von [eher: und] Peter von Wissenburg

durch sy gemacht, denn ich vertraͤgsbrieff darumb uffrichten wurde, welichs ich also

gutwilligklich angenomen, die artickel uffgezeichnet und demnach ein copie solichs betrags von stund an desselben obends gestellt.

Zuͦ dem anderen artickel, ob die parthien inn angebung des betrags des gichtig gewesen syen,

red ich also, dz < bed > parthien personlich gegenwurtig gestanden syen in angebung des vertrags,

ouch bed in der underteͤdingen, nemlich herr Michel Meigers von ir aller wegen, hannd by handt geben truw etc., solichen vertrag ze halten, glopt und versprochen haben. Ouch darnach den

vertrag, den ich in vorgelesen gehept hab, gehoͤrt, der in zu beden siten gefellig

[fol. 153v]

gewesen ist, begerende brieff daruber uffzerichten, unnd in sunders, als sich solich uffrichtung der

besiglung halb verzogen hatt, ist Ludwig von Busch zuͦ mir komen, mich bittende, daran ze sinde, dz die brieff gefurdert und besigelt werden, denn Peter von Wissemburg gern davon stan wolte.

Aber er begerte, daby ze bliben, wie wol im die zil der bezalung eben kurtz angebunden und schwer weren, doch so wer er fro, dz er von im were kommen, und uberantwurt damit mir ettlich

kouff und gultsbrieff in crafft des angezogen vertrags, so da innhalt desselben, zuͦ gemeinen

handen gelegt werden solten, mit beuelh, den schuldbrieff uber die v c gulden in dem betrag begriffen ouch uffzerichten, des ich denn ein copie gestelt und die gedachten pfantbrieff noch zurzit hinder mir ligen hab.

Uff den dritten artickel, ob Ludwig von Busch vernúnfftig sye gewesen, deßglichen den vierden, dz Ludwig von Busch nach uffrichtung des vertrags inn dem kouffhuse wie vor als ein vernunfftiger

gehandelt hab etc., red und sag ich, mir nit moͤglich sin ze wissen, ob Ludwig von Busch vor oder

nach uffrichtung des vertrags ein zit vernúnfftig oder unúvernúnfftig denn die ander [Zeit]

gewesen sye, denn so vil, dz mich wol hett woͤllen beduncken, dz er kurztlich vor dem vertrag und darnach ander wisen, denn er vor gehept { hab }, an sich genomen habe. Aber destminder nit,

so hett er nach dem vertrag in dem kouffhuß selbs gehandelt, geworben und ouch die tuͤch

Pettern von Wissemburg nach anzoͤigung des vertrags darinn gestellt, die zinn teil und ander, so sitther ouch dargestellt sind, noch darinn stannden.

[fol. 154-156r] Alß denn zum letzsten von Peter von Wissemburgs wegen an mich gezogen wirt, ze sagen, was sust vor mir als einem kouffhußschriber gehandelt, mir ouch von den parthien

uffzeschriben beuolhen sye, und ob ich copyen dauon habe, darzelegen, darzuͦ sag ich ouch also,

dz durch bed teil vor andern und mir in dem kouffhuse in crafft des vertrags allerley und vil gehandelt, und in sunders, so hett sich umb sant Bartholomeus tag [24.August] begeben uff einem nemlichen tag, dz herr Cunrat Hanffstengel, Rudolff Nachcleger, Peter von Wissemburg, Hans Spiegler und ettlich ander, die ich nit wol all ze bestimmen weiß mit inen in das kouffhuse komen

sind, mich zuͦ inen beruͦfft, und daselbs so haben herr Cunrat und Rudolff Nachcleger der alt

schultheiss vor mir geoffnet, wie sy { damit Peter Wy } als anwelt Ludwigs von Busch und siner hußfrowen mit Peter von Wissemburg durch ein ersame zunfft zum Slussel abermals uff den vertrag zwuschen den parthien uffgericht vereint worden syen, und mir die meynung solicher vereynung und betrags angeben und beuolhen, die also uff ze verzeichnen, das ich ouch getan und daruber < on verzug > ein copie gestellt und formiert hab, die darnach uber ettlich tag Peter von Wissemburg gehort. Und als ich dieselb copie den widerteil, nemlich herr Cunraten Hanffstengel

und sin verwanten, ouch hab woͤllen lassen hoͤren, hett mir herr Cuͦnrat geantwurt, sy wellen

damit nutzit ze schaffen haben, denn es ein ander gestallt werde gewynnen. Was aber dieselb bericht und vereynung durch bed gemelt teil mir beuolhen uffzeschriben innhalte, ist ze

vermercken an diser copie, so ich hiemit zuͦsampt der copie des schuldbrieffs uber die v c gulden

wisende darlegen und dem gerichtschriber uberantwurt habe.

[fol. 154-156v] Sodenn uff die frag und artickel durch Ludwigs von Busch und siner hußfrowen voͤ gt mir furgeschlagen, nemlich den ersten, dz mir Ludwig von Busch des vertrags halb nye nutzit ze schriben beuolhen, ouch nye keinen brieff darumb uffzerichten { von im } < mich > eruordert noch von mir genomen hab etc., sag ich, wie ich hie vor uff Peters von Wissemburgs anziechen, so disem widerwertig ist, gesagt hab, denn so vil witter, dz Ludwig von Busch kein brieff von mir genomen hatt, denn ich sy noch hinder mir hab. Aber sin sún Pauly, der ist in hangenden rechten an mich kommen und ein copie des vertrags von mir begert, dem hab ich dannmals gesagt, wenn

ich wisse, wer mir min muͤg und arbeit vergelten und bezalten { woͤlte }, dem wolte ich copien

und die rechten houptbrieff hinuß geben. Aber nyemand hett mir < irthalb > noch nutzit geben noch ouch kein brieff < von mir > Ludwigs von Busch halb empfangen.

Zum anderen artickel lutende, dz ich zum mereren male an Ludwigen gesechen und gemerckt solle haben, dz er ungeschickt und presthafft gewesen und dermaß gehandelt haben, dz nit allweg sin nutz daby gewesen sye, red und schreib ich ouch wie vor, dz ich nit wissen mag, wie ungeschickt

oder bresthafft Ludwig gewesen sye, denn < so vil >, dz ich ettlicher maß an im vermerckt hab, dz er nit die wisen, so er ettlich zit davor gehept { hatt }, erzeigt hatt. Ob er aber mit sinem nutz oder schaden gehandelt hab, mag ich nit wissen, denn er mir sin rechnung nye gezeigt noch sin heimlicheit des gewerbs nye geoffenbaret hatt.

Witer ist mir uff beder parthien angezogen meynung nit kunt noch wissen ungefarlich, red und behalt ich by dem eid an min ampt geschworen. Geben uff zinstag via Hilarij anno xv c primo

[19.Januar 1501].

 

[fol. 157r] Ze wissen sye mengklichem, alßdenn in vergangen tagen zwúschen den ersamen

Ludwigen von Busch dem kouffman eins und Peter von Wissemburg dem kraͤmer, burgeren zuͦ Basel anders teils durch die ersamen wisen herren Michel Meiger, Heinrichen von Sennhein der

reͤten und Hansen Trutman, burger zuͦ Basel, in den irrungen, so sich dannmals zwuschen inen

gehalten haben, ein vertrag uffgericht ist, under anderem innhaltende, dz Ludwig von Busch Peter von Wissemburg fúr zweythusent gulden, so er im biß vierzechen tag vor Franckfurter herbstmeß nechstkomende bezalen solte, alles nach uß wisung der betragsbriefen, deren yettweder teil einen hatt, und dero datum wiset uff donrstag vor Viti und Modesti im xvc jar [11. Juni 1500] und aber Peter von Wissemburg solichem nach vermeint gehept, dz Ludwig von Busch solichen vertrat nit

gelebt und deßhalb den selben Ludwigen anderwerb vor dem stat gericht zuͦ Basel mit recht angewendt hatt, daz da uff hút datum diß brieffs, nachdem die gemelten parthien von dem

statgericht zuͦ Basel in vertruwen fruntlichs betrags zuͦ guͤtlichen unúverbunden tagen

gewisen, bed teil, nemlich die erwirdigen und ersamen herren Cuͦnrat Hanffstengel, thuͦmherr des stiffts zuͦ sant Peter und Ruͦdolff Nachcleger, burger zuͦ Basel, in nammen und an stat des

obgenanten Ludwigs von Busch, der uff diß zit bloͤdikeit halb sins libs personlich nit hatt moͤgen erschinen, eins, und Peter von Wissemburg anders teils, durch einer ersamen zunfft der

kouffluten, genant zuͦm Schlússel, geordneten botten in dißnachuolgend wise, abermals guͤtlich

und fruntlich vereinbart und so wyt vertragen, gericht und geschlicht worden sind, wie denn bed

gemelten teil mir, dem hienach

[fol. 157v] geschribnen kouffhußschriber zuͦ Basel mit beger, solichs in geschrifft ze vergriffen, anbracht haben. Dem ist also. Mit nammen so haben des

gemelten Ludwigs von Busch verwalter und fruntschafft, herr Cuͤnrat Hanffstengel und Rudolff

Nachcleger, nach verwilligung desselben Ludwigs von Busch, alßdenn die ersamen wisen herren Thoman Zschegkaburlin und Hanns von Kilchen geordneten ratsbotten einer stat Basel solich Ludwigs von Busch verwilligung entdeckt, in crafft diß vertrags, dem obgenanten Peter von Wissemburg fur die gedachten zweythusent gulden uberantwurt und ubergeben, von Ludwigs von

Busch zuͦ Peter von Wissemburgs hannden alle die tuͦch, wachs und zynn, so Ludwig von Busch

uff disen tag in dem kouffhuß zuͦ Basel gestelt und gehept hatt, die nach sinem gefallen fúr die bestimpten zweythusent gulden sin ußsteend schuldl ze nemmen und ze bewenden.

Aber destminder nit, so hatt der vilgenant Peter von Wissemburg uff beger und bitt der gemelten

zunfft zum Slussel ersamen botten und Ludwigs von Busch fruntschafft uß freyem guͦten willen nachgelassen und sich begeben, so verre er der zweythusent < gulden > hie zwuschen und sant

Martinstag [11.November 1500] tag nechtskunfftig in barem gold ußgericht und vermuͤget

werde, sich alßdenn siner gerechtikeit, so er an den vermelten tuͦchen, wachs und zynn in crafft der obbestimpten ubergebung haben moͤchte, verzigen woͤllen haben.

Und uff solichs, so ist durch die gemelt zunfft harzuͦ geordnet der erber Hanns Silberberg der gewandt schnider, burger zuͦ Basel, der sich ouch des guͤtlichen beladen hatt,

[fol. 158r] das obbestimpt Peter von Wissemburgs ubergeben guͦt under handen ze nemmen, das gon Zurtzach uff sant Verenen tag [1.September 1500] nechstkunfftig ze fuͤren, umb bar gelt zuͦ dem

trúwlichsten ze verkouffen und das erloͤßt gelt von stund an Peter von Wissemburg an die summ, so im an den zweythusent gulden als obstat uber die [Lücke] summa [Lücke] gulden, so er daran

nach diser teͤding empfangen hatt, ußstat, uberantwurten und weren. Und was nach solichem

Zurtzacher merckt unúerkoufft vorhanden blibt, so verre Peter von Wissemburg derselben siner ußsteend schuld uff die selb zit nit gentzlich bezalt wer, dasselb guͦt gestracks wider in das kouffhuse zuͦ Basel lifferen und weren, alles in Ludwigs von Busch costen unnd wagnúße, und dannenthin soͤlich uberbliben guͦt zuͦ Basel ouch zúm besten verkouffen und das gelt, so

daruß geloͤßt wirt, Peter von Wissemburg an die vil gedacht schuld geben und uberantwurten, biß er deren doch uff sant Martins tag nechstkunfftig entricht werde, also wa Peter von Wissemburg in der gestalt und uff das yetzbestimpt zil solicher ij m gulden in gold gentzlich

entricht und bezalt wirt, dz Ludwigen von Busch der gewynn solichs guͦts allein zuͦgepúren und

weren solle, unnd dem vertrag hie vorgemelt in anderen sinen púncten und artickeln diß ij m gulden nit beruͤrende gantz unuergriffen und on abbruch all geuerd und argelist hierinn genthlich vermitten. Bescheen uff montag nach Assumpcionis Marie anno xvcmo [17.August 1500].

Cosmas Ertzberg < diser zit > kouffhußschriber zuͦ Basel

 

[fol. 159r] Wir nachgenempten Ludwig von Busch, der kouffman, burger zuͦ Basel, unnd sin eeliche hußfrow mit im als minem eelichen man und wissenthafften vogt, dem ich er vogtie hierinn vergich, tund kunt mengklichem und bekennen unns offennlich mit disem briefe, alsßdenn durch die ersamen und wisen herren Michel Meiger, Heinrichen von Sennhein des rats und

Hansen Trutman, burger zuͦ Basel, under anderem in einem betrag zwuschen dem erberen

meister Peter von Wissemburg, dem cramer, burger zuͦ Basel, eins, und mir, Ludwigen von Busch dauorgenant, anders teils bescheen, abgerett und gelutert ist, dz wir unns gegen demselben Peter von Wissemburg umb und fúr funffhundert gulden rinscher in gold im uff sannt Martinstag des ein und xvc jars [11.November 1501] nechstkomende ze bezalen, mit versicherung diser

nachbestimpten underpfenndern fúr unns und unnser erben verschriben sollen, innhalt der betragsbriefen daruber uffgericht, daz wir da in crafft solichs betrags unns fur unns und unnser

erben, die wir zuͦ allen hieran geschriben, dinge, vestigklich verbinden, unuerscheidenlich

bekennen und begeben, dem gedachten Peter von Wissemburg oder sinen erben solich funffhundert guldin uff den vorgemelten sannt Martins tag, nemlich in ein und xvc jar nechstkunfftig, guͤtlich und one alles verziechen zuͦ Basel in iren sicheren und habenden gewalt in guͦtem rinischem golde ze weren, ze antwurten und ze bezalen, von uff und abe unserem hofe, huse und gesesse, mit allem sinem begriff und zuͦgehoͤrde, als das zuͦ Basel in der stat uff sant Peters berg zwuschen jungkherr Hansheinrich Grieben und jungkherr Lorentz Súrlins hoͤ fen gelegen und Hagentherns hoff genant ist, zinset ein gulden geltz

[fol. 159v] der kirchen zuͦ sant peter von eigenschafft und zwey pfunt stebler den veͤtteren zuͦ den Predigeren zuͦ Basel. Sodenn den funff gulden gelts, so man unns jerlich gitt von der bapirmúly zuͦ Tal in der pfarrkirchen Bollingen vor der stat Bernn gelegen, mitsampt irem houptguͤt den hundert gulden,

damit sy kufft sind. Item einem gulden gelts, so ouch wir haben, und unns jerlich vallet ab Wiechsers huse zuͦ Rinfelden, und den vier pfunden und vierzechen schilling gelts, so uns Matheus Einfaltig der kutler, burger zuͦ Basel, ab zweyen sinen huseren in der Kuttelgassen gelegen jerlich zinset, mitsampt beder zinsen houptguͤteren, alles nach ußwisung der briefen daruber begriffen, so wir darumb zuͦ rechtem underpfand undin underpfands wise, nemlich nún

brieff uber den hoff, und drye brieff uber die obgemelten drye zinß wisende, hinder als zuͦ gemeinen truwen handen geleit haben. Welich underpfenndere nach der beladnúß als obstat nit witer zinßhafft noch beschwert, sunder unser frye ledig eigen sind, bereden und versprechen wir by

unseren guͤten truwen und eren, und sust ab allen anderen unseren guͤteren, ligenden und

varenden, gegenwurtigen und kufftigen, nutzit ußgenomen, mit solichem underscheid, were sach, dz wir oder unser erben an bezalung der fúnffhundert gulden zuͦ dem obgeschribnen zile súmig wurden und die nit teten, alßdenn so moͤgen der vorgenant Peter von Wissemburg oder sin

erben die obgeschriben underpfennder, ouch sust alles unser guͦt ligends und varends nutzit hindangesetzt, gemeinlich oder sunderlich mit gerichten, geistlichen oder weltlichen, oder one

gericht angriffen, pfennden, froͤnen, uffbietten

[fol. 160r], verkouffen, vertriben oder an sich

ziechen, so lang und vil, biß sy der fúnffhundert gulden mit sampt dem costen, so solicher angriffung halb oder sust wie sich das begeben moͤchte, daruff gangen were, darumb iren erberen worten one einich bewisung ze tuͦnd ze gloubend sin sol, gantz und gar ußgericht, vermuͤgt und bezalt werden. Unnd vor allen vor und nachgeschribnen dingen sol uns, unser

erben noch unser guͤtere nutzit fryen, fristen noch schirmen dhein bepstlich, keyserlich noch kungklich fryeheit, gnad, recht noch gericht, geistlich noch weltlich, frid, trostung, eynung noch

geleite, púntnuße noch satzung der herren, stetten noch lennderen, dhein stett recht, landrecht noch burgkrecht, noch sust dhein ander ußzug, fúnde, sachen noch geuerde, so yemand hiewider

erdencken konnde und sunderlich sprechen moͤchte, ein gemein verzichung verfienge nit, ein

sunder gienge denn ee vor. Und des alles zuͦ warem urkunde hab ich, Ludwig von Busch mit

innsigel offenlich gehenckt an disen brieff, und zuͦ noch merer sicherheit haben wir, derselb Ludwig von Busch und sin eeliche hußfrouwe, ernstlich erbetten den [Lücke], dz er sin insigel fur mich, die yetzgenant [Lücke] ouch gehenckt hatt an disen brieff, mich damit aller obgeschriben

sachen ze besorgende, das ich derselb [Lücke] bekennen getan haben, doch mir und minen erben one schaden. Geben uff donrstag vor sant Keyser Heinrichstag anno xvc [9.Juli 1500].

 

[fol. 161r] Testis productus per Einfaltig contra H Grieb

Johannes Helbling der spittelschriber hatt uff anziechen herr Heinrich Einfaltigs gesagt, daz war, daz er in des spittels buchern funden, das Heny Werlin von Oberwiler { des } von einem des spittels knecht ettlich holtz enweg gefurt, daz umb dasselb holtz { im } durch den spittel mit demselben Wernlin verkommen sye { und }, also daz der spittel demselben Heny Wernlin vij lb unnd iiij ß < dafur > hab geben, als ein buch < des spittel > in einem irem deßhalb uffgeschriben lutter anzeigt. Darnach { s } hab er funden in { d } anndern des spitels buchern, da stannd lutter geschriben, daz Heinrich Wernlin ix verntzel dinckel dem spittel mit gelt bezalt hab uff sonntag nach Agathe anno etc. lxxxix [8.Februar 1489] mit im uff den genanten tag < des obgenanten > sins holtzes halb verkommen unnd abgerechnet. Darnach in dem selben jar stand witter, daz Heinrich Werlin uff den obgenanten sonntag xix ß vj d in gelt dem spittel bezalt hab, so im an sinem genommen holtz abgezogen sind. Das aber er, diser zug, sagen oder wissen konne, wa { da } oder an welhen ortten dasselb holtz genommen, sye im nit moglich, hab ouch des gantz keinen bericht. So denn, als junckher Hansheinrich an in gezogen hatt, sagt er, daz er die buch besechen unnd an keinen ortten hab mogen finden, daz junckher Heinrichen einich gelt von holtzes { wegen geben } wegen von dem spittel geben sye. Er find aber wol, daz { in } der spittel ettlich urtelgeld ußgeben hab, als man mit junckher Hannsheinrichen ze gericht ganngen sye.

 

[fol. 161v] [Offensichtlich eine Aussage zum vorangehenden Fall Ludwig von Busch] Herr Heinrich von Senhen sagt uff den artickel an in gezogen, daz er, diser zug, allwegen gern gesehen hett { in },

daz die parthyen zuͤ rechnung kommen. Wa das bescheen, so were lutter worden unnd hett sich

erfunden, was schulden vorhannden weren gesin. Aber Ludwigs teil hetten von keiner rechnung wellen horen sagen, sonnder angerufft, daz der vertrag an die hand wurd genommen. { Da er hett

} Daruff hett er, diser zug, sin bestes getan, daz der vertrag gemacht were, unnd laß sust by siner sag bliben.

Herr Michel Meiger hatt gesagt uff en artikel an in gezogen, das nit on, es syent allerley schulden uff den gehalten tagen furgeben, wie sy dann vor auch zum teil dauon gesagt haben. Aber als yetzo anzogen werd von xj c gulden schuld etc. nach lutt des artickels { da sye nit on wer inen }, dauon sye im nutzit ze wissen. Wa aber das uff den guttlichen tagen solichs furgehalten unnd erclert were worden, on zwiffel er, diser zug, unnd annder sin mitgesellen hetten sich darinn geburlich erzeigt. Es sye aber von Ludwigs wegen slechtlich uff ein vertrag gedrungen, den hetten sy gesucht unnd zu letzst beslossen, wie er vor dauon geredt hab, daby laß er das bliben.

Item Hannß Trutmann gehillet dißer { sag im } beder zugen sagen, wie die dauon geredt, und sye im eigentlich { nit } < wol > ze wissen, das der xj c gulden lut des angezogen artickels inn uffrichtung des vertrags { ye } < nie > gedacht worden sye.

 

[fol. 162r] Hanns Lombart sagt mit erbiettung etc., des ersten, als an in gezogen wirt, ob Ludwig

bressthafft sye oder synnloß werd etc., uff das sag er, daz sins, Ludwigs von Busch, artt unnd bloͤ dickeitt lúttprecht [im Sinne von lutmaere, "öffentlich bekannt" ?] unnd mengklichem deßhalb ze wissen sye, das wiss er ouch, unnd nit mer. Zum anndern der rechnung halb, da hab er all sin tag sich Ludwigs sachen geússert unnd < hab > nye mit im { hab } wollen handlen { deshalb }. Er hab ouch in andern geschefften kein rechnung von Ludwigen nye gesechen, deßhalb er nit wisse, ob er

Ludwigs kouffmans rechnungen setzen konne oder nit. Zum dritten, wie er sich zuͤ Franckfortt

hab gehalten, sag er, diser zug, daz Ludwig by inen < nit > in der herberg gelegen, < aber wol gehort, daz er > { unnd } allerley swencken unnd wisen gebrucht, wa das ein annder getriben, man hett im das velicht nit vertragen.

Heinrich Murer sagt { daz } des ersten, daz er annders nit wisse denn allermengklich von Ludwigs blodikeitt. Zum anndern wisse er nit, ob er kouffmans rechnungen konne oder wisse ze setzen

oder nit, denn er all sin tag nutzit mit im gehandelt hab. Zum dritten, wie er sich zuͤ Franckfort

hab gehalten { hab }, da sag er, er sye zu Franckfort nit gewesen, aber wol gehort von Heinrich Rot von Frankfort, { daz Heinrich } Ludwig by dem selben gelegen unnd sich uff ein zytt gezeigt hett, als ob er kranck gewesen unnd < sich > dermaß gehalten, daz derselb Heinrich Rott Ludwigen hett

laßen das sacrament oder heiligen oͤlung geben. Unnd glich hett Ludwig ein gantz huͦn geessen

unnd j maß win oder zwo getruncken unnd enmorndes wie vor sin straß ganngen und fast vil swencken getriben hett, das hab er gehort.

 

[fol. 162v] { Ludwigs von Busch und siner eefrowen vogten kuntschaft }

Heinrich Murer, Ulrich Rattgeb, Hanns Lombart unnd Steffan Stein < haben uff den artikel inen furgehalten einmuntlich gesagt >, daz sy { den } nye gehort haben, daz von so ein kleinem

houptguͤtt in so kurzter zytt, als der artickel anzeig, ye gewonnen. Es welle sy ouch beduncken, daz es nit moglich sye, ein solichen gwinn von derglich houptgut in berurter zytt uffzenemmen oder ze gewinnen, daby laßen sy das bliben.

Herr Hein Einfaltig hatt gesagt uff verlesung der artikel, daz in welle beduncken, daz es unmoglich [?] sye, daz in solicher kurtzer zytt mit einem solichen kleinen houptgutt < ein soliche sum > gewonnen worden mog. Er hab ouch von verstenndigen, mechtigen kouffluten gehortt, daz sy so { hoch } < nach > , als Ludwig koufft, so hoch verkoufft unnd allen iren vliß ankert, ouch so wenig unkosten gehept, aber { so vil unnd } nit das halb haben mogen uff das hundert bringen { als }, als an dem ort bescheen sin sol.

Herr Thomas Zschagkaburlin gehilt obgeschribner sag unnd des witter, daz er sins vatters unnd vorderen buchern durch ganngen unnd by dem halben nit erfunden hab, daz von < dem > hundert

< ye > gewonnen, als hie angeben sye.

Heinrich Dandt [Dauidt ?] sagt, daz er nit mog wissen, was glucks Ludwig unnd Peter gehept. Er wisse aber wol, daz er by dem halben unnd witt { daruber } < darunder > nit uff das hundert gehept, unnd hab aber sin tag von keinem solichen gewin { gehept } < hort >. Ludwig hab sich ouch

zuͤ Franckfortt ettwas seltzamklich gehalten, { aber } damit { einer } er in sorg gegen gestanden

unnd allerley mit im seltzamer sachen furgenommen < [am Rand] er wolt ouch an dem ostermontag Peters diener wellen erstechen { unnd sich sust } >. Aber er, < Ludwig >, hab nutzit

desterminder guͤtt kouff getan < mit den iii c gulden, so im diser zug dieselben mess gelihen >,

das hett diser zug Petern gesagt. Ob aber Ludwig toub oder angenommen wisen ge{ wesen } < triben >, sye im nit ze wissen.

 

[fol. 163r] Herr Friderich Hartman hatt ouch uff den artikel im furgehalten gesagt, daz er < nit > wissen { ob e } mog, ob es moglich sye oder nit mit einem solichen houptgutt ein soliche summ ze gewinnen { ? sy mogen }, < aber man mog > die grossen koufflutt in den grossen gewerben darumb fragen, die mogen bessern bescheid geben denn er, denn er wisse kein bescheid uff solich

fragstuck < ze > geben, denn so vil, als Ludwig unnd Peter gericht woren, da were Ludwig zuͤ im,

disem zug, kommen unnd hett im gesagt, daz er nit mo gulden wolt genommen { haben }, daz er Petern rechnung solt geben haben, denn er wol wißte, daz er dasselb jar ob j m gulden gewonnen hett. Ob aber Ludwig soliche wortt uß vernunfft oder todsucht [toubsucht?] geredt, des hab er { nit } < kein > wissen.