Unnser früntlich gruss, ouch mit minder willige
dann pflichtige dienstbarkeit, mit erpietung aller
ehren liebs und gut iederzit bereit, zuvor...
..üwer e w schriben an uns uff mitwuchen
nach johannis bapst Uli Schumacher betreffend, gethan,
hand wyr innhallts verstanden, also uff hüt den aman
und gerichtslüt inhallt üwer e w befelch sampt den
kundtschafften, beruffen lassen, solliger kundtschafften
nach form regtens oderlichen lassen uffnemen wie uwer
e w sich ersehen darin wirt. Des glchen bis urteylen
lassen in gschrifft wie volget lassen verfassen, entlichen
ist Martin von Hertgnaths urteyl also gewesen, diewyl
sich an khundtschafft funden hab, das Uli Schumacher
geredt sölle han zum Wellti Saleti, er sige geflohen
inn der schlacht zu Blavilla bi Paris, unnd all eidtnossen
das gemellter Uli Schumacher sölle darstan, unnd da
ein uffgehepten eidt lyblich zu Gott unnd den heiligen schweren
das er dem Wellti Saleti, und allen eidtgnossen unrecht
habe gethan, darnach mit einen herren propst umb die buss
machen, wie er samliches an ime möge finden. Harnach
Hanns Boumer sin urteyl also geben, diewyl solliche
wort ussgestossen, nit allein den Welltin betreffen sigent
sonnder ander eidtgnossen ouch, so daran gwesen,
sölle sollicher handel eeren (?) herrn propst zugestellt werden
welche urteyl die mehren worden ist. Unnd die-
wyl ufrur sollicher handel mit der mehrer urteil uns zu bekhant
worden, haben wyr unsers bedunkhen, nit selben noch wellen
(2)
one wüssen üwer e w, als der rechten hohen oberkeit
harinnen etwas handlen, sonnders solliches an uch
als die hochwysen und verstendigen, durch unnsern
amptsman den Keller, mundtlichen und mit schrifftlichen
bullthin (?) söllen rhatswyse wachsen, und fürbringen lassen,
ir uwern gutten beduncken unnd gefallen nach, harin
üch bedencken, und dann wyters üwers gefallens schrifftliche
antwort empfahen. Das aber wir genanten
Uli Schumacher, inhallt selbiges befelch nit fengklichen lassen
überantworten, ist der ursach beschehen, er nit hatt mögen
betreten noch funden werden, bis zu letst er falls sampt
mit siner fründtschafft, unnd fürbit, hat verhoffen selbs
sich von üwer e w zuo stellen und erzeigen gehorsamblich
uff somlich sin gelüpt und zusagen, wyr ime üwer
e w überantwortet, gnugsamlich gesin, trostlicher hoffnung,
langt haruff unser früntlich begern, üwer e w
well sollichs bester meynung beschehen sin gnedigklichen
von uns uffnemen und hiemit uns iederzit wie bishar
gnedigklichen bedencken, und für befolhen haben, üch
haruff in den schirm der heiligen dryfalltigkeit befolhen.
Datum frytag nach petri und pauli aplo.. 1564.
Johann Heinrich probst zu munster
üwer e w iederzit
dienstwilliger
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[anderes Dokument]
Uffgenomme noch form rechtens kundtschafft
gegen Uli Schumacher
Item erstliche bezügt meister Cunrat Mogg, wie er uff an sprechen
Melcher Schuffelbuels, dem Dillman inns Kellers hus gesell-
schafft gehallten, sige inn ein disch voll gewesen da habents
angefangen ettlich runden bruchen, das etlich sollent geflohen sin.
Daruff gebe Wellti Saleti anwort, ich wisste (?) wol ein
munsterer, der geflohen ist, ich wil in aber nit nennen,
sprach Uli Schumacher, die Eidtgnossen sind zu ruckge-
flohen, gebe im Wellti antwort, wan du das redtst, so darffst
du wol als bald nit da gsin sin, uff das Uli Schumacher
wyter redt, du bist geflohen, unnd sy sind all gflohen,
und ich als wol, als sy. Da vermeint Wellti wein, schlugs
inn hiemit an kopf übern stul uss.
Darnach bezügt Hans Stadler, als sy wie obstatt mit ein-
andern wellen trincken, wisse aber nit was sy bed vor inn
Martin von Hotzenachs hus, mit ein anderen wort getuben,
fiengent also zu reden vom obersten, wisse aber nit was,
da saite Wellti Saleti zu dem Uli Schumacher, wann du das
seist, so thustu im unrecht, ich weiss aber ein munsterer
der ist gelohen, unnd zum andern mal uff der walldtstatt
vergraben, den hand wyr darnach zu Paryss funden, uff
das Uli ime antwortet, wen du es also wilt wehnen und machen,
so sind wir wol all geflohen, und hin der sich gruckt zum gschüts
zu gebe im haruff Wellti antwort, wen du redst, das sy all
sigint geflohen, so bistu nit da gesin, dann wyr allein
mit der zug ordnung hinder sich gezogen sind, uff unsern vorteil.
Da vermeint Uli vein, sonders rede Wellti, und er selbs
unnd sy all werent geflohen, daruff Wellti ime
an kopff schluge.
(4)
Item Melcher Schuffelbul bezügt, wie Uli und Wellti neben
ein andern gesessen, was sy aber für und für miteinandern
geredt, sige ime nit zu wissen, dann das sy bed zu letst
in und khomen, und angefangen vom fliehen etwas reden.
Daruff Wellti red, Uli du weist wol wer geflohen ist,
gebe im Uli antwort, wyr sind all geflohen, seite Wellti
Uli schweig, diser worten und heb, das mul zu, redt Uli daruff
du bist als wol geflohen, als ich, gäbe im anwort den Wellti
lieber schwig, wan du nit gesehen hast, das wyr wider
als hierusen gsin sind, zu ruck mit unser zug ordnung
uff unnsern vorteyl zogen sind, so bistu wol als bald nit
da gesin, daruff redte Uli sy sind geflohen, uff das
schluge Wellti inn über den stull us, dise dry khundtschafften
habent uff hüt unnd vorhin vergricht, dise khunffthafft
geben, daruff gerichtet worden wie inn missiv begriff ist (??)
sy habent ouch diesse ire sag ein warheit ze sin, gestettet mit
dem eidt zu Gott und den heiligen harumb gethan.
Item Werni Saleti bezügt uff hütt, so vormals nit khundtschafft
geben, diewyl Welltii ime gefründet ist, das Uli und
Wellti von krieg geseit, daruff Wellti zu Uli sprach, du schwigest
wol sollicher dingen, aber die von den vendlinen heimziehen,
werd allwegen mehr wissen, dan die andern, seite Uli
eisdars von fliehen, geb im Wellti antwort, was seistu darfon,
ich weyss einen der ist vergraben worden, darnach hand wyr
in zu Paryss funden, seite Uli was sol das sin, er ist noch iungm
du bist doch auch geflohen, und wir all sind hinder sich zuruck
geflohen, schluge in Wellti an kopff, und als sy sy bed
under von ein anderen brächtent, redte Uli, wan du redst, das
wyr nit all geflohen sigint, so lügst wie ein dieb,
nit wyter sige im zu zuwissen, er hat es ouch glicher gestallt
mit dem eidt bestattet.