1r
Dys kochbuch ist
Magdelena Platters
von Basell,
Im Jahr
1592

3r
Ein gefült milchlin.
Nim ein kalbs gerick, undt schneidt die leber darvon
so du wilt, dann siedt dasz andre in halb wein undt was-
ser, byss es schier gnug ist, dann nim ein netzen undt zespreit
es auff einem deller, der breit ist, dann leg dass grick
darauff, undt nim sechs eyer, undt klopfs woll, undt
Salts, undt schneidt ein wenig meyeron undt mussgat
nuss, undt ungeferbt gwürtz, undt Imber, undt ein klein
Saffran, so du wilt, dann schweitz ein kleines zibelein,
in ein Äncklin, biss es lindt wirdt, dann schüdt die
eyer undt gwurtz darin, undt hebs vber das feür, biss
warm wirdt, aber riers dass nidt zu hert werdt,
eben wie zu eim gefülten hirnlin, dann schüdts zu
rings umb dass milchlin, du magst woll dass grick
ein wenig zerschneiden, domidt sich die eyer allent-
halber hintheillindt, dann schlach dass netz woll
drumb, dass nidt ausslauff, dann brat es in ancken,
in einer pfannen biss fein gäll wirdt, dann gibs
drocken oder in einem brüelin.

    Ein Mörsellmuss von Leberen.
Nim Leberen von eim Kalb oder Lamb, undt hacks
klein, undt nim wenig Salbey dorunder, undt ein guten
löfel voll feisste milch, undt ein klejn pfeffer, undt
imber, undt saltz, undt schnidt ein wenig speckgeüeslin,
undt loss

3l
undt loss vss ob dem feür, undt wens fein gäl
sindt, so schüdts so heiss in die leberen, undt rüers
durch einanderen, dann mach ancken, wie zu einer
suppen heiss, in einem mörsell, undt wann es heiss
ist, so schüdt daso obgemelt dorin, undt ein deckell
voll glut druff, undt lass fein süttig bachen, dann mach
ein sieüss brüelin doran.

    Ein Ander Mörsell muss.
Nim binetsch kraut, undt schnidts klein lang,
dann schweitz es in heissem ancken, biss fein lindt
wirdt, dann nim weissbrot, die brosmen als gross,
als ein gross enten ey, undt legs in gute feisste milch,
biss lindt wirdt, dann thus in das kraut, undt
schlach eyer darunder, nach deinem gut duncken,
darnach du viel kraut hast, undt Imber undt Zucker
so du wilt dass es woll sieüss werdt, dann bachs
wie dass vorig, undt wilt gern so mach ein sieüss
brüelin daran, oder gibs drocken, wie du wilt.

    Ein Basteten von einem
    milchlin oder grick
Nim ein milchlin, undt nimbs gewürtz es
woll, undt mach ein Basteten hafen, undt thuns
darin, undt gute griene feisste dorzu undt so der
hafen

4r
hafen nicht voll ist, magst kalbfleisch nemmen, undt
es zu dicken schnidten schneiden, etwan zwen finger
breit, undt eins fingers lang, dann hack speck, undt
zibelen klein, undt Imber, undt ein wenig pfeffer,
dann thuns auff dass geschnidten fleisch, undt wi-
cklens zusammen, undt legs auch in die Basteten,
undt bachs, wann schier gebachen ist, so schüdt ein brüe-
lin dorin, wie in die nachgehenden du magst auch
also eine von kalbsfleisch, oder mürben Rindtfleisch
machen, aber bachs nur woll.

    Basteten von gehacktem fleisch.
Nim ein frischen Lummel, auss der metzig, undt
feysste von nieren, undt hack den Lummel klein,
aber die feisste nicht gar klein, dann thuns in ein
Basteten, undt nim ein gut theil Imber undt pfeffer
nicht so viel undt salz, so du wilt, so magstz gäle
wurtz auch drin thun, undt machs woll durch
einander, dann seys in daso gehackt fleisch, undt
schüdt ein becherlin voll weissen wein darin, undt
rüers woll durcheinander, undtr decks zu biss
du den hafen gemachst, den teig darzu mach
also: Nim wasser in ein pfennlin, undt thun ancken
derin, als gross wie ein baum nuss, undt saltz,
undt lass

4v
undt laso sieden, dann thun mäl uff ein disch oder
sauber bredt, undt mach ein fein schüsslin, undt
schüdt dass wasser drin, undt machs fluchs durch
einanderen, mit eim messer, so du wilt so schlach
zwey eyer auch drin, undt machs zu deyg, undt
wann dus ein wenig gewürckt hast, so nimb ihn,
undt zerbrich ihn, vdnt seye mäl dorin, dass du
meinst du mögst ihn nicht wieder zusammen bringe,
dann würck in wider, biss er wider fein zäch
wirdt, man soll nidt lang nidt umbgahn, er
wirdt eim sonst ein schärb, undt bricht eim auff,
dann dreib den hafen auff, undt thun dz gehackt
drin, undt ein deckel driber, undt bachs, wann
du kleine wilt drauss machen, so mach den
teig von eyeren, wie zu darten, undt versalz
es nicht, es soll ein gut theil feisste drin sein,
in der grossen magst woll ein winlin undt
fleischbrüelin, undt gwürtz thun, wans schier bachen
ist.

    Ein brüelin in dauben oder hüener Basteten.
Nim ein hüener Läber, undt zertreibs midt fleisch
brüe, dann klopf ein eyerklar dorinden, dann thu
ein dröpflin ross wasser derin, undt essig, wein,
undt

5r
undt geschnetzlete mussgarnuss, dann schüdt es in
die Basteten, wann sie schier gebachen ist.

    Ein essen von Hamelfleisch.
Nimb Lambsfleisch, undt setz es zu midt wasser
undt verschaum es, dann nim peterlin wurtzen,
undt schels sauber, dann schnetzel sie gwürfflecht,
undt thuns zum fleisch, vdnt ein guten löfel
voll essig, undt einen voll wein, undt lass also midt
einander kochen, biss die wurtzen lindt werden,
dann nimb die wurtzen, undt streichs durch midt
der brüe, dorinn sie kocht sindt, es soll fein dick-
lecht sein, dorumb thun an der erste nidt zu
viel brüe an dass fleisch, wann dus durchgestriche
hast, so nimb siessen ancken, undt thuns in ein
dipfe oder hafen, undt stells auff ein glut,
undt wann es zergat, so thun dz durchgestrichen
dorin, undt leg dz fleisch auch derin, undt lass
kochen biss dass fleisch genug ist, es soll ein fein
dick brüelin sein, wann dus anrichtest, thun ein
wenig imber auch doran, undt saltz es bey zeit.
Gesalzen fisch

5v
    Gesalzen fisch.
Nim hecht, eschen oder forinen, undt nimbs auss,
dann saltz es in ein geschirr, undt wann dus wilt
kochen. so nimbt auss dem saltz, undt wäsches sau-
ber dann lass ein stundt oder zwo in wasser
ligen, darnach sie lang im saltz sindt glegen,
dann nimbs undt seüdts in wasser, ein wall
oder drey, dann schell die hüt sauber darab, unnt
legs in ein Pladten, undt nim ein gut theil Pe-
terlin, undt schneidt in klein, undt schweitz es in sües-
sem ancken, dann schüdts über die fisch, undt ein
Löfel voll der brie darin sie gesodten sindt, so es
aber versaltzen, nim muss brie, oder wasser, kochs
in der blatten, auff einer glut pfann./.

    Ein Brüelin über Kappunen.
Nim ein Löfelin voll Roswasser, undt eins voll
essig, undt schnätzel ein halbe musgatnuss klein,
undt thuns in essig undt Roswasser, undt ein lö-
felin voll Zimmet, undt eins voll Zucker, es soll
fein bitzlächt süess sein, thun ein wenig ungeferbte
wultzen auch drin, undt feisste fleischbrüe, oder
brüe auss den brat pfannen, von den kappen, dann
stells auff ein klein glütlein, undt lass ein wenig
köcheln, dann schüdts an kappen, wann du in anrichtest.
Ein Speck

6r
    Ein Speck kuchen.
Nim drey eyer, undt mach ein deyglin druss,
undt schüdt ein wenig warmen ancken auch drin,
undt saltz es, dann würcks woll, dann wal ein
boden drauss, wie zu ein eyer kuchen, dann schnidt
speck, so dinn du kanst, undt klopf ein ey woll,
undt leg den speck drin, dann auff den kuchen,
so du gwalt hast, undt bestreich in zu rings
umb, woll midt dem ey, dann bach in, in einen
Basteten pfann, oder in ein ofen, man soll in
gäch bachen.

    Ein Soss von Andiffi stengell.
Nim die stengell, undt schell die ausserst haut
woll drab, dann schnidts eins fingers lang, dann
seudts in ein wasser, biss schier lindt werdendt,
dann leg es in ein Pladten, undt thun ein guten
theil sieüssen ancken drin, undt Imber, undt viel
pfeffer, undt ein wenig saltz, undt ein löflein voll
fleischbrüe, dann stels auff ein glut pfannen, undt
loss kochen, biss lindt wirdt, dann stels zum
fleisch oder Bratis.

6v
    Verdempft dauben.
Nim wildt dauben, undt bereit sie wie wann
du es braten wilt, dann legs in ein hafen, undt
hack speck und zibelen, undt thuns auch zu den
dauben, undt gestossne negelin, undt Imber, dann
schüdt ein becher voll dass besten roten Weins dran,
undt decks beheb zu, undt loss kochen, biss die dau-
ben gnug sindt, es soll eben ein kurtz brielin do-
ran sein, vergiss nicht zu saltzen.

    Wie man dirckelin macht.
Nim honig wie viel du wilt machen, undt ver-
schaum in dann, thun ein becher voll wein auch
drin, undt stoss koriander nur groblecht, Imber,
undt muschgatnuss undt Zimmet, undt ein wenig pfeffer,
es soll auch nur grob gestossen sein, thuns als in
honig, undt rüers under einanderen, dann mach ein
deyg darauss midt roggen mäl, dann würcks
woll darauss reibs woll auff eim disch, undt schlach
in woll, dann mach dirckelin druss, man sols
nur midt der handt zertriben, bacht in ein ofen
auff eim bredt, undt wann sie schier gebachen
sindt, so wäschs fir undt fir midt rotem wein, so
werden sie braun, hast sie gern räss, so thun viel
gwürtz drin.

Wiltu

7r
    Wiltu wildtbrädt broten
    dass mürb wirdt.
So nimbs undt schwels woll auff einer frische
glut, auff ein rost, es soll nur ein frische glut
sein, dass flux erstick, dann schell die haut
drab, so es ein lauff ist, undt drucks woll
auss midt zwen delleren, dass der schweyss
woll darvon komme, dann so spicks woll, undt
brats an der erste fein, langsam, aber zu letst
weidtlich, undt saltz es zeitlich, wann du es
kalt will geben, so beseye es midt Imber am
Spiss.

    Ein kalte suppen.
Nim weysbrot, undt schneidt dünn schnidten da-
rus, undt beys auff einen rost, dass sie fein
gäl werdend, dann legs in ein bladten,
undt schüdt ein guten becher voll sieüssen wein
daran, dann decks zu, undt Lass es stohn,
biss lindt wirdt, dann lege ein schnidten noch
der anderen in ein andere bladten, undt beseye es
woll midt zimmet undt zucker, dann so schüdt den
wein wider doran, undt drab, ein mal oder drey
dann beseye es wider, undt leg doss kalt wildt-
predt oder kappunen, wass du hast.

7v
    Ein luncken darten.
Nim luncken, setz sie zu midt halb wein
undt halb wasser, undt essig, loss woll ein-
sieden, dass es schier drocken ist, darnach
hacks gar woll, auch ein zibelen dorunder
gehackt, darnoch nim ein wenig brosmen weys-
brot, rösts in ancken, undt thun die luncken dar-
zu, rösts woll in ancken, thun auch ein wenig
frischen ancken dorzu, undt dz gäl von sechs oder
siben eyeren, thun auch dorin zucker, zimmet undt
Imber, ein wenig negelin, auch ein wenig von einer
mussgatnuss, undt thuns in den hafen, magst
ein deckel druff machen, oder nidt, wie du
wilt, Loss es bachen.

    Ein gute Reiss darten.
Item nimb milch, undt thun den Reiss da-
rein, loss sieden, biss es dick wirdt, undt wans
woll gehocket ist, so thuns herauss in ein schüssel,
Lass kalt werden, dornoch rier drey oder vier
eyer dorunder undt guten milchrhum auch darzu,
zucker, Imber, undt ein wenig Zimmet, auch Roswasser,
schlachs darnach auff denn darten bogen, mach ein
kleinen deckel dorüber, lass es also bachen.

Ein öpfel

8r
    Ein Öpfel darten zu machen.
Schneidt Öpfel noch der lenge, breite dünne
schnitzlin, undt bach sie darnach in ancken, gäch,
dass sie gäl werden, undt tröckne den ancken
woll darvon, darnoch leg die öpfel schnitzlin
in wein, undt darnach mach den hafen midt eye-
ren, zucker undt ancken, darnoch nimm Roswasser,
Saltz, Zimmet undt imber, undt wirffs under einander,
auch ein wenig warm wasser, undt leg die öpfel in
den darten boden, undt Pomerantzen schelleten, stoss
woll, undt mischs durch dass gwürtz undt zucker,
darnoch leg Rosinle und Zibeben, undt dz obge-
melt, undt leg allweg zwischen die öpfel, undt
oben drauff, darnoch mach ein zerschnidtenen
deckel darüber, undt wans schier gebachen ist,
so nim den wein darzu die öpfel gelegen sindt,
machs warm in einem pfennlin, ob dem feür undt
thun auch zimmet undt zucker dorin, undt loss durch
einander sieden, darnach schüdts in die darten,
undt lass bachen.
Also magstu auch biren undt quitten darten
machen.

Ein gute

8v
    Ein gute darten zumachen.
Nimb mandlen, ein handtvoll, undt schell sie, und
stoss sie auff dz aller kleinst, undt schlach eyer do-
runder noch deinem gefallen, undt ein schissele voll
milch rhum, undt thun ancken in ein meschene pfan-
nen, undt loss den ancken heiss werden, undt
nimb ein halben Löfel voll mäl, undt thun es
under den ancken, darnach nimb es alles wie
du es eingemachet hast, undt thun es in den an-
cken, undt lass sieden biss es fein dick wirdt,
magst auch zucker dorin thun, undt kleine Rosinle,
undt thun en in den darten hafen, wie zur mandell
darten, seye auch zucker dorauff, loss sidtig bachen.

    Ein Krut darten.
Item nimb gut binetsch kraut, dz iung ist, leg
ein weyssbrot brosmen in gute milch, die da dick
seye, von rhum, loss weichen, darnoch schneidt dz
kraut klein, nach der lenge, röst es in ancken,
darnach schüdt die milch midt dem weyssbrot
brosmen auch drin, rüers woll, daso sich dass
weissbrot dar zertrib, thun drey eyer dorin,
auch zimmet, zucker, pfeffer, undt frischen ancken,
darnach schüdt es auff den darten boden, undt
beseys midt

9r
beseys midt rosinle, magst auch dass gäl von
hertgesottenen eyeren druff legen, undt also
bachen, ess soll kein deckel geben.

    Ein Pasteten von Kalbfleisch.
Nimb Kalbfleisch, undt hacks klein, undt thuns
darnach in ein geschirr, undt thun gute wurtz drin,
undt saltz, wass du gern für gwürtz darin hast,
darnoch schüdt ein wenig wein dorüber, undt
loss also stohn, biss du den hafen gemacht hast,
darnach thuns derin, undt feisste von eyeren, oder
fusch Rindermarck, undt loss also bachen, also
magstu auch Pastetlin von einem Lummel machen.

    Ein Pasteten von hieüneren
Nim schön mäl undt eyer, undt ein gut theil
frischen ancken, ein wenig fleischbrüe, mach ein
deyg druss darnach nimb Junge hieüner, undt
bereits, undt legs in den hafen, undt nimb ein we-
nig mussgatblust, ein wenig gestossene negelin,
ein wenig zimmet, undt imber, undt salz, machs durch
einaner, undt beseye die hieüner darmidt, undt
thun ein gut theil feiste von hieüneren undt rinder
marck,

9v
marck, nimb auch zwen schön undt grossen zibele,
undt rosinle, zedtels auff die hieüner, undt thun
ein wenig frischen ancken oben drauff, undt
den deckell drüber, undt thuns in ein pfann oder
ofen, loss bachen, darnach wann du es schier
weilt anrichten, so nimb dass gäl von zwey
eyeren, undt nidt gar ein halbs becherlin
voll wein, undt ein wenig zimmet drin, undt
mischs undereinander, undt mach ein löchlin in
den deckell, undt schüdts drin.

    Ein andere Pasteten von iungen
    hieüneren.
Nim die hieüner, undt bereits, undt schwels,
bloss ein wenig, dann spicks midt speck, undt
zimmet, undt negelin, nimb saur tribel, undt trucks
auss, undt leg die hieüner übernacht in dass
safft, darnach nims herauss, vundt legs in
den hafen, undt besey sie woll midt gewürtz,
undt wenig saltz darzu, magst dz gäl von gesodte-
nen eyeren auch darzu thun, Dann mach den hafnn
zu, undt wanns schier gebachen ist, so mach ein löchlin
in deckel, undt gües dz gsafft drin, undt loss woll ausbachen.
Ein andere

10r
    Ein Andere von alten hüeneren.
Nim dass hun undt bereite es, undt schwels in halb
wein undt wasser, aber thun nidt zuviel brieü
doran, undt wans geschwelt ist, so spicks midt
speck, undt zimmet, undt negelin, darnoch nimb
kalbfleisch, undt schwels auch in der brüe, oder
nimb vberbliben bratis, undt feisste die frisch ist,
undt leg dass hun in den hafen, undt dz gehackte
drumb, undt drauff, undt beseys midt zimmet undt
negelin, undt wass du gern für gwürtz dorin hast,
undt salz, wiltu gern, so magst dz gwürtz undter
dass fleisch hacken, undt mach den hafen Zu,
undt den brüe drin, darin es geschwelt ist, vdnt
bachs, so ists recht.

    Ein Pasteten von willdtbrädt,
    die kalt undt warm ist.
Nim Speck, undt schneidt in wie man midt
spickt, darnach nim gwürtz, zimmet, negelin, imber,
undt Pfeffer allermeist, undt salz ein gut theil, darnach
wirff den

10v
wirff den speck woll in gewürtz umb, dass
es woll gewürtzt werdt, darnach nimb dz wildt-
predt, und schneidt schnidt drin, undt durchstichs
woll, voruss wann dz stuck gross ist, nimbs undt
spicks, undt beseys woll midt dem gewürtz dor-
midt den speck hast beseyt, undt kers woll drinn
umb, dann nimb ein löfel voll essig, oder drey,
schüdts doriber, undt ker es auch drin umb, dann
Lass beytzen übernacht, dann thun es in den
boden oder hafen, leg ein wenig speck dorunder,
dann schneidt zweyer finger lang, undt breit,
undt fein dünn, undt beseys woll midt gewürtz,
undt bachs, undt wans schön gebachen ist, so schüet
den essig dorin es gebeytzt ist, in die Pasteten, loss
dann woll auss bachen, es gilt gleichwas für wildt-
predt ist, wann du wilt, magsts midt zimmet undt
negelin spicken.

    Ein Pasteten von vöglen.
Nimb ein vögel, undt bereit sie wie sie sein sollen,
darnach stoss ein siedig wasser, oder in halb wein
undt wasser, undt loss bloss schwellen, biss auffgondt,
dornoch nimb imber, zimmet, negelin, undt saltz, undt
beseys

11r
beseys midt gwürtz wie von, undt manglen die geschelt
undt spiesslecht geschnidten sindt, undt Rosinlin, der-
nach wider vögel ein lege umb die ander, biss den
hafen voll wirdt, darnoch ancken oben druff, undt
den deckell dariber, lass bachen, undt wann du
ein hieüner leber hast, so nimbs undt zertribs,
midt hüener brüe undt gesodtenen weinlin, undt
schüdts in die Pasteten, undt loss bachen.

    Ein andere Pasteten.
Nim schön mäl undt eyer, undt ein gut theil frischnn
ancken, undt ein wenig fleisch brie, mach ein deig-
lin druss, undt deckel, darnoch nimb Junge hie-
ner, undt bereits, oder Kalbfleisch, undt legs in
den hafen, nim ein wenig mussgatblust, ein wenig
gestossen negelin, ein wenig zimmet, undt ein wenig
saltz, besey die hieüner oder dass fleisch dormidt,
undt thun ein gute feisste von den hüeneren darin,
auch mach von Rindtfleisch, darnach nimb auch
wetschgen, undt zebeben, undt Rosinlin, zedtle es
auff den hieüner, darnoch thun frischen ancken
druff, undt decks midt dem deckel zu, darnach
wann dus schier wilt anrichten, dz bachen ist, so
nimb dz gäl von zweyen eyeren, undt nidt gar ein
halbs becherlin voll wein, undt ein wenig zimmet, undt
misch undereinander, undt mach ein löchlin in deckel, und schüdts als drin.
Ein schön

11v
    Ein schön gebächt.
Nim eyer undt thun von dreyen den klar,
undt mach ein deiglin midt seinelmel, nim milchrhum
als viel als der eyeren, undt schlach den deyg
woll woll, undt mach in in der dicke als ein
strüblin deyg, saltz in, darnoch mustu haben
ein dipfe oder dieffe kachlen, thun ein löfel
midt ancken drin, undt lass in heiss werden,
undt so er heiss ist, so schwenck ihn in der pfann,
undt schüdt in doruss, undt thun dann deyg darin,
undt ein beheben deckel doriber, undt mach zu-
rings umb den deckell glut, undt mach keine da-
runder, undt so der deig woll eingetrochnet ist, so
schneidt fünff stuck doruss, undt indes stücklin
schneidt ein wenig midten durch, undt wann der
ancken heisst ist, so leg eins oder zwey in die
Pfannen, undt lass sie langsam bachen,
rüdtel sie in der pfannen, undt bach sie biss
dass sie genug haben.
Andere

12r
    Ander bachen küchle.
Nim milch, undt rüer indes gleich viel, thun
gnug semelmel dorin, klopfs woll durcheinan-
deren, wenn dus bachst schüdt midt einem löfel
ancken auff die küchlin, undt bachs gemach.

    Strüble in der vasten.
Nim hackten rogen, zerstoss ihn in einer schüssel,
undt mach ihn dünn midt erbs brüe, undt streich es
durch ein thuch, undt mach ein deyg wie strüblin,
midt semelmäl, thun ein wenig wein daran,
bach sie in ancken, also macht man auch strüblin
auff karpfen rogen, denselben muss man aber
stossen in einem stein.

    Gefült biren machen.
Schneidt die biren bey der midten hüpschlich
auff, dass es weder stil noch butzen begreif-
fe, undt höl sie auss, undt lug dass sie nidt
durchstechest, füll sie midt Risinlin, Zimmet undt
negelin, undt zucker durch einanderen gemischt,
dass sie voll werden, mach dann die biren wider
gantz, verspreiss sie woll, thun den ancken in ein
dipfe oder hafen, undt wann er heiss wirdt, so stell
die biren

12v
die biren darinn fein auff einanderen, undt
den deckel dariber, undt glut auff den
hafen, undt legs ringsweiss umb den hafen,
undt lass bachen biss sie gnug haben, undt
wann du sie in ein bladten thust, so zeuch
die steissel darauss, undt sey zucker undt zim-
met druff.

    Auff ein andere weiss
    biren gefült.
Nim biren, undt schneidt sie an vier orten auff,
undt dass der stil gantz bleibe, am kernen stahn,
nimb dann veste Latwergen, undt geschelte
mandell, undt schlachs in ein iedes stückle, mach
am ersten ein deyglin, wie zu gewalten ver-
brüeten küchlin, dann schlachs darüber, undt
stell sie in ein hafen neben einanderen, oder
in ein kachell, darin soll ancken sein, stels
auff ei glut, undt deck sie beheb zu, loss
darnoch bachen.

Gut baches

13r
    Gut Baches.
Nim semelmel, stels dass es warm wirdt,
nimb drey eyer oder als viel du bedarffst,
schlach sie auff, undt fahr midt einem messer
dadruch, man darff sie nicht klopfen, undt
sy ein handtvoll semelmel darunder, undt
far midt dem messer aber dandurch, dass
das semelmel woll nass wirdt, dann so nim
ancken, in ein pfannen, wann er heiss wirdt,
so nimb ein löfel, undt brich midt auss dem
deyg, undt legs in die pfannen, lass langsam
bachen, wie gebrüete kiechlin.

    Baches von Öpflen.
Nim gut bach öpfel, schnidt sie wie rüeben,
mach ein deyglin von eyeren, undt milch, mach
ihn ein wenig dicker dann ein strüble deyg,
thun die geschnidtenen öpfel darin, undt
bach sie, wiltu so leg ssechs schnitzle neben ein
anderen, undt bach sie in lug aber auch, dass
du den deyg saltzest.

Luncken

13v
    Luncken küchlin.
Nim luncken, undt speck, hacks klein, under
einanderen, du solt pfeffer wurtz darin thun,
röst es in ancken, schlachs auss, lass kalt
werden, mach ein strüblin deyg, der dünn sey,
undt zeuch die küchlin dardurch, undt wirff
sie in heissen ancken, lass bachen.

    Ein gut bratis.
Nim luncken undt leber, seüdt sie woll, undt
hacks klein, undt viel feisste darzu, thun siesse
wurtzen undt saffran darin, windt es in
ein netze, verspiss es woll, brats auff ein rost,
langsam, darnoch so beseys midt zucker.

    Gut muss.
Nim semelmel kuchen, undt reib in, undt nimb
eyer, undt klopf sie woll, undt dz griben brot
darumb, dann nimb den ancken, undt mach in
heiss, schüdt dass darin undt schüdtel oder riers
woll, biss dass es dick wirdt, undt saltz
es.

Luncken

14r
    Luncken küchlin auff
    ein andere weiss.
Nim luncken hack sie klein, undt eyer, rier
sie darin, machs nidt zu dünn, würtz es auch,
mach küchlin darauss, kers im mäl umb, undt
bach sie, wiltu so mach ein sieüss pfefferlin doran.

    Gebachen Krebs
Nimb krebs, seüdt sie auff ihr stadt, nimb sie
dan fein auss, undt was dorvon gelöst, dass
thun darvon, dass ander hack klein, undt schlach
eyer dorunder, undt gewürtz, undt mach dar-
nach ein deyglin, undt so du die schalen wider
gefült hast, so keer sie im deyglin umb, undt
bachs im ancken.

    Mörsell von farben.
Nim eyer schlach die dodter bsonder auff, undt klopf
iedes besonder, undt ferb ein theil midt was farb du
wilt, grien oder sonst ein farb, undt thun Rosinlin
undt gewürtz dorunder, setz den mörsell zum feür,
thun den ancken dorin, wann er heiss ist, so schüdt
ein farb dorin, darnoch die ander, undt in rechter
dicke, undt mach zu rings umb glut loss in also bachen.

Baches

14v
    Baches von Meertrübel.
Nim meertrübel undt öpfel, schneidt sie klein,
nim dann honig oder zucker, ein wenig wein
undt saffran, dass hack durch einander, mach
ein deyglin, undt wirffs darin, undt nimbs dann
herauss, undt bachs in ancken.

    Basteten von wildtbredt.
Nim das wildtbredt wann es geschwelt ist, ge-
spickt undt gesalzen, so nim dann den pfeffer
wurtz zweymol als viel als der andre wurtz,
undt temperier es woll durcheinander, undt
bereib es woll domidt, leg es also trocken in den deyg
ehe es in den hafen kompt, der teig soll von
rocken mel gemacht werden, die Basteten soll
2 oder 3 stundt bachen, wann du ein hieüner
Basteten wilt machen, so besey sie wie diese,
dan allein nimb dass pfeffers als viel als dass
imbers, undt nimb auch Rosinle darzu, undt loss ein
stundt bachen.

    zucker soss zumachen.
nim ein weissbrot weicht in wein, undt streichs
durch, thun zucker dorunder, undt ein wenig saltz,
ferb es midt treset undt zimmet, dise soss soll man
zum wildtpredt geben.

Mandlen

15r
    Mandlen zu gesodtenen hieüneren.
Nim mandlen, undt schell sie woll, undt weissbrot
brosmen, undt weichs in guter hieüner brüe, stoss
alles in einem mörsel klein, streichs dann midt
der hieüner brüe, durch ein thuch, machs in
der dicke als ein soss, thun zucker dorin, undt
schüdts über die hieüner.

    Rech schweiss.
Nim lunck undt leber, seüdt sie in halb wein
undt halb wasser, darnach schneidt sie klein würff-
lecht, undt nimb den schweiss, undt secht in durch
ein sauber thuch in ein hafen, thun wein daran,
darnach du ihn dick oder dün haben wilt,
nimb ein brosmen brot, reibs klein, undt thuns
in ein heissen ancken, undt schüdt es in den
schweiss, ehe es hart werdt im ancken, thun dann
zimmet, Imber, undt saltz darin, undt wann du
schier anrichten wilt, so schweiss du lungen undt
leber, in heissem ancken, ein klein wenig, undt
schüdts dann in rech schweiss, richts an, thun
dann ein heissen ancken doruff, undt trags
also für.

Eyer

15v
    Eyer am spiss broten.
Brich die eyer an beyden orten am spitz auff,
undt blass die eyer herauss, klopf sie woll, undt
mach ein heissen ancken, undt schüdt sie darein, undt
lass darinn bachen, machs woll woll durch einander,
darnach tuns wider auff ein brot, hacks, undt
schlach ein rauw ey oder zwey dorunder, Rosinlin undt
gwürtz, machs dann wider in die schalen, undt hölze-
ne spisslin dardurch, undt an ein yeder ort ein
schnidtle brot, so laufft es nidt auss, legs auff
das rost, lass braten biss sie braun werden.

    Eyer von mandlen.
Nim mandel, schell sie undt stoss sie klein, nim
husen blasen, thun sie in ein hefelin, midt was-
ser, lass sieden, undt nimb brosmen von weiss-
brot, undt thuns dorin, undt steich die man-
del durch, undt thun zucker dorin, nimb darnach
dz undt mach ein theil gäl dz ander loss weiss
undt nimb eyer, thun sie auff als ob du sie es-
sen wollest, undt thun die eyer herauss, undt
geüss die mandelmilch dorin, die mandelmilch
erwil
 

16r
erwil ston, undt geüss sie dann in die schalen, undt
wann sie gstaut, so geüss dann die gelbern drin
wie dodter, undt lass auch gston, darnach machs
midt der weissen zu, lass ein tag undt ein
nacht im keller stohn, schlach dan die schalen
darab, schneidt in 4 stuck.

    Eyer brüe von Mandlen.
Nim mandlen, stoss sie klein, undt steichs
durch midt wein undt wasser, thun Rosinle
darin, vdnt machs gäl midt saffran, wiltu so
thun sonst auch brüe doran, Loss erwallen, undt
richts dann an.

    Mörsel brot.
Nim eyer klopf sie woll, schneidt weissbrot
würfflecht, machsunder die eyer, nimb auch
mussgatnuss, zimmet, Rosinle, undt saltz, klopfs woll
undereinander, nimb den mörsell, setz ihn dann zu
feür, thun ein löfel midt ancken darin, undt mach
ein glut zu rings darumb, wenn es heiss ist,
so schwenck in zu rings umb, undt wiltu dau-
ben oder iunge hieüner darin haben, so bereit
undt

16v
undt schwell sie, schüdt sie midt den eyeren in
stein, dass die eyer darüber gangen, wann
du wilt wissen wans gnug hadt, so stick
midt eim messer darin, ist es drocken, so
hadts gnug, wiltu so magstu ein brüe darü-
ber machen.

    Ein Bachen von Reiss.
Nim reiss, seüdt den in wasser, undt lass ihn
nidt vast sieden, undt seüch in schön ab, vdnt
mach in drocken, thun ihn in ein kerle, undt reib
in midt einem löfel, dz es gladt werde, rüer
eyer darunder, undt machs nidt zu dün, streichs
auff weissbrot schnidten, undt beseys midt semel-
mel oder eyer, undt bachs.

    Bachen küechle.
Nim Weissbrot, undt rüers klein von handt,
schlach eyer darunder, undt machs nidt zu dünn,
saltz es, thun gwürtz darin, zimmet, mussgatnuss
undt Rosinle, machs woll durcheinander, seys
midt semelmel auff einem deller, schlach dass
daruff, mach den ancken heiss, undt streich den
midt

17r
midt dem wasser kletzle in den ancken
lass bachen, undt wann sie gebachen sindt, so
mach ein sieüsse brüe dorzu, midt wurtzen,
du magst auch dises baches midt fleisch
machen.

    Biren muss.
Nim die biren, schell undt schneidt sie dünn,
thun sie in ein hafen, setz midt wein zu, undt
thun ein brosmen weissbrot daran, undt lass
also dempfen, biss sie weich werden, so streich
sie dann durch, undt thuns dann wider in ha-
fen, undt schüdt ein heissen ancken daran, so
du es angerichtet hast, so thun darauff zu-
cker undt zimmet.

    Gestossene brüe über hüener.
Nim iunge hüener, undt bereit sie, schneidt
sie in den midten durch, dz sie nur halb
seyenndt, setz sie zu midt halb wein undt wasser,
lass sie sieden, undt wann sie schier gnug haben,
so nimbs herauss, undt röst sie in ancken, biss
sie fein braun werden, nimb die leberlungen
undt

17v
hertz, stoss es klein, undt weissbrot in die brüe ge-
netzt, undt auch dorunder gestossen, undt dornoch
midt der brüe über die hieüner geschidtet, undt
setz auff ein glut, lass dempfen, thun negelin
undt imber daran.

    Mandel stepfle zu machen
Nim mandlen, schell sie undt stoss sie klein zu
einem mörsel stein, undt nim schln wasser, undt
thuns in ein hafelin, so viel du sie bedarffst, undt
husen blasen, ein gut theil, darinn Last sie dann,
undt nim dann weissbrot, undt rüers klein,
undt schüdt dz wasser darüber, undt nimbs
midt einanderen, undt streich die mandlen dormit
durch, machs nidt zu dün, als ein mandelmilch,
thun in ein pfannen, undt hebs über das feür
undt lass ein kleinen wall sieden, geüss es dann in
ein zinnen geschirr, in ein Pladten oder becher,
thun zucker dain undt lass ein tag undt ein nacht
also stohn, als ein gellenen, hasts in becher getho,
so thuns hüpschlich herauss, dass es nidt breche,
undt stell es also gantz in ein pladten, du magst
mandelmilch drüber diessen, oder trocken lassen
bleiben.
Kalt

18r
    Kalt muss
Nim eyer, seüdt sie herdt, nim dann den dodter
darvon, reib den in einem kar ancken woll
woll, darnach streichs durch ein duch nit zu
dün, thun Roswasser doran, zucker, zimmet undt
ein wenig saltz, undt schlachs in ein pladten, wann
du es über disch wilt dragen, so sey zimmet
undt zucker doruff.

    weiss hun zumachen am spissen.
Nim eyer klar, undt klopf in woll woll, undt
thun ein wenig semelmel dorunder, dormidt
soll man die hüener begiessen, undt lass sie
dann broten biss sie gnug haben.

    Gefülter Hecht.
Nim den hecht undt hülsch in frisch auss als
ein hun, undt hab acht dz du die hut nit
auffbrechist, nim die leber undt den magen
herauss, nim von anderen hechten die leberen, die
schwell, midt halb wein undt halb wasser, undt
hack sie klein, undt thun den schweiss von hechten,
dz es schwarz werdt, undt thun imber, negelin undt
pfeffer dorin, undt füll dann den magen domidt
undt

18v
undt midt diser fülle soltes den hecht auch füllen,
den magen undt die leber seüdt in ein pfenlin,
undt legs wider in hecht.

    Krebs muss.
Nim die krebs auss, thun darvon wass darvon ge-
höst, dass andre stoss klein, undt thun eyer doran,
als viel dich recht dunckt, stoss woll woll underein-
anderen, darnoch thun milch doran, undt strichs
durch ein sauber thuch, in ein pfannen, undt hebs
über dz feür, lass zusamen lauffen, undt wann es zu-
samen gangen ist, so schüdts wider in ein thuch, undt
lass die milch darvon lauffen, beschwer es woll,
undt wann es kalt wirdt, scheidt ein schnidten darus,
undt bach sie dann, undt gibs in einen süessen brüe
warm oder kalt.

    Mörsel muss in der kasten.
Nim ein vierling mandlen, schell undt stoss sie klein,
undt nim ein weissbrot, weicht in einer erbsbrüe,
undt stoss dz brot under die mandlen, thun zucker,
Rosinle, zimmet undt muschgat dorin, undt wz du gern
darzu hast, setz ein mersel zum feür, thun ancken
darin, wenn es warm worden ist, schwenck in zu-
rings umb, undt schüdts dorin, thun ein deckel drüber,
undt glut daruff, wenn er dann gebacken ist, sso schnid
in rundlecht in ein bladten, geüs mandelmilch dorüber, mitt
zucker undt Rosinle.

Gefült

19r
    Gefült weissbrot.
Nim biren schneidt sie klein, undt schweiss sie in
ancken, biss dz siegnug haben, als dann so thu
den ancken darvon, undt thun zucker, Rosinle
undt zimmet dorunder, undt schneidt den stoss von
einem weissbrot, undt höls auss, undt lug dz
es gantz bleibe, undt nidt breche, füll dann dz
von den biren darin, mach den stoss wider fir
nach ein deiglin von eyeren, wendts darinn, und
bachs, in heissem ancken, gantz langsam, gib in
einem schüsseln darneben ein zimmet brüele.

    Voressen.
Nim ein feissten kappen, oder heüen wass
du wilt, bereits wie recht ist, man solls nidt
schwellen, saltz undt spick es, thuns in ein hafen,
der woll beryt sey, thun gute feiste dorzu, und
ein handtvoll zucker, dz hun oder Kapp soll
midt mussgat woll geriben sein, thun zimmet
doran, undt deck den hafen behend zu, undt setz in
in ein kessel midt sidtigem wasser, undt leg ein
stein daruff auff den hafen, dz er nidt umbfalle,
er solle für undt für sieden, undt der kessell midt an-
derem sidtigen wasser gefült werden, dz er stets voll
sey biss der kapp oder hun gnug gesodten ist.

darten

19v
    darten von eyeren.
Nim eyer, und klopf sie woll, undt thun als viel
milch dorunder, lass zusamen gohn, zu einem ziger,
seüch die molchen woll darvon, druck den ziger
in einem thuch auss, undt beschwer in woll, undt
zertrib in darnach in einem kar, midt einem löfel,
thun milchrhum dorin, ein rauw ey oder zwey,
zucker und Rosinle auch dorunder, mach den hafen wie
zu anderen darten, bachs in einer basteten pfannen
undt thun in nit zu heiss.

    Ein andere darten.
Nim rouw oder gesodten fleisch undt hacks klein,
thun geferbte würtz darunder, undt schlach eyer darin,
undt thun Imber, Rosinle, undt ein wenig saltz dar-
zu bereits woll mach den hafen wie zu anderen dar-
ten thun dass gehackt fleisch undt alles dorin, bachs
wie andere darten, dise darten soll man allwegen
zu tisch tragen dass man ein glut pfannen hab undt
daruff stelle.

    Gefülte weissbrot mit hirn.
Nim hirn undt seüds midt halb wein undt wasser,
wens gsodten ist, lass drocken werden nimb den
drey

20r
drey oder vier hert gesodtene eyer, den dodter,
undt hacks midt dem hirn klein under einanderen,
undt thun würtz, undt Rosinle darin, undt schlach
zwey rauwe eyer dorin, undt nim dann ein weiss-
brot, undt höls, undt füll dass hürn darin,
undt machs zu undt bachs langsam im ancken,
biss es gnug hadt, so schneidts dann dün zu schni-
dten, undt legs in ein platten, sey zimmet undt
zucker daruff.

    Krumb strüble.
Nim eyerklar undt semelmel, undt mach den strü-
ble deig darin undt salz in, undt thun zucker darin,
undt mach in dass er schnell durch ein schumlöfel
gange, nimb dann ein breite pfannen, undt ein
wenig ancken darin, undt wann, den ancken
heiss ist, so thun den deig in ein schumlöfel,
undt far schnell in den pfannen umbher, dann soltu
haben ein breite schindlen, oder breit messer,
undt die strüblin fl[.?]ux umbkeren, undt so du
sie wilt herauss nemmen, so far midt den schin-
der darunder, dz es zu beyden seiten herab hange so
werden sie krumm, deren zwey stell gegeneinander, in ein pladten
uffrecht, mach dornoch 17 dorin.

Spritzen

20v
    Spritzen küechle undt verbrüete
    küechle.
Nim milch, so viel nimst zu brauchen in
ein pfannen, thuns übers feür, sey gleich gut
semelmäl darin rüers woll, biss es dick wirdt
thun ein wenig heissen ancken dorin, rest in woll
undt rüer den deig woll in der pfannen, so lang
bis er trocken wirdt, undt sich von der pfannen schelt,
darnach tun in in ein steinmörsell, stoss undt
werk in woll woll darin, ie mehr ie besser, leg
in dann in ein heiss wasser undt schlach in ein ey
nach dem anderen darin, woll midt einem star-
ken löfel eins nach dem anderen darin gerüert
undt geklopft, biss dass er dün wirdt undt gantz
[zahrt?], salz in darnach, truck in durch den spritzen
oder sonst in dem heissen ancken undt die nit vast
gerudlet langsam gebachetz in der pfannen.
 

    Gut byessen.
Nim leber von einem geitzen oder sonst leber,
schneids zu kleinen stücklin also schweissig undt
schneidt guten feiste darunder die grüen und
frisch sey von spinwideren oder sonst mach den
ancken warm in einer pfannen schüdt die leber
dorin

21r
dorin, lass also rösten ob guten feür so gibt
es ein feins brüele. saltz es, thun Imber,
pfeffer undt negelin daran, undt wann es
wollgebachen ist so richts an, undt trags also
warm über tisch.

    verdempfte pfersich, Bersig.
Seüd dir bersig, biss auff ihr rechte zeit und
stadt, darnach nim undt schell sie undt leg
sie in ein brathafen, undt thun brüe dariber
auff ein glut, undt schüdt ein heissen ancken
dorüber, dass sie dieff in ancken ligen, undt
so sie woll eingedempft sindr, so schüdt ein we-
nig gesodtenen wein undt sieüss wurtz daran
auch imber, Rosinle undt zibeben, lass also dem-
pfen, dz es ein brüeh recht hab, so du wilt
anrichten, seüch den ancken dorvon ab.

    Rot rüeben muss.
Nim ro rüeben undt bschneidt sie undt setz mit
eim wasser zu, lass weich werden, stoss sie
dann undt streich sie dann midt gesodtenem wein
durch,

21v
rost ein brosmen brot im ancken, undt schüdt das
muss darin, undt lass denn sieden, undt saltz es
würtz es woll wie dus gern hast.

    Kalt muss in dern fasten.
Nim hüpsch weiss erbs undt legs übernacht in
kaltgossene laugen, darnach nimb sie herauss
undt seüdt sie biss ihnen die haut abgoht, schel
sie dann undt stoss klein in einem mörselstein
undt strich sie dann woll dass sie gladt werden,
dass es weiss werde undt wenn es woll gerüert
wirdt, so thun zucker dorunder undt rüers under-
einanderen, schlachs dann in ein pladten undt
zucker dorauff.

    Wie man speck machen soll.
Nim mandel, schel undt stoss sie als klein dan
immer magst midt husen blasen, in einem hä-
felin midt wasser undt brosmen, undt weisbrot
darzu, lass also midteinanderen woll sieden
darnach nimb dess gestossenen mandel undt
zucker darunder undt mach dann midt guten
blasen brüe also ein muss undt geuss dann in
ein pladten undt lass gestohn darnach geüss dess
gerellen

22r
gerellen oder geredeten mandels darauff dün-
lecht, lass aber gstohn, darnach so geüss wider
weissen doruff, machs in der dicke undt wie
speck du magst von farben machen wie du
wilt, doch lass alwegen eins nach dem anderen
gston, darnach so schneids fein zu stücken, undt
legs umb ein salat.

    Biessen in der vasten.
Nim klein öpfel undt schelle sie mach ein deigle
undt zeüch die öpfel dardurch undt bach sie in
heissem ancken, undt mach ein dick brüelin midt
würtz undt Rosinle, undt leg die öpfel in ein
pladten, undt geüss die brüe dorüber.

    Baches von farben.
Nim ein teig mäl, als woltest salbinen ma-
chen, mach in gel, undt mach ein deig den farb
rot, den anderen grüen, oder wass duz für farben
haben wilt, nim lebkuchen, undt schnid zu eines
fingers lang, zerzeuchs durch den teig, undt bachs
darnach soll mans auffstellen, wie ein berg und
midt zucker seyen.

vasten

22v
    vasten zucker.
Nim mandel, schell undt stoss sie klein undt
streichs durch als dick du magst, undt rüer zu-
cker darann, undt ein wenig amelmäl erwel
es ob dem feür undt lass kalt werden, undt
schlachs in ziger kerble sey darnach seiusse wurtz
darauff oder bestreichs midt saffran.

    Gudt meyen muss.
Nim ein guten grossen becher milch, thuns
in ein meschene pfannen undt setz über dass
feür, nim dann zehen oder elff eyer thun
dass dodter, undt klopf den klar woll
woll, undt wenn die milch warm wirdt, so schüdt
die eyer darin, undt rüer es hüpschlich am boden,
uff das es nidt anbrenne biss es zusamen
geht thuns dann vom feür undt decks midt
einem thuch zu, undt lass stohen, ij oder iij pater
noster lang, schidts dann in ein thuch, undt lass
woll erdrieffen, thuns dann in ein kar, undt rüers
woll woll, undt thun fir ein batzen meyen ancken
darin, iedes mal halber, undt rüer es dann wider
darnach

23r
darnach nimb milch undt erwell sie unndt
schüdt sie also heiss darin, so goht sie vast
auff undt wirdt treffenlich gut, thun dann
zucker darzu, noch dem du sie gern sonst
sieüss haben wilt, rüer denn dorunder oder
nidt lang, thuns dann eilendts also warm in
ein pladten, als hüpsch du es kanst.

    Bachen hirtzbemle
Mach ein teig als zu gewalten küechlin,
undt thun vast viel zucker darzu dass vast
sieüss wirdt, undt wirk in wie gewalten
küechlin deig, wall dann lange riemlin, nach
dem du sie dann gern lang hast, undt schnid
die neben [rintzlin?] dorvon, undt wall sie auch,
mach zwey zusamen, wie zwey hirtzenhörnlin
undt unden müessen sie fiesslin han, lass sie
dann ein gut wil ligen, ehe du sie bachst, so
werdend sie hüpsch, stell sie dann uffrecht in ein
pladten, undt mach eine hüpschen krantz darumb
die küechlen, wellen willt haben [...?]
Lampredt

23v
    Lampredt oder lampfrin sieden.
Nim die lampredt schnid sie in ein pfannen,
wie berl, undt thun halb wein undt halb wasser
doran, doch mehr wein dann wasser saltz ihn
wie recht ist, lass in langsam sieden, undt brenn
oder bey dann ein schnidten brot daran, wie an
berle und lass sieden und lass ein zimlich brüele
doran.

    Oder also.
Nim dir lampredt in ein gschir undt thun mal-
vaseyer darüber, undt lass darinnen ertrincken,
thun sie dann in ein pfannen, schnidt sie auch
wie berle, oder wie ein ol, stück hinen die lechlin
auff midt einem pfriembdt undt thun ein wenig
wasser daran undt saltz, lass sie langsam sieden,
thun zimmet, sieuss wurtzen daran, lass ein zimlich
brüelin Daran.

    voressen in der vasten.
Koch Dis in der vasten, midt mandel, lass in
den kalt werden, zuschnid in undt bachs in ancken,
thun in in ein pladten, undt heissen ancken dorüber
undt

24r
unndt zucker, darnach ein mandelbrüelin, dass nit
zudick sey, undt schidts dariber, allso thut man
auch dem hirs.

    Braun vasten muss.
Reib lebkuchen, undt rest den in ancken wie
dass mal, nim dann gesodtenen wein undt tribel-
muss, zertrib es woll undereinander, undt thuns
dann in den gerösten lebkuchen mel, thun auch
zimmet und imber, so du es anrichtest, doruff,
undt thun zucker auch dorzu, so ist es bereitet.

    Durchgestrichen epfelmuss.
Epfel thun in ein hafen, schnid sie dunn und
richts daran, decks beheb zu, undt setz auff ein
glut lass also dempfen, undt nim weissbrot brosmen,
legs in gesodtenen wein, lass ein weil daran ligen,
dann so streich dz brot undt die epfel durch ein
duch, undt schüdt dass in heissen ancken, undt zimmet
undt zucker doran.

    Vasten mus.
Nim weissbrot, undt weich das in mandel,
milch

24v
milch daran in ein hafen, schüdt heissen ancken
dorüber wie vorstadt, aber keinen wein, weder
sauren noch siessen.

    Adenlich voressen.
Nimb kalbfleisch oder hammelfleisch rauw, undt
ein wenig [ründere?] feiste, hack dass fleisch fast
klein, undt die feiste darunder, thuns in ein hafelin
dass fiesslin hadt, undt halb wein undt halb
wasser doriber, undt loss woll sieden, undt thun
zimmet, Imber undt sieüsse wurtz daran [.?]gele, und
deck es bheb zu undt lass als sieden biss ein-
geseüd, dass nidt mehr dann iij oder iiij esslöfel
voll überbliben, undt dann so num eyer, nach Drey
undt dass ghacks lützel oder viel ist, undt seüd
sie hart, undt schell sie dz sie fein gantz sauber
bleiben undt besteck sie midt zimmet undt negelin
undt schüdt dz kurtz brüele über die eyer, dass
sie woll gäl werden, dann so thun dass gehackte,
undt die eyer sampt dem brüelin in ein pladten,

Bastet

25r
    Bastedt in einem mörsel.
Nim drey stuck kalbfleisch oder hammelfleisch hacks
vast klein, thuns in ein kar, undt schlach vj eyer
darunder, thun dann wollgeschmackte kreüter und
gele wurtz, dorunder, undt lass bachen, wie ander
mörsell küchen, mach ein brüe midt gribennen
lebkuchen, undt Rosinle dorüber.

    voressen.
Nim ein Jung hun, setz zu midt halb wein
undt halb wasser, undt lass es halber einsieden,
dann so thun ein halben löfel midt trübelmuss
doran, auch griben lebkuchen, Rosinle, ancken,
oder feiste, schüdts alles doran, midt einem wenig
gesodten wein, undt so es gnug ist, so richt es
an, undt seye zucker darauff undt drags für.

    Muss.
Nim ein weissbrot, zerschnids undt legs in wasser,
doch nidt zulang, schüdt dass wasser dorab lass
also ein weil stohn, nimb ein löfel, undt zertribs
woll, undt klopf dann vj eyer darin undt machs
woll durcheinander, nim dann ein löfel midt ancken,
undt mach in heiss schüdt dann darin, undt rüers
woll

25v
woll woll durcheinanderen, so du es anrichten
wilt, so thun gwürtz undt zucker darin.

    Darten midt fleisch.
Nim fleisch rauw oder gesodten, hacks klein,
schlach eyer daran, undt hack wider woll durchein-
anderen, thun gelwurtz, zucker, zimmet Rosinle
undt saltz doran, mach ein boden wie zu anderen
darten undt bachs wie die anderen zu diser dar-
ten muss man auff den tisch ein glut haben, dz
sie warm bleibe.

    Muss
Nim hert gesotten eyer undt hack die aber nit
zu viel undt thun ein schüssel voll milch dorin mach
ein wenig ancken heiss thun dz gehackt darin, und
far midt dem löfel in der pfannen umbher am boden
dz es nidt ansetze thun zucker doran.

    Voressen über iunge hüener.
Nim Junge hüener bereits, schneidts in iiij
setz sie zu midt wasser, undt wann sie gesotten
sindt so nim feiste, thun in ein irden hafen zu
zweyen hüeneren, nim einen nuss gross semel-
mel

26r
mel rests in der feiste, darnach nimb dir brüe
von der hüeneren, thus in ein pfannen, undt so
viel darunder, nim den hüeneren schaiss, rüer in
auch darzu, thu gestossene negelin darin undt sonst
kein würtz undt thun dann die hieüner auch dorin.

    Voressen wie obstaht.
Setz midt halber wein undt halber wasser zu,
thun die leber Darzu, wenn dann die leber gesodten
ist, so nim sie undt reib sie klein undt streichs
durch, nimb dan feiste, undt schüdts in ein pfannen,
undt thun die leber dorin, undt lass woll darinn
resten, undt nimb die brüe, thuns auch dorin, undt
der hüeneren schweiss undt kregle undt megle auch,
mach dz in ein kurtz brüelin undt thun ungeferbte sieuss
wurtz darin, es ist auch gut an ein lamb [gehenckt?].

    Brüe zu bratdtvischen.
Nim brüen von erbsen ein wenig undt ein
wenig wein, undt rosinlin dorin gesodten,
undt würtz undt zucker darunder gemacht, undt
in ein pladten gethon.

Gestirtzte

26v
    Gestürtzte Eyer.
Nim feiste eyer, legs in heiss wasser, und
lass ein halbe stund darin ligen, thuns dann
auff als weit als ein halben batzen, thun muss-
gatnuss darin, undt saltz, als woltestu sie essen
so dann der ancken heiss ist so stirtz sie dorin,
dass die schal uffrecht blib stohn.

    Lauff von eim Rechbraten.
Nim den lauff von eim rech, truck in in zweyen
telleren woll auss, lass in langsam braten, wann
er halb broten ist, spick in woll, undt treiff in
woll fir undt fir.

    Sack küechle.
Nim ein deig wie ein strüble deig halber milch-
rhum, halber eyer undt mach den sack nass, zedtel
dann mel darauff undt windt in umb schüdt den
deig doran, undt thu in dem waall, undt wann
du meinst dz er trocken eingesodten seye, so
thun in ein pladten undt den warmen sack daruff
undt schüdts in die pfannen.

Misle

27r
    Misle auff nacht Inbiss.
Nim vij eyer dodter klopf sie woll rüer milch-
rhom darin mache dann eyer, undt seüds, nim ein
guten löfel voll ancken in ein pfannen, wann er
warm ist so schüdts darin undt rüers woll, undt
saltz es

    Bachen Mandel Ris.
Nim woll kochten mandel Riss undt lass in wol
kalt werden thun dann mel undt zucker dorin,
rüers woll aneinander, strichs uff brot undt
bachs in ancken gar sidtig.

    Luncken muss.
Nim luncken von einem rind oder altem kalb
setz zu midt halb wein undt halb wasser oder
dess weins den mehrer theil, undt wann es
gesodten ist, so hack es klein, undt nimb dann
die brüe dorin es gesodten ist, thuns in ein
sauberen hafen, nimb weissbrot undt legs in
die brüe weichs darin, undt strichs durch
ein thuch, undt thuns in gute feiste, hastu denn
nit von

27v
nidt von fleisch, so thun ancken doran, machs
midt wurtz wein dann du gern wilt, undt lass
woll sieden.

    Affterdarm midt leberen füllen.
Nim die leberen, schwell sie woll, undt hacks
darnach klein undt schlach vj oder vij eyer dorin
auch ein klein mussgatnuss, saffran undt
wurtz geriben undt feystickeit dorunder undt
wasser dass es dünn werde, wie ein dünn haber-
müesslin rüers alles woll undereinander undt
woll woll in wasser undt leg in darnach heruss
undt wann dus kochen wilt, so seüds vor undt
brats darnach, undt machs in der lenge wie
brat würst.

    Lügelin machen.
Nim gesotten mager kalbfleisch hacks woll,
woll, saltz es thun gelbe wurtz darin schlach eyer
darin, dass dich recht dunckt, undt zertribs, dass
der klar nit gantz zertriben ist, so werdens sie
luck.

Verbrüete

28r
    Verbrüete kiechlin.
Nim schön undt zart mel, rescht in einer pfannen,
trocken, biss dz es dürr wirdt, undt brües dann
midt einer ancken suppen als viel dass du
meinst dz dass resch werde als wellest sie brüen
undt macht fast feist undt rüer dz mel ob dem
feür darin.

    Öpfelmuss.
Wiltu ein gut epfelmuss kochen so thun gesodten,
undt sonst vast guten wein darin, undt lass
also kochen undt sieden, undt thun winmuss
oder tribelmuss darzu, undt streichs dann midt
einanderen durch ein thuch oder sonst, thuns
darnach wider in ein hafen, lass also kochen,
bereits ab midt zucker undt zimmet so du es an-
richtest.

    Junge hüener verdempfen.
Wiltu iunge hüener verdempfen, so leg speck
schwarten unden in den hafen, dz der boden be-
deckt werde undt thun die hieuner darin zu iiij
hieuneren thun ein gute schüssel voll brüe, bedecks
beheb

28v
beheb zu, undt lass allgemach einsieden, undt wann
sie gnug sindt so schnids in iiij, undt thun die brüe
darüber, undt mach die [nummen?] feist undt schmalz
ein speckle undt [brens?] ein klein melle, undt darnach
nimb wein, undt thuns dorin, undt lass woll sieden,
nimb dann gestossen negelin undt sieüsswurtz undt
mengs darin, wie es schier gnug ist, die negelin
sollen fürtreffen undt soll feist sein.

    Feigen Pfeffer.
Nim weissbrot in ein hefele, undt gesodten wein
doriber dz es woll dariber gange, lass woll sieden,
undt strichs durch ein thuch undt darin thun
erbs brüe, dass es fein dünnlecht werde undt
thun dann die feigen daran, undt lass woll sieden
dz es wider dick wirdt, undt thun geferbte
siusse wortz dorin.

    Salmen sieden.
Wiltu sallmen sieden grüen oder gesaltzen
so nim ein wenig mehr wein dann wasser undt
salz sie undt verschaum sie suber, undt wann sie woll
verschumbd

29r
verschumbt sindt, so nim ein handtvol peterlin
dorin, undt lass sieden, undt wann sich der
visch von einanderen schelt dz er nit an einandernn
hangt so ist er gnug.

    Getheilt brot.
Nim feigen undt geschelte biren, undt schnid sie
in der grösse wie die feigen, undt stoss an ein
klein spissle, in ein feigen, dorcnoch ein biren-
schnitz, undt mach ein deigle midt erbsbrüe dicker
dann ein strüble deig, saffran darin, die feignn
undt die biren sollen hert an einanderen
sein, richt die spisslin auff, undt schidt den
deig druff, dz es voll teig hange, wenn es
dann woll bedeckt ist midt teig, legs in die pfan-
nen midt ancken undt bachs nit zu gech undt wenn
es vsswendig ress ist, so ists gnug, wann man
eben zu will anrichten, so zeüch hüpschlichen
herauss [...?] spisslin, undt schnids den lange
weg ein zwey ist gut zu einem griene krut undt umb
salat.

Negelin

29v
    Negelin brüe.
Wiltu ein gute negelin brüe machen, so mach
die brüe dz der wein überhandt neme, nit
zuviel wassers darin mach auch mehr brüe über
die fisch, dann woltestu sie sonst sieden, undt
wesch die fisch woll, eh du sie sthi[.?]ppest, undt
wann die visch anfachen zu sieden, so nim ancken
in ein pfenlin, und mach in heiss, undt brenn
ein semelmäl woll dran, undt menge midt
dem visch wenn sie sieden, undt thun ein wenig
imber daran, undt die negelin sollen fürtreffen,
undt lug dz sie nit bidter seyendt, undt schum sie
nit auch gallray.

    weisskrut von eyeren.
Nim zu eim pfennig wert brot sechs eyer rüers
woll undereinanderen undt fleisch brüe darunder,
eim ancken als gross als ein eym undt mach in heiss,
undt schüdts doran, undt rüers fir undt fir, dunckt
es dich zudick sein, so thun mehr brüe doran,
undt mach ein speck grüeben doruff, oder wissbrot gruben.

zimmet

30r
    Zimmet brüe zu vöglen.
Nim, so du wil ein gut zimmet brüe machen,
halben wein, undt halben fleischbrüen, thun in
ein pfenlin, undt mehrtribel darin, oder zibelen,
schmalz ein wenig speck, geüss dorin durch
einen schumlöfel, undt nimb dann zucker undt
gestossenen zimmet, undt thues darin, es soll
aber zevor sieden ehe der zimmet darin kompt,
lass sieden biss dass es dicklecht wirdt, undt salt
dass dich recht dunckt, es ist gut zu dein ge-
bratenn brot undt bratvöglein.

    Guten lumel machen.
Nim den lumel undt beitz in in salbinen,
wein undt essig, undt in gestossenen reckolder
beer, du magst in woll drey wuchen darin lossnn
beitzen, undt wessern in übernacht, undt ist er nit
gnug, so schwell in undt brat in dann sittiglichen dz
er woll woll durchbrate, undt mach dann ein brüe,
so nim feiste, undt brenn ein wenig mel, als gross
als ein nuss, undt thun gesodtenen wein undt fleiss
brüe

30v
brüe doran, undt mach der brüe gnueg, undt
lass insieden biss sie dicklecht wirdt, lass die
mehrtribel auch darin sieden, wiltu es gern brun
han, so nim tribelmuss einen nuss gross undt
mengs midt wein dran, oder midt fleisch brüe
darnach die brüe sieüss ist undt wenn mans schier
will anrichten, so thun die wurtz dran.

    Bastet.
Wenn du ein Bastet wilt machen, so nim von
dem lumel, dass best, undt hacks, mach darunder
mark, magstu es nit haben, so mach sonst gute
feiste ein gut theil, undt hacks darin, undt wenn
du den hafen wilt machen, so mach in midt eyeren
undt fleischbruyen dorin, undt wenn der hafen gemacht
ist, so thun saltz in ein schüssele, undt wass wurtz du
haben wilt, auch in ein schüssel zum ersten zedtel
wurtz undt saltz dz dich recht dunckt, darnach leg
dass gehackt, undt zedtel aber wurtz undt saltz, dar-
nach leg die hüener oder dubeneyer, oder vogel
undt zedtel aber wirtz, undt saltz darnach aber gehecke
und mit

31r
unndt midt saltz undt würtz schüdts oben zu undt
in de midt undt an den orten soll es ein wenig
tieff sein darnach thun den deckel darauff,
undt redels ab undt schnid oben ein lock dorin, undt
wenn mans schier auff den tisch will geben, so nim
ein wenig gleisch brüe undt gesodten wein undt
wass du wilt undt gestossenen zimmet undt
schüdts zu dem loch hinein ie gemechlicher ie
besser.

    Zungen bachen.
Nim mel undt netz dass midt eyeren dass es eben
blos nass wirdt nim darnoch sieussen milchrhom
undt [ruehr?] den deig midt ab, dass er wirdt wie
ein strüblin deig undt saltz ihn, thun ancken in
ein breite irdine pfannen oder dipfe als gross
ein ey, wenn er zuegangen ist undt nit heiss so
thun den deig darin, stels doss warm stande
undt doch nidt zu warm undt lass allgemach
trucken werden biss dass es sich last schneiden es
soll auch ein deckel darauff sein undt glut daruff
und bach sie vast gemach, dz der ancken nit zueiss werde.

Salmen

31v
    Salmen oder salmling sieden.
Seüds in wasser undt gib inen brüe gnug undt
saltz dass dich recht dunckt undt wenn sie ein
weil sieden so schüdt ein becher midt wein dorin,
undt wann sie auffs halb eingesotten sindt, so haben
sie gnug.

    Voressen von visch kress.
Nim den rogen undt was gut ist undt schüdts
wann es gesodten ist so mach ein brüelin do-
ran sur oder süess undt brenn ein klein melin
thun auch doran, undt lass gemach kochen,
bis das es dick wird undt wurtz gel oder wie
du es haben wilt.

    [.?]ehacket musz.
Nim eyer undt griess rüers undereinanderen oder
mel, und mach es nidt zunass undt thuns in heissen
ancken undt rers woll, undt ruers in der pfannen und
hacks darnoch, woll undt rüers ein wie ein ander
muss, undt lass sieden biss der ancken daruff
schwebt so saltz es doran.

Milch

32r
    Milch muss.
Nim semelmäl undt netz woll midt eyeren, undt
thun milchrhom darin, das es dich recht dunckt, nim
ancken in ein pfannen, undt las in zuegohn, undt nit
zuheiss schüdts derin, undt lass allgmach sieden, es
darff nidt lang sieden undt wenn es gnug ist so rüer
ein wenig saffran darin undt saltz es.

    Gut muss.
Nim weissbrot undt gesodten wein seüd dass
brot darinn, undt streichs durch, undt schlach eyer
dodter dorin darnach du es dick wilt haben
und ein wenig fleisch  brüe darunder undt ghun an-
cken in ein pfannen undt wenn der warm ist,
so schüdts darin undt lass allgemach sieden als lang
als herte eyer undt rüers fir undt fir dz es nit
am boden ansitze, undt wiltu so thun zucker undt
zimmet dorin, undt saltz es dass recht ist.

    Lachs Rogen.

Wiltu lachs Rogen kochen, so nim den rogen
und wass im fisch ist, den schweiss auch, thuns in
ein

32v
ein pfannen und ein wenig mehr wein dann
wasser dran, undt salz es nit zu wol, wan die
bruyen seüd so thun den rogen dorin, undt lass
woll sieden undt die brueyen soll woll drüber gohn,
undt nimb weissbrot, undt rers woll klein, undt rests
in ancken, undt wenn der rogen gesodten ist so schüdt
die brüen über dz brot dz es nidt zu dick sey, undt
thun sieüss wurtz saffran daran, so wirdts gut.

    Eyer kuchen in der vasten.
Nim geschelte mandel undt stoss klein undt weiss-
brit undt weich es in erbsbrüe undt grien kraut, wie
du es gern hast schneids klein undt truck dz brot auss
thun krut, mandel undt brot als undereinander und
stoss vast woll, undt mach ein deiglein midt lauter
mel undt lauter erbsbrüen in der dicke wie ein
strüble deig saltz undt thun dz gestossen darin rüers
woll zusamen, undt bachs.

    Eyer ziger.
Nim gute milch erwell die am obend, undt nim dann
am morgen so viel morgenmilch darzu, nim sure milch
die

33r
die nidt gar gestocket ist, nim eyer so viel dich
gut dunckt, die klopf woll, undt thun ein wenig
frischwasser dorunder, undt schüdts denn in die milch,
die nidt gar gestocket ist undt rüers woll
under einanderen, denn so nim ein pfenle, resch, und
wenn es sich nur bloss ein wenig scheidet, so hencks
über dz feür undt rüers fir undt fir biss dz es sich
auffzeücht, so heb in ab undt deck ein duch doriber
edtwan zweyer glauben lang, ist es aber dz es
sich zu fast scheidet im pfenlin, so thun mehr er-
welete milch dorin oder dz es sich nit scheidet so thu
mehr sure dorin.

    Gut essen.
Nim von einem kress dz gesodten ist, undt gesodten
lunng undt leber iedes gleich viel, undt hack es wol
undereinander darnach mach ein feiste oder ancken
heiss, undt thuns darin undt lass ein wenig breglen,
darnach nim gsodten hüener bredtle undt schnetzels
auch dorin, und rüers durcheinanderen richt es dann
an so ist es gut essen undt sey gute wurtz doruff.

Mörsel

33v
    Mörsel muss
Nim weissbrot rers klein undt schlach eyer darin
undt ein wenig milchrhom, undt Rosinle, undt machs
gar dick wie ein habermuss undt thuns dann in
einpfannen über dz feür dz es dicklecht werdt
darnach tun anken in ein mörsel undt lass in
nidt zuheiss werden schidt dz muss sidtiglich darin
undt lass allgemach köcheln.

    Öpfel darten.
Nim epfel oder biren haks klein bach sie dar-
nach in anken dz sie braun werden thun den
ancken sauber darab, nim sieuss wurtz, zucker,
zimmet, undt ein wenig Imber undt Rosinle thuns
dorunder mach ein deig midt ancken suppen
brüe und eyer würk in woll undt woll in heb in uff
zweyer finger hoch darnach dz gehackt darin, und
nmach ein dekel dariber kleib in woll an, undt zer-
schnid in hüpsch.

    Mandel darten.
Stoss geschelt mandel, undt thun alle mol ein treple
rosswasser

34r
rosswasser dorin dz macht sie weiss thun ein
gute handvoll zucker darin, undt machs an mit
Rosswasser wie ein dick habermuss, mach den
hafen dün undt kein dekel druff undt wann du
es uff den tisch thust so sey treset daruff, bachs
aber gar sidtig.

    Voressen.
Nim Rockenbrot resch nidt zu klein thuns in
ein pladten undt mach ein wein midt gewürtz
zimmet undt sieuss wurtz lass in ein stund stohn
dz er luter wirdt, dornach mach dass brot rauch
darmit und machs dem auff wie ein berg undt
zedtel dan zuckererbsen dorauff undt schüdt dann
wein darumb undt leg dann bradtfisch darumb.

    Mandelberg.
Mach ein dicken rhum midt guter milch dar-
nach mach ein gute mandelmilch undt wann man
in anricht so mach in wie ein berg stek in mit
mandel undt schüdt die milch darumb.

Hecht

34v
    Hecht blau sieden.
Nim die gemachten Hecht legs in frisch wasser
undt wenn die brüe seüdt so nim die hecht auss
dem wasser undt schüdt die siedend brüe darüber
darnach so schüdt kalten essig dariber, darnach
leg ein stuck nach dem anderen in den kessel undt
wenn sie gnug haben so thun sie ab dem feür und
nim ein löfel voll kalt wasser undt schüdts dariber
so schadt im nit das warten die und ander fisch.

    Gut essen.
Wiltu machen ein gut essen von wildtbredt
kalbs oder schaffleberen so nim die leber rouw
undt schnid sie fein dünn und eins fingers lang,
undt zwen finger breit wie es dir gefalt dar-
nach nim speck den schnid auch in der breite undt
lenge aber als dünn du in schneiden kanst undt legs
dornoch in ein pasteten hafen oder pfannen, oder in
ein dipfe und leg den speck unden und die leber
daruff, wiltu dann viel machen so magstu ein
lage umb die ander legen und thun ein wenig
essig

35r
essig doran stels auff ein glütlin und wenn
es anfacht erwarmen so thun eim kleines biren
müesslin und ein sältzlin undt ein gwirtzlin doran,
undt wenn sich die läber anfacht krimmen, so hadt
sie gnug.

    Gut essen midt eyer ziger.
Nim eyer ziger den mach vast, bress in woll
auss darnach schneid in wie man kidtinen latwer-
gen schneid, undt bach in in ancken darnach magstu
in trucken oder in einem brüelin geben, du
solt den ziger midt zweyen delleren auss-
drucken dz er nur eins fingers dick werde.

    Gut biren most.
Nim biren die nidt faul oder deig seyendt
es schadt nidt dz sie rauch sindt, lueg aber dz
sie ein sieusse heben undt wild besser den zam,
so sie gestossen sind und einmal aussgedruckt stos
sie wider undt thun ein wenig wasser dran
trucks wider auss thun den ersten undt letsten zu-
samen, seüd den undt verschum ihn woll und so der
dridt

35v
dridt theil eingesodten ist so seüch in durch
ein sauber thuch, lass in kalt werden, undt schüdt
dan in ein fesslin, darnach henck ein secklin
darin, darinnen soll sein lorbonen, negelin,
zimmet und imber dz lass darinnen hangen biss
dich bedunckt dz desse geschmagtes gnug sey,
darnach zeüch es herauss.

    Bestendiger Küechlin gumpist
Nim zimet iiij lot, Imber iij Pfd. musgatnuss
musgatblust negelin und langen pfeffer iedes
y lot und honig iiij moss. wan du nim den machen
wilt, so nimb die roten rüeblin seüd sie midt wasser
und wenn sie gnug gesodten sindt so thun sie ab und
schüdt sie in ein zeinen die sauber sind und dz wasser
darvon rinnen und wenn sie kalt werden schneidt,
spalt sie legs auff ein predt fein zertheilt und stels
auff den ofen lass woll woll trucken, nim dann dz
obgeschriben puluer und saltz die rüeblin midt
ein wie man fleisch insalzt und thun 2 moss wein under
einanderen und den honig und vschumb in voll, und las
in überschlachen schüdt den darüber, so hastu ein guten gumpist

zucker

36r
    Zucker leüteren.
Zu einem pfundt Zucker soll man nemmen zwey quertlin
frisch brunnen wasser undt dz weiss von zweyen eyeren
woll klopfen undt uff den zucker schüdten undt woll
undereinanderen rüeren dieweil es kalt ist darnach
über dass feür hencken undt nimmer rüeren undt redlich
lassen sieden so seüd der schum zusamen, denn soll man
midt einem löfel abheben biss er luter wirdt, darnach
soll man in durch ein thuch schüdten.

    Küdtinen latwergen
Nim zukünfftig küdtinen ein fünddmassigen hafen,
undt wisch die küttinen sauber an ein thuch undt schnids
fein dünn in den hafen undt dariber zwey getze midt
frischen brunnenwasser, deck den hafen zu und seüd in
schnell biss die küdtinen lind werden, so druks durch
ein sauber thuch dz nur der safft doruss komme dar-
nach so misch dz safft dem zucker gleich undt thuns under
einanderen über feür undt rüers nidt undt lass redlich
sieden undt thun fir undt fir den schum hefftiglich
dorab lass sieden biss dich dunckt gnug sein, so lass
es dann überschlachen, doch dz es nidt zukalt werde
ehe dus geüssest.

Voressen

36v
    Voressen über forinen.
Wiltu ein voressen machen über forinen zu einem
nacht Imbiss, so setz midt halber wein undt halber
wasser zu, undt schneid öpfel oder biren, wie druben
resch in ancken undt wenn dz bald wilt anrichten so
thuns darin, undt seüssen wein, wiltu so thun wurtz
dorzu.

    Würstle machen.
So rüer weissbrot undt rouwe eyer dorin, biss
dick wirdt undt thun wurtz darin oder meyeron
oder peterlin, undt bach und thun saffran undt Rosin-
le darin.

    Ant vögel *
Nim ein frischen antvogel brat in in safft nim
dann ein feiste budter milch die vast dick ist undt
schüdt sie darüber doch nidt zuviel nur dz es ein brüe geb.

    Brüye über bachne eyer.
Nim sieusswurtz undt saffran, zertribs midt gesodtnem
wein undt Rosinle werm ancken in eim pfenle
undt schüdt die brüe darin lass ein wall thun und
schüdt über die eyer.

Baches

37r
Baches in fleischbrüe.
Mach ein teig als woltestu strüble bachen doch
ein wenig dicker dz es aber durch ein schumlöfel
gang, mach nacken heiss darnach so thun den
teig in schumlöfel ie weiter der löfel ist ie hüpscher
sie werden undt fahr umb undt umb in der pfannen
so werden sie kugelecht so sie gebachen sindt so legs
in ein fleischbrüe.

    Mödel becht. *
Nim eyer undt wein gleich viel undt klopfs woll
durch einander rüer mel darin biss ein dün
deigle wirdt dann streichs durch ein thuch thu
ein wenig saltz undt saffran darin, undt saltz und
stell die mödel in heissen ancken dz sie heiss werden
dann stos sie in deig.

    Küdtinen basteten.
Beschnid die küdtinen undt höl sie vss dz die
kernen woll dorvon kommen dann bachs in eim
heissen ancken biss sie lind werdend dann nimb
drey küdtinen zertribs zu mus rüer zimmet, ne-
gelin, muscatblust Imber undt viel zucker darunder
nim dises müesslin füls in die Küdtinen du
magst

37v
magst auch Rosinle darunder thun wiltu es
gut haben so bestreich die küdtinen midt gantzen
gwürtz thuns dann in die basteten undt über seys
midt gwürtz undt nimb ein becherlin midt wasser
undt ein gut theil zucker rüers unde einanderen
schüdts vber die küdtinen dann mach ein beheben
deckel driber undt bachs fein langsam.

    hüener basteten.
Nim drey hüener undt schwels, dann so schlag
woll midt einem teller dz mürb werden darnach
hack speck undt allerley guten kreüter dorunder, undt
legs uff die hüener in den pasteten hafen nim dar-
nach Imber, zimmet undt tribel oder wass beer du
hast thuns auch darin undt ein guten löfel voll
suppen brüe die feist sey undt ein deckel dariber,
lass bachen.

    Pasteten die kalt gut, es seyen kappen,
    lummel, wildpredt, oder fisch.
Nim ein gewürkten guten teig undt wirck solches
darin, und darnach dz fleisch oder visch feist ist dar-
nach nim feiste darzu ists feist so darffst dest wenig
oder

38r
oder gar nidt darzu thun undt thun zu der spe-
cerey am meisten dess pfeffers dz denselbig für-
treff, den kappen soll man ein wenig schwellen
aber lummel wildpredt oder visch undt soll gespickt
sein auch dz wildpredt.

    Baden muss.
Nim eyer iiij undt semelmel klopfs woll durch-
einander, thun wein darzu, undt schlach es durch ein
thuch mach ancken heiss undt schüdts daran, rüers
woll, lass sieden biss dick wirdt, und saltz es du
magst brot fir dz mel nemmen.

    Bantoflen.
Mach ein deig wie zu einer darten wirck in vast
woll dz er vest werdt undt wall am breiten teig
nidt zu dünn formier in zu einer bantoflen da-
hinden schmal undt davornen breit, undt schlach
in uff als hoch du in haben wilt undt thun fülle
darin wie du sie haben wilt von biren oder öpflen
gwürtz undt Rosinle undt wall dann ein deig
rund umb zu dem über gschüch undt schneid die schnidt
darin midt dem redle, undt mach ein gantzen
deig undt machs uff dem bantoffel nim dann
eyer

38v
eyer dodter, klopf in woll, undt bestreich sie midt,
undt so sie nun woll gemacht sindt so soll man sie
bachen in einem bachofen undt sollen vergült werden.

    Brüyn über braten Kappen.
Nim pomerantzen schellet undt schneid dz weiss
sauber darvon dz nichts dann dz geel dran bleib,
dass schneid denn so schmal du immer kanst, aber
doch langlechtig, dass seüd dann in drey oder vier
wasseren biss ihnen dz bidter vergeht. thuns dann
in ein dipfe undt Rosswasser undt Rosessig daran,
undt viel zucker ein gut theil zimmet, undt ein wenig
saltz lass ein weil sieden wenn dus schier wilt anrichten,
so thun safft von pomerantzen doran, aber nidt zu-
viel darnach mustu die gebradtnen kappen zerlegen
doch dz sie bey einander bleiben, und die brüe dariber
schüdten, wiltu gern, so magstu ein kleins mele in
die brüe brennen, oder durchgestrichen gebeigt schnid-
tten brodt.

    darten von pfersich.
Nim dürr pfersichschnids thun halb wein undt
undt halb wasser daran, lass sieden, wens schier
gnug

39r
gnug ist, so thun ein löfel vol zimmet darin
undt 2 löfel voll zucker lass sieden eh ein kurtz
brüe bkeub thun ein knollen ancken in ein wasser
undt saltz einwenig, nimb dan mel undt ein oder
zwey eyer dorin, undt so dz wasser sieden will so
heb die feiste oben ab undt thuns auch ins mel undt
wircks woll undt mach ein darten hafen darauss
darnach leg ein lege pfersich dann beseys midt
Rosinle zimmet undt zucker in ein lege auff die
ander mach ein verschnidtenen deckel doriber undt
bachs darnach undt wens anfacht harten so schüdt
die brüe darin die pfersich gesodten sind oben zum
deckel in, nimb auch der bruye undt bestreich den
deckel darmidt, dass er brun werde.

    Grün pfersich *
Beschnid die pfersich undt thuns in ein dipfe undt
thun frisch brunnen wasser daran dz es woll
dorüber gange undt lass vast woll sieden als lang
als linde eyer, darnach schüdt die brüye sauber
dorab, undt ander wasser doran undt seüds aber
also, undt schüdt dz wasser sauber darvon, undt
ander

39v
ander Roswasser undt viel zucker doran, undt decks
woll zu, undt lass dempfen biss sie lind gnug werden
wann dus anrichtest so beseys woll midt zucker
nimb nur den gelen pfersich, die anderen sollen
nichts, undt wenn du nidt Roswasser hast, so seüds
in halb wein undt halb wasser oder gesodtnem wein.

    darten von Rissh.
Nim Reist seüds in milch als dick du kanst, dann
so nimb ein gebelet schüsselin voll und ein uffgehufet
schüsselin voll mandel dz es wenig mehr sey dann Riss
schels stoss klein dann so stos dz reiss dorunder rüer
ein gut theil Roswasser darin undt viel zucker dann
so schneids in die darten mach kein deckel dorüber
lass sidtig bachen von dem magstu denn auch woll
krepfle bachen, dieselben aber bach im ancken.

    darten von kraut.
Nim iung kraut mangelt oder binetsch tun die
still woll darab, dann hacks klein, hack ein wenig
salbinen, peterlin undt meieron darunder darnach
nimb einen heissen anken thun dz krut darin
grest woll ab dem feür thuns dann in ein schüssel
undt

40r
undt thun ein wenig Imber, zimmet negelin Ro-
sinle undt ein wenig zucker schlach iij oder iiij eyer
darin, rüers als durcheinanderen in ein darten
hafen und mach ein zerschnidtenen dekel lass sidtig bachen.

    Voressen von veglen.
Seüd vögel in halb wein und halb wasser biss sie schier
gnug haben dann mach ein heissen anken oder sonst
feiste, wirff die vögel darin lass sie woll darin
einresten wiltu dann so thun ein lefel voll gsottnen
wein undt zucker doran thun dann die vögel darin
lass in denn ein woll sieden thun von der brüe darin
die vögel gesodten sind lass also dempfen auff
einer glut.


Voressen von iungen hüeneren.
Nim iunge hüener setz zu midt halb wein
undt halb wasser lass halber sieden thun ein lefel
voll tribelmuss darin, geribnen lebkuchen, Rosinle
ancken oder feiste schüdt drin negele und imber
dran undt beseys midt zucker [...?]

    Erbs in milch.
Nim die erbs und weich sie in kalt gossner laugen
und setz sie zu midt halb laugen undt halb wasser
lass

40v
lass sieden biss sie sich lassen schellen undt in die
haut abgeht, dann so wesch sie auss wasser undt
mach die hilssen sauber darvon stoss sie in ein mörsel
biss sie rein sind, nimb dann milch lass sie erwallen,
undt rier die erbs darin, wann dz anrichtest, so
nim wirfflecht brot resch in ancken undt schüdts
darauff für grieben.


    Gefült eyer.
Nim eyer seüd sie hert schel sie undt schneid sie in
der midte entzwey nim den dodter herauss und
hack in undt wollgeschmackt krut dorunder, undt saltz,
wiltu so würtz sie auch, nim dann rauw eyer als viel
du bedarffst, undt schlachs under die füllen, undt füls
dann wider in die eyer undt klopf denn eyer und
kehr die gefülten eyer darin undt bach sie, undt gibs
in einer sieüssen brüe.

    Gut fladen.
Nim guten eyer ziger presse in woll dz dz wasser
woll darvon laufe, nimb weissbrot undt rers klein
in süesser milch, lass weichen, undt trucks dann wol
auss, undt rüers under den ziger, schlach eyer darin,
biss

41r
biss dünn gnug wirdt nimb geschelt mandel, und
feigen, zerschnids klein, nimb mehrtrübel undt Ro-
sinle, rüers alles undereinander, thun zucker darin,
nach dem du es gern sieuss hast, saltz es, mach
ein heissen ancken, schüdt in darin, undt wüers wol
durch einanderen, mach einen eyer boden undt schüdts
dann daruff, bachs im ofen oder Pasteten pfannen.

    Finger küechle.
Nim mäl in ein schüssel dornach schlach eyer
doran, dass nidt an den boden komme, undt dz
mel daunden blibe, saltz ein wenig, undt rüers
midt eim finger umb, dz dz mel hüpschlich darunder
komme, biss es sich hantzlen lost, so würff in in den
schüsslen umb, undt truk in midt der hand, doch
knet in nit, undt wenn er ein wenig gedrocknet
ist, so schnid ein wenig midt dem messer dorab,
undt nimb ein mel in die hand und auff den disch
auch, und walk in fein midt dem holen, undt
truk nidt vest, darnach schneids wie ein finger,
stoss ds messer vor auch ins mul, darnach thun
den

41v
den ancken über dz feür, lass in nidt gar zergohn
dz er nur lauw sey, so schüdt dann die finger
auff die multen darin, undt lass es also iij oder
iiij pater noster lang stohn, darnach hebs über
dz feür, undt sie sie regen, dz sie übersich wellen
gohn, so thuns wider dorab, undt nimb ein löfel,
undt fahr fein hüpschlich auff dem ancken umbher,
biss dz sie alle ufferkommen, so hebs wider über dz
feür, undt thun ihnen nidt zugech, zeuchs midt
eim löfel vbereinanderen biss sie braun werden,
als dann hebs herauss.

    Gesodtene Kiechlin ist ein gut
    baches
Nim gut semelmel schüdt ein guten löfel voll
wasser darin, dann schlach eyer dorin, undt klopf
den deig woll mach in dünner dann ein strüblin deig,
saltz in, nim ein dikeren zwilch, mach ein sack doruss,
als weit du wilt, schüdt den deig dorin, verknüpf
in woll, stoss in in einen sidtigen hafen midt wasser
lass in sieden, biss er kek wird schneid den oben
ab dem deig, zweyer guter finger dick, schneid
wie

42r
wie midt schlat, thun den teig gleich wider ins
wasser, dz er warm bleib, hab sorg dz kein wasser
in sack komme, wann du es bachst, so schüdt immer-
dar midt einem löfel ancken doruff.

    Gest[..?]pft brot. *
Nim brot, reibs klein, undt röst es in anken thu
dann den ancken wider darab, nim kirsmus
ein gut theil, undt gesodtenen wein, rüers woll
under einanderen thuns in ein pfannen lass sieden,
thun zimmet undt imber dorin, lass kalt werden,
nim ein weissbrot, schneid schnidten dorauss streich
auff ein iede schnidten diss muss, darnach machs
wider zusamen, dz ein gantz brot werde, undt
stech ein hiltzen spisle dardurch, dz bey einander
bleibe, darnach mach ein deigle midt gesodtenem
wein thun ein wenig saffran drin, mach in als
dick als ein öpfel kuechle deig darnach ker dz
brot darumb, undt bachs, schnid wider schnitten
druss, den anderen weg legs in ein pladten neben
einanderen undt beseys midt zucker.

Gefült

42v
    Gefült Offlaten. *

Nim offlatenij, schneid sie auff einander entzwey
streich dann die abgeschribnen fülle darzwischen,
druck dann die offlaten woll zusamen, undt mach
auch ein teiglin wie obstat und zeüch die offlaten
zu ring umher wie sie auffgeht durch dz teiglin,
bachs dann undt beseys midt zucker.

    Igel machen *
Nim j Pfd. mandel, schels undt stoss klein darnach
thun Brosem vom weissbrot darunder dz sell klein
zerriben sein, darnach schlachs zusamen, thun zucker
dorin, mach dann ein rechten Igel daruss, wenn es
nun breit ist, so nimb mandel undt schneid sie in
fiere, stek in voll undt gib im ein mandel ins
maul undt geuss mandermilch in pladten doriber.

    [Imbigen?] hun *
Setz es zu midt fleisch brüe undt wein, lass in sieden
undt dempfs, thun dann sieusswurtz, sapffran,
undt zuker, Rosinle, mertribel, also macht man
auch kalbsfüess.

Kalbs

43r
    Kalbsleber braten *
Nim ein gantze kalbs leberen, spick sie woll
midt speck inwendig, dz nidt aussergang, dar-
nach seüd sie als lang als herte eyer in halb
wein undt halb wasser, saltz sie darnach, steck sie
an, lass sie vom schin brodten, schneid wirfflechtigen
speck, zerlass in, thun die grieben dorvon, thun dann
essig in dz schmalz undt sunst ein wenig brüe,
weils du beym feür hast, thun imber, negelin,
undt pfeffer drin, undt treiff die leber fir und
fir dormidt biss sie gebraten ist, darnach zer-
schnüd sie dünn, redlechtig, doch dz sie unden an einan-
der bleibe, schüdt dann die brüe dorüber undt
beseys midt Imber.


    Leber Sultz.
Nim Spanferlin leber, seüd sie in halb
wein undt halb wasser, undt doch nidt zu-
fast, bey weissbrot weichs in gesodtenem wein
nimb die leber undt brodt, stoss undereinander
undt

43v
undt schlachs durch ein thuch midt der brüye
drins gesodten ist dz spanferlin, dz soll auch
gesodten sein in wein undt halb wasser, thun
gesodtnen wein undt essig doran, machs in der
suesse wie di es gern haben wilt thun, zuker,
zimmet, gferbte wurtz undt musgatnuss dorin, wenn
sie zudünn ist, magstu sie woll ein wall lassen
thun, sonst nidt, wenn du dz spanferlin wilt sieden,
so soltes vor zu stuck schneiden.

    Zucker muss.
Nim vj eyer, klopf sie woll, thun ein becher oder 3.
milch dorunder, thuns in ein pfannen, hebs über
zfeür, undt wann es woll zämen ist gangen, so hebs
wider vom feür schüdts in ein thuch dz die molchen
suber dorvon louffen, beschwer es woll, dz drucken
wirdt, strich es durch ein thuch midt milchrhom, dz
es gladt werde, und rüer zucker und Roswasser dorin.

    Siden müesslin.
Nim milch als viel du meinst des recht in ein
pladten werde, nim iiij eyer klopf sie woll, rüer
schier eins ey gross mel dorin, lass die milch erwel-
len

44r
len, dann rüer die eyer dorin, lass ein wall
dariber gohn, saltz es.

    Brotmuss.
Reib brot an eim reibeisen grecht in anken, biss
es den anken widergibt, so sech den anken dorvon,
dz nidt viel darbey bleibe, nim gesodten wein
in ein düpfe, wenn er seüdt, so schüdt dz gröst brot
darin, wiltu gern so thun tribelmuss oder kirs-
muss, darin, und zimmet und imber, und besiens
es midt zuker, und las es nit lang kochen.

    win muss.
Mach ein weinwann midt weissbrot thun die
rinden darvon, schnids zu kleinen broklin, schidt
den winwann darüber las stohn, biss es kalt
wirdt, darnach streichs durch ein tuch, und thun
ein wenig ancken in ein pfannen so er heiss ist, so
schüst dz muss drin, thu zuker darin, lass kochen,
machs dick, wie ein eyer muss.

    Vasten schnidten.
Nim gesodthenen wein, netz die schnitten blos drinen,
mach ein deigle halb saur, und halb sieuss, in der dicke
wie salbinen küechlin, nim gut semelmel, mach den
deig gäl mit saffran, ker d schnitten drin umb, undt legs
in ancken. End

Endt.