1r
Weiss Kitten Lat-
wergenn Graff Eb-
erharts vom hohen-
n loe haussfrau.
Item nempt kitten, wu-
schet sie sauber, und schn-
eit sie gar dunn, biss dass
es raucht wirdt, darnach
nempt ein Ioden haffen,
und thut ein löffel oder
sechs voll wasser daran
lass sieden, biss dass die sch-
niz weich werdenn, und
wan es genug Gesotten
ist, so thuet dass wass-
er sauber darvon, und
nempt darnach die gesottenen
kittenn, und thus in ein
duch druckts sauber durch,
darnach macht Einn Guet
kollfeuer, unnd thut dass
safft dar v̈ber unnd gueten
gefeinden Zucker darein,
2l
unnd lass es nit vber Einn
viertel stund siedenn ./.
Weiss Kittenn Latwer-
genn von dir vonn lim-
perg.
Nempt kitenn wuscht sie
sauber, unnd stecht die bu-
zen raussen, wuscht an fin
durch, schneidt sie Inn vj.
stück, thu sihe Inn Einn
haffenn der ein halbe helli-
sche mass helt, dempft
sue vber eim wasser, dass
sie sich zudrucken Lassen,
unnd reibt kitten druckt sie
durch ein safft, seiget du-
rch ein dick duch, nempt sein
auch Ein halbe mass die ge-
dempften kitten, zertreibt
in einer hülzen schüssel,
geüss die brue darzu, dar-
nach druckt es mit ein an-
der durch, doch dass kein brej
mit gehe ist es nicht lauter
2r
genug, so lass in noch ein
mall durch ein duch lau-
ffen, sez in vber ein glut
die guet sey, und gross,
wann es anhebt zu sieden,
so thu ein pfundt schönen
zucker darzu, lass es dann
ein viertel einer stundt
siedenn, so hat es genug./.
Alle quitten latwergenn,
wann man will dass sie
nach bissem schmack, so
thu bissem in ein seckle-
in, weich in Rossenwa-
sser, schmier die furm
mit dem secklein, du ka-
nnst vill furm mit schm-
irenn./.
Weiss Kitten Latwer-
gen zumachen die von
Solms.
Nempt kitten ungesche-
lt, an ein sauber duch
gewüscht, die hendt zuvor
3l
sauber gewaschen, dass
kein brot darzu kom,
die kern und nicht dass we-
iss auss den kiten gethan,
darnach die selbigen an
iiij. stuck oder secht, dar-
nach sie gross sein gesch-
niten in ein messen
pfanne, dann die ein mass
hebt, und ein mass wass-
er darv̈ber gossen und
alleweg so vill kitten
in die mass wasser thu,
als man mit beiden hen-
den fassen kan, darinn
gesottenn, biss sie weich
werden, zimlich weich
anzugreiffen sein, doch
nicht zu weich seiden lass-
en, darnach in ein hören
secklein gethan, in einer
bressen gedruckt, unnd
nicht lenger dann man sich
dass das gelb anfacht gehen,
darnach auffgehördt, und
den safft sauber behalten,
3r
die weill dieser safft nicht
vill wirdt, mag man als
iij. oder iiij. mal, oder also
offt und vill man will,
als nacheinander under-
schiedlich auf siedenn, doch
alle mal einander frisch
wasser darzu nemen, und
wie vil dann saft dar-
von kumpt, so schwer soll
dass reine weisserm zuckers
darein gethan werden,
also dann miteinander
also gehe, und behendt lass
ess in einer rechten dick ist,
uffsieden lassen, denn zu-
cker sol man zu kleinen
stucklein als hasselnuss
zerschlagenn, und vber ein
viertel stundt nicht lassen
sieden, und ehe mer wa-
sser man nimpt, so man
die kitten in seudt, ehe
weisser die latwergenn
wirdt, dass feuer muss doch
auch nicht so gar gross sein,
4l
sie verseudt sonst, unnd
wirdt gelb, die quiten schn-
iz sol man zuvor Ein kl-
ein weil in wasser legen,
so zeugt sich die gelb rauss,
wann die kitten gesoten
sein, sol man alleweg dass
wasser darvon gissen
Ehe mans brest, und vb-
er j. Pfd. safft sol man zu-
mall mit siedenn ./.
Weiss Kitten latwer-
gt, Meine Schwester
vom Gastel.
Seudt die kiten, und thu
in aller ding wie der vor-
geschrieben latwergenn,
schudt sie darnach auff ein
sieb, und lass sie vber nacht
stehen, das das wasser
darvon laufft, seudt sie
wie die ander, allein zu
andert halb Pfd. safft, j. Pfd.
Zucker, zu xxiiij. lot safft
j Pfd. zucker, zu xij. lot safft,
4r
Ein vierling zucker, zu ei-
nn halbenn Pfd. safft xj.
lot j. quintlein zucker, man
soll vber ein Pfd. safft auf
ein mal nicht sieden, und
vber ein fiertelstundt se-
udt sie nicht, wann es schon
noch nicht so gar hart ist,
dass es gleich gesteedt, so
gestedt es doch hernach,
wann man wil das sie
noch bissem schmackt, so
thu bissem in ein dun du-
chlein, hencks in ein ro-
ssen wasser, drucks auss
wann dus brauchenn wilt,
das thu in die latwergen,
und nez die furm mit vil,
man gern so lass die lat-
wergen form gar kalt
werden, und thu bissem
zucker darein sicht fein./.
Zu Einem Pfd. safft xxij.
lot zucker.
Wann die lautern latwe-
5l
rgen gesoten sein, unnd
erkalt sein das manss
gleich gessen will, so thu
ein handt voll bissem
zucker dareinn, unnd rurss
dunn imb./.
Zu Eim vierling safft iij.
lot zucker zu j. Pfd. safft
vj. lot zucker ./.
Eim durchsidige Gelbe
latwergen die Kunz
vom Velberg weibs.
Nim die kittenn, unnd reib
sie wesch sie vorhin auffs
saubers, und thu die buzen
raussen, du dass gerieben
in Ein pfanen, röst in der
pfanen, lass sieden biss sie
sich von der pfanen schelt,
doch nicht das wirdt wie
ein brey, wanns sich fein
anfacht von der pfannen
schellenn, so hats genug,
darnach druckts durch
5r
ein duch, thu zucker dar-
einn, als vil wilt, seu-
ds geschwindt ab, ob eim
kollfeuer./.
Die Gelbkittenn latt-
wergenn, Mein Sch-
wester vom stauff-
enn.
Nim geschelt kitten schne-
idt sie dunn, schut wass-
er darann, das es drüber
geht, seuds in Einer pf-
annen bis sie weich wer-
denn, druckts durch ein
sack fein gemechlich, dass
nicht dick durch gehe, Nim
geleutertenn zucker, der
mit Rossenwasser ge-
leutert ist, also vill ge-
leutert zucker, als diss
safft ist, wann der safft
anfacht siedenn, so schut
dein zucker hinein, seudts
nicht vill über ein viertel
stundt./.
6l
Einn Weiss Kittenn
lattwergenn, die
vonn lauffenn.
Nim kitten die schönsten,
schneid sie dun, thu es in
Ein pfannen, thu wass-
er daran, biss drüber geet
schudt dass wasser darvon,
druckt die kitten durch ein
duch, so dick wie ein muss,
nim den safft unnd dess
besten zucker so vill dich
guet duckt, seudt ob eim
kollfeuer geschwindt, dass
in einer viertel stundt
gesotten sey, dass wass-
er vbern kiten muss
fill sein, so gibs des der
weisser./.
Die Gelbkittenn lat-
wergenn Kastel.
Nim kittenn bern, kitenn
wesch sie sauber thu denn
6r
schwarzen buzen raussen,
darnach reibs woll genab
umb den kern ab, so offt
du ein kitten reibt so offt
druckts auss, also thu bis
du ein guete halbe mass sa-
fft hast, so nim den die
bressenn dass auss druckt ist,
thus in haffen, geuss wa-
sser daran lass siedenn,
biss fein zehe wirdt, dann
druckts durch ein dickt du-
ch, Nim denn kiten safft,
geuss in oben rab dass kein
dickt mit gehe, darnach thu
Ein schönnen zucker daran,
Ein Pfd. lass sieden, so er we-
iden lich auff seudt, und der
zucker drin zergangen ist,
so thu ein frisch ayer klar,
dass woll klopff sey, und
aussgelegt lass wider sieden,
biss der Eyerklar fein ha-
rt wirdt, darnach lass durch
ein weiss wolle durch lauff-
en, lass wider sieden behendt,
7l
doch dass nicht vberlauff,
biss schier zimlich dirckt wi-
rdt, doch nicht zu dickt es
wirdt sonst braun, dann
so du den andern aussgedru-
ckten safft dareinn, so vil
sein ist lass siedenn, bis es
genug hat, so ist es gerecht,
seuds auff keim Eifferm
unnd rurs nicht ./.
Eim Gelbe kittenn
latwergenn die un-
genadenn.
Erstlich Nimpt die kitenn,
wescht sie schön ab, sticht
den buzen raussen und die
still, schel die schwarzen
flecken herab, und die faul
flecken sticht herauss, Nim
ein sauber reibeissen, reib
die kitenn biss auff den buz-
enndoch nit zu genahe dass
der kam nicht hineinn kann,
Nim die selbigenn gerieben
kiten dus in ein secklein,
bress sie auss biss du Einn
7r
mass safft hast, woll gem-
essen, lass sie also in Ein-
er saubern kantenn stehen,
biss das drieb under sicht fall
ob es schon vbernacht steht,
schadt Im nicht darauss nim
die aussgedrucktern press-
eme bressen, sie fein klein,
thu sie in ein haffen, geuss
ein wasser daran, bis es
woll zu den bressene shlecht,
dan sez es zu dem feuer in
ein guete kollen, wenndt
den haffen offt umb, lass
sie woll drucken ein sieden,
bis sie weich werden, Rür
nicht darinen umb, ob sie
sich schon ein wenig an ligt
schadt In nicht, wann sie
nurn wol weich werdenn,
Nim ein löffel heb sie fein
gemach in den mit herauss,
dass kein gebrendt darzu ku-
m, thuss in Ein sack weils
warm ist, bres es auss so
geht Ein dickts ding herauss,
8l
dess muss sein der sechtenn-
teil von einer mass, zu der
mass safft, darnach Nim ein
weiss vonn eim Ey, klopfs
woll in Eim becket, Nim
die mass safft, geuss fein
gemach an das Ey, klopf
es wol las ein wenig vber
an dem safft, geuss es fein
gemach in ein glessleinn,
dass das drieb nicht hinein
kam, darnach nim ein Pfd.
zucker, thus in den selbigen
safft, in den geklopften
saft, so zundt auff ein gross
kollfeuer das es woll, und
rescht so er nun woll auff
seudt, so geuss den safft ein
glesslein, ein wenig und
aber ein wenig daran, der
fein zusamengehet, und
wann es zweier oder iij. va-
tter unser lang gesotten hat,
so hev in von den feuer fa-
im in schön ab, lass in einn
weil also stehen, biss es dri-
eb wirdt oder gerindt, dar-
8r
nach nim ein weiss duch von
einem hemgel seige es dur-
chs duch, In einen schüssel
so ist es zum leuters, druckt
dass duch nicht hart auss, lass
es selbs hindurch lauffen,
darnach seigt es durch ein
leinen duch, wider in ein
becken, sez es wider auff
ein grosse glut, lass in so
lang sieden bis er auff
ferdt, schier dem becken
gleich, darnach nim das
halbe teil dickt, giss in
den safft doch dass es for-
hin durch ein duch gesygen
sey, nim ein leffel Rüer
in, du darffst in sunst ni-
cht Rurn, thu dass anderth-
albe teil von dicken saft
auch hinein, Rür in bis
es ein gute weil seudt, da-
rff in nicht Rürn. biss wa-
nn dass dickt hinein ist, so
nim ein messer dunckts
in safft tropfs auff ein
9l
deller, biss es spindt wie
Ein annder safft, so hat
es genug, hebin vom feu-
er, lass in ein weil Rurn,
darnach Nim dass eusser
teil, an leffel und zeugt
den gast und blassen vonn
dem safft, Imer hindersi-
ch biss auss becken, heb den
gast raussen, in ein sch-
üssel bis schön wirdt, dar-
nacher geus in in die mö-
del oder schachtel, so ist er
gemacht./.
Einn Guete Lautere qu-
ittenn Latwergen, von
frau Mutter vom man-
nsfeldt.
Nim die besten und frisch-
enn kiten, Schell sie, und
thu sie so ganz Inn ein ha-
ffen, sez sie genaue an-
einander, unnd auffein-
ander, der haff muss nider,
und weidt sein, thu ein stu-
rzen darauff, kleubs wol
9r
zu, sez in ein bach offenn,
wanns brodt raussen ist,
dass nicht so gar heiss ist, sez
Ein andere haffen mit kit-
enn dareinn, darann sicht
du wanss genug ist, disen
safft las durch ein duch
lauffen, und leuter ein
zucker woll hart mit Ro-
ssennwasser, und las den
safft vor woll siedenn, dar-
nach schüdt denn zucker dar-
ein, seüds mit ein annder
auff, bis genug hat, zu
rechter dickt, Nim als
vill zucker als du wilt ./.
Wie man Ein durchsich-
tige Latwegen machen,
und siedenn soll, die ein
hupsche farb hat, wie
ein robin auch kreff-
tigt von der Eiern so-
lich due hast, vonn
dorter andernachs wei-
bs.
Die Quitten soll man wol
zeitig lassen werden, und
10l
wann sie gleich von ba-
um kumen, die latwer-
gen machen, Nempt die
kitten und wuscht sie sa-
uber an ein duch, den buz-
en und was unsauber ist
darvonn, schneidt sie zu vj.
stpcken, schneidt die kiten
raussen, dass weiss und die
kern lass dünn, thus in ein
haffen der glesen sey,
ein ststurzen darauff, thu
ein schön wasser darüber,
so vill wann man den ha-
ffen nider legt, bis auff
dem bauch dass das wass-
er vom raussen geth, so
ist wassers genug daran,
decks geheb zu sez zu eim
gueten hellen feuer,
und gescheübs rumb koll-
en drehen, doch nit zu ge-
nau an haffen dass sie sich
nit an legen, seuds also
gelingen bis eins selbs
dunckt dass recht sey, und
nit zu gar weich dempffen
10r
woll worden, das kein sch-
nitz an brenn, ob es aber
geschehe sol man daselb
darvon thun, wann sie dan
weich genug sein, so sol
mans vom feuer thun,
und Im haffen ein stundt
oder andert halb steen la-
ssen, verdeckt dass die kra-
ft woll auss, den kiten gehe
doch weil die nach warm sein,
so soll mans Nun den kre-
fftigsten und zersten safft,
von den kiten nemen, gar
nichts dicks Nurn den la-
utern, es mag Einer ein
secklein darzu machen,
wie ein klaret sack mit
ersten, Nim ein dunen sa-
ck, darnach seig in durchein
dick duch, wann der saft
dick will durch gen, soll ma-
n auf hörn zu drucken, die
kiten schnitzen sollen au-
ch nicht durch einander zer-
druckt oder zerrudelt wer-
den, so geet der safft des der
86r
Mußcasimi von Meylandt
zumachenn.
87l
Nim zucker valleres ij. Pfd.
zimetrinden, iiij. lot mand-
eln schön geschelt, unnd gesto-
ssen mit rossen wasser j.
Pfd. weissen mell ij. Pfd. dottern
vonn xviij. Eiern pfeffer kö-
rner xxx. auß disen mach
ein deig unnd furmiert, es
wie ir wöllent, und als dann
gebachen in ein offenn, und
mit dem Ey weiss bestrich./.